Einschläfern von gesunden Tieren? NEIN!

  • Glaubt mir, niemand tötet gerne seine Tiere. Sicherlich auch kein Zoo. Versucht doch auch mal bitte, das aus der kaufmännischen Sicht zu sehen.


    Ein Zoo ist mit seiner Infrastruktur SEHR teuer.
    - Futter für die Tiere, teilweise sehr aufwändig, teuer und exotisch.
    - Der Zoo ist meist auch eine riesen Gartenanlage, die gepflegt und bezahlt werden will.
    - Bau von Gehegen, Wegen, Besuchertoiletten usw.
    - Wahnsinnspersonalkosten, schliesslich braucht man Mitarbeiter dafür.
    - Ein gewisser Fuhrpark an Maschinen und Fahrzeugen muss unterhalten werden.
    - Anschaffung und Transport von Tieren.


    Ich denke ein Zoo bangt immer um seine Existenz und ist auf JEDE Einnahmemöglichkeit angewiesen.


    Was ich mir vorstellen könnte, ohne es zu wissen, aber vielleicht gibt es auch (EU?)-Zuschüsse, wenn man sich an den Zuchtprogrammen beteiligt. Statt eine Inzuchtfamilie also aufrecht zu erhalten, versucht man diese abzustoßen, um eben mit neuen zugekauften Tieren weiter züchten zu können. Ich kann mir vorstellen, dass die Genetik von Zootieren sehr eng gehalten ist, da es immer weniger oder sogar gar keine Wildfänge mehr gibt.
    Und die Haltung von Löwen oder auch Giraffen macht ein Zoo dann sicher nicht nur aus reiner Liebhaberei, das kann er sich gar nicht leisten.
    Weiterer Punkt ist natürlich, dass der Besucher auch immer gerne Nachwuchs sehen will. Das ist für viele erst der Grund, dort hin zu gehen mit seinen Kindern. Daher wird auch sicher schnell mal eine Inzucht oder gar Inzestverpaarung durchgeführt, um diese Besucherbedürfnisse zu befriedigen...

  • Nur der Vollständigkeit halber:
    Tote Küken werden in großen Mengen von Wildvogelgehegen abgenommen, sie werden von Falknern bei der Ausbildung der Greife benötigt.

  • Also ich finds eine Sauerei die Tiere einfach so zu töten. Es gab sicher noch andere Zoos die Interesse geäußert haben und die sie aufgenommen hätten.


    Und das man die Giraffe öffentlich schlachten muss find ich noch schlimmer.
    Die Tiere tun mir alle leid. Die Löwen bekommen zuerst eine Giraffe zu fressen die vorher geschlachtet wurde um danach auch geschlachtet zu werden.



  • Und genau das ist ein Punkt, der mir extrem sauer aufstößt. Klar, leben die nicht von Luft und Liebe, keine Frage. Aber Tiere so ein bisschen nach den Launen der Besucher aufziehen oder halt töten und das Artenschutz nennen....erscheint etwas scheinheilig.
    Dann soll man das Kind halt beim Namen nennen. Vllt. überlegt sich dann der ein oder andere Besucher dann auch mal, dass nicht nur Tierbabies süß sind :roll: Den Rummel um Knut fand ich ernsthaft krank und total daneben.


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  • Kaufmännische Seite? Warum zum Teufel lässt man sich dann die Löwen vorher verpaaren, wenn es doch eigentlich zu viel ist? Erst vermehren, um dann zu töten? Wie ist das bitte kaufmännisch zu begründen? Ich sehe da keinen Sinn hinter...


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  • Moin,


    ich verstehe es nicht - gar nicht. Der Kopenhagener Zoo hatte einige Anfragen um die junge Giraffe nicht töten zu müssen - einige Zoodirektoren aus Deutschland distanzieren sich von ihrem dänischen Kollegen und sagen "wenn man züchtet muss man vorhre darüber nachdenken, wo die Jungtiere bleiben" und auch "bislang haben wir für die Jungtiere immer einen Platz gefunden."


    Ich glaube, der Zoodirektor aus Kopenhagen hat einiges an Allmachtsphantasien und lebt sich da aus.


    Und die Sache mit den Löwen ist einfach nicht zu verstehen. Ja, in der Natur tötet ein Löwe, der ein Rudel übernimmt, alle Jungtiere, damit die Löwinnen schneller empfängnisbereit werden und seinen Nachwuchs auf die Welt bringen können - aber Zoolöwen leben nicht in der Natur.


    Die beiden jungen Löwen (10 Monate alte Mädchen) hätte man getrennt unterbringen können, weiter aufziehen können (sie hätte auch ohne Eltern überlebt - da sie nicht auf das Jagen von Beute angewiesen sind) und später mit in die Zucht nehmen können. Kein Löwe hätte sie getötet. Bullshit.


    Und die Alten hätten einfach Gnadenbrot verdient, fertig - man muss nicht züchten um jeden Preis, ja Jungtiere locken Besucher an, keine Frage, aber unser Zoo (Hannover) hat sich expliziet gegen die Zucht entschieden und seine Löwinnen kastriert (bin mir nicht sicher) damit sie miteinander im Rudel leben können und auch nicht jahrelangen Medikamenten ausgesetzt sind. Getrickst haben sie auch, nicht schön - die alten Löwen würden, als die Gehege neu umgebaut wurden, verkauft und neu angeschafft. Hab ich mich auch drüber geärgert - ich find das unnötig, aber gut, verkauft ist nicht getötet.


    Es geht also auch anders. Ich reg mich über den Dänen total auf. Verantwortungsvoll ist anders, und ich boykottiere diesen Zoo in jedem Fall. Keinen Fuß würde ich durch das Tor setzen, denn das ist alles, was man tun kann, den lässt es ja völlig kalt, jeglicher Protest, der steht da und nuschelt was von "wir wollen doch keine Wattebäuschen züchten und die Menschen sehen nicht die natürlichen Gegebenheiten" - dabei lebt ein Zootier nicht natürlich. Für mich hat der ne ausgewachsene Klatsche.


    Und ich bin froh, das sich namhafte Kollegen derart distanzieren.


    Sundri

  • Zitat

    Kaufmännische Seite? Warum zum Teufel lässt man sich dann die Löwen vorher verpaaren, wenn es doch eigentlich zu viel ist? Erst vermehren, um dann zu töten? Wie ist das bitte kaufmännisch zu begründen? Ich sehe da keinen Sinn hinter...


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    Um mich nochmal zu zitieren:

    Zitat

    Weiterer Punkt ist natürlich, dass der Besucher auch immer gerne Nachwuchs sehen will. Das ist für viele erst der Grund, dort hin zu gehen mit seinen Kindern. Daher wird auch sicher schnell mal eine Inzucht oder gar Inzestverpaarung durchgeführt, um diese Besucherbedürfnisse zu befriedigen...


    Tierbabys sind eine Einnahmequelle durch die Besucher. Die Besucher wollen nicht alljährlich ein und denselben Bestand an alten Tieren sehen.


    Ein Zoo ist ein wirtschaftliches Unternehmen wie jedes andere auch. Eventuell müssen sie sich auch vor Investoren oder Kreditgebern rechtfertigen. Die Entscheidungen die getroffen werden, werden aufgrund von reinen Zahlen, die wahrscheinlich sehr rot und drückend sind, getroffen. So ist das eben. Die trockene Realität, sonst muss dieses Unternehmen alle seine Mitarbeiter entlassen und dicht machen.

  • Zitat

    Nur der Vollständigkeit halber:
    Tote Küken werden in großen Mengen von Wildvogelgehegen abgenommen, sie werden von Falknern bei der Ausbildung der Greife benötigt.


    ... und ich schätze mal, einen weiteren Teil findet man evtl. in hübschen Naßfutterdosen mit Aufschriften wie "Huhn und Putenherzen".....

  • Das problem bei den küken ist aber doch, dass sie bisher sofort nach dem Schlüpfen oder noch wärhenddessen vergast oder geschreddert werden...nach dem neuen gesetz darf das nicht mehr passieren- d.h. vor dem Tod kommt noch ein Transport- ich sehe da keine Verbesserung, sondern eher eine Verschlechterung für die Tiere...da wäre der sofortige Tod noch gnädiger :( :

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