Vegetarier vs. alle anderen
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Das Thema "Tiere essen" bewegt sich aus meiner Sicht auf einer völlig anderen Ebene als die bisher genannten Beispiele, der Vergleich mit Rauchern, Alkoholikern etc. hinkt daher.
Ich kann die militanten Veganer irgendwo verstehen. Für jemanden, der aus ethischen Motiven heraus vegan lebt, ist es eben nicht mehr eine Sache der freien Entscheidung, ob man Tierprodukte konsumiert oder nicht. Wenn jemand täglich 2 Schachteln raucht, kifft oder nur im rosa Hasenkostüm vor die Tür geht, dann betrifft das nur ihn und sonst niemanden. Will heißen, wenn mein Nachbar meint seine Lunge mit Nikotin vergiften zu müssen, dann entsteht daraus keinerlei Nachteil oder gar eine Schädigung meinerseits (ich werde höchstens früher als gedacht neue Nachbarn bekommen ). Beim Konsum von Tierprodukten ist dies anders, denn die Produktion von Fleisch, Milch, Eiern und Co. ist IMMER mit dem Leiden und Töten von anderen verbunden. Und genau das ist nicht vereinbar mit der ethisch motivierten veganen Weltanschauung, dass jedes Lebewesen ein Recht auf Leben hat und für den Menschen in seiner angeblich so fortschrittlichen Position keinerlei Notwendigkeit besteht, Tiere auszubeuten. Dass, was für den Fleischesser Toleranz bedeutet, nämlich sein Fleisch essen zu tolerieren, bedeutet für den Veganer gelebte Intoleranz, da Fleischesser eben das Recht des Tieres auf Leben missachten. Aus Sicht des Veganers entspricht die Ausbeutung von Tieren einem Verbrechen, dass lediglich zum momentanen Zeitpunkt vom Großteil der Menschen noch nicht als ein solches gesehen wird, vergleichbar mit der jahrtausendelang tolerierten und gebilligten Sklaverei von Menschen anderer Ethnien und Kulturen, die heutzutage zu Recht unter Strafe gestellt wird.
Innerhalb der menschlichen Gesellschaft gilt der Grundsatz, dass die Freiheit des einen da aufhört, wo die Würde bzw. das Leben eines anderen tangiert wird. Das entspricht im Grunde genau dem, was auch Veganer vertreten; mit dem Unterschied, dass letztere diesen Grundsatz auf ALLE Lebewesen ausweiten. Die perfekte, hundertprozentige vegane Lebensweise ist eine Illusion und nicht umsetzbar, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht um das, was ich als Mensch bewusst vermeiden kann. Ich kann es nicht immer vermeiden, versehentlich einen Käfer totzutreten oder zu überfahren, aber ich kann es sehr wohl vermeiden, Tierprodukte zu konsumieren.
Mir geht es in meinem Beitrag nicht darum, irgendjemandem auf den Schlips zu treten. Ich denke nur dass es sinnvoll ist, beide Seiten der Medaille zu betrachten und Veganer nicht einfach als weltfremde Fanatisten abzustempeln sondern die Dinge auch mal aus ihrer Sicht zu sehen. Vielleicht kann der ein oder andere durch diese Gegenüberstellung der konträren Lebensweisen den ein oder anderen bissigen Kommentar sogar ein wenig nachvollziehen.
Das bringt es super auf den Punkt, finde ich
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Naja, tun sie ja auch....das sollte aber jedem klar sein, der Fleisch ißt, daß dafür Tiere sterben und vorher leiden. Man kanns verdrängen oder hinnehmen, oder mit Biofleisch versuchen, abzumildern, aber Tiere werden nunmal fürs Fleischessen getötet, so wie ein Apfel vom Baum gepflückt wird, damit man ihn ißt, oder eine Kartoffel aus der Erde genommen wird.
Für mich bedeutet "ich habe aufgehört Fleisch zu essen, weil ich nicht möchte das Tiere wegen mir leiden/sterben" auch keinen Vorwurf, weder explizit oder implizit, sondern einfach die Klarstellung der eigenen Vorhehensweise, wenn man gefragt wird. Soll man sich gezwungen sehen, gesundheitliche Gründe vorzuschieben, oder zu sagen, man mag kein Fleisch. Derjenige, der da drin einen impliziten Vorwurf entdecken will, hat das Problem, aber nicht derjenige, der eine einfache Auskunft gibt, zumal er ja gefragt wurde vorherNatürlich hast du Recht, aber es geht ja darum, nervigen Diskussionen aus dem Weg zu gehen.
