Vegetarier vs. alle anderen


  • Huhu!
    Also generell geht es ja eher ums Hühnerei (weils die einfach am einfachsten/öftesten/leichtesten zu kaufen gibt im Laden). So, damit es Legehennen gibt, müssen die natürlich auch mal "produziert" werden. In der "Legehennenproduktion" kann man aber nicht verhindern, dass auch Hähne geboren werden - diese werden dann kurz nach dem Schlüpfen bei lebendigem Leib gehäckselt, vergast oder durch irgendeine andere Art getötet. Durch den Eierkauf unterstützt man das indirekt - weil man ja die "Legehennenproduktion" unterstützt... also geht's hier (zumindest bei den Veganern, die ich kenne) nicht darum, dass ein befruchtetes Ei dabei sein könnte, sondern schlicht darum, die Eiproduktion nicht zu unterstützen.


    Ich hoffe, das war verständlich - bin schon müde, aber das wollte ich noch schnell loswerden :smile:
    Ich vermute, dass es bei deiner Tante eher ums Prinzip geht (oder ihr die Enteneier einfach nicht schmecken ;-))

  • Dass Schlimmste an der Produktion von Tierprodukten ist für mich, dass die Tiere ganz einfach als Ware behandelt werden. Selbst auf Biohöfen führen sie für mich ein absolut nicht lebenswertes Leben.


    Bei den Eiern ist es einerseits so - wie EmilysKeKs schon schrieb -, dass die männlichen Küken, die in der Legehennenzucht ja nun mal auch entstehen direkt entsorgt werden. Dazu kommt, dass die Hühner sobald ihr Nest geleert wurde neue Eier "produzieren". Dies mergelt den Hühnerkörper mit der Zeit dermaßen aus, dass sie nach nicht allzu langer Zeit - sobald sie eben nicht eher die gewünschte Menge an Eiern legen - als Suppenhuhn enden.


    Übrigens bekommen Kühe - soweit ich weiß - nicht nur einmal, sondern immer mal wieder Kälber, damit die Milchproduktion in Gang gehalten wird. Auch da sind die männlichen Nachkommen meist "Abfallprodukte" bzw. werden eben zu Fleisch. Und Kühe die nicht mehr genug Milch geben...



    Aber zum Thema: Ich bin auch erst seit kurzem Veganerin. Sobald man seine Ernährung umstellt prasseln so viele Informationen auf einen ein, dass man bald einfach nicht mehr verstehen kann, wie man jemals Tierprodukte konsumieren konnte. Und ja, ich muss mich auch zurückhalten die Leute nicht belehren zu wollen. Aber 1. bringt das einfach nichts es zwanghaft zu versuchen und 2. finde ich persönlich es viel wichtiger, dass man sich mal bewusst mit dem Thema Ernährung auseinandersetzt. Wo kommen unsere Lebensmittel her? Wie kommt der Preis zu stande? Usw...

  • Das große Problem ist ja die Wegwerfgesellschaft. Wenn ich mir so überlege, wie sie "damals" ein Schlachtfest gefeiert haben, weil ein Schwein geschlachtet wurde. Da war Fleisch nur einmal die Woche auf dem Tisch, wenn überhaupt. Selbst meine Oma (Jahrgang 1935) kennt das noch so. Da war Fleisch ein hohes Gut, das kaum einer hatte. Es gab wenige Nutztiere, welche umsorgt und gepflegt wurden. Zwar auch gemästet und für den menschlichen Verzehr vorbereitet, aber es kam von diesem Schwein auch nichts weg. Alles wurde gebraucht und verbraucht.


    Heutzutage gibt es Fleisch im Übermaß zu günstigen Preisen. Es tut den Menschen nicht weh wenn sie Fleisch wegwerfen, weil es entweder kurz vorm MHD steht oder weil es nicht komplett gegessen wird. Wird halt neues gekauft. Eine Vorstellung vom Tier dahinter hat man dank steriler Auslage im Geschäft nicht mehr. Daher wird Fleisch ein reines Produkt, eine Ware. Es hat nichts lebendiges mehr.


    Ich persönlich schaffe es nicht auf meine Milch am Abend oder das Stück Fleisch zu verzichten. Aber Fleisch kann ich in Maßen (nicht in Massen) haben, ich kann entscheiden woher ich mein Fleisch beziehe und auch meine Milch/Eier was weiß ich. Ich muss nicht so kaufen das es mir kaputt geht und das ich es wegschmeißen muss.

  • Lol... eine Endlosschleife.
    Vegetarier fühlen sich von Veganern angegriffen.
    Fleischesser fühlen sich von Vegetariern angegriffen.
    Veganer fühlen sich von Frutariern angegriffen.
    Und so weiter und so fort...


    steigt doch einfach mal aus dieser Spirale aus. Ihr findet euren Weg richtig? Dann lebt ihn doch einfach, soll doch dumme Sprüche machen wer will. Lächeln, nicken, A*piep* denken. Dieses ständige Rechtfertigen ist doch Quatsch und hat noch niemanden überzeugt.


