Verdacht auf Mammatumor bei 5 jähriger Hündin?

  • Hallo ihr Lieben,


    am Montag war ich mit meiner Emmi beim Tierarzt. Die kleine Maus ist fünf und hatte leider schon die ein oder andere Prozedur mitgemacht (div. Futtermittelallergien, Infusionen wegen akuter Gefahr der Austrocknung, "Magenschleimhautentzündungen" usw usf).


    Eine Woche vor dem Impftermin habe ich ca. einen Finger breit von der zweiten Zitze entfernt - ab Hals gezählt - einen Miniknubbel entdeckt, der sich anfühlte wie ein Stecknadelkopf. Leicht beweglich, definitiv unter der Haut und hart. Dachte, ich belasse es erstmal dabei, da ich ja eh einen Impftermin hatte.
    Als wir dann bei der TÄ waren, habe ich ihr davon erzählt (das Knübbelchen war in der Zwischenzeit nach subjektivem Empfinden meiner Mama und mir leicht gewachsen). Sie hat gefühlt, eine Weile getastet und dann gesagt, dass es sich sehr wie ein Mammatumor anfühlt.
    Sie hat uns dann beraten und aufgeklärt (Emmi ist bis dato unkastriert) und empfiehlt eine OP - Kastration + Entfernung der betroffenen Gesäugeleiste (sofern alles i. O. geht in der Narkose).
    Der Termin steht jetzt für heute in zwei Wochen.


    Ich solle ihr außerdem etwas Traumeel geben, morgens und abends. Sollte es doch nur eine Hautirritation sein, würde es wenigstens nicht größer und etwas kleiner werden, so die Vermutung der TÄ.


    Wie das halt so ist im Zeitalter des Internets, liest man dann ja nach und findet sehr vieles, manchmal auch widersprüchliches.


    Die TÄ ist absoluter Fan von Emmi und ich vertraue ihr eigentlich, dass sie so eine OP nicht empfehlen würde, wenn sie nicht sicher genug ist, dass die Diagnose stimmt.


    Aber... Überall liest man, dass in der Regel Hündinnen ab dem 10. Lebensjahr davon betroffen sind... Emmi ist aber doch gerade mal 5.


    Ist das in dem Alter wirklich schon möglich? Oder kann das auch was ganz anderes sein?
    Die TÄ klang ziemlich sicher und meinte auch, dass wir Glück hätten, dass es im Bereich der selteneren Zitze auf den Rippen ist, denn da kann man es auch in der Größe gut fühlen (inzwischen auch sehen).


    Ich habe Angst, das Falsche zu entscheiden. Ist es ein Tumor und ich warte länger und länger, würde es ja immer blöder werden. Entscheide ich mich für den Eingriff und es ist am Ende kein Tumor gewesen ....


    Von allen Beschreibungen, die ich bei Tumoren in Anfangsstadien gelesen habe, passt das bei Emmi. Aber was mir so Bedenken bereitet ist zum Einen die Sache mit ihrem jungen Alter und zum Anderen, dass es dann auch noch genau die nicht so häufig befallenen Zitzenbereiche betrifft.


    Könnt ihr mir evtl. von euren Erfahrungen berichten? So junge Hündinnen mit Mammatumor?


    Ist es falsch, die OP machen zu lassen?


    DANKE!


    hellgrausengel...

  • Meine Hündin hatte einen Mammatumor, da war sie auch gerade mal 5 Jahre. Zufallsbefund bei der Zahnreinigung (TA hat mal alles abgetastet) und wurde deshalb auch spontan entfernt, da Hund eh in Narkose lag. Also die Milchleiste blieb drinnen, nur der Knoten wurde entfernt, der bösartig war, wie sich nach der Pathologie herausstellte.
    Der Tumor war an der letzten Zitze, also nach hinten zwischen den Beinen.


    Sie wurde dann zeitnah kastriert und wir hatten nie wieder ein Tumorproblem. Mit 11 Jahren mussten wir sie wegen Epilepsie gehen lassen.
    Das sind aber nur meine Erfahrungen mit meiner Hündin. Vielleicht hatten wir auch einfach nur Glück und eine Entfernung der gesamten Milchleiste ist sinnvoll ?

  • Zitat

    Ich solle ihr außerdem etwas Traumeel geben, morgens und abends. Sollte es doch nur eine Hautirritation sein, würde es wenigstens nicht größer und etwas kleiner werden, so die Vermutung der TÄ.


