Sensibles Thema: Border Collie-Haltung

  • Hey Du,


    Schau, wir haben als Zweithund genau das bekommen, was ICH unbedingt haben wollte. Die richtige Rasse, die richtige Fellfarbe, den richtigen Charakter, die kleine hat sogar ihre Ohren so hingestellt wie ich mir das gewünscht hab... außer das es eine Hündin statt eines Rüden wurde, war wirklich alles perfekt. Und ich hab mich auch in DIESE Hündin verliebt, bis sie zu Hause war wollte ich defintiv keinen anderen Hund zu unserm Lütten dazu. Ich hab zwei Jahre auf diesen Hund gewartet...


    Und ich hatte trotzdem den Welpenblues wo ich mir dachte: Hätten wir doch einen anderen Wurf nehmen sollen, war die HÜndin doch das richtig, hätten wir nicht doch auf nen Rüden warten sollten, vielleicht doch ne andere Rasse... etc.


    Das geht vorbei, wirklich. Ich würde unsere Hündin um nichts in der Welt mehr missen wollen und das obwohl sie Alterstypisch einiges an Unsinn im Kopf hat.


    LG

  • Zitat

    Ich hätte ja aber eigtl. gerne einen aktiveren, sportlicheren, einer der mit dem Ball spielt und auch mal bisschen kompliziert ist (ganz zu schweigen vom Aussehen)..


    Das kommt noch früh genug :D - und dann wirst du dir die Anfangszeit zurückwünschen:

    Zitat

    ER stolziert einfach mit mir rum, schnüffelt.. .... andere Hunde sind für ihn auch nicht sooo interessant, er ist sehr schüchtern.


    Seit einfach zusammen und genießt das schöne Wetter - Paco muss doch auch erst auftauen. Was glaubst du würde er sagen wenn er sprechen könnte?


    "Wer bist du überhaupt - hier riecht alles so anders - was willst du von mir, ich verstehe deine Sprache leider nicht - was erwartest du von mir - ich fühle mich irgendwie noch nicht so richtig wohl - alles so fremd hier - ich spüre deine Unsicherheit, mir gehts genauso........"


    "Gut Ding will Weile haben" - oder - "aller Anfang ist schwer"


    Halte durch, verlange weder was von Paco noch von dir, lass das Leben und eure Beziehung einfach auf dich zukommen...........

  • Zitat

    Und ich weiß nicht mal, ob ich das überhaupt lösen will. Dabei ist er so ein netter Bursche :(
    Ich hätte ja aber eigtl. gerne einen aktiveren, sportlicheren, einer der mit dem Ball spielt und auch mal bisschen kompliziert ist (ganz zu schweigen vom Aussehen)..
    lt:


    Das hier macht mich jetzt ehrlich gesagt schon traurig und auch ein bisschen wuetend. Du wolltest "unbedingt auf Teufel komm raus" nen Hund und das "sofort" und der Hund muss sowohl optisch (keine zu lange Schnauze, nicht so klein, nicht dies, nicht das) als auch vom Verhalten "perfekt" (=auf Deine Ansprueche zugeschnitten) sein.


    Paco ist "n ganz netter Typ" aber weder optisch (das wusstest du bereits, bevor Du ihngeholt hast) noch vom Wesen "perfekt" fuer Dich. Warum er's dann"sein musste" versteh ich nicht so ganz, wenn Dir jetzt seine Merkmale doch nicht gefallen.


    Dass man nen Hundeblues har, kann jeder hier verstehen, beim Rest der Problematik bin ich mir aber nicht ganz so sicher.


    Mal anders gefragt: wenn du ihn jetzt zurueck bringst, was dann? Wars das dann mit dem Thema Hund oder gibt's dann einen, der optisch besser passt?


    Vielleicht tuts dir gut, am Montag arbeiten zu gehen und wenn Du dann heim kommst und Paco das alles gut gepackt hat, vielleicht stellt sich die Freude ob der lieben Begruessung durch ihn ja doch noch bei dir ein.

  • Zitat

    Das hier macht mich jetzt ehrlich gesagt schon traurig und auch ein bisschen wuetend. Du wolltest "unbedingt auf Teufel komm raus" nen Hund und das "sofort" und der Hund muss sowohl optisch (keine zu lange Schnauze, nicht so klein, nicht dies, nicht das) als auch vom Verhalten "perfekt" (=auf Deine Ansprueche zugeschnitten) sein.


    Paco ist "n ganz netter Typ" aber weder optisch (das wusstest du bereits, bevor Du ihngeholt hast) noch vom Wesen "perfekt" fuer Dich. Warum er's dann"sein musste" versteh ich nicht so ganz, wenn Dir jetzt seine Merkmale doch nicht gefallen.