    Und anstatt immer gleich andere "Essensreligionen" als fanatisch abzutun oder inkonsequent, einfach mal ein bissi offener sein und zuhören. Man muss ja nicht seine eigene Lebensweise umstellen.

  • [quote="Fango"


    P.S: kann man nach 30 Jahren Vegan überhaupt noch zurück zu tierische Produkte? Stelle mir das qualvoll für einen vor.. also rein physiologisch..[/quote]


    Wenn er sich nicht gerade über eine Schlachtplatte hermacht sollte das kein Problem sein. Langsam wieder beginnen, dass sich die Darmflora (und Darmfauna ;) ) wieder aufbauen kann.


    Das Problem ist eher psychisch, das sich dann körperlich äussert, nach 40 Jahren Vegitum kann ich mich einfach nicht überwinden, da wird mir schlecht.


    Im Übrigen finde ich die Neuvegis wirklich als anstrengend missoinarisch.


    Ist vielleicht mein Problem, ich werde militant gegen alles Militante :D

  • Zitat

    Find auch immer lustig dass dann eingeworfen wird man müsse als Vegetarier/Veganer dann ganz Konsequent sein.
    "Waaas, du bist Vegetarier hast aber einen Hund - Inkonsequent!"


    Ich weiß auch gar nicht was die Aussage implizieren soll, dass man jeglichen Versuch etwas nachhaltig zu verändern von vorneherein lassen sollte weil's eh nie 100% ist?


    Anstatt sich mal an die eigene Nase zu fassen und überhaupt irgendetwas zu machen.
    Ich geh ja auch nicht zu Leuten die Waisenkindern etwas spenden und sage : Ihr habt ja gar keins Adoptiert - Inkonsequent!


    :lachtot:
    sehr treffend! Und ist in meinen Augen kein Vegleich sondern ein Beispiel.


    Also ich muss sagen ich finde es erstaunlich was manche hier in Sätzen rauslesen sowie einem die Wörter im Mund umdrehen bzw. es so auslegen das es Ihnen passt....


    Es ging mir hier keinesfalls um die Anfeindungen von Fleischessern oder Veganern, weder ums missionieren noch um die verschiedenen Essgewohnheiten an den Pranger zu stellen oder sich selber über andere zu stellen und besser zu machen und andere darauf aufmerksam zu machen das dies oder jenes "falsch" ist - ganz im Gegenteil aber das Thema ist wie schon einige erwähnt anscheindend so heikel das man darüber wirklich lieber nicht spricht... Schade eigentlich!
    Mir ging es eigentlich nur darum zu erfahren wie andere mit Leuten umgehen die eben nicht tolerant sind und einen Vegetarier immer darauf hinweisen müssen das er ja Eier etc. etc. isst und dass das Tierleid deshalb nicht weniger wird.
    Genauso wie ich es hier erlebt habe.... "Du isst kein Fleisch - dein Hund aber schon???"
    Ja weil ich über mich selber entscheiden kann aber doch nicht über eine andere Person oder Lebewesen - Was hat das damit zu tun das ich inkonsequent bin? Ich bin konsequent mir gegenüber und tolerant den anderen gegenüber die nicht auf Fleisch verzichten können - sprich in meinem Fall Mann und Hund.
    Das dieses Thema eine Endlosschleife erzeug ist mir klar und der Thread sollte auch keine Diskussion auslösen sondern wollte ich wie schon gesagt einfach von "Vegetariern" hören wie sie mit genau diesen Vorwürfen umgehen die hier auch ständig von anderen gebracht werden.
    Es gibt in meinen Augen hier kein Recht und Unrecht! Kein Konsequent und Inkonsequent!
    Jeder versucht auf irgendeine Art seinen "Beitrag" zu leisten.
    Und ich finde kein Vegetarier noch Veganer noch Fleischesser hat das Recht über jemand anderen zu urteilen ob dessen Lebensgewohnheit nun richtig oder falsch ist.
    Das ist meine Vorstellung von Leben und Leben lassen ... ob das manche hier nun wieder anzweifeln oder anders sehen :pfeif: *dann ist das wohl so*

  • Zitat

    Huhu!
    Also generell geht es ja eher ums Hühnerei (weils die einfach am einfachsten/öftesten/leichtesten zu kaufen gibt im Laden). So, damit es Legehennen gibt, müssen die natürlich auch mal "produziert" werden. In der "Legehennenproduktion" kann man aber nicht verhindern, dass auch Hähne geboren werden - diese werden dann kurz nach dem Schlüpfen bei lebendigem Leib gehäckselt, vergast oder durch irgendeine andere Art getötet. Durch den Eierkauf unterstützt man das indirekt - weil man ja die "Legehennenproduktion" unterstützt... also geht's hier (zumindest bei den Veganern, die ich kenne) nicht darum, dass ein befruchtetes Ei dabei sein könnte, sondern schlicht darum, die Eiproduktion nicht zu unterstützen.