Viele Fleischesser fühlen sich alleine durch die Anwesenheit von Vegetariern provoziert und meinen ihren Fleischkonsum rechtfertigen zu müssen. Deswegen fühlen sie sich alleine durch so eine Aussage zusätzlich auf den Schlips getreten. Deswegen erspare ich mir solche Sprüche.LG
Katrin -
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Viele Veg*er mögen Fleisch.
dann sagste halt: Ich mag kein Fleisch essen9 Seiten Diskussion ... über was?
ich esse Fleisch und respektiere die, die es nicht tun
das Leben könnte so einfach sein -
Find auch immer lustig dass dann eingeworfen wird man müsse als Vegetarier/Veganer dann ganz Konsequent sein.
"Waaas, du bist Vegetarier hast aber einen Hund - Inkonsequent!"Ich weiß auch gar nicht was die Aussage implizieren soll, dass man jeglichen Versuch etwas nachhaltig zu verändern von vorneherein lassen sollte weil's eh nie 100% ist?
Anstatt sich mal an die eigene Nase zu fassen und überhaupt irgendetwas zu machen.
Ich geh ja auch nicht zu Leuten die Waisenkindern etwas spenden und sage : Ihr habt ja gar keins Adoptiert - Inkonsequent! -
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Das bringt es super auf den Punkt, finde ich
Ja, toll geschrieben
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Naja, dann könnte man aber z.B. auch argumentieren, dass es keinen Unterschied macht, ob man nun Fleisch isst oder nicht, da es ohnehin produziert wird und im Zweifel eben weggeschmissen wird, nur weil ich kein Fleisch mehr esse, wird kaum weniger produziert werden.Nein, das eine Argument hat mit dem anderen nichts zu tun.
Natürlich kannst du so argumentieren, wenn du möchtest. Aber in meinen Augen macht es einen Unterschied, ob ich dem Metzger 2 Euro für das Hundefleisch gebe oder 4, wenn ich für mich noch welches dazu kaufe.
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Ich musste mich, in den veganen Zeiten, hauptsächlich von Fleischessern darauf hinweisen lassen, das ich ja inkonsequent bin, weil ich nicht gleich meine Lederschuhe und -Gürtel weggeworfen habe und meine Hunde weiterhin mit Fleisch füttere.
Meißtens habe ich immer nur gesagt, das ich keinen Vertrag über meine Lebensweise unterschrieben habe und jedes bisschen zählt.
Das hat meißtens geholften. Je verbissener man diskutiert, desto weniger kann man andere überzeugen. -
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Find auch immer lustig dass dann eingeworfen wird man müsse als Vegetarier/Veganer dann ganz Konsequent sein.
"Waaas, du bist Vegetarier hast aber einen Hund - Inkonsequent!"Ich weiß auch gar nicht was die Aussage implizieren soll, dass man jeglichen Versuch etwas nachhaltig zu verändern von vorneherein lassen sollte weil's eh nie 100% ist?
Anstatt sich mal an die eigene Nase zu fassen und überhaupt irgendetwas zu machen.
Ich geh ja auch nicht zu Leuten die Waisenkindern etwas spenden und sage : Ihr habt ja gar keins Adoptiert - Inkonsequent!Was haben jetzt Waisenkinder mit Vegetariern und ihren mit Fleisch gefütterten Hunden zu tun?
Geht eigentlich einmal ein Thread ohne Hund-Kind-Vergleich?
Gaby, ihre schweren Jungs und Finn
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hier im viertel gibt es ein restaurant, in dem man einerseits veganes essen bekommt, aber andererseits auch das blutige steak. ich schlage den hardcore verfechtern der kontroversen meinungen vor, dort einmal zusammen essen zu gehen.
leben und leben lassen.... finde ich. über dieses thema kann ich persönlich mich nun wirklich nicht aufregen.
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Mit anderen Worten, für deinen Hund können Tiere leiden und sterben, weil er ja nun mal geboren wurde.
Hauptsache für dich nicht und schon ist die (deine) Welt in OrdnungKonsequent nenne ich was anderes.
Meine Welt ist ganz und gar nicht in Ordnung. Ich versuche nur so viel Leid zu vermindern, wie ich kann.
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