    Einerseits hält die TÄ eine Hautirritation für möglich, andererseits will sie solch eine Hammer-Op machen, in der die gesamte Gesäugeleiste entfernt wird plus Kastration?
    Das Ganze für einen stecknadelkopf kleinen Knoten??


    Es gibt etliche Studien, die belegen, dass circa 85 % aller Mammatumore, Knoten usw. bei der Hündin gutartig sind. Also Tumor heisst nicht gleich bösartig.
    Solche kleinen Knoten sind oft einfach nur Verkalkungen des Drüsengewebes.


    Die circa 15 % der bösartigen Tumore entstehen auch nicht alle durch Hormone, sondern davon auch wieder nur ein sehr kleiner Prozentsatz. Darum ist es ziemlich übertrieben, die Hündin auch noch zu kastrieren. Zumal der Eingriff riesig ist.


    Die Kastration macht nur Sinn, wenn der Knoten durch Hormone entstanden ist. Dann kann eine Kastration eine neue Knotenbildung durch Hormone verhindern. Andererseits steigt die Gefahr für andere bösartige Tumore durch die Kastration.



    Tierärztin Dr. Niepel hat dazu geschrieben:


    Zitat

    Und: Wer weiß z.B. schon, dass Mammatumoren auch bei kastrierten Hündinnen hormonunabhängig auftreten können und das diese Tumore wesentlich häufiger maligne sind als hormonabhängige der nicht kastrierten Hündin? So ist es z.B. umstritten ob nichtkastrierte Hündinnen, die an Mammatumoren erkranken, zwecks Rezidivprophylaxe kastriert werden sollen.(Schärer, 2002)....”


    http://www.homoeotherapie.de/t…astration/kastration.html


    Das alles ist jetzt meine persönliche Meinung und Erfahrung mit vielen Hündinnen, auch Tierschutzhündinnen, die ich in 40 Jahren betreut habe. Ich hatte schon viele Hündinnen mit Tumor, Knoten usw. Bisher war kein bösartiger dabei.


    Wenn es meine Hündin wäre und ich Angst hätte wegen dem Knoten, dann würde ich nur diesen kleinen Knoten entfernen lassen - nicht die gesamte Gesäugeleiste.
    Eine Kastration würde ich ablehnen.


    Für Deine Hündin kannst nur Du entscheiden.
    Ich wollte einfach mal eine andere Sicht gegenüberstellen.

  • Eine meiner Hündinnen hatte ca 14 Wochen nach der Läufigkeit auch mal einen kleinen "Knubbel" in der Milchleiste.
    Ich habe dieses Ding zwar meinem TA gezeigt, aber wir haben gewartet. Nach 4-5 Wochen ist er verschwunden. War wohl hormonbedingt oder ne kurzfristige "Kalkeinlagerung". Es kam nie wieder.

  • Zitat

    Einerseits hält die TÄ eine Hautirritation für möglich, andererseits will sie solch eine Hammer-Op machen, in der die gesamte Gesäugeleiste entfernt wird plus Kastration?
    Das Ganze für einen stecknadelkopf kleinen Knoten??


    Ich hatte sie gefragt, ob es auch einfach eine Hautirritation sein kann und daraufhin sagte sie, dass es sich genauso anfühlt wie etliche Mammatumore, die sie bereits vor sich hatte. Sie würde mir aber Traumeel mitgeben, dass ich es beobachten kann, ob es besser wird und ich dann beruhigter bin. Sie selbst war aber davon überzeugt, dass es ein Mammatumor ist. Erst nachdem ich nachgefragt hatte, ob es nicht auch einfach eine HI sein kann und wie ich das ausschließen kann usw. hat sie diesen Weg eingeschlagen.


    Danke für all eure Erfahrungen und Meinungen!


    Ich bin komplett im Zwiespalt mit mir selbst. Pro und Contra in jeder Entscheidung und das muss ich vermutlich irgendwie sortiert und priorisiert bekommen....


    Stecknadelkopf ist es nicht mehr. Es ist größer geworden und man sieht es jetzt auch, wenn sie auf dem Rücken liegt, ohne zu wissen, dass da was sein müsste.


    Danke nochmal für eure Meinungen!

  • Hallo,


    eine andere Frage nebenbei:
    ist Deine Hündin trotz des Tumor-Verdachts geimpft worden?


    Ich würde, glaube ich, nicht die gesamte Gesäugeleiste entfernen lassen, sondern, wie oben gesagt, höchstens vorerst den Knubbel, falls er Dich sehr beunruhigt.


