Hund bellt jeden "Fremden" im Haus an, schnappt auch manchma

  • Hallo Ihr lieben,


    ich bin neu hier und habe eine Frage zu Verhaltensauffälligkeiten bei unserem Hund. Zur Vorgeschichte, wir haben Pluto ein Rhodesian Ridgeback 10 Monate aus 2ter Hand. Die Familie musste ihn wegen einer plötzlichen länger dauernden Erkrankung abgeben. Er kommt aus sag ich mal einer Hinterhof Züchtung. Der „Züchter“ hat ihn wohl über den Zaun hinweg ausgehändigt, keine ordentlichen Impfzyklen gemacht und ihn für 450€ verschachert. Er war wohl ein kleines, verdrecktes, verängstigtes Häufchen Elend. Was da gelaufen ist, bleibt spekulativ, aber ich vermute, da er einen kleinen Fehler im Ridge und Wanderhoden hat, ist er vermutlich nicht so nett behandelt worden. Er brachte ja auch nicht den vollen Profit… Aber wie gesagt, alles Spekulation. Dann kam er in die neue Familie und war dort der kleine Prinz, durfte auf die Couch und viele andere Dinge. Auf meine Frage, kann er denn schon Sitz oder ähnliches, kam die Antwort nö ist doch ein Ridgeback, sie wissen doch wie die sind  Wir hatten 13 Jahre einen Ridgeback…
    Wir haben ihn jetzt seit dem 14.12.13 und kämpfen mit folgendem Problem, er knurrt für ihn Fremde Personen an, bellt und schnappt. Dies passiert ausschließlich im Haus. Anfangs hat er sich auf meinen Mann eingeschossen und knurrte ihn ständig an. Also haben wir mit einer Hundetrainerin Kontakt aufgenommen, die dann nach Haus kam. Sie sagte, er ist verunsichert, kennt seine Position nicht. Mit mir und unserer Tochter 2,5Jahre gab es nie Probleme. Sie gab uns als Aufgabe, seine Nähe einzufordern, sprich mein Mann sollte sich hinsetzen und in auf seinen Schoß holen und ihm zeigen, alles ist gut, dir droht hier nicht etc.
    Das hat auch gut geklappt. Die beiden haben jetzt ein gutes Verhältnis.
    Das Problem ist, wenn irgendjemand neues in sein/ unser Revier kommt dann habe ich den Eindruck, er verteidigt uns. Z.B. gestern ich hatte unsere Tochter für einen Stunde mit unserer Nanny allein gelassen. Sobald ich das Haus verließ fing er an sie anzubellen und ihr Angst zu machen. Also hat sie sich in der Küche eingeschlossen, bis ich wieder kam. Ich glaub er wollte unsere Tochter beschützen. Als ich wieder kam, hab ich die Nanny gebeten, noch mal auf den Hund zuzugehen um ihm zu zeigen, es ist alles ok, dir/ uns droht hier nichts. Das ging so lange gut, bis die Nanny eine schnelle Bewegung machte, woraufhin Pluto sofort bellte und versuchte nach ihr zu schnappen. Ich hab ihn dann davon abgehalten und auf seinen Hundeplatz geschickt.
    Für uns ist es gerade schwierig, wir können ja nicht jedem Besuch „Zwangskuscheln“ mit dem Hund verordnen, damit er sich sicher fühlt. Ich will aber auch nicht, dass unser Besuch dann Angst bekommt, bzw. wir keinen Besuch mehr haben können. Was kann man da tun? Die Trainerin meint, Sicherheit schaffen, Leinenführigkeit und damit Bindung trainieren etc. aber das hilft ja nicht, wenn er immer denkt uns, speziell unsere Tochter verteidigen zu müssen. Er hat letztens auch einen Freund angebellt, der sein Baby in den Arm genommen hat, das ist echt doof. Es ist ja schön, wenn er sich um die kleinsten sorgt, aber es gibt keinen Grund dafür und wir fragen uns, was können wir machen…


    Vielen Dank für eure Antworten
    Lg Barbara

  • Hallo Barbara,


    ein ähnliches Problem haben wir auch. Lilly knurrt manchen Besuch an, der sie anspricht oder ähnliches.
    Ich würde den Hund nicht alleine mit Nanny oder so lassen - ggf Hund in ein anderes Zimmer machen.
    Besuch sollte den Hund ignorieren und wenn er von selbst kommt belohnen.
    Hat er mehrere Rückzugsorte (Box, Korb, Decke)?
    Wenn Besuch da ist, schick ihn dort hin. Ggf anbinden, damit nichts passieren kann und ganz viel loben, wenn er sich "richtig" verhält. Also wenn er einfach mal ruhig liegen bleibt.
    Wenn er doch mal vor gehen sollte, direkt auf die Decke oder ähnliches schicken. Nicht zur Strafe, sondern zur Entspannung. Wenn Besuch kommt, haltet Leckerchen bereit, die ihm der Besuch direkt gibt.
    So lange habt ihr ihn ja noch nicht. Lilly ist fast ein Jahr bei uns und knurrt noch ... :(
    Ich drücke euch die Daumen.

  • Klingt für mich fast ein bißchen wie Unsicherheit. Sicherheit geben ist eine gute Idee - aber die kriegt er mit Sicherheti (schönes wortspiel) nicht, indem er von Fremden, die er komisch findet, zwangsbekuschelt wird!!


