Welpe (5 Monate) hat Angst vor Gassigehen und Fremden
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Hallo zusammen,
seit zwei Wochen lebt ein 5 Monate alter Prager Rattler bei mir, welchen ich von einem Züchter habe. Leider scheint der Kleine ziemliche Angst vor dem Gassigehen zu haben. Dies fängt bereits bei der Leine an. Sobald ich Leine und Halsband heraushole, zieht er sich ängstlich zurück. Bereits beim Züchter war er etwas ängstlich (aber nur vor Leine/Halsband!), aber es war nicht so sehr ausgeprägt. Zumindest saß er brav da und ließ sich anleinen. Danach war alles ok. Abgesehen vor der Leinen-Halsband-Phobie machte er aber einen aufgeweckten Eindruck. Ich bin auch mit dem Züchter, dem Welpen und seinen anderen Hunden Gassi gegangen und es gab keinerlei Probleme. Auch beim Züchter zuhause lief alles prima und er sich sofort streicheln und auf den Arm nehmen.
Bei mir zuhause gibt es mit dem Rattler ebenfalls keine Probleme. Er hat sich bereits so sehr eingelebt, dass er eigentlich nur noch bei mir schlafen möchte. Wenn da nur noch die Sache mit dem Gassigehen wäre. Sobald ich ihn angeleint habe, bekommt er ein Leckerli, damit er es mit etwas Positivem assoziieren kann, geholfen hat es bisher jedoch nicht. Die ersten Male hat er die ganze Zeit beim Gassigehen gejault, dies hat sich glücklicherweise mittlerweile gelegt. Was jedoch geblieben ist ist seine Angst vor Fremden. Etwa 80% aller Passanten werden angebellt (unglaublich wie laut so ein kleiner Hund sein kann) und auch der Kontakt mit anderen Hunden gestaltet sich schwierig. Beim Züchter gab es diese Probleme nicht, aber vielleicht lag es daran, dass er mittlerweile alleine ist und keine Artgenossen mehr um sich hat. Es wirkt fast so als wäre der Hund nicht sozialisiert worden oder hat die Sozialisierung mit dem Umzug abgelegt. Geschwister hatte er keine (einziger Welpe des Wurfes), um sich waren aber seine Mutter, Halbschwester und zwei andere Rattler. Leider macht auch der Kontakt mit anderen Hunden die Sache nur noch schlimmer. Sobald sich er und ein fremder Hund mal näher kommen und beschnuppern, wird er nach kurzer Zeit vom anderem Hund angegriffen (bisher dreimal vorgekommen). Ich versuche daher den Kontakt mit anderen Hunden zu vermeiden, da er mit seinem Kampfgewicht von etwas mehr als 2kg stets der Unterlegene ist und ein Biss eines anderen Hundes schnell gefährlich werden kann. Übrigens verhält er sich ruhig, sobald man ihn hochnimmt, aber ich kann ihn ja nicht dauernd hochnehmen, wenn eine fremde Person auftaucht.
Leider hat er auch verlernt draußen seine Geschäfte zu verrichten. Er hatte von früh auf gelernt im absolutem Notfall seine Geschäfte in einem Katzenklo zu verrichten, bei mir macht er es jedoch nur noch im Klo. So zieht er natürlich keinerlei Vorteile vom Gassigehen. Kälte, Wind, fremde Menschen und Hunde, Leine - warum dann rausgehen? :|
Wie kann ich meinem Kleinen die Angst vor Fremden nehmen und warum wird er stets von anderen Hunden nach dem Beschnuppern angegriffen? -
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Für Deinen Hund ist es ein Unterschied, ob er alleine oder in Hundegesellschaft spazieren gehen soll. Hundegesellschaft gibt ihm natürlich Sicherheit.
Für ihn alleine ist die große Welt noch unheimlich. Zu Dir scheint er noch nicht die Bindung zu haben.
Ich würde das Spazierengehen immer nur kurz machen, vielleicht erstmal 5-15 Minuten.
Dafür würde ich ruhige Ecken wählen, wo nicht viel los ist.Zum Lösen würde ich nur in den Garten, auf die nächste Wiese gehen.
In fremder Umgebung ist Dein Hund viel zu angespannt, um seine Geschäfte zu machen.
