Wie lange vermisst ein Hund seinen ehemaligen Halter?

  • huhu,


    also meine Erfahrung ist, dass Hunde da eigentlich ziemlich unkompliziert sind. ich habe lange Hunde gesittet und wenn ich Urlaubspflege gemacht habe, war es meist so, dass sie nach spätestens 2 Tagen angekommen waren und dann auch immer ganz selbstverständlich zu unserem Haus gelaufen sind, selbst wenn ihr richtiges zu Hause in der Nähe war.


    Daher, wenn ihr den Hund wieder haben wollt, sucht euch ne Wohnung und nehmt den Hund ohne großes Aufhebens wieder zu euch. 10 Jahre bei einem Kleinhund ist ja jetzt auch kein Alter, wo sie völlig unflexibel sind und durch sowas stark verwirrt werden.
    Mein Dobi ist 12,5 Jahre alt und dobitypisch sehr sensibel, aber für ihn ist es selbstverständlich, an verschiedenen Orten zu Hause zu sein. Tagsüber ist er beim Sitter, den restlichen Tag und die Wochenenden bei mir und meinem Freund. wir sind beide beruflich auch mal ein paar Tage unterwegs, dann verwirrt es ihn auch nicht, wenn mal nur einer da ist, oder er im Extramfall ein paar Tage bei meinen Eltern untergebracht ist. er findets überall toll, wo er lieb gehabt wird und man sich mit ihm beschäftigt.


    ich denke man darf kein so wahnsinns Brimborium darum veranstalten. Hunde sind Opportunisten und wenn es ihnen wo gut geht, dann akzeptieren sie das sehr schnell.


    LG
    franziska

  • Also ich würde persönlich auch zu den ,,Testrennungen,, tendieren.


    Und das Hunde Opportunisten sind kann ich absolut nicht bestätigen. Unser Odin hat 1 jähr auf den serbischen Straßen auskommen müssen. Dann kam er in eine Pflegestelle und wurde von dort aus zu uns vermittelt. Ihm ging es auf der Pflegestelle echt nicht schlecht, aber müsste er da jetz wieder hin würde er leiden. Hund brauchen lange um richtig bei einem anzukommen und ihr volles Verhaltensspektrum auszuleben. Klar müssen sie sich im Leben anpassen aber auch diese Tiere haben Gefühle.


    Man muss sich nur mal in die Lage versetzen das man aus seiner eigenen Familie rausgerissen wird und einem gesagt wird, du hast jetz eine neue Familie, komm damit klar. Man arrangiert sich zwar damit, aber wirklich wohlfühlen wird man sich m.M.n. nie. :hust:


    Lg Melanie

  • naja aber man kann das (Straße/Pflegestelle) doch nicht vergleichen mit dem hier diskutierten Fall. Hier gehts um den Wechsel (neues) gutes Zuhause --> (altes) gutes Zuhause. Klar wirds ne Umstellung und ganz ohne Wechsel wärs für den Hund schöner gewesen, aber der hier diskutierte Fall ist doch nix, wo ein halbwegs gefestigter Hund seelisch dran zerbricht. Der kommt doch net vom Himmel in die Hölle.


    Und nein, ich spreche einem Hund definitiv kein Seelenleben ab und bin sehr sehr weit davon entfernt einen Hund als Sache zu sehen. Aber ich bin der Meinung, dass es einem Hund auch definitiv nicht schadet, ihn zu einer gewissen Toleranz gegen wechselnde Bedingungen zu erziehen (schließlich kanns ja immer mal sein, dass man beruflich/krankheitlich etc. mal ausfällt und der Hund derweil in Betreeung muss) und es ist nunmal einfach so, dass der Hund sich meiner Meinung nach eher (nicht ausschließlich) mir als Mensch anpassen muss, als umgekehrt. Schließlich verdient nicht er mein Essen...

  • Odin2012: Das ist doch sehr vermenschlicht. Wenn dem so wäre, würde das ja heißen, das ein Hund der aus dem Tierheim kommt, sich nie in seiner neuen Familie wohl fühlen würde.
    Hunde haben generell eher wenig Schwierigkeiten, jemanden zu vergessen. Wir Menschen mögen den Gedanken einfach nur nicht.

  • Zitat

    Du hättest vorher sicherlich Möglichkeiten gehabt den Hund zu Euch zu nehmen oder zumindest nach kurzer Zeit wieder zu übernehmen.


    Ne, hatten wir definitiv nicht. Wie denn auch?
    Wir sind in eine andere Stadt gezogen, und dort in eine Wohnung, in der Tierhaltung nicht erlaubt ist.


    Zitat


    Testtrennung kann z.B. bedeuten, bei einem gemeinsamen Spaziergang irgendwann in verschiedene Richtungen zu laufen und zu schauen, ob der Hund ganz selbstverständlich einem Menschen hinterherläuft. Nichts schlimmes.

    Genau das habe ich damit gemeint. :)

  • @ Labradora
    Ich würde es nicht unbedingt vermenschlicht nennen.
    Ich nehme bloß gern immer Beispiele mit Menschen damit der Mensch begreift was man meint..als Zootierpflegerin darf man sich so allerlei Sachen von Besuchern anhören. Einerseits sollen Tiere immer Tiere bleiben ( was auch voll meine Meinung ist) andererseits will der Mensch am liebsten immer kleine süße Kuscheltiere haben. :???:


    Naja, das gehört eh nicht zum Thema. Ich würde den Trennungstest machen und schauen was passiert.


    Jeder. Mensch hat seine Ansichten die er verfolgt. Man muss für sich selber entscheiden was für den eigenen Hund das richtige Ist. :smile:


    Lg melanie

  • Ich würde keinen Trennungstest machen. Ich habe das als Kind ungewollt mal erlebt, als ein Hund zwischen zwei Menschen stand, die in entgegengesetzte Richtungen gelaufen sind, um zu sehen, wem der Hund folgt. Der Hund quälte sich, bei der Entscheidung, wem er folgen soll, war hin und her gerissen, das erkannte sogar ich als Kind.


    Unsere Hunde hingegen haben mit dem Weglaufen in entgegengesetzte Richtungen keine Probleme. Mein Mann und ich biegen oft an Weggabelungen in andere Richtungen ab. Die wissen, dass sie wieder ZUHAUSE ankommen, egal, mit wem sie mitlaufen ;-)


    Wenn es dem Hund nach den vielen Monaten bei der Mutter gut geht und er dort ein schönes Leben hat und die Mutter auch gerne weiter für ihn sorgen würde, würde ich ihn dort lassen. Auch wenn er sich garantiert wieder bei Euch einleben würde, zählt für mich in so einem Fall das Wohl des Hundes.


    Ich gehe sogar noch weiter: Wenn mir mein Hund so wichtig ist, dann besuche ich den auf der "Pflegestelle" (das wäre die Mutter ja derzeit) so oft es geht, verbringe soviel Zeit wie möglich mit dem Tier. Aber ich bleibe nicht Monate weg, komme dann und reiße ihn wieder aus seinem neuen Leben heraus.

  • Zitat

    Ich gehe sogar noch weiter: Wenn mