Wie lange vermisst ein Hund seinen ehemaligen Halter?
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Hi zusammen,
Ich habe eine Frage zu unserem ShiTsu.
Dazu kurz die Vorgeschichte:
Meine Frau hat den Hund als nicht mehr ganz junges Welpen vor etwa 10 Jahren bekommen.
Vor 5 Jahren kam ich ins Spiel, und seit einem Jahr sind meine Frau und ich verheiratet.
Der Hund ist also seit 10 Jahren an meine Frau und seit 5 Jahren an mich gewöhnt.Ende letzten Jahres mußten wir aus beruflichen Gründen in eine andere Stadt umziehen.
Leider haben wir dort keine Wohnung gefunden, deren Eigentümer Hunde akzeptiert.
Wir konnten aus zeitlichen Gründen auch nicht lange suchen.
Zum Glück war meine Mutter bereit, den Hund aufzunehmen, was an Weihnachten geschah.
Derr Hund lebt jetzt also seit 3 Monaten dort und es geht ihr (Hundedame) extrem gut (liebevolle Pflege, großer Garten, ...).Leider fühlt meine Frau sich gar nicht wohl, denn sie vermisst das Tier sehr.
Wir überlegen nun, weiter bzw. nochmals nach einer neuen Wohnung zu suchen, in der Hunde erlaubt sind.Allerdings quält uns dazu eine andere Frage:
Der Hund war nun seit vielen Jahren an uns gewöhnt und musste sich dann eine neue Bezugsperson gewöhnen.
Wie sehr verkraftet ein Hund das?
Und vor allem: Wie würde der Hund es auffassen, wenn er nach der erfolgten Eingewöhnung wieder der neuen Bezugsperson entrissen wird?
Wir haben aufgrund der grossen Entfernung meine Mutter und den Hund seit Weihnachten auch nicht mehr besucht, können also nicht einschätzen wie die Hündin reagieren würde, wenn sie uns wiedersieht.
Ich würde mich freuen, wenn jemand uns einen Rat geben könnte.
Wäre diese zweite Trennung für den Hund zu sehr eine Qual? -
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Hallo,
ich finde diese Frage sehr, sehr schwierig. Pauschal möchte ich da gar keine klare Aussage drüber machen, es kommt sicherlich sehr stark auf den jeweiligen Hund an. Einige Tiere verkraften die Trennung gut, andere nicht.
Der Hund ist nun mindestens 10 (11?) Jahre alt, soweit ich lesen konnte.
Ihr wisst ja sicherlich, wie leicht oder schwer es ihm gefallen ist, sich in seinem neuen Zuhause einzugewöhnen.
Natürlich kann ich verstehen, dass grade deine Frau sich sehr nach dem Hund sehnt. Sicherlich würde selbiger euch auch wieder erkennen, wenn er euch sieht.
Es kann sein, dass ihm die erneute Umgewöhnung total leicht fällt. Das kann aus der Entfernung keiner Beurteilen, wir kennen euch und euren Hund ja nicht persönlich und können uns entsprechend kein Bild vom Wesen des Tieres machen.
Trotzdem würde ich persönlich ehrlich sagen: Lasst den Hund, wo er ist und ihn dort den Rest seines Lebens verbringen, wenn er sich so wohl fühlt und so viel Liebe bekommt, wie du sagst.
Im Grunde müsst ihr das natürlich selbst wissen, ihr kennt den Hund am Besten, wisst wie er auf die erste Trennung & Umgewöhnung reagiert hat und und und.
Ist auch nur mein persönliches Bauchgefühl zu dem Thema, eben auch aufgrund des Alters des Hundes. -
Es kommt auf den Hund an. Die entscheidenden Fragen wären für mich:
- welches Nervenkostüm hat der Hund generell (je stressanfälliger, desto weniger Umzüge, insbesondere wenn es ihm gerade gut geht)
- wie ist er momentan gesundheitlich drauf (Umzug ist immer eine Belastung)
- welcher Tagesablauf wird diesem Hund besser gerecht
- welche Umgebung passt besser für den Hund
- wie schnell könntet Ihr realistischerweise eine passende Wohnung finden
Und auch nicht ganz uninteressant, sollte es dem Hund dort wunderbar gehen, wäre für mich die Frage, ob ihr den Fall so mit Deiner Mutter im Vorfeld besprochen habt, denn auch ihr Herz wird vermutlich inzwischen an dem Hund hängen. -
Meine Gedanken würde in diesem Fall auch nicht nur dem Hund, sondern gerade auch der Mutter gelten.