    Dass man nen Hundeblues har, kann jeder hier verstehen, beim Rest der Problematik bin ich mir aber nicht ganz so sicher.



    :( :(


    Ich dachte mir, ich nehm halt mit ihm ab, mache mit ihm Sport.. ich MUSSTE es einfach probieren!
    Außerdem meine ich damit eher das Problem der Beschäftigung. Ich wusste nicht, dass er keinen Ball kennt und all diese Probleme kommen jetzt zum "Hundeblues" dazu. Und der veranlässt mich daran zu denken, was ich "eigentlich hätte haben wollen". (Es wär ja sogar fast zum Border gekommen)


    Bei der Unterschrift des Vertrages habe ich die Arbeiterin noch um 5 Minuten gebeten.. ich wusste nicht, was ich tun sollte. Bis die dann irgendwann wieder reinkam und auch auf die Probezeit hingewiesen hat usw.
    Da habe ich dann doch unterschrieben.


    Wenn ich das schreibe - glaubst du nicht, ich fühl mich absolut beschissen? Habe mich selten so scheiße gefühlt..


    Durch deinen Post fühle ich mich noch elender :(


    Zitat

    Mal anders gefragt: wenn du ihn jetzt zurueck bringst, was dann? Wars das dann mit dem Thema Hund oder gibt's dann einen, der optisch besser passt?


    Vielleicht tuts dir gut, am Montag arbeiten zu gehen und wenn Du dann heim kommst und Paco das alles gut gepackt hat, vielleicht stellt sich die Freude ob der lieben Begruessung durch ihn ja doch noch bei dir ein.


    Nein, mit dem Thema Hund im Allgemeinen wäre es nicht gewesen! Für's erste wohl schon... weiß es nicht genau, wann ich dann wieder bereit wäre.


    Und mit dem Schlusssatz magst du recht haben...

  • Und das wichtigste Ausschlusskriterium ist, dass der Hund (noch) nicht mit dir Ball spielen will.
    Ganz ehrlich, dazu brauchst du keinen Hund. Geh Tennis spielen oder golfen. Da gibt es jede
    Menge Bälle mit denen du spielen kannst.
    Ich verstehe dich ehrlich gesagt nicht im geringsten. Ein Hund ist ein fühlendes Lebewesen und
    kein Gebrauchsgegenstand den man beim kleinsten "Mangel" abschreibt.

  • Mir geht's doch nicht darum, dir noch extra eine reinzuwuergen. Es ist einfach nur so, dass in Deinen Beitraegen immer sehr viel Emotion / Bauchgefuehl (erst der Frust, weil kein Hund "jetzt" einzieht, dann der Frust/Unsicherheit wegen Paco) und wenig Rationalitaet durchklingt. Darum habe ich versucht, Dir die Eckpfeiler dessen, was du wolltest und bekommen hast (so eine Art "Soll-Ist-Gegenueberstellung) aufzuzeigen und dadurch auch mal zur emotionalen Bestandsaufnahme zu animieren.

  • Zitat

    Und das wichtigste Ausschlusskriterium ist, dass der Hund (noch) nicht mit dir Ball spielen will.
    Ganz ehrlich, dazu brauchst du keinen Hund. Geh Tennis spielen oder golfen. Da gibt es jede
    Menge Bälle mit denen du spielen kannst.
    Ich verstehe dich ehrlich gesagt nicht im geringsten. Ein Hund ist ein fühlendes Lebewesen und
    kein Gebrauchsgegenstand den man beim kleinsten "Mangel" abschreibt.


    Es geht nicht nur darum! Ach, manno.. jetzt geht es in eine ganz andere Richtung :(


    Peinigt mich für meinen "Hundeblues"... das macht es nicht besser. :( :

  • Ich kann WhipIt ehrlich gesagt ein bisschen verstehen.


    Ich bin mir nicht sicher ob es irgendeinen Hund gibt, der deiner Idealvorstellung entspricht... Ein Hund ist nunmal ein Lebewesen.


    Du musst doch Gründe gehabt haben für Paco? Also außer das es sofort ein Hund sein musste. Halte dir diese Gründe vor Augen.
    Dass er (noch) kein Ball spielt, kann sich schnell ändern. Das ist kein "Problem".
    Lass den Hund erstmal ankommen. Er muss so viel neues kennenlernen. Lass dich auf diesen individuellen Hund ein und denk nicht immer daran, was nicht ideal ist an ihm. Sondern das was toll und gut ist. Der Rest kommt noch oder auch nicht. Spielt der Hund kein Ball, macht man was anderes.


