Vegetarier vs. alle anderen

  • Ich hab mir das angeschaut (im übrigen ist das auch soein Punkt : Veganer/Vegetarier neigen häufig dazu, Leuten zu unterstellen, sie würden sich darüber nicht informieren.. dem ist allerdings nicht immer so) und meine Schlüsse daraus gezogen. Ich versuche, so weit es geht (immer haut das hier nicht hin, gebe ich offen zu...ich leb ja nicht allein) keine Tiere zu kaufen, die in solchen "Fabriken" geschlachtet werden.


    Aber ja, auch wenn man anders schlachtet bleibt natürlich ein Restrisiko - genau so wie es bei genügend anderen Dingen bleibt (Beispiel habe ich eben angeführt, aber da gibt es auch noch genügend andere). Womit wir wieder an dem Punkt wären, an dem der einzelne entscheiden muss, in wie weit er das für sich vertreten kann. Die letzte Konsequenz, wenn man das komplett ausschließen möchte, wäre ja nun irgendwo in der Pampa als Selbstversorgender Frutarier zu leben.
    Solange man dies nicht tut, hat man meiner Meinung nach auch kein wirkliches Recht, andere moralisch belehren zu wollen.

  • Zitat

    In meinem Fall leider keine Lösung, da ich ein sehr ehrlich, direkter Mensch bin und mit Falschaussagen noch nie was anfangen konnte auch wenn die Wahrheit noch so unschön ist möchte ich diese lieber hören (und auch sagen können).
    Aber wer weis vielleicht werd ich auch zum Notlügner wenn mir die Diskussionen auf Dauer noch mehr auf die Nerven gehen oder mir die Leute leid tun die mit der Wahrheit anscheindend nicht umgehen können :)



    dann darfst du dich auch nicht darüber beschweren, wenn andere darüber diskutieren wollen....


    ...habe übrigens mittlerweile alle Beiträge gelesen, was meine Meinung durchaus bestätigt. ;)

  • das ein Veganer/vegetarier sich moralisch über andere überhebt, sie belehrt, finde ich schon eine Wertung, eine Unterstellung

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    Ich würde mich freuen von denjenigen zu hören die vielleicht ähnliches denken oder erlebt haben um zu erfahren wie ihr damit umgeht, da mich das ganze Thema mittlerweile wirklich nervt und teilweise auch entmutigt.


    Also, jetzt, auf Seite 9, habe ich noch immer nicht den Eindruck, dass Du Dich nicht gerne gegenüber Fleischessern über das Thema auslässt, den ich schon auf Seite 1 hatte.


    Und: Was an der Aussage "Ich mag kein Fleisch" eine Lüge sein soll, ist mir bis jetzt auch nicht klar.

  • Ich bin auch seit einiger Zeit Vegetarierin und kann mittlerweile endlich positives berichten: Nach einer relativ langen Gewöhnungsphase für die Menschen in meinem Umfeld, haben sie es nun alle verstanden, dass ich sowas "verrücktes" tatsächlich mache und nicht so schnell wieder "zur Vernunft kommen" werde.. :D ;)
    Das beste Überzeugungsmittel ist, den Leuten aufzuzeigen, wie ausgewogen und problemlos die vegetarische Ernährung ist. Wenn es in ein vegetarisches Restaurant geht, meckern zunächst alle, aber wenn das Essen dann - wider deren Erwartungen - wirklich lecker war, sind sie dem ganzen Vegetarismus / Veganismus gegenüber viel positiver gestimmt.
    Aber es stimmt natürlich: Warum muss man sich als Vegetarierin eigentlich immer rechtfertigen warum man kein Fleisch ist? Ich frage ja auch nicht: warum ist du einen Hamburger und keinen Veggie-Burger?



    Zitat

    Wegen dem Hundefutter bin ich allerdings ein bisschen in einem moralischen Zwiespalt.. Da kann man selbst so wenig tierleidverursachend leben wie man will, wenn man zwei recht große Hunde hat, gehen trotzdem viel zu viele andere Tiere drauf, die halt das Pech hatten als Nutztier geboren zu werden.. Aber dann denke ich mir immer: Wenn sie im Tierheim geblieben wären, würden sie ja nicht weniger Tierleid verursachen, sondern hätten nur noch dazu niemanden, der sie liebt und sich um sie kümmert..