    Liebe Grüße,
    Birgitta


  • Ich kann mich nur anschließen. Wenn es wirklich nur der eine Knubbel ist, würde ich den entfernen und untersuchen lassen. Sollte es sich nicht um einen gutartigen Tumor handeln kann man immer noch diese recht große OP machen.
    In solch einem Fall würde ich das aber in einer Tierklinik machen lassen.
    Meine Freundin war mit ihrer Hündin hier in einer Tierklinik. Ein Knoten wurde entfernt und der Arzt hat wohl direkt gesehen das es sich mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit um eine bösartige Variante handelt. So wurde, nach Absprache, direkt die Milchleiste entfernt. Das war gut so, denn der Verdacht bestätigte sich.
    Ich kenne aber auch einige Fälle wo es nicht so war und nur ein Knoten entfernt wurde und nicht weiter passierte.


    LG Terrortöle

  • Meine Hündin wurde letztes Jahr mit 6 Jahren kastriert und bei der OP wurde ein Mammatumor an einer Schlupfzitze entdeckt und entfernt. Milchleiste bleib, war wirklich nur der Tumor. Er wurde dann eingeschickt und war gutartig :-)

  • Meine Hündin ist mit 6 Jahren kastriert worden, ebenfalls wegen Knubbeln an der Mammaleiste. Haben sich dann als "Gutartige Mischtumore" rausgestellt, d. h. sie hätten auch entarten können. Ich bereue die Kastra nicht, es war definitiv die richtige Entscheidung für meine Hündin :smile:

  • Meine Frieda mußte 2010 operiert werden wegen etlicher Knoten an der Gesäugeleiste. Da war sie schon ca. 9 Jahre alt. Der Doc hat die Dinger rausgenommen, dazu die eine halbe Gesäugeleiste, den Rest aber dringelassen. Die Knoten waren tatsächlich bösartig lt. Labor, aber das umgebende Gewebe der Knoten war lt. Labor alles gesund, also ist alles sauber rausgeschnitten worden, was bösartig war.


    Einzig 2 Knötchen sind seitdem noch da, aber die wachsen nicht, daher lasse ich sie, wie sie sind, beobachte aber genau.


    Kastriert wurde Frieda nicht; nachdem ich sie aus dem Tierschutz hatte, konnte mir nämlich keiner sagen, ob schon kastriert oder nicht (dazu müßte man sie wahrscheinlich aufmachen, ne Naht ist nicht sichtbar - und sie hatte nur einmal seit sie da ist sowas wie eine Läufigkeit, aber auch nur so schwach, daß ich mir da nichtmal sicher war. Wahrscheinlich altersbedingt seither nicht mehr-kann das sein?). Allerdings - die Naht von der OP damals 2010 fühle ich heute noch, weil das etwas wulstig ist, und die ziemlich lang ist und im Zickzack von rechts nach links zur anderen Milchleiste führt - ne Kastra-Narbe würde man dann doch bestimmt auch spüren können, auch wenn die natürlich kürzer ist?


    Ansonsten weiß ich nur, daß es hier doch immer heißt, zur Krebsprophylaxe, wenn überhaupt, dann spätestens nach der 1./2. Läufigkeit kastrieren, ansonsten sei die vorbeugende Wirkung gleich null?


    Ich würde an Deiner Stelle, solange nicht mal sicher ist, ob der Knoten bösartig ist, nix groß rausschneiden lassen außer dem Knoten selbst. Und hinterher halt beobachten. Sollte sich im Labor anschließend herausstellen, daß der bösartig war, kann man immer noch mal mit dem Doc über die Entfernung der Gesäugeleisten reden (das hatte meiner auch in Aussicht gestellt für den Fall, falls weitere Knoten dazukämen). Das muß dann eh auf 2mal passieren, weil die Haut zum Zusammenflicken wohl sonst nimmer reicht ;-) Da noch eine Kastra draufzusetzen, wäre für mich jetzt übertrieben.... Außerdem wär´s dann die 3. große OP nach der Gesäugeleisten-Entfernungssache in Folge, und der arme Hund soll ja irgendwann auch mal wieder Hund sein dürfen, und nicht von einer OP in die nächste schlittern *gg Das wär mir echt too much....


    Frag aber am besten nochmal eine Tierklinik, was die dazu sagen, bevor Du den Hund unters Messer legen läßt - evtl. haben die mit solchen Dingen eine größere Erfahrung, die Ärzte dort sehen einfach mehr verschiedene Hunde und haben evtl. andere Behandlungsmöglichkeiten/-ideen als der normale Haus-TA.

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