Für mich wären da mehrere Fragen zu klären:
Wie hat sich der Hund bei der Mutter eingelebt?
Wie ist die Möglichkeit der Betreuung bei der Mutter, wenn sie selbst beispielsweise ins Krankenhaus müsste?
Würde die Mutter den Hund gerne bei sich behalten?
Habt Ihr überhaupt ausreichend Zeit für den Hund?Ich kenne es so, dass die meisten Hunden sich sehr schnell im neuen Umfeld eingewöhnen, auch Hunde jenseits der 10 Jahres-Grenze. Nach 3 Monaten würde ich den Hund dort eher nicht mehr wegholen.
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Ronja habe ich jetzt die 7. Woche und sie hat ihren Vorbesitzer nie betrauert und schon in der 2. Woche ignoriert.
Wegen ihrer Hundebissigkeit (sie hat mit 4 1/2 nie hundesoziale Kontakte gelernt) bin ich bei ner Hundeschule mit Tierpsychologin.Die sagte, daß ein Hund zwar schnell vertrauen aufbaut, eine Bindung an das neue Herrchen/Frauchen aber erst nach etwa 6 Monaten gefestigt wird.
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Ich denke, die Antwort auf deine ürsprüngliche Frage muss lauten:
"kommt ganz auf den Hund und seine bisherigen und zukünftigen Lebensumstände an..."Es gibt da sicherlich sehr sensible, extrem (ein Menschen-/Familien-) gebundene Exemplare, die mit einem Wechsel schwer klar kommen und halt solche, die eh alle Menschen toll finden und sogar beim Gassi-Gang mal woanders mitgehen, weil es da gerade (wegen Spielkumpel, Leckerlies oder "Abenteuer") nett ist.
Sicherlich ist es auch davon abhängig, ob der Hund in/zu eine völlig neue, fremde Umgebung/Menschen kommt oder ob ihm diese (aus Familie, von Gassi-Gängen etc.) bereits bekannt sind.
Noch dazu spielt sicher das spezielle Leben, Ablauf, Alltag eine Rolle, die dem Hund einfach mehr oder weniger liegen können. Geb einen Herdenschutzhund, der mehrere Jahre behütet (und sicherlich auch glücklich) in einem Einfamilienhaus mit Handtuch-Garten gelebt hat, auf einen Hof auf dem Lande, wo er vielleicht auch noch paar Tierchen "bewachen" kann - vielleicht würde dieser trotz Bindung zu seinen "alten" Leuten das neue Leben bei Unbekannten einfach wegen der passenderen Umgebung vorziehen... ?!
Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass Fortuna (Straßenhündin, die bis 1-1,5 Jahren ohne großen bzw. eher negativen Menschenkontakt auf der Straße gelebt hat) sich sehr schnell bei uns eingelebt und angepasst hat.
"Richtig" angekommen war sie im Rückblich jedoch erst nach ca. 1 Jahr.Sam, ein "Not-Aussie", der mit 5 Jahren zu uns gewechselt ist, zuvor ein sehr liebevolles Zuhause hatte in das er als Welpe kam und der zudem sehr sensibel ist, hat sehr lange um sein altes Zuhause/Frauchen/Rudel getrauert.
Er war regelrecht depressiv und erst nach ca. 2 Jahren konnte ich sagen, dass er bei uns "angekommen" war. Selbst heute (nach über drei Jahren) bemerke ich noch Änderungen in seinem Wesen, die auf weiteres "Auftauen" schließen lassen (insbesondere auch ggü. Fortuna).
Bei ihm bin ich mir nach wie vor nicht sicher, ob und wie er sich entscheiden würde, wenn er vor die Wahl "Ex-Frauchen oder wir" gestellt würde.... :|Auf euren Fall bezogen würde ich nun schauen, wer kann:
- dem Hund die besseren Lebensbedingungen bieten (Arbeits- bzw. Alleinlass-Zeiten, Beschäftigung, Gassi-Gänge etc.)
- wo scheint sich der Hund wohler zu fühlen (Stadt, Land, Kontakte etc.)
- bei wem scheint sich der Hund wohler zu fühlen (er ist bei euch jahrelang, bei der Mutter erst seit drei Monaten - das mag für ihn noch ein "Langzeit-Urlaub" sein und er sich tierisch freuen, wenn ihr ihn endlich abholt - oder aber er fühlt sich im neuen Zuhause so wohl, dass er euch zwar freudig begrüßen würde, wenn es ums Verabschieden geht aber eindeutig klar macht, dass er dort jetzt zu Hause ist)Ich würde das in Absprache mit der Mutter ausprobieren.
