Mein Hund macht den Flitzer
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Hallo ich habe meine Hündin Luna nun fast zwei Jahre. Sie ist super brav und lieb. Luna kam als Welpe aus Ungarn zu mir und ist eine Angsthündin. Sie ist mittlerweile zwar supermutig und zutraulich geworden, aber wenn sie sich richtig erschreckt flitzt sie ab nach Hause
Dann lässt sie sich auch nicht mehr abrufen. Wir hatten zum Jahreswechsel das Problem als manche auch tagsüber Böller krachen ließen und heute hat sie sich so erschreckt an einem rücksichtslosen Fahrradfahrer ( der im Wald hinter uns angeschossen kam) das Luna den ganzen Weg auch über eine stark befahrene Strasse heimsausste. Sie ist mir in den zwei Jahren jetzt 4 oder 5 mal abgehauen.
Was mach ich nur mit meinem Hundchen ???
LG Silvia -
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Einen Angsthund, der in Panik flitzt, würde ich nicht von der Leine lassen! Bisher habt Ihr Glück gehabt!
Wenn der Hund gelernt hat, Frauchen beschützt mich, und bei einem Panikanfall zu Dir kommt, kann man mal wieder über offline nachdenken! -
Ich habe hier ja auch einen Angsthund sitzen... Benny würde bei 95% aller freilaufenden Hunde die ihm zu nahe kommen das Weite suchen und nach Hause rennen. Prinzpiell ist er sehr gut abrufbar, da ich mich aber nie darauf verlassen kann ob nicht doch ein freilaufender Hund aus irgend einem Gebüsch kommt oder es den anderen HH einfach nicht interessiert das meiner Angst hat und daher kein Kontakt gewünscht ist, bleibt er IMMER an einer 20m Schleppleine.
Das erste Jahr habe ich ihn komplett offline laufen lassen, dass war aber immer so ein Spießrutenlauf, dass es für mich und dadurch auch für Benny eher stressig war und daher habe ich mich für die Schlepp auf Dauer entschieden. Seitdem können wir ganz entspannt durch Wald und Wiesen laufen und wenn mal eine Situation kommt in der er eigentlich Flitzen gehen würde, habe ich die Leine in der Hand. Meiner Meinung nach ist er seitdem auch (für seine Verhältnisse) viel selbstsicherer geworden. Was sicher daran liegt, dass ich nicht mehr so unter Spannung stehe... hatte vorher halt immer Angst das was passiert, dass ich nicht schnell genug bin oder ein andere Hund schneller bei Benny ist als ich ihn wieder an der Leine habe.
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Danke für eure Antworten. Meine Luna ist kein Hund der bei alltäglichen Dingen abhaut, hab das vielleicht nicht richtig geschrieben :/ . Luna ist seit fast 2 Jahren täglich 2- 3 Stunden ohne Leine unterwegs und zu 99,99 % läuft alles super. Nur bei richtig enorm grossen Schrecken rennt sie weg. Das ist in 2 Jahren jetzt 4 mal passiert.Muss dazu sagen das wir auf dem Dorf wohnen.
Dachte vielleicht hat jemand Erfahrung mit ängstlichen Hunden und könnte mir helfen. Natürlich würde ich meine Luna nicht ableinen, wenn ich ihr nicht vertrauen würde. An Silvester blieb sie auch an der Leine. -
Das Blöde ist, dass sich ihr Verhalten - die Flucht - ja für sie bewährt hat. Deshalb wird sie es wieder zeigen, wenn sie sich sehr erschreckt.
Blöd ist auch, dass sie in der Panik nicht ansprechbar ist. Panik sind ganz niedrige Instinkte, da setzt das "Lernhirn" aus und es geht nur noch ums Überleben. Deshalb reagiert ein richtig panischer Hund auch nicht auf seine Halter, auf das Rufen: Man dringt nicht durch zu ihm.
Einen großen Schreck zu provozieren, kann ich bei einem Angsthund nicht empfehlen; es setzt ihm einen zu großen Stress aus und der Schaden könnte größer sein als der Nutzen. Zudem generalisieren Hunde nur schwer, sprich man muss konkrete Schreckreize durchgehen, kann nicht einfach "Panikverhalten" trainieren.