    Ich hoffe, das war verständlich - bin schon müde, aber das wollte ich noch schnell loswerden :smile:
    Ich vermute, dass es bei deiner Tante eher ums Prinzip geht (oder ihr die Enteneier einfach nicht schmecken ;-))



    Ach, das hab ich jetzt davon das ich alles ein 2.x geschrieben hab u schon so müde war!
    Beim 1.x hab ich nämlich dazu geschrieben, 'warum kann/darf man eier nicht essen wenn sie aus ordentlicher haltung sind (wie bei meiner tante die enten zb), u nicht wie bei den hühnern üblich, das sie als männliche kükken entweder lebendig zerhackt werden, od die weiblichen kükken als permanent eier legen müssendes käfighuhn enden'.
    Aber vielen dank natürlich trotzdem für deine antwort EmilyKeks!!


    Wenn's darum geht die kükken-zerhackung u die legehennen-produktion nicht zu unterstützen kann ich das wie gesagt voll u ganz verstehen!!
    Eier die ich kaufe kommen vom bauern, od manchmal von besagten enten. (Wozu ich aber noch kurz sagen muss, wenn ich über's ganze jahr 20 eier brauche is es viel!)


    Aber ich versteh es eben nicht, Wenn das huhn/die ente ein schönes leben hat u die eier ja sowieso gelegt werden!?


    Die enteneier von meiner tante werden übrigens entweder verschenkt (nachbarn/freunde/familie), od die hunde kekommen sie. Ich hab natürlich auch schon einige bekommen, u ein befruchtetes hatte ich noch nicht einmal dabei.
    Schmecken übrigens total lecker (meiner tante u onkel schmecken sie ja auch), u die dotter haben eine echt schöne farbe!

  • Zitat

    Der Unmut kommt doch immer nur dann auf, wenn man anfängt zu werten und sich moralisch über andere zu stellen. Ja, das gibt es zu genüge (genau wie es Menschen gibt, die mit Vegetariern anfangen zu diskutieren), dass wissen wir denke ich alle. Brauchen wir nur mal in den Vegi Thread hier im Forum zu gucken - ich sag nur, Themenwechsel weil so großer "Weltschmerz".
    ja, da erlaube ich mir z.B. auch mal einzuwerfen, dass es evtl besser wäre sich zurückzuhalten mit Wertungen, solange die eigene Weste nicht ganz rein ist.


    Ja, ich komme mir auch etwas verkaspert vor, wenn man nicht über vertretbare Fleischquellen schreiben darf, weil das ja "Weltschmerz" auslöst, aber man dann unbedingt einen Hund halten will. Begründung: der Hund frisst ja nur Fleischreste, die eh schon da sind. Mit dieser super tollen Begründung könnte man auch weiter Fleisch aus dem Supermarkt kaufen. Das ist ja auch schon da. Oder Chickenwings essen - wegen denen allein wird ja auch kein Huhn geschlachtet.


    :gut: :gut: :gut:
    Genau das war meine Rede, aber im entsprechenden Thread wurde man dafür ja mit Fackeln und Mistgabeln rausgejagt. Das war auch der Grund, weshalb ich den Veggie-Thread seither meide und dort eher nicht mehr poste. Wenn man nicht mal Klartext reden darf, bin ich draußen.



    Zitat

    Im Übrigen finde ich die Neuvegis wirklich als anstrengend missoinarisch.


    Ist vielleicht mein Problem, ich werde militant gegen alles Militante


    Danke auch an Nebelfrei, ist auch so mein Eindruck im Alltag.


    Ich weiß nicht, wer es geschrieben hat, aber nein, die militanten Veganer sind keine "urban Legend". Ich kenne selbst welche, und ansonsten muss man sich ja nur mal einige Diskussionen im Veggie-Thread durchlesen, um sie zu sehen. Wenn das nicht alles Trolle sind, dann gibt es ihn definitiv in echt, den missionierenden Veganer. ;)

  • Nur mal kurz zur Erinnerung.



    Wer sich "Veganer" nennt, der ordnet sich dem "Veganismus" ein. "Veganismus" heißt bei weitem nicht einfach, dass man keine tierischen Produkte zu sich nehmen will. Er ist ein ismus, eine Ideologie, eine "nicht erfüllbare Zielvorstellung erreichen". Der Veganer ist gegen die !Ausbeutung! des Tieres durch den Menschen schlechthin. Deshalb auch keine Eier von der Privathenne. Man geht davon aus, dass die "Güterproduktion" durch menschliche Zucht so angekurbelt wurde, im Sinne: Eine Kuh würde nicht so viel Milch geben.
    Hundehaltung ist deshalb inkonsequent, nicht weil man dem Hund dann Fleisch kauft, sondern weil er aus einer menschlichen Zucht kommt. Er wurde vom und für den Menschen ausgenutzt.


    Nach der Regel: Ein Tier lebt nicht (mehr) dafür, damit der Mensch überleben kann.


    Veganer sein, bedeutet eben auch, politisch ein Ziel zu verfolgen. Es ist seine Aufgabe, zu missionieren. Wie sonst würde er dieses Ziel erreichen.

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