Vegetarier vs. alle anderen
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Ach ja, der Herr Pollmer....
Genau das habe ich auch gedacht. Der gute Mann vertritt übrigens auch die Ansicht, dass es völlig egal sei, was wir zu uns nehmen, FastFood und Zucker seien in kleinster Weise schlechter als eine ausgewogene, gesunde Ernährung. Bei dem Namen lese ich ehrlich gesagt schon nicht mehr weiter, ist nicht gut für meinen Blutdruck.
Ich kenne genug Veganer, die ein Ei nicht verschmähen würden, sofern dadurch weder direkt noch indirekt Leid verursacht bzw. unterstützt wird. Da sehe ich persönlich auch absolut nichts schlimmes dran. Das setzt natürlich voraus, dass dieses Huhn weder irgendwann geschlachtet noch zur Eiproduktion gehalten wird um daraus Kapital zu schlagen.
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Nachtrag: Die komplette Abschaffung von Haustieren ist die konkrete Vorstellung einiger weniger Veganer, die in dieser Hinsicht wohl ein wenig realitätsfern sind. Ich halte dies für nicht umsetzbar, dafür gibt es zu viele domestizierte Spezies in jedem Winkel der Erde. Und ich kenne keinen Veganer, der das anders sieht.
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Möglicherweise zeigt eine Definition "Ideologie" nicht, dass sie unerreichbar ist. Aber - und das zeigt die Philosophiegeschichte und die normale Menschheitsgeschichte- eine Ideologie ist immer utopisch und deshalb nicht erreichbar.
Man muss eben unterscheiden, ob man sich tierproduktsfrei, bzw. "vegan" ernährt, oder ob man "Veganer" ist. Da gebe ich dir Recht. Ich kenne genug Leute, die keine Tierprodukte essen und dennoch nie sagen, sie seien Veganer, eben weil damit noch ganz andere Dinge einhergehen. Und dazu gehört dann eben auch, das Ganze auf eine politische Ebene zu heben. Letztlich muss aber jeder, der aus ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichtet, 'damit irgendwann kein Tier mehr leiden muss', in irgendeiner Art und Weise missionieren. Denn kein Mensch würde es auf Dauer aushalten, mit so etwas konfrontiert zu werden, wenn er nicht ein wenig die Hoffnung hat, dass irgendwann alles vorbei sein wird (übertrieben gesagt).
Ich muss nochmal kurz switchen und auf den Post hier oben reagieren.
Ich weiß nicht, was eine normale Menschheitsgesschichte sein soll, auch Geschichte ist (re)konstruiert. Was ich aber meinte: auch Kapitalismus ist eine Ideologie. Das ist kein Naturzustand. Natürlich eine wahnsinnig starke und effektive, aber es ist eine Ideologie.
Abgesehen davon gehst du zum einen davon aus, dass Veganismus ausschließlich etwas mit Tierleid zu tun hat - das ist mitnichten so. Gerade die kapitalismuskritischen Veganbewegungen (wenn mans so überhaupt nennen kann) führen weitreichende ökologische und humane Kriterien an.
Außerdem gehst du davon aus, dass alle Veganer wollen, dass sich etwas ändert. Es gibt aber auch durchaus Menschen, die das für sich tun - aussteigen, etwas anders machen. Und was die Menschen an Konfrontation mit anderen Dingen aushalten, das weißt du ja auch nicht. -
Zitat
Ich muss nochmal kurz switchen und auf den Post hier oben reagieren.
Ich weiß nicht, was eine normale Menschheitsgesschichte sein soll, auch Geschichte ist (re)konstruiert. Was ich aber meinte: auch Kapitalismus ist eine Ideologie. Das ist kein Naturzustand. Natürlich eine wahnsinnig starke und effektive, aber es ist eine Ideologie.
Abgesehen davon gehst du zum einen davon aus, dass Veganismus ausschließlich etwas mit Tierleid zu tun hat - das ist mitnichten so. Gerade die kapitalismuskritischen Veganbewegungen (wenn mans so überhaupt nennen kann) führen weitreichende ökologische und humane Kriterien an.