    Ich kann deine Bedenken vollkommen nachvollziehen. Unsere Hündin bekommt das Dosenfutter von Terra Canis, da es mMn die beste Zusammensetzung (ohne Tiermehle, wenig Rohasche etc.) hat. Sie bekommt zum großen Teil Wild, jedoch bin ich mir hier nicht wirklich sicher, ob ich mich nicht in die Irre führen lasse: Eigentlich denkt man ja, dass die Wildtiere bis zu ihrem Abschuss ein artgerechtes Leben führten. Aber bei der Masse in der es auch Wildfleisch als Haustierfutter gibt, kann doch nicht abgeschossen werden, oder?

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    Zuerst mal ist natürlich auch der bemühteste Veganer inkonsequent, weil immer irgendwo irgendwas unter dir leidet.


    Aber wo die Hundehaltung ein Problem sein soll, sehe ich gar nicht. Mein Hund wurde in diese Welt gesetzt, ich möchte nicht, dass er geschlachtet wird, also braucht er Nahrung. Ob jetzt ich die vorne rein schiebe oder ein Tierheimmitarbeiter macht in meinen Augen keinen Unterschied.


    Naja, dann könnte man aber z.B. auch argumentieren, dass es keinen Unterschied macht, ob man nun Fleisch isst oder nicht, da es ohnehin produziert wird und im Zweifel eben weggeschmissen wird, nur weil ich kein Fleisch mehr esse, wird kaum weniger produziert werden.


    Mal abgesehen davon, dass es sicherlich mehr Leute wie mich gibt, die sich vegetarisch ernähren, aber auch ohne schlechtes Gewissen einen Welpen vom Züchter holen, der im Endeffekt extra für mich "produziert" wurde und den Fleischbedarf erhöht.


    Ich für meinen Teil weiß, dass meine Hunde Fleisch bekommen und ich sehe auch keinen Vorwurf darin, wenn mich jemand auf diesen Fakt hinweist. Ich habe mich dafür entschieden, dass ich Hunde halten möchte und dass diese ihrer Natur entsprechend auch Fleisch bekommen sollen. Wenn ich irgendwann mal Mutter bin, werde ich mein Kind sehr sicher auch nicht vegetarisch ernähren.
    Ich weiß, dass ich letztlich nicht konsequent bin und ich viel Verbesserungsbedarf hätte, aber mit mit der jetzigen Situation kann ich ganz gut leben.

  • Das Thema "Tiere essen" bewegt sich aus meiner Sicht auf einer völlig anderen Ebene als die bisher genannten Beispiele, der Vergleich mit Rauchern, Alkoholikern etc. hinkt daher.


    Ich kann die militanten Veganer irgendwo verstehen. Für jemanden, der aus ethischen Motiven heraus vegan lebt, ist es eben nicht mehr eine Sache der freien Entscheidung, ob man Tierprodukte konsumiert oder nicht. Wenn jemand täglich 2 Schachteln raucht, kifft oder nur im rosa Hasenkostüm vor die Tür geht, dann betrifft das nur ihn und sonst niemanden. Will heißen, wenn mein Nachbar meint seine Lunge mit Nikotin vergiften zu müssen, dann entsteht daraus keinerlei Nachteil oder gar eine Schädigung meinerseits (ich werde höchstens früher als gedacht neue Nachbarn bekommen :pfeif: ). Beim Konsum von Tierprodukten ist dies anders, denn die Produktion von Fleisch, Milch, Eiern und Co. ist IMMER mit dem Leiden und Töten von anderen verbunden. Und genau das ist nicht vereinbar mit der ethisch motivierten veganen Weltanschauung, dass jedes Lebewesen ein Recht auf Leben hat und für den Menschen in seiner angeblich so fortschrittlichen Position keinerlei Notwendigkeit besteht, Tiere auszubeuten. Dass, was für den Fleischesser Toleranz bedeutet, nämlich sein Fleisch essen zu tolerieren, bedeutet für den Veganer gelebte Intoleranz, da Fleischesser eben das Recht des Tieres auf Leben missachten. Aus Sicht des Veganers entspricht die Ausbeutung von Tieren einem Verbrechen, dass lediglich zum momentanen Zeitpunkt vom Großteil der Menschen noch nicht als ein solches gesehen wird, vergleichbar mit der jahrtausendelang tolerierten und gebilligten Sklaverei von Menschen anderer Ethnien und Kulturen, die heutzutage zu Recht unter Strafe gestellt wird.