Was ich nämlich auch extrem wichtig finde - wie sieht sie das...? Wie ginge es ihr, wenn der Hund wieder gehen muss..?? Immerhin hat sie euch ausgeholfen, als ihr in "Not" wart und ihr gegen ihren Willen den Hund wieder zu entreißen (es sei denn, es war vorher so abgesprochen) wäre nun auch nicht fair....Wenn alle Beteiligten dem Hund ähnliche, gute Bedingungenbieten können - warum nicht den Hund entscheiden lassen...?? Ich denke, man merkt, wohin der tendiert (gemeinsamer Gassi-Gang mit eingebauten Trennungen, Kaffeepause - wo liegt der Hund - Verabschiedung - wie verhält er sich... ) - und dann ist es vermutlich auch für den Betroffenen, der den Hund "aufgeben" muss okay, wenn man sieht: "er will bzw. bleibt lieber dort(hin)".
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Wow, schon so viele Antworten :)
Vielen Dank.Zusammenfassend läßt sich sagen, daß die Tendenz der Antworten sich durchaus mit unseren Überlegungen deckt.
Wir werden frühestens in 1-2 Monaten meine Mutter und den Hund besuchen können, eher etwas später. Das heißt, es werden bereits mindestens 4-5 Monate seit der Trennung vergangen sein.Bis wir ggf eine neue Wohnung haben, wird weitere Zeit vergehen.
Das Tier ist an sich sehr stress-resistent, wir sind viel mit ihr in mehreren Kontinenten gereist. Sie ist absolut ruhig. Andererseits merkt man ihr das Alter durchaus schon an, die ersten kleinen Wehwehchen machen sich bemerkbar.
Bzgl meiner Mutter: Natürlich war es abgesprochen, daß dies eventuell nur ein vorübergehender Zustand sein könnte.
Ich denke, im Moment finde ich diese Idee am besten:
Zitat... das mag für ihn noch ein "Langzeit-Urlaub" sein und er sich tierisch freuen, wenn ihr ihn endlich abholt - oder aber er fühlt sich im neuen Zuhause so wohl, dass er euch zwar freudig begrüßen würde, wenn es ums Verabschieden geht aber eindeutig klar macht, dass er dort jetzt zu Hause ist)
(...)
warum nicht den Hund entscheiden lassen...?? Ich denke, man merkt, wohin der tendiert (gemeinsamer Gassi-Gang mit eingebauten Trennungen, Kaffeepause - wo liegt der Hund - Verabschiedung - wie verhält er sich... ) - und dann ist es vermutlich auch für den Betroffenen, der den Hund "aufgeben" muss okay, wenn man sieht: "er will bzw. bleibt lieber dort(hin)".Wir werden bei unserem nächsten Besuch mal einige "Testtrennungen" durchführen, und dann weitersehen.
Nochmals Danke für die Reaktionen.
Ich würde natürlich freuen, wenn weitere Ratschläge dazukämen. -
Ich würde den Hund nicht erneut aus seiner gewohnten Umgebung reißen. Er hat sich dort sicherlich nicht sehr einfach umgewöhnt, hat den ganzen Tag seinen persönlichen Ansprechpartnern und soll jetzt wieder da raus.
Ich glaube kaum, dass Dein Hund nicht getrauert hat. Man mag es ihm nicht ansehen, aber das sagt ja gar nichts!
Ich würde den Hund dort belassen, zumal er für die Mutter jetzt zu einer Aufgabe geworden ist und sie diese sicherlich vermissen würde.
Du hättest vorher sicherlich Möglichkeiten gehabt den Hund zu Euch zu nehmen oder zumindest nach kurzer Zeit wieder zu übernehmen.
Nein, Ihr habt das verwirkt. Laß den Hund da, wo er jetzt ist!
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Zitat
Wir werden bei unserem nächsten Besuch mal einige "Testtrennungen" durchführen, und dann weitersehen.Testtrennungen, was ist das denn? Du hast es mit einem Lebewesen zu tun und nicht mit einem Gegenstand.
Auch, wenn Dein Hund "Gefühle" nicht zeigen kann. Er wird leiden und in aller Demut alles über sich ergehen lassen. Möchtest Du das?
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Zitat
Testtrennungen, was ist das denn?
Testtrennung kann z.B. bedeuten, bei einem gemeinsamen Spaziergang irgendwann in verschiedene Richtungen zu laufen und zu schauen, ob der Hund ganz selbstverständlich einem Menschen hinterherläuft. Nichts schlimmes. -
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