Er kann sich nur in vertrauter Umgebung lösen, das ist im Moment sein Klo.Ich würde auch viel ohne Leine mit ihm laufen, dort wo keine Autos fahren, auf Feldwegen, im Wald.
Dann setzt nämlich der Folgetrieb ein. Das stärkt eure Bindung.Du solltest fremde Hunde von ihm fernhalten.
Zitatwird er nach kurzer Zeit vom anderem Hund angegriffen (bisher dreimal vorgekommen).
Das solltest Du unbedingt vermeiden. Ich würde nur ausgewählte Hundekontakte zulassen, möglichst mit gleichaltrigen Hunden. Die Hunde müssen unbedingt gut verträglich sein, sonst wird er von schlechten Erfahrungen dauerhaft geprägt.
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Ich würde zu ruhigen erwachsenen Hunden raten, die ihn ignorieren und nicht auf ihn zustürmen.
Ansonsten schliesse ich mich Bubuka an. -
Hallo,
da hast du ja einige Problemchen mit nachhause genommen, aber nichts wo ich sagen würde das wäre komplett Welpenuntypisch.
Leine/Halsband würde ich vermutlich einfach schön füttern, mit ner Handvoll Leckerlis und Halsband zum Hund auf den Boden setzen. Dann die Leckerlis in der Nähe vom Halsband auf den Boden legen und je nachdem wie mutig er ist, wandern die Leckereien näher ran.
Der nächste Schritt wäre das Halsband in die Hand nehmen - Leckerli
Halsband zum Hund - Leckerli
Halsband kurz ran halten - Leckerli
Halsband etwas länger ran halten - LeckerliSo lange bis er das Halsband mit dem Futter verknüpft und sich schon freut, wenn du das Halsband nur in die Hand nimmst.
Außerdem würde ich es ihm Morgens drum machen und erst am Abend wieder abnehmen, so ist es nicht nur auf das gruselige raus gehen bezogen, sondern einfach normal.Die Stubenreinheit hat er vermutlich nur mit dem Haus des Züchtern verknüpft, das ist bei Junghunden ziemlich normal. Ich würde das Katzenklo ganz wegräumen und dann wie bei einem 8 Wochen alten Welpen einfach alle 2 Stunden und nach Spielen, Fressen, Schlafen raus gehen, möglichst was grünes wo er etwas geschützt ist vor den Dingen, die ihm Angst machen. Also ganz normal Stubenheitstraining.
Vielleicht wäre es für euch hilfreich eine Welpengruppe in der Nähe zu besuchen, da sind andere Hunde in seinem alter und der Trainer kann dir bestimmt auch helfen beim Thema fremde Menschen.
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Zitat
Zu Dir scheint er noch nicht die Bindung zu haben.
Das Gefühl habe ich nicht. Er schläft z.B. nie in seinem Hundebett, sondern sucht sich stets einen Platz bei mir (auf dem Sofa). Sobald ich dann schlafen gehe, verlässt er das Sofa und will zu mir ins Bett. Wenn ich ihn mal alleine lasse wird er schnell traurig. Eine solche Bindung hat er zu meiner Frau nicht.
ZitatDafür würde ich ruhige Ecken wählen, wo nicht viel los ist.
Zum Lösen würde ich nur in den Garten, auf die nächste Wiese gehen.
In fremder Umgebung ist Dein Hund viel zu angespannt, um seine Geschäfte zu machen.
Er kann sich nur in vertrauter Umgebung lösen, das ist im Moment sein Klo.Das gestaltet sich schwierig, da ich in einer Großstadt direkt an einer Hauptstraße wohne. Auch spätabends ist noch genug los und die nächste größere Wiese (also nicht die kleinen Wiesen am Straßenrand und an Parkplätzen um Bäume) wäre 10min entfernt. Und wenn er sich lösen muss, geht er sofort ins Klo. So schnell könnte ich gar nicht reagieren um ihn anzuleinen und runter zu tragen.
ZitatIch würde auch viel ohne Leine mit ihm laufen, dort wo keine Autos fahren, auf Feldwegen, im Wald.