    Innerhalb der menschlichen Gesellschaft gilt der Grundsatz, dass die Freiheit des einen da aufhört, wo die Würde bzw. das Leben eines anderen tangiert wird. Das entspricht im Grunde genau dem, was auch Veganer vertreten; mit dem Unterschied, dass letztere diesen Grundsatz auf ALLE Lebewesen ausweiten. Die perfekte, hundertprozentige vegane Lebensweise ist eine Illusion und nicht umsetzbar, aber darum geht es auch gar nicht. Es geht um das, was ich als Mensch bewusst vermeiden kann. Ich kann es nicht immer vermeiden, versehentlich einen Käfer totzutreten oder zu überfahren, aber ich kann es sehr wohl vermeiden, Tierprodukte zu konsumieren.


    Mir geht es in meinem Beitrag nicht darum, irgendjemandem auf den Schlips zu treten. Ich denke nur dass es sinnvoll ist, beide Seiten der Medaille zu betrachten und Veganer nicht einfach als weltfremde Fanatisten abzustempeln sondern die Dinge auch mal aus ihrer Sicht zu sehen. Vielleicht kann der ein oder andere durch diese Gegenüberstellung der konträren Lebensweisen den ein oder anderen bissigen Kommentar sogar ein wenig nachvollziehen.

  • Zitat

    Ich hab mir das angeschaut (im übrigen ist das auch soein Punkt : Veganer/Vegetarier neigen häufig dazu, Leuten zu unterstellen, sie würden sich darüber nicht informieren.. dem ist allerdings nicht immer so)


    Stimmt, das war nicht die feine Art von mir. Den Schluss hatte ich unüberlegt gezogen, weil du schriebst, dass die Tiere sofort tot seien.


    Zitat

    und meine Schlüsse daraus gezogen. Ich versuche, so weit es geht (immer haut das hier nicht hin, gebe ich offen zu...ich leb ja nicht allein) keine Tiere zu kaufen, die in solchen "Fabriken" geschlachtet werden.


    Ernstgemeintes Interesse: Wo bekommst du das dann her? Hast du einen Bauern, der selbst schlachtet? Ich würde für meinen Hund sehr gerne solch eine Quelle finden.


    Zitat

    Und: Was an der Aussage "Ich mag kein Fleisch" eine Lüge sein soll, ist mir bis jetzt auch nicht klar.


    :???: Viele Veg*er mögen Fleisch.

  • Zitat


    Aber wo die Hundehaltung ein Problem sein soll, sehe ich gar nicht. Mein Hund wurde in diese Welt gesetzt, ich möchte nicht, dass er geschlachtet wird, also braucht er Nahrung. Ob jetzt ich die vorne rein schiebe oder ein Tierheimmitarbeiter macht in meinen Augen keinen Unterschied.



    Mit anderen Worten, für deinen Hund können Tiere leiden und sterben, weil er ja nun mal geboren wurde.
    Hauptsache für dich nicht und schon ist die (deine) Welt in Ordnung :???:


    Konsequent nenne ich was anderes.


    Gaby, ihre schweren Jungs und Finn

  • Ich bin seit langer langer Zeit Vegetarierin (und barfe).
    Es gibt daraufhin eigentlich drei Typen von Reaktionen:
    entweder einfache Akzeptanz
    oder kurze Frage nach dem Grund, freundliche, aber kurze Antwort
    oder Leute die versuchen mich in endlose Diskussionen zu verwickeln (bei denen ich oft das Gefühl habe, sie wollen sich selber rechtfertigen). Da ich keine Lust habe, jahraus jahrein zu erklären wo ich mein Protein herkriege oder meine Vitamine oder...kann ich darauf verweisen das ich schon sehr lange so esse und gesund bin, sooo falsch kann das also nicht sein. Danke der Nachfrage und Ende der Debatte.


    Ich habe für mich entschieden so zu essen, andere essen anders, so what? Ich missioniere nicht, möchte aber auch nicht missioniert werden. Ich gucke nicht verächtlich auf das Steak auf dem Nebenteller, will aber auch keine dummen Bemerkungen über den Inhalt meines Tellers hören.
    Demnächst steht bei uns ein essengehen mit Schwiegereltern an - da weiß ich jetzt schon daß ich besser vorher ein Stück Brot esse, das wird wieder ein altes Dorfrestaurant wo es Salat nur mit Huhn oder Thunfisch gibt, in allem Gemüse Speck ist usw. Aber einmal im Jahr kann ich das aushalten :hilfe:

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