Außerdem gehst du davon aus, dass alle Veganer wollen, dass sich etwas ändert. Es gibt aber auch durchaus Menschen, die das für sich tun - aussteigen, etwas anders machen. Und was die Menschen an Konfrontation mit anderen Dingen aushalten, das weißt du ja auch nicht.Dann kurz die Antwort
(1) Ja, Kapitalismus ist eine Ideologie. Bestätigt meine Aussage.
(2) Hab ich nie gesagt.
(3) Hab ich nie bestritten.Tut mir Leid, da nützt keine Diskussion, wenn du nicht mal den zitierten Beitrag von mir richtig liest (bzgl Punkt 2 und 3).
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zu 2) deine Argumentation war "damit irgendwann kein Tier mehr leiden muss'," als Ziel von Veganern, daher meine Entgegnung, dass man nicht vergessen darf, dass es nicht zwingend um Tiere geht.
und zu 3) Das war zu " Letztlich muss aber jeder, der aus ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichtet, 'damit irgendwann kein Tier mehr leiden muss', in irgendeiner Art und Weise missionieren. Denn kein Mensch würde es auf Dauer aushalten, mit so etwas konfrontiert zu werden, wenn er nicht ein wenig die Hoffnung hat, dass irgendwann alles vorbei sein wird (übertrieben gesagt)."
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Grundsätzlich isses ja so, dass Veganismus nicht nur bedeutet, beim Essen auf tierische Produkte zu verzichten.
Das geht ja durchaus noch weiter...
Ich nenne nur mal Stichworte wie "Speziesismus", "Tierrechte", "Tierethik".
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Zitat
zu 2) deine Argumentation war "damit irgendwann kein Tier mehr leiden muss'," als Ziel von Veganern, daher meine Entgegnung, dass man nicht vergessen darf, dass es nicht zwingend um Tiere geht.
und zu 3) Das war zu " Letztlich muss aber jeder, der aus ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichtet, 'damit irgendwann kein Tier mehr leiden muss', in irgendeiner Art und Weise missionieren. Denn kein Mensch würde es auf Dauer aushalten, mit so etwas konfrontiert zu werden, wenn er nicht ein wenig die Hoffnung hat, dass irgendwann alles vorbei sein wird (übertrieben gesagt)."
In Ordnung.
Zu (2) schau dir dann diesen Satz nochmal an:
ZitatIch kenne genug Leute, die keine Tierprodukte essen und dennoch nie sagen, sie seien Veganer, eben weil damit noch ganz andere Dinge einhergehen.
Und zu (3)
ZitatLetztlich muss aber jeder, der aus ethischen Gründen auf Tierprodukte verzichtet, 'damit irgendwann kein Tier mehr leiden muss', in irgendeiner Art und Weise missionieren. Denn kein Mensch würde es auf Dauer aushalten, mit so etwas konfrontiert zu werden, wenn er nicht ein wenig die Hoffnung hat, dass irgendwann alles vorbei sein wird (übertrieben gesagt).
Aufgedröselt:
Jeder, der den Veganismus verfolgt, mit diesem Ziel vor Augen, muss irgendwann in irgendeiner Art und Weise missionieren. Hast du* die Vorstellung, dass die Welt irgendwann frei von Tierleid (Arbeiterausbeutung, Regenwaldabholzung, etc. pp.) ist, fällt für dich die Option raus, in den Wald oder in die Berge zu ziehen und die Schotten dicht zu machen. Denn dann würde das passieren, immer mit dem Wissen, dass in der Welt um dich rum, alles nach wie vor so läuft. Bleibst du also in der "normalen" Welt, in der Hoffnung Dinge ändern zu können (nochmal: Diese Art von Leuten. Ich behaupte nicht, dass es keine anderen gäbe.), wird derjenige früher oder später missionieren. Das heißt nicht automatisch, dass man in die Vollen geht, aber wenn es für dich politisches/gesellschaftliches Ziel ist, eine bessere Welt zu schaffen, wirst du es früher oder später nicht mehr aushalten, inmitten anders-denkender (in deinen Augen: falsch-denkender) zu sitzen und gar nichts zu tun. Möglicherweise auch noch aushalten müssen, dass alles schlimmer wird.
Der Eine hält mehr aus als der Andere. Und noch ein Weiterer hat vielleicht das Glück, nichts machen zu müssen, weil Andere bereits eine Veränderung herbeigeführt haben.
Ich sage ja nicht, dass jeder "nach 7 Tage" die Krise kriegt. Aber auf Dauer, lässt es sich wohl kaum in einem Raum leben, der so gar nicht deinem Wunschbild entspricht. Die einen gehen dann (Aussteiger), die anderen versuchen zu ändern.
Ist ungefähr die gleiche Situation, wie Autoren in der NS-Zeit. Die einen gingen ins Exil, die anderen blieben, weil sie der Meinung waren, von Außen könne man nichts ändern.*Du-Form, weil es grammatisch gerade einfacher ist. Fühl dich da nicht angesprochen.
Ich widerspreche dir ja gar nicht, dass es andere gibt, bzw. dass verschiedene Leute, den Veganismus verschieden handhaben. Was ich versucht hatte auszudrücken, war:
Den ersten Veganer, den ich kennenlernte, war mein Onkel (da war ich noch ziemlich klein, Anfang der 90er) und dadurch noch weitere. Und zu der Zeit war das einfach eine politisch sehr aktive (teils extreme) Gruppe von Menschen, die den Veganismus propagierten.
Heute sieht das wiederum anders aus. Die Grenzen sind da verschwommen. Für die einen politisch, für die anderen Lifestyle, für weitere Leute dann eine Mischung aus beidem. Die Grundideologie, die ich damals vom Veganismus kennenlernte, bleibt aber natürlich trotzdem die gleiche. Und aus Sicht derer, sind die anderen (natürlich) gar keine "Veganer".Es gibt "Veganer", "Veganer" und "Veganer" heute. Schwierig zu unterscheiden. Und da kriegt der eine Veganer die Schaufel über den Kopf gezogen, der doch eigentlich nicht "so ein" Veganer ist, sondern "so ein anderer".
Die Veganer, die übrigens "bleiben" und nicht missionieren, weil sie sagen: Jedem das seine. Die tun das ganze ja ausschließlich für sich und verfolgen damit weder ein politisches, noch ein gesellschaftliches Ziel.
Ja, du darfst jetzt gerne sagen, dass es auch "damals" sicherlich schon Veganer gab, die das nicht ins politisch Extreme gezogen haben. Unterschiedliche Ansichten mit gleichen Begriffen zu beschreiben, ist halt immer blöd. (Gibt's natürlich nicht nur beim Wort "vegan") -
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Bleibst du also in der "normalen" Welt, in der Hoffnung Dinge ändern zu können (nochmal: Diese Art von Leuten. Ich behaupte nicht, dass es keine anderen gäbe.), wird derjenige früher oder später missionieren. Das heißt nicht automatisch, dass man in die Vollen geht, aber wenn es für dich politisches/gesellschaftliches Ziel ist, eine bessere Welt zu schaffen, wirst du es früher oder später nicht mehr aushalten, inmitten anders-denkender (in deinen Augen: falsch-denkender) zu sitzen und gar nichts zu tun. Möglicherweise auch noch aushalten müssen, dass alles schlimmer wird.
Der Eine hält mehr aus als der Andere. Und noch ein Weiterer hat vielleicht das Glück, nichts machen zu müssen, weil Andere bereits eine Veränderung herbeigeführt haben.
Ich sage ja nicht, dass jeder "nach 7 Tage" die Krise kriegt. Aber auf Dauer, lässt es sich wohl kaum in einem Raum leben, der so gar nicht deinem Wunschbild entspricht. Die einen gehen dann (Aussteiger), die anderen versuchen zu ändern.Ich kenne es eher anders herum. Wer anfängt, sich für das Leid schuldig zu fühlen und seine Lebensweise umkrempelt, der ist erst mal verletzlich, verunsichert, überwältigt von neuen Gefühlen. Ich finde dass Tierkonsum ein sehr emotional aufgeladenes Thema ist. Zum Beispiel emotionaler als Kapitalismuskritik. Ich kann zwar nicht erklären, warum das so ist und wüsste keine Gründe, die es logisch erklären, schließe das aber aus den Reaktionen der Menschen, die ich so sehe.
