Einschläfern von gesunden Tieren? NEIN!

  • Moin,


    in dem Rahmen den ein Zoo bietet, ist das seine Aufgabe und ich bekenne, das ich Zoos sehr gern mag und schon viele besucht und gesehen habe und ich habe Zoos gesehen, die das können...... grade in den letzten Jahren hat sich da viel getan.


    Und in Würde halten meine ich auch damit, das man Tiere, die die Menschen jahrelang begleitet haben, altern und sterben lässt. Die Zoobesucher, die nur mal auf einen Ausflug kommen, sind nicht das Maß aller Dinge, es gibt ja auch Jahreskarten und sogar Menschen, die die Tiere schon Jahrelang begleiten..... bei uns saß vor den Bären eine Frau, Tagaus, Tagein und die kannte alle - Besucher die öfter kamen, Bären und Pfleger. Ist nicht so, das es nur um Jungtiere geht.


    Doch, ich denke im Rahmen der Möglichkeiten geht das, nichts anderes tun wir mit unseren Haustieren, ihnen einen geschützten Rahmen bieten, sie versorgen und pflegen und ihnen ein soweit wie möglich artgerechtes Leben in Würde bieten.


    Sundri

  • Schön, dass hier so viele Gleichgesinnte sind.


    Ich mochte schon als kleines Kind nicht die (für mich traurigen) Affen in den kleinen hässlichen Verschlägen im Berliner Zoo angucken. Und auch die Elefanten mit den damals noch Kugeln und Ketten am Bein fand ich schlimm.


    Ein Rinderkalb zu töten finde ich nicht weniger schlimm, als ein Giraffenkind. Ich dann das be der Giraffe sogar nachvollziehen. Denn sie sollte nicht in die Zucht, um den Genpool nicht weiter zu verkleinern. Ich hätte sie wahrscheinlich eher kastriert, als geschlachtet. Aber welches Rinderkalb wäre dann den Löwen zum Fressen gebracht worden?


    Die Löwen dann aus Altersgründen samt der Kinder zu schlachten, finde ich auch :headbash: ...Da fehlen einem die Worte...


    Ich kann mich Quarus anschliessen. Dies scheinheilige Zoo "wir sind Artenschutz" -Scheisse, mag ich nicht hören.


    Von mir aus könnte der Berliner Zoo umstellen auf "Home für notleidende Tiere" ...Tanzbären, verweiste Elefantenbabys, Gorillafamilien....und Huftiere.


    Ich muss nicht jedes Tier der Welt in jeder Stadt der Welt anschauen. Das ist doch was aus dem Mittelalter :D


    Ich möchte lieber gezeigt bekommen, wie man in Not geratene Tiere artgerecht halten kann. Immer mit dem Hintergrund eines Projektes, diesen Tieren ihren natürlichen Lebensraum wieder zugeben, ihn zu erhalten oder wieder herzustellen....


    TJA...und dann bin ich aufgewacht.... :( :

  • Liv, du sprichst mir aus dem Herzen!


    Ich habe noch Fotos vom Münster Allwetterzoo, in dem wir mal waren, als ich noch kleinw ar, ich weiß noch, wie ich dort geweint habe und beim ansehen der Fotos wieder...mir taten die TIere in ihren betonverschlägen so leid, heute(nach Fotos) sind es die gleichen kleinen Verschläge, nur mit Einstreu und nem Baumstamm drin...


    Mit meinem Turnverein waren wir auch im Zoo- inkl. Delfinarium, damals hab ich mich geweigert da rein zu gehen. Die Leiterin hat mich angemotzt, war mir egal, da saß ich mit meinen 8 Jahren und hab davor gesessen, auf die anderen gewartet und geheult, weil mir die Tiere alle so leid taten...

  • Was ich mir zukünftig angucken werde, ist der Bärenpark Worbis und ähnliche Projekte. Wo Wildtiere, die nicht mehr wirtschaftlich verwertbar sind, ob in Zoo oder Zirkus, auf ihre letzten Jahre ein wenigstens bemüht artgerechtes Heim bekommen.

  • also das mit der Giraffe finde ich zwar etwas seltsam, aber kann es noch nachvollziehen.
    Die Löwen müssen ja was fressen, und dann finde ich es besser es werden die eigenen einigermaßen artgerecht gehaltenen Tiere verfüttert als z.b. Rindfleisch aus Massentierhaltung.
    die meisten Zoos züchten ja selbst Kaninchen, Ziegen usw zum verfüttern.


    aber die auslöschung einer kompletten Löwenfamilie kann ich einfach nicht verstehen. da hätte man viel mit Geburtenkontrolle machen können.


    zu den Küken: es gäbe schon Möglichkeiten, damit sie nicht mehr getötet werden müssen.
    1. es gibt Forschungen dazu, schon im Ei das Geschlecht zu erkennen. dann würden männliche Küken garnicht mehr ausgebrütet werden.
    2. man besinnt sich wieder auf ältere Rassen, die sowohl zum Eierlegen als auch zum mästen geeignet sind.
    natürlich wird dann das Hähnchenfleisch wieder teurer. aber das würde niemanden schaden. mir wird es ganz schlecht, wenn ich an den Hähnchenbuden sehe wie wenig ein Lebewesen wert ist.
    3. ich habe in einem Bericht gesehen, das ein Bauer die männlichen Küken ohne viel Gewinn auch aufzieht und dafür für seine Eier mehr verlangt. ich weiß nicht wie gut das funktioniert, weil man ja nicht so viele Hähne zusammen halten kann.


    weiß zufällig jemand wie das Geburtenverhältnis ausschaut?
    eigentlich müssten es ja weniger Hähne als Hennen sein, oder?

  • Moin,


    das Geschlechterverhältnis müsste, soweit ich mich erinnere, in etwa ausgewogen sein. Ich begrüße die Studien, bereits am Ei zu erkennen, was da schlüpfen wird, sehr.


    Leider sind die meisten Menschen einfach nicht bereit, den Preis für Ei oder Huhn zu zahlen, den eine artgerechte und verantwortungsvolle Haltung fordert. Hält man seine Hühner, wie etwa die Hermannsdorfer Landwerkstätten, käme ein Ei ca. auf 65 Cent - das ist schon gewaltig im Vergleich zu 1,79 auf 10 Eier und dazu käme, wer von uns kann sich das auch leisten? Und wie geht man den Eiern in der Industrie (Nudeln, Gebäck, Fertiggerichte, Mayonbaise etc. aus dem Weg). Ich beschränke mich auf "Eier von freilaufenden Hühnern" zumindest ist das noch der einzige geschützte Begriff in Deutschland. Bauern täuschen auch ziemlich oft, haben sie nicht genug Eier, kaufen sie fix mal dazu, haben zu zu viele, überaltern die Eier hin und wieder - alles schon gesehen..... da nimmt sich niemand etwas, das ist das Drama.


    Bodenhaltung sagt nichts aus, Biohaltung auch nicht, die Biohennen werden genauso barbarisch gehalten wie alle Legehennen, sie bekommen einfach nur anderes Futter - na toll...... da kann man das auch lassen. Aber die wenigsten Verbrauche wissen darüber Bescheid und noch weniger wissen, das eben "Freilandhaltung" der einzige Begriff ist, der gesetzlich geregelt ist. Biobauern müssen Auslaufflächen haben, aber ob die Hennen da je raus kommen, ist noch eine andere Frage. Spaß macht das alles echt nicht.


    Bei den Küken ist es so (hab sie auch verfüttert, an meinen Habicht und an die Frettchen) die Hähnchen sind wirklich kaum brauchbar. Wir haben versucht, überlebende Hähnchen aufzuziehen, aber denen kann man geben was man will sie nehmen einfach nicht zu - also - zum Verzehr nichts dran. Die Hochleistungslegehennen sind schon zu lang gezüchtet worden, ohne auf die Hähnchen zu achten. Und die Masthähnchen sind eben nicht nur Hähne sondern einfach eine andere Hühnerrasse, eine die zunimmt, aber kaum Eier legt - falls sie je so alt werden sollten, um Eier legen zu können.


    Daher sind "alte" Rassen, die eine gute Eierproduktion haben und Fleisch bilden eigentlich die Zukunft. Aber wie gesagt, eben auch teuer.....


    Könnte man das Ausbrüten und Töten der Hähnchen durch Untersuchungen verhindern, das wäre schön.....


    Sundri

  • Ich habe vor ca. einem Jahr im Spiegel von dem Versuch eines großen Hühner- und Eierproduzenten gehört, eine neue Zweinutzungsrasse zu züchten, in der die männlichen Kücken gemästet, die weiblichen zum Eierlegen aufgezogen werden sollten. Eier und Brathähnchen wären etwas teurer geworden.


    Ist vom Kunden (Endverbraucher und auch weiterverarbeitende Industrie) wohl nicht angenommen worden. Trotz aller Lippenbekenntnisse und Krokodilstränen geht doch nix über ein Billig-Ei und ein Billig-Hähnchen.


    Davon abgesehen: die Haltung wäre die gleiche beengte Massenhaltung wie bei den hochspezialisierten Rassen gewesen.

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