    Wenn du ihn zurück bringst, dann würde ich dir empfehlen nochmal ganz genau drüber nach zu denken warum du einen Hund willst und ob deine Vorstellung wirklich realistisch ist. Denn Fakt ist: Ein Hund ist ein Lebewesen. Kein Kleidungsstück, das man wieder umtauscht, wenns doch nicht gefällt.


    Das klingt jetzt sicher ein wenig böse, soll's aber nicht sein. Sondern eigentlich nur zum Nachdenken anregen.
    Sonst werde ich mich hier ab jetzt raus halten.

  • Simon, mach dich mal locker. Der Hund ist gerade erst da - er kennt dich nicht, ist vermutlich von der ganzen Situation noch total verunsichert und beobachtet erstmal, ihr habt keine Bindung - schon mal überlegt, dass er DESWEGEN nicht spielt?


    Und selbst wenn er nicht spielt - vielleicht hat er es einfach nie gelernt? Sowas gibt es. Ein Hund kann sowas lernen, sieh es doch einfach als "Herausforderung", die du gesucht hast. Manche Hunde brauchen Wochen bis Monate, bis sie wirklich "ankommen".


    Jetzt atme mal tief durch! Du bist 21 (!), du hast noch so viel Zeit in deinen Leben - Paco wird vermutlich nicht dein letzter Hund sein. Hunde sind keine Maschinen, man wechselt sie nicht einfach aus und schon gar nicht nach einem Tag. Du hast jetzt die Verantwortung übernommen und egal wie schwer das alles erscheinen mag und wie sehr dir dieses Bewusstsein gerade im Magen liegt - kneif die Arschbacken zusammen und steh doch einfach mal zu deiner Entscheidung!!!!


    Wenn du die ersten Tage durchhälst, verspreche ich dir, wird es dir besser gehen ;)

  • Nachdem ich schon ewig in diesem Forum angemeldet bin, aber noch nie geschrieben habe, juckts mich nun doch in den Fingern. Mal ganz abgesehen von dem "Fremdeln" gegenüber einem neuen Hund, welches ich auch jedesmal wieder habe, möchte ich einen ganz praktische Hinweis anbringen: Es ist nämlich durchaus möglich, dass dieser Hund das Spielen nie gelernt hat. Er stammt aus Rumänien und ob er dort jemanden hatte, der ihm Bällchen warf und großartig mit ihm spielte, ist fraglich.


    Mein Jerry kam direkt aus Spanien zu uns und er war eindeutig ratlos, warum wir Menschen da so seltsam auf der Wiese vor ihm rumhüpften. Es hat mehrere Wochen gedauert, in denen wir immer wieder versuchten, ihn zu animieren und ihm verschiedene Spielzeuge anboten, bis der Knoten geplatzt war. Bei ihm war's dann ein Quietschi, welches ihn aus der Reserve gelockt hat. Ebenso war es übrigens mit dem Futter. Unser industriell hergestelltes Futter war ihm sehr suspekt, nur Menschenessen war interessant.


    So ein Hund hat nunmal eine Geschichte, er ist ein hochkomplexes Lebenwesen, wo man Verhaltensweisen nicht einfach an- und ausknipsen kann. Stell dir vor, du würdest einige Zeit als Obdachloser leben, dann kämst du in eine Art Lager, wo du zwar zu essen bekommst und in Sicherheit bist, aber trotzdem nur einer unter unter vielen bist. Und dann plötzlich würde dich eine nette Familie in China adoptieren. Würdest du dort gleich in den ersten Tagen locker und gelöst umherspringen und glücklich und zufrieden sein? Wärst du eventuell dankbar, wenn dir jemand erstmal alles zeigt und dir die Zeit gibt, dich ein wenig heimisch zu fühlen, bevor von dir erwartet wird, dass du normal am Alltag teilnimmst?


    Für dich ist mit diesem Hund die Zeit gekommen, Verantwortung zu tragen. Du wolltest ihn, nun ist er da. Du musst ihm Führung geben, ihm zeigen, wie toll es ist, zu einem Menschen zu gehören. Du musst die Einsicht und das Einfühlungsvermögen haben, zu sehen, wie du das bewerkstelligen kannst. Praktische Hilfe und Tipps gibt dir hier jeder gern, du musst nur fragen. Nur mit Gejammer, dass nicht gleich am ersten Tag alles supi ist, wirst du es nicht schaffen. Und das wäre traurig für Paco und auch für dich.


    LG und alles Gute!

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