Etwas anderes ist es, wenn mal weiß, was Auslöser für den Schreck sind, z. B. Silvesterknaller. Die kann man desensibilisieren - ist allerdings mühsam. Findest du auch Angebote zu in Hundeschulen. Oder halt im Alltag so was wie Tretroller. Aber schon bei "knallenden Autos" (wg Fehlzündung) wird es schwer. Bei der Desensibilisierung muss der angstauslösende Reiz dosiert eingesetzt werden können.So landen wir dann bei der Schleppleine: Wenn sie dran ist, während dein Hund durchstarten will, kannst du auf die Leine treten und deinen Hund in der Situation halten. Er lernt, die Situation anders als mit Weglaufen zu meistern. Er wird gezwungen, eine andere Verhaltensweise zu zeigen - weil er ja am Weglaufen gehindert ist.
Und mit viel Training und Wiederholungen, wird er begreifen: Es gibt andere, bessere Verhaltensweisen als wegzulaufen. - Von sich aus wird er keine anderen Verhaltensweisen ausprobieren, weil ja sein Weglaufen funktioniert!Mir fällt noch ganz pragmatisch dazu ein, dem Hund grundsätzlich eine Art Warnweste anzuziehen, damit er, falls er durchstartet, besser gesehen wird; um Unfälle zu vermeiden.
Und ihn halt nur da ableinen, wo der Flucht-Rückweg für ihn gefahrlos ist, nicht gerade Bundesstraßen kreuzenMeine Hündin lief 6 Monate an der Schlepp, heute fast immer frei, auch in der Stadt. Aber sie hat sich auch oft erschrocken, täglich. Und nach Jahren hatten wir letztens einen Rückfall - aber immerhin, verließ sie nicht den Wald. passierte also keine Straße.
Man steckt nicht drin in den Viechern. "Das hat er ja noch nie gemacht" kommt nicht von ungefährIch kann dich verstehen, dass du abwägst, dich für Freilauf entscheidest, weil es meistens gut geht. Andere erleben und bewerten das als verantwortungslos. Ich glaube, es kommt auch auf den Typ Mensch und das jeweilige Mensch/Hund-Team an. Ein bisschen wie beim Thema Freigang für Katzen, bei dem sich ja auch die Gemüter spalten (und wo ich auch unbedingt für Freigang bin).
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Möchte auch mal was dazu schreiben, da ich auch einen Hund habe der Angst vor Böllern hat.
Bei mir war es so: Vier Jahre lang kam bei mir ab Weihnachten immer die Schleppleine hin und dann bis etwa Mitte Januar. Damit sind wir eigentlich gut gefahren. Allerdings hatte ich in einem Sommer eine dumme Situation. Ich ließ sie laufen. Vor uns zwei Jungs. Ich dachte noch was machen die da, dann flogen die Böller. Zwar nicht zu uns, aber sie hat sich so erschrocken, dass sie über eine gut befahrene Straße nach Hause rannte. Zum Glück haben die Autofahrer sie gesehen und gebremst. Ich hätte die Jungs am Liebsten umgebracht und die Autofahrer mich, aber es ist zum Glück nichts passiert.Naja, aber was hat geholfen? Ehrlich gesagt nichts außer die Zeit. Wenn es knallt, ist sie nicht lernfähig, da sie ein zu hohes Stresslevel hat. Allerdings hat sie über die Jahre gelernt, dass es nicht sooo schlimm ist. Anfangs ist sie bei dem ersten Knall nach Hause gerannt. Inzwischen kann ich sie auch noch abrufen, wenn es zwei, drei Mal geknallt hat. Sie wird dann zwar hippelig, rennt aber nicht mehr sinnlos durch die Gegend. Nur an Silvester wird sie völlig kopflos.
Inzwischen haben wir den "doofen" Zufall, dass derSchützenverein nahe der Hundeschule immer dann eine "Schießstunde" hat, wenn ich eine Stunde habe. Anfangs war das echt ne Katastrophe. Ich wollte den Kurs erst deshalb verlassen, aber es wird von Stunde zu Stunde besser. Vielleicht wird das ja mal unsere Langzeittherapie. Mal sehen
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Danke für Eure Antworten. Ich werde meine Süsse nun nur noch laufen lassen wenn wir ohne gefährliche Strasse heimkommen :). Ansonsten bekommt sie die Schleppleine. Und ich hoffe das bei Luna auch die Zeit für uns arbeitet und ihre Angst abnimmt. Danke :)
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