Dann setzt nämlich der Folgetrieb ein. Das stärkt eure Bindung.Wäre das nicht zu früh? Schließlich fehlt die Gewissheit, dass er auch stets wieder zurückkommt. Er reagiert zwar auf einen Klicker, aber nur alleine und nicht in Anwesenheit von fremden Menschen und Hunden. Zudem scheint er nun auch seinen Jagdtrieb zu entwickeln und wollte vor wenigen Tagen eine Taube jagen. Seinen entwickelten Sexualtrieb konnten wir hingegen unterdrücken. Zumindest lässt er sein Stofftier nun in Ruh, nachdem er zweimal versuchte es "durchzunehmen"
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Ich würde Dir dringend eine gute Hundeschule/Welpenspielstunde empfehlen. Dort lernt Dein Welpe den Umgang mit gleichaltrigen Hundewelpen, der ihm als Einzelhund verwehrt geblieben ist.
Außerdem sind dort viele andere Menschen, so daß er den Umgang mit fremden Personen kennen lernen wird.
Außerdem kann Dir der Ausbilder vor Ort alle Fragen beantworten.
Du musst darauf achten, daß diese Welpenspielstunde entsprechend gut geführt ist und Welpen/Junghunde entsprechendes Alters zusammen kommen und man auf Dein Problem auch wirklich ernsthaft eingeht.
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Zitat
Ich würde Dir dringend eine gute Hundeschule/Welpenspielstunde empfehlen. Dort lernt Dein Welpe den Umgang mit gleichaltrigen Hundewelpen, der ihm als Einzelhund verwehrt geblieben ist.
Außerdem sind dort viele andere Menschen, so daß er den Umgang mit fremden Personen kennen lernen wird.
Außerdem kann Dir der Ausbilder vor Ort alle Fragen beantworten.
Du musst darauf achten, daß diese Welpenspielstunde entsprechend gut geführt ist und Welpen/Junghunde entsprechendes Alters zusammen kommen und man auf Dein Problem auch wirklich ernsthaft eingeht.
Das wären meine Worte gewesen
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bei der Welpengruppe würde ich aber gut aufpassen, dass die Hunde dann größenmäßig aufgeteilt werden und die Trainer die Hunde nicht nur machen lassen, sondern ggf. auch eingreifen. So´n Bernhardiner-Welpe passt nicht grad zu so nem kleinen Rattler.
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ein 5 Monate alter Hund ist kein Welpe.
Ich würde ihn auch nicht ableinen und auf einen "Folgetrieb" hoffen.
Ich würde einen kompetenten Trainer zu Rate ziehen, alles andere halte ich fü schwierig, kann sein, dass er tatsächlich nicht gut sozialisiert wurde, vlt. hat er ein schwaches Nervenkostüm, vlt. ist er aber unerzogen und meint Dir auf der Nase herumtanzen zu dürfen. -
Oje,
wie kommt man auf die Idee, einem HUND ein Katzenklo hin zu stellen? Finde ich nicht normal, sorry - mit einem Hund geht man raus - und das altersentsprechend so regelmäßig/häufig, dass keine "Notfälle" eintreten.
Um den Hund von dem Mist zu entwöhnen, müsst ihr das Teil jetzt dringend entsorgen und bezügl. der Sauberkeitserziehung bei Null anfangen.Ihr schreibt, euer Hund wurde angegriffen und seitdem meidet ihr andere Hunde. Damit verschlimmert ihr das Problem langfristig. Richtig wäre, gezielt den Kontakt zu anderen verträglichen Kleinhunden zu suchen - OHNE Leine, am Besten unter Traineraufsicht!
Ihr schreibt, der Hund sei noch nie ohne Leine gelaufen und ruhige Ecken gebe es bei euch nicht. Dann fahrt mindestens 1x am Tag "raus", einen jungen Hund 24/7 an der Leine an der Hauptstraße auszuführen, ist NICHT artgerecht! Ich habe früher auch in der Stadt gewohnt, das war natürlich mehr Aufwand ins Grüne zu kommen, geht aber.
Mein Fazit: Als wichtigste Maßnahmen sehe ich die Entsorgung des Katzenklos, das Suchen eines Hundetrainers sowie das Gewährleisten eines artgerechten Lebens (schnüffeln im Grünen, toben, geistige und körperliche Auslastung, Hund sein dürfen...Sozialisierungsdefizite bearbeiten statt verstärken).
LG
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