    Im Gegenteil: kommen Fremde, wird er auf seinen Platz gebracht (notfalls anfangs mittels Leine fixiert). So wird ihm klar, er hat das nicht zu klären, wer die Bude betritt (das scheint ihn etwas zu überfordern), und IHR seid diejenigen, die das regeln.


    Besuch wird ferngehalten von ihm, die sollen ihn in Ruhe lassen.


    Klappt das und der Hund bleibt dann mal ruhig, auch wenn ein Gast sich im Haus bewegt, dann darf er ohne Leine liegenbleiben. Aber bei jeder Reaktion, die den Gast in der Bewegung einschränkt, wird er wieder auf den Platz geschickt. Nähert er sich freundlich oder läßt die Leute links liegen, bekommt ein von EUCH ein Leckerli (wenns der Gast gibt, macht man ihn ja damit wieder interessant für den Hund! Das würde ihn anfangs wieder überfordern.) oder verbales Lob, anfangs wirklich bei jedem Abwenden, wenn er z.B. hingeschaut hatte.


    Bei nem "normalen" Hund würde ich sagen, irgendwann Besucher schönfüttern - aber bei einem eh schon unsicheren Hund würde ich erstmal daran arbeiten, daß dieser Besuch grundsätzlich ignoriert, damit er versteht, daß er nichts zu regeln braucht, und Ihr für seine Sicherheit sorgt. Erst wenn das klappt, dann könnt Ihr später dem Gast sagen, daß er dem Hund mal ein Leckerli reinschiebt - aber bitte genau in dem Moment, wo er freundlich ist, wegguckt, oder so, nicht wenn er grad grummelt oder die Nackenhaare aufstellt - da muß dann halt das timing stimmen..... Sonst kannst Dir damit alles wieder kaputtmachen, wenn der Hund quasi für das Grummeln beim Gast bestätigt wird. Wenn er grummelt, aber nicht schimpfen, sondern einfach wieder ins sichere Körbchen schicken! Er darf ja äußern, wenn ihm wer unheimlich ist, aber er muß lernen, daß die Alternative zum sich-verteidigen das sichere Körbchen ist, und IHR ihn dann beschützt. Die Lösung ist also nicht Vorgehen, sondern weggehen von der Person.


    Und nochwas: einen Hund, der so bei Fremden reagiert, den würde ich NIE nicht mit nem Sitter alleinelassen. Stell Dir vor, der stellt die an die Wand oder greift sie an (das braucht ja nur ein Zwicken/Warnschnappen zu sein, dann habt ihr nen Schadensersatz oder Schlimmeres an der Backe!), weil sie sich nach dem Kind bückt!! Wenn der Sitter da ist, kommt Hundi in anderes Zimmer, Schlüssel rumgedreht (und versteckt! Die Leute kommen auf die Dümmsten Gedanken!), und fertig. Geht da bloß kein Risiko ein....


    PS: Sicherheit gewinnt der Hund auch durch eine verläßliche Führung, d.h. Klarheit, was er darf und was nicht, immer dieselbe angemessene Reaktion auf sein Verhalten oder auf ein Fehlverhalten, dadurch, daß Ihr Dinge für ihn klärt. Sicherheit bekommt er auch, wenn er Euch besser kennt und die Bindung da ist. Das kann man durch gemeinsame Erlebnisse und Erfolge und Spiel gut erreichen.

  • Kann nimmer editieren.


    Begründung gegens "Zwangskuscheln":
    das verunsichert zusätzlich, und zeigt ihm, daß ein Ausweichen nichts bringt, er wird ja (und das auch noch von Euch, denen er zu vertrauen lernen soll!!) auf den Schoß der Person verfrachtet, obwohl er nicht mag (also sprich MASSIV bedrängt von der fremden Person!), dann muß er eben selbst sich verteidigen..... Hilfe!!! Nein, das wollt Ihr glaub ich nicht erreichen, oder? :roll:

  • Vielen Dank für die schnellen Antworten. Ja er hat seine Decke,eine Box wollten wir noch besorgen. Mit dem Anleinen, da sperr ich mich innerlich ein bissel. Unsere Nanny kennt er eigentlich, die wohnt oben im Haus, bringt ihr Fahrrad in unseren Garten, auch wenn er da ist usw. Aber gestern war die erste Situation wo er allein mit ihr und unserer Tochter war, sie hat ja Gott sei Dank gut reagiert und einfach die Tür zu gemacht. Bin auch froh, dass nicht s passiert ist. Dieses Training mit den "Fremden" werde ich so machen. Das mit dem Zwangskuscheln, war ja nur die Option für meinen Mann und hat auch gut funktioniert. Ihr wisst ja sicher wie schwierig das mit der Akzeptanz der Außenwelt ist, so bald ein Hund etwas schwieriger ist. mir macht das Perpektivisch einfach sorgen. Ich brauch ja auch keine Nanny, wenn ich sie nicht allein lassen kann. Ach Mensch...
    Die Tierärztin meinte, es kann auch mit dem Wanderhoden zusammenhängen, der eine sitzt im Bauchraum fest und wird immer zu warm, dies macht dann wohl hormonell Probleme und kann auch zu Verhaltensproblemen führen. Sie hat grundsätzlich zu einer Kastration geraten, entweder teilweise oder ganz, da sich diese Hoden wohl auch gern tumorös verändern. Möchte aber noch warten, da Ridgebacks ja so spätreif sind.
    Das mit den Leckerlis werden wir dann auch so machen, denn er ist glücklicherweise sehr verfressen :lol:

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