"Auf Dauer" allerdings setzt ein Gewöhnungsprozess und ein Lernprozess ein und viele (wenn auch nicht alle), die am Anfang noch meat-is-murder-schluchzend auf der Familienfeier am Tisch saßen, lernen, dass es nichts bringt. Dass es aus verschiedenen Gründen nichts bringt. Dass es sogar kontraproduktiv ist und die Welt vielleicht sogar verschlechtert statt verbessert.Das sind dann in deinen Augen pure Lifestyle-Veganer, die damit ihr eigenes Geltungsbedürfnis befriedigen und keine Veränderung wollen? In meinen Augen sind sie gewitzter, humorvoller, hinterlistiger, freundlicher und am Ende des Tages auch noch viel erfolgreicher im Missionieren als die Missionare.
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Hallo,
bin gerade über dieses Thema gestolpert und würde gerne etwas über mein "Vegetarier" sein erzählen!
Ich esse jetzt seit knapp 11 Jahren kein Fleisch mehr und seit bestimmt über 20 Jahren keinen Fisch! Bei Fisch krieg ich das planke Würgen, nichtmal den Geruch von Fisch kann ich ertragen! Fleisch beschränkte sich bei mir nachdem ich vor Jahren zuhause auszog auf Hackfleisch oder mal was vom Grill! Das war es dann auch schon, dass habe ich seitdem ich kein Fleisch mehr esse durch Tofu etc ersetzt. Geht auch!
Der eigentliche Grund aber komplett darauf zu verzichten war mein Vater, der im Sommer 2002 mit 47 Jahren einen Schlaganfall bekam. Einen deartig heftigen, dass er eine Zeitlang weder laufen noch sprechen konnte! Die Ärzte meinten damit, das hinge überwiegend von einer ungesunden Lebensweise ab, mein Vater aß sehr gerne und sehr viel Fleisch, rauchte wie ein Schlot und das ein oder andere Glässchen Bier Abends nach getaner Arbeit, da sagte er auch nicht nein! Im MRT wurde dann festgestellt, dass er vor dem eigentlichen grossen Anfall noch ungefähr 9 weitere kleine gehabt hatte, die aber alle schon älter waren und unbemerkt geblieben sind!
Als er aus dem Krankenhaus entlassen wurde und es in die Reha ging, stellte er seine komplette Ernährung um, kein Fleisch, keine Zigaretten, kein Alkohol mehr! Irgendwie hat mich das damals so sehr geschockt, ich gebe zu ich bin eh der absolute Hypochonder, aber das war etwas was mich irgendwie geprägt hat!
Ich hab also angefangen, mehr obst zu essen, mehr gemüse, habe von heute auf morgen komplett mit dem Rauchen aufgehört, ja und eben kein Fleisch mehr! Und ich vermisse garnichts, wenn meine Kids heute mal nen Burger von Mac D. haben wollen, kriegen sie einen, ansonsten isst meine Familie überwiegend vegetarisch! Ich versuche auch den Kids nichts mit Gelantine drin als Süßkram zu geben, sprich eher keine Gummibärchen etc.! Alles eine Sache der Gewöhnung!
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Ich versuche auch den Kids nichts mit Gelantine drin als Süßkram zu geben, sprich eher keine Gummibärchen etc.! Alles eine Sache der Gewöhnung!
Deiner Gewöhnung.. nicht die der Kinder..
Sorry, dieser Punkt ginge mir zu weit und ist indirektes Missionieren ..
Solange man das auschließlich und ohne ausnahme für sich macht, gut.
Sobald man andere "doktriniert" (direkt, indirekt oder suggestiv spielt dabei keine Rolle), ist bei meinem Verständnis für die Sache der Ofen aus.Was machst du, wenn dein kind sagt: ich möchte paniertes Schnitzel und Pommes in Butter frittiert?
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