Was ist an Rassehunden besser als an Mischlingen?

  • Da der Hund nicht abgegeben, sondern gefunden wurde, der Besitzer kein Interesse mehr und der Züchter das Vorkaufsrecht hatte, konnte das TH schlecht nein sagen.



    Sie sind vor einer Woche ja schon einmal fast 800km gefahren um just diese Hündin an einem vereinbarten Treffpunkt abzuholen, weil der Besitzer "keinen Bock" mehr hatte. Allerdings war es dem Herrn wohl zu stressig und er ist zum vereinbarten Treffpunkt nicht erschienen...

    Das ist die andere Seite. Auch nicht beneidenswert, mit welchem Pack sich Züchter herumplagen müssen :rotekarte: . Man kann in die Leute beim Welpenkauf leider nicht hineinsehen, selbst wenn man sich noch so viel Mühe gibt.

  • So sehr ich es auch schätze und Züchter bevorzuge, die sich bis ans Ende deren Tage für ihre Nachzucht verantwortlich fühlen: die erste Verantwortung hat der Eigentümer! Ein vernachlässigter Hund ist dessen Schuld! Das er im TH sitzt, ist dessen Schuld! Nicht die des Züchters! Bei aller Liebe - der Züchter ist moralisch gesehen nicht zu verurteilen, wenn er nach Jahren der Abgabe keinen "unbekannten", vernachlässigten Hund aus dem TH zu seinem Bestand holt, schon gar nicht, wenn er Saugwelpen liegen hat. Seine allererste Verantwortung muß immer noch seinen eigenen Hunden gelten. Nicht jeder Züchter verfügt (zum Glück!) über ausgedehnte Zwingeranlagen, in denen Hunde konsequent separiert und quarantänisiert werden können. Von der Zeit, die den Zuchthunden und deren Welpen abgeht, ganz zu schweigen...


    Wenn jemand das Prädikat "A.......loch" verdient, dann zu allererst der Besitzer.


    Ein Züchter, der unter realistischer Einschätzung seiner Möglichkeiten und Ressourcen einen Nachzuchthund zurück holt, hat meinen vollen Respekt. Eine PFLICHT zur bedingungslosen, ewigen Problembeseitigung durch den Züchter würde ich aber nie voraussetzen. Schon gar nicht ist er ein "A.....loch".

  • Wenn jemand das Prädikat "A.......loch" verdient, dann zu allererst der Besitzer.


    Ein Züchter, der unter realistischer Einschätzung seiner Möglichkeiten und Ressourcen einen Nachzuchthund zurück holt, hat meinen vollen Respekt. Eine PFLICHT zur bedingungslosen, ewigen Problembeseitigung durch den Züchter würde ich aber nie voraussetzen. Schon gar nicht ist er ein "A.....loch".


    Mit dem ersten Satz hast Du uneingeschränkt Recht, da gibt es sicher keine zwei Meinungen.


    Den zweiten Absatz sehe ich etwas anders. Wenn ich soviel züchte, dass ich mir die Käufer meiner Welpen nicht mehr aussuchen kann, sondern jedem Hans und Franz einen Hund verkaufen muss, um sie loszuwerden, dann züchte ich ganz einfach zu viel.


    Wenn ich trotz sorgfältiger Auswahl der Welpenkäufer an einen geraten bin, den ich falsch eingeschätzt habe und ihm einen Welpen anvertraut habe, dem es nun nicht gut geht, sehe ich mich schon in der züchterischen Verantwortung. Sicher gibt es Situationen, in denen es nicht möglich ist, den Hund spontan selbst aufzunehmen. Dann kann und sollte ich als Züchter zumindest dafür sorgen, dass der Hund zukünftig in geeignete Hände kommt.


    Ich züchte keine Hunde, sehe es bei meinen Pferden aber genauso. Hätte ich sie nicht gezüchtet, gäbe es sie nicht. Also habe ich ihnen gegenüber auch eine gewisse Verantwortung, die nicht mit dem Verkauf komplett endet.

  • Der Hund aus meinem Beispiel war ACHT!!!!! Monate. Und der Züchter wurde vom nahegelegenen Tierheim gefragt, ob er den Hund nehmen kann.


    Das finde ich schon "merkwürdig" vom Verhalten.


    Und die Möglichkeit EINEN!!! Hund in Not mal kurzfristig aufzunehmen, also das sollte ein Züchter doch schon können.


    Ach noch was: für diesen Hund war es ein grosses Glück, NICHT zum Züchter zurückgekommen zu sein. Der Hund hat ein Traum Zuhause gefunden.

  • Ich kenne den speziellen Fall nicht. Und die Züchter, mit denen ich verkehre, werden IMMER ihr Menschenmöglichstes tun, nicht nur einem Hund ihrer Zucht zu helfen, sondern ALLEN Rassevertretern, die in Not geraten sind. Ich finde es nur vermessen, hier die Schuld vollständig dem Züchter zuzuschieben, ohne ein Wort der Kritik über den Eigentümer zu verlieren. Der scheint ja moralisch fein raus zu sein, solange ein Züchter verpflichtet werden kann, die Scherben hinter ihm zusammenzukehren. Welche Ausmaße das annehmen kann, habe ich schon erlebt; da werden Züchter erpresst, innerhalb weniger Stunden den missliebig gewordenen Hund abzuholen, sonst würde der "Beisser" eben eingeschläfert. Oder ein Züchter mu

  • Ups, nein, solltest Du mich auch damit meinen, habe ich mich äußerst missverständlich ausgedrückt :ops: . Tut mir leid.


    Natürlich ist in erster Linie der Halter für den Hund verantwortlich. Leider verhalten sich längst nicht alle Menschen verantwortungsvoll und dann bringt das für den Hund leider gar nichts. Da ist dann eben in meinen Augen der Züchter gefragt.

  • Für mich als Single mit nur meinen Eltern im Hintergrund ist eben diese bei guten Züchtern selbst auferlegte "Pflicht" einen von ihnen gezüchteten Hund zurückzunehmen oder zumindest zu helfen ein Grund, warum ich in Zukunft weiter bevorzugt beim Züchter kaufen werde.


    Die Züchterin von meinem jetztigen Junghund ist einfach top, die heult bei jedem Hund den sie verkauf wie ein Schlosshund, wir haben nen guten Kontakt und sie kann mir auch jetzt noch im Detail sagen, wie es heute Hunden geht, die ihre Zuchtstätte vor 12 Jahren verlassen haben.


    Sie hat recht viele eigene Hunde und könnte meinen nun auch nicht von einem Tag auf den anderen zu sich nehmen, weil außerdem auch noch eine mehrstündige Flug- oder tagelange Autoreise dazwischenliegt.
    Aber sie hat viele Freunde und Bekannte in der Szene, bei sich und im Ausland. Wenn ich da morgen anrufen würde und sagen würde, dass ich den Hund nicht mehr halten könnte und innerhalb von zwei Wochen was gefunden werden müsste, dann bin ich mir ganz sicher, dass wir zusammen was finden würden, weil sie an ihrem "Baby" ebensogroßes Interesse hat wie ich.



    Zu den beiden TS-Orgas, von denen meine ersten beiden Hunde waren/sind, würde ich keinen von beiden zurückgeben wollen (und von der einen auch keinen Hund mehr nehmen).
    Zu der Züchterin meiner Hündin würde ich sie auch nicht geben wollen.
    Bei den dreien hab ich meine Erfahrungen gemacht und gelernt, die nächsten Hunden gibt's wie den jetztigen Neuzugang dann nur noch von Leuten, mit denen ich von der Ethik in der Zucht her auf einer Wellenlänge liege. Das sind dann halt nur ne Hand voll Züchter, wo man guten Gewissens kaufen kann und wo mir auch sonst alles passt (Typ, Gesundheit usw), aber die, die ich jetzt noch in Erwägung ziehen würde, die stehen 100% hinter ihren Hunden.


    Es gibt wahrscheinlich auch TS-Orgas, die ähnlich top drauf sind, damit hab ich mich in letzter Zeit bloß nicht mehr so beschäftigt.

  • Ja zb. Die Tötungs Station sind voll und co


    doch, ich empfinde es sogar als die Mehrheit. Sprüche wie "wie kann man überhaupt noch züchten, wenn so viele Hunde im Tierheim sitzen", "wer will den sowas inzuchtkrankes", "die sind alle krank", "die denken sie sind was besseres, weil sie einen Rassehund haben", "Rassehunde sind unnatürlich", "Mischlinge sind gesünder", "Rassehunde sind alle verblödet wegen Überzüchtung", und was ich nicht alles schon gelesen hab ;)


    Nö, rechtfertigen muss ich mich vor niemand(wers wissen will dem erzähle ichs gern, ansonsten ist es sowieso vergebliche Mühe). Aber außerhalb von Hundeforen sind das die gängigen Sprüche, mit denen man so konfrontiert wird, zwar nicht täglich, aber häufig, wenn man sich unter Hundeleuten (oder Nicht-Hundeleuten!) bewegt.

    Das Tierheim- bzw. Tötungsstation-Argument kann man natürlich ignorieren. Das geht. Verblödete Rassehunde gibt es natürlich auch nicht. Weiß auch jeder. Kranke Mischlinge? Auf der anderen Meinungsseite noch nie aufgetaucht. Fakt ist, die andere Seite übertreibt gerne und das ist falsch. Aber die meisten Argumente sind leider zu beweisen. Und gegen diese Fakten sind die meisten Rassehundefans irgendwie immun.

  • "Auch nicht beneidenswert, mit welchem Pack sich Züchter herumplagen müssen "


    Ich finde dieser Satz sagt auch schon sehr viel.

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