Wie geht man gegen arglistige Täuschung vor?

  • Liebe Foren-Gemeinde,


    soeben habe ich mit einer Freundin telefoniert und ihr versprochen den Sachverhalt mal hier online zu stellen.
    Vor einigen Wochen haben sie und ihr Freund sich einen Hund zugelegt.
    In einer Zeitungsanzeige war eine 4 jährige französische Bulldogge ausgeschrieben.


    Als meine Freundin dort anrief meldete sich eine Frau und nach kurzem Schnack kam man auf den Preis zu sprechen.
    Der Hund sollte 600€ kosten.
    Beide, meine Freundin und ihr Freund, sind dann auch dorthin gefahren um den Hund anzusehen.
    Es war aber nur der Mann der zuvor am Telefon gewesenen Frau vor Ort.


    Die Wohnung der Verkäufer soll katastrophal ausgesehen haben, weswegen meine Freundin Mitleid bekam und den Hund haben wollte.
    Es wurde auch seitens des Verkäufers Druck aufgebaut, man müsse sich schnell entscheiden da eine Vielzahl von Interessenten in den Startlöchern stünden.
    Als meine Freundin die 600€ zahlen wollte, meinte der Mann, dass ein Verkaufspreis von 800 € angesetzt war.


    Freundin machte den Einwand, dass am Telefon 600€ genannt wurden, weswegen sie auch nicht mehr Geld mitgebracht habe.
    Verkäufer meinte, dass sie sich dann eben verhört hätte.


    Alle Alarmglocken hätten schrillen müssen, spätestens nach der nächsten Szene.


    Man könnte es ja so machen, dass sie 600€ anzahlt, und die Papiere des Hundes erst nach der zweiten Rate rausgerückt würden.
    Blauäugig wie sie war ließ sie sich darauf ein.


    Also wurde kurze Zeit später die zweite Rate überwiesen und auf die Papiere gewartet.
    Es kam aber nichts, woraufhin sie ein Schriftstück aufsetzte und um diese bat.
    Nach einigen Tagen kam auch ein Brief zurück, dass nie gesagt worden sei, dass Papiere nach einer letzten Rate raus gegeben würden, da der Hund gar keine hat. :schweig:


    Handelt es sich hierbei nicht um eine arglistige Täuschung?
    Was kann sie jetzt machen?
    Ich habe ihr gesagt, dass sie ihm anbietet den Hund zurück zu geben, ihm aber die bis dato angefallenen Kosten in Rechnung stellt.
    Das will sie aber auch nicht, da der Hund schon etabliert ist.


    800€ sind ihr aber auch zu viel für einen Hund ohne Papiere bzw. geht es ja mehr um den Betrug an sich, dass trotz Zusage bzgl. Papiere eben doch keine vorhanden sind.

  • Das wird wohl schwierig sein zu beweisen wenn nichts schriftliches fest gehalten wurde. Gibt es einen Kaufvertrag in dem das fest gehalten wurde?


    Ich wundere mich über die Gutgläubigkeit einiger Menschen...

  • Zitat

    Ich wundere mich über die Gutgläubigkeit einiger Menschen...


    Das hast Du aber sehr höflich ausgedrückt =)

  • Selber Schuld!
    Wenn ich einen Hund mit Papieren kaufe, sehe ich mir erst die Papiere an, bevor ich überhaupt auch nur 1 .- Euro raus tue!
    Schon 600.- € sind für einen "Mischling", und nichts anderes ist ein Hund ohne Papiere, viel zu teuer!

  • Solange es keinen schriftlichen Vertrag gibt, hat man da wohl nichts in der Hand weil ja Aussage gegen Aussage steht.

  • Man könnte einen Anwalt beauftragen. Aber die Beweislast liegt hier sicher beim Käufer, weil der ja behauptet, getäuscht worden zu sein. So meinen laienhafte Denkweise.


    Teures Lehrgeld, würde ich sagen.

  • Ich glaube kaum, dass sie da viel machen kann, außer sie kann irgendetwas beweisen, z.B. im Anzeigentext, wenn die Hündin dort mit Papieren angeboten wurde, oder etwas schriftlich festgehalten wurde.


    Puh, ich bin ansatzweise sprachlos. Wer kommt auf die Idee eine vierjährigen Hund ohne Papiere aus desolaten Verhältnissen schon für sage und schreibe 600 Euro zu kaufen? Und dann noch für 800 und sich vor Ort hoch handeln lassen? Das kann doch alles nicht wahr sein.


    Das ist ja schon keine arglistige Täuschung, das ist offene Täuschung mit Einwilligung des Käufers....

  • Was soll man dazu sagen?


    Ein seriöser Züchter hätte keinen Druck aufgebaut, hätte beraten, hätte hinterfragt, hätte den 4jährigen Hund nicht einfach so mit gegeben.


    Verbuchen unter Erfahrungswerte und für den nächsten Hundekauf mehr Sorgfalt walten lassen.


    Genauso gehen die vielen "papierlosen" Welpen über den Wühltisch und genauso funktionieren schlechte Verkaufs-Machenschaften.


    Nutzt jetzt nix mehr - alles beim Veterinäramt zur Anzeige bringen (zur gerichtlichen Anklage reicht das nicht und wird auch keine Konsequenzen haben), für die Zukunft wird der "Verkäufer" im Visier des Veterinäramtes stehen, sollte sich da noch eine Beschwerde ergeben.


    Mehr geht leider nicht!

  • Was sie tun kann? Es als Lehrgeld ansehen... Dumm gelaufen und da was zu machen kostet mehr Nerven, als die Sache Wert ist. Tröstet Euch - ich hab auch schon mehr als 200 Euro für diverse Rettungstiere "in den Sand gesetzt" :hust: ( Tiere freigekauft, behandelt, weitervermittelt...)

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