Sensibles Thema: Border Collie-Haltung

  • Zitat

    Morgen will ich ihn übrigens duschen, damit ich ihn endlich richtig ohne Bedenken knuddeln kann. Habe mir heute extra Baby-Shampoo gekauft (sau teuer :muede: ).


    Beschäftigen tut er sich anstatt mit einem Ball mit einem Stofftier-Tiger, den ich ihm gekauft habe.. Er mag es total gerne einfach ein bisschen drauf rumzuknabbern, total süß..


    Na laos. Geht doch.
    Zur Abendlektüre hier eine Buchempfehlung: 'Das andere Ende der Leine' Das Vorwort sollten man querlesen und be der einen oder anderen abhanflng über verschiedene PRimaten kann man auch mal ein paar absätze auslassen, aber es ist eine ganze tolle Einführung darin wie Hunde 'ticken'
    Mir hat es als Hundeanfängerin unglaublich geholfen und ich fand's auch gut, dass man es einfach so lesen kann (es sind Fallbeispiele) und es kein Ratgeber ist. Trotzdem nimmt man eine MEnge mit für das Zusammenleben mit dem eigenen Hund.
    Was ich als Hundeanfängerin als Erziehungshilfe gut fand war das Buch von Martin Rütter. Ich hab auch in viele andere Ratgeber geguckt, aber beim Rütter hatt ich einige gute A-ha erlebnisse. Es gibt natürlich viel anspruchsvollere Literatur zum Thema Hund aber ich fad die Basics bei Rütter verständlich geschrieben und hilfreich. Es stehen auch ein paar nette Spiele drin, die man mit dem eigenen Hund machen kann.


    Und das dritte Buch, dass mir sehr geholfen hat meinen hund besser zu verstehen war 'Calming Signals'. Es zeigt die vielen BEschwichtigungssignale, die man als Primat gerne mal missversteht und Wegschauen als Ungehorsam interpretiert, Gähnen als Müdigkeit usw usw


    Und aus dem Forum habe ich auch eine MEnge mitgenommen.
    Irgendwann wird Dein Hund 'angekommen' sein und sich sicherer fühlen. Eventuell wird das Zusammenleben dann etwas schwieriger - lass Dich davon nicht verunsichern und frag hier nach Rat. Man kann via Internet natürlcih viele Probleme nicht lsöen, aber evt. Tips geben, wo Du Dich weiter informieren kannst.


    und poste mal ein Foto von Deinem Wauz :smile:

  • Ich möchte hier nun auch mal kurz reinsenfen.


    Der Wunsch nach einem Hund und bis dann tatsächlich einer bei mir einzog, war ein Prozess von etwas zwei Jahren. Am Anfang war ich davon überzeugt, dass es unbedingt ein Bearded Collie sein muss und das keine andere Rasse für mich in Frage kommt. Hätte ich das durchgezogen, wäre ich Heute in der geschlossenen Psychiatrie und ein schwer verhaltensgestörter Hund im Tierheim. Ich wollte auf keinen Fall so eine kleine, kläffende Fußhupe und es musste ein Rüde sein und niemals nicht nie ein Welpe. Zwei Jahre später sind dann zwei 12 Wochen alte Coton de Tulear Welpen bei mir eingezogen. ;) Es gibt da so einen Spruch: Man bekommt nie den Hund, den man will, aber immer den, den man braucht. Inzwischen glaube ich, dass da viel Wahres dran ist. Von dem was ich gelesen habe, scheint Paco perfekt zu dir und deinen Lebensumständen zu passen. Und mal ehrlich: Einem Hund, der in einer völlig neuen Umgebung nach wenigen Tagen vier Stunden am Stück allein sein kann, ohne die Wohnung zu zerlegen, dem würden bestimmt viele Hundehalter aus purer Glückseligkeit jeden Abend ein Entrecote vom Biobauern im goldenen Napf servieren. :gott:


    Bei Züchtern und Tierheimen wird viel davon gesprochen was für eine große Veränderung es ist, wenn man einen Hund adoptiert, über die Verantwortung, die Kosten, die Erziehung und darüber, dass der Hund Zeit braucht, um sich an sein neues zu Hause zu gewöhnen. Es wird wenig darüber gesprochen, welche emotionale Veränderung das für den Menschen bedeutet. Es gibt diese Fälle, wo der Hund die Pfote über die Türschwelle setzt und es ist so, als wäre er schon immer da gewesen. Das ist großartig, ich bezweifele aber, dass das die Regel ist. Gerade weil Hunde so hoch soziale und emotionale Tiere sind, die sehr eng mit uns zusammenleben, braucht diese Beziehung Zeit um zu wachsen und sich zu entwickeln. Als meine Hunde einzogen war das so, als käme aus dem nirgendwo ein rosa Elefant in meine Wohnung.


    Ich fühlte mich völlig elend und dachte ich wäre die schlimmste Rabenhundemutter der Welt, weil der Funke, der berühmte "Klick" sich einfach nicht einstellen wollte. Und ich war mindesten 10x fest davon überzeugt, dass sie wo anders ein viel besseres zu Hause hätten, als bei mir blöder Kuh, die sie nicht "annehmen" kann, unsicher ist, alles falsch macht und kaum weiß was sie mit ihnen anfangen soll. Ich hatte das ganz große Glück, dass die Züchterin mich in dieser Zeit sehr einfühlsam begleitet hat, mir versicherte, dass die zwiespältigen Gefühle normal sind, dass die Unsicherheit normal ist. In den meisten anderen Fällen wäre ich sicher direkt mit der Moralkeule niedergeknüppelt und mit den Worten: "Du wolltest die Hunde, jetzt musst auch damit klarkommen" abgewatscht worden.


    Durch die Züchterin habe ich gelernt, dass Bindung nicht in der Hundeschule entsteht, auch nicht aus Büchern oder Kursen, sondern aus mir selbst heraus. Ich habe gelernt, dass Nähe und Zuneigung viele Gesichter haben kann, nicht nur spielen und kuscheln. Ich habe damit herumprobiert was meine Hunde gern essen, habe für sie gekocht und mich gefreut wenn ich einen Treffer landen konnte und der Napf 15,3 Sekunden leer ist. Ich habe sie viel beobachtet und herausgefunden wann sie schlafen und ihre Ruhe haben wollen. Ich habe herausgefunden welches Spielzeug sie besonders gern mögen, an welchen Plätzen sie sich am wohlsten fühlen, wann sie unsicher sind und meinen Halt brauchen und mit welcher Alltagsstruktur wir alle am besten klar kommen. Bis wir wirklich richtig zueinander gefunden haben, ist bestimmt ein Jahr vergangen.


    Rückblickend betrachtet war diese Zeit sehr anstrengend, aber absolut lohnenswert. Ich bin dadurch nicht nur den Hunden sehr nah gekommen und konnte viel über sie lernen. Es war auch für mich persönlich wichtig und richtig, mich mit den Gefühlen und Gedanken in mir auseinanderzusetzen, ich habe mich selbst besser kennen gelernt. Und ich bin unendlich dankbar dafür, dass ich in dieser Zeit einen lieben Menschen hatte, der mich nicht verurteilte, sondern mit mir zusammen getreu dem Motto "Durch den Staub zu den Sternen" diesen Weg gegangen ist.


    Liebe Grüße

  • Hallo,


    ich selbst habe eine vierjährige Bordercolliehündin. Als ich mich für sie entschied, hoben viele in meinem Bekanntenkreis die Arme und ich hörte von allen Seiten OH GOTT ein Border. Habe mich mega vorbereitet und belesen und Intelligenzspielzeug gekauft und und und.. Was soll ich sagen, auf Intelligenzspielzeug hat meine absolut gar keine Lust, vor Schafen hat Madam Angst.. Sie ist zwar wirklich etwas agiler als andere Hunde aber total händelbar.. ich hab mir wirklich schlimmeres vorgestellt dabei ist sie ein so wundervoller Familienhund...sie ist natürlich sehr wachsam und immer auf Zack, sie beobachtet stets alles und reagiert auf kleinste Dinge sehr sensibel, das wäre wirklich bei der Rasse zu beachten, da diese schnell zur Angst neigen. Viel raus, viel spielen, rennen etc das ist so die Welt..Ich habe auch mal ein sehr guten Artikel gelesen zum Thema Überbelastung des Borders ;) da eine Vorrednerin dieses Thema auch schon angesprochen hat:
    Viel Spaß beim lesen


    Dass ein Border Collie „Auslastung“ benötigt, wissen viele. Für Border Collie Halter sind Sprüche von Anderen wie „Da musst du aber viel mit machen“ oder „Den bekommt man ja nur müde, wenn man den ganzen Tag etwas mit ihm tut“ Alltag. Bei der Annahme, dass der Border Collie viel Auslastung benötigt, wird aber bereits der erste Fehler gemacht. Von der Annahme aus, ist die Katastrophe bereits vorgeplant.


    Natürlich benötigt ein Arbeitshund eine „Arbeit“. Er braucht eine Aufgabe, die ihn auslastet. Das heißt aber nicht, dass der Hund eine permanente Beschäftigung benötigen würde!


    Ein Schäfer holt seinen Hund dann, wenn er ihn braucht. Wenn im Winter die Schafe im Stall stehen, oder sie im Frühjahr die Lämmer bekommen, holt der Schäfer sicher nicht den Agility-Parcours raus, um den Hund auszulasten. Wenn der Schäfer den Hund benötigt, muss der Hund arbeiten – und wenn nicht, dann lebt er teilweise Wochenlang ganz „arbeitslos“. Und damit kommen diese Hunde ganz hervorragend zurecht.


    Das große Beschäftigungsprogramm welches hierzulande manchmal aufgefahren wird, ist für diese Hunde regelrecht tödlich.

    Zwei Mal in der Woche Agility, dann noch einmal Longieren, dann Dummyarbeit, dazu natürlich Obedience und lange Spaziergänge. Dies ist nicht nur für andere Hunde zu viel – für den Border Collie ist es viel zu viel. Der Border Collie benötigt als „Auslastung“ eine herausfordernde Tätigkeit und dazwischen enorm viel Ruhe. Beim Schäfer hütet er – und sonst tut er gar nichts. Das ist der Maßstab an dem man sich orientieren sollte.

  • Wird mal wieder Zeit von sich hören zu lassen!


    Fakt ist: ich bin total verknallt in den kleinen.. :fondof: ich hätte auf keinen tolleren Hund treffen können.. Er ist vom Wesen her einfach WUNDERBAR! Alle Leute, die ihn bisher kennengelernt haben (vor allem die Nachbarn), finden ihn klasse und sind total beeindruckt von ihm. "Das ist aber ein Lieber!" oder "Das ist aber ein Hübscher!" sind die meisten Sätze, die ich höre. Er ist wirklich ein Schatz.. Ich gönne es JEDEM ihn einmal kennenzulernen, weil er echt toll ist.


    So, das Zusammenleben gestaltet sich leider ziemlich anstrengend und fordert total viel Kraft von beiden. Mein Job ist sehr (!) anstrengend und für ihn wird das Warten sehr anstrengend sein. Dafür genieße ich (und natürlich er) trotzdem jeden großen Spaziergang, der einmal täglich ausgeführt wird für mindestens 2 Stunden. Da wird gespielt, gekuschelt und geschnüffelt. Ich gehe immer auf andere Hundehalter zu, damit mein Paco die Möglichkeit hat, andere Hunde kennenzulernen und zu spielen. Er macht das alles klasse, ist leider nur oft schwer zu animieren bzw. IHN muss man meistens animieren. Sonst trabt er meistens irgendwie hinterher (was mir nicht so gefällt). Halte ihm dann oft ein Tau vor die Nase und ärger ihn bisschen (animiere ihn), manchmal geht er drauf ein, dann wird kurz gezogen, ich kann es sogar werfen und er jumpt hin (bringt es aber nicht zurück, sondern nimmt es ins Maul und wirbelt es rum, kaut bisschen drauf rum und spaziert dann weiter, haha). Dann laufe ich hinterher, und reiß ihm das Tau vor den Augen weg und "flüchte" - er hinterher, weil er es ja wiederhaben will und dann werfe ich es nochmal.
    Die Prozedure hält leider nicht lange an. Deswegen das gezielte Zulaufen auf andere HuHa, denn mit anderen bestimmten Hunden spielt er total klasse, ich LIEBE es ihm zuzugucken!!


    In letzter Zeit war es leider etwas härter für mich, weil ich viele Überstunden hatte und immer jeweils nur 1 Tag frei hatte (richtiges Ausruhen nicht möglich). Und ich habe IMMER ein schlechtes Gewissen, dass er zu kurz kommt. Deswegen geht es auch sehr an meine Substanz. Naja, kann nur hoffen nicht all zu oft so einen blöden Dienstplan zu bekommen. :smile:
    Ach, und er guckt mich so oft ganz traurig und deprimiert an... Fast immer wenn wir in der Wohnung sind. Entweder er schläft, oder er schaut mich an und ich habe nicht den blassesten Schimmer, was er will und denkt. Damit beschäftige ich mich auch sehr... Ist er glücklich mit mir, werde ich ihm gerecht..?


    Gehorchen tut er für einen Straßenhund und dafür dass ich ihn erst 1 Monat habe schon TOTAL gut. Trotzdem hat er zwischendurch seine Ohren dann doch nochmal auf Durchzug gestellt. Vor allem wenn er merkt, dass ich kaum Kraft habe und kein Durchsetzungsvermögen. Dann nutzt er das gerne mal aus (laufe ja meistens ohne Leine mit ihm, weil es ja sehr gut klappt und er ein sehr ruhiger ist).


    Alles in einem ist er ein absolut TOLLER Hund und ich gebe mir sehr viel Mühe!
    Will jetzt auch bald zur Hundeschule mit ihm. Muss nur noch eine geeignete finden, hier im Thread hatte mal jemand gemeint, es gäbe hier gute Trainer. Werde demjenigen mal eine PN schicken. ;)


    Also.. Liebe Grüße von mir und Paco!


  • Schön geschrieben! Kann das gut nachvollziehen und mir ist von Zeit zu Zeit auch bewusster geworden, dass es das wohl wert ist und man nicht aufgeben sollte. Bin ja selber schon ziemlich verknallt, auch wenn es noch immer etwas schwierig ist. Sind ja aber auch erst 4 Wochen vergangen und ich habe das Gefühl, er war nie weg.


    Wünsche dir, dass es mit dem Gehorchen besser wird und dass ihr noch ganz viel Spaß zusammen haben werdet. :)


  • Ja, das sehe ich auch so, vielen Dank für das Interesse!!! Das Gleiche geht an Whipet (habe übrigens einen mit Paco kennengelernt, es ist mit Pacos beste Freundin die Whipet-Hündin :) ).
    Ich bin selber auch schon sehr dankbar für diesen tollen Hund. Mal schauen was noch alles kommt! :)


    LG



    PS: Ich würde gerne ein "Fotoalbum-Thread" aufmachen mit Paco, wo und wie mache ich das? Danke für Hilfe!

  • Hab mich jz durch den ganzen Fred gelesen und bin froh dass du ihn behälst. Sicher, es ist nicht immer ganz einfach und man fragt sich ab und an wie das Leben wohl wäre wenn man sich nicht für diesen einen sondern für einen anderen Hund entschieden hätte. Nun, in meinem Fall habe ich mit meinen zweien die richtige Entscheidung getroffen. Das merke ich jeden Tag aufs neue wenn ich mich wieder in sie verliebe, selbst wenn einer mal Mist baut.


    Du musst dich für den BEreich Pfoto-Talk freischalten lassen, dann kannst du dort ein Thema erstellen^^ Fotos lade ich bei Abload hoch. Poste doch hier einen Link zum Fred, damit ich hinterher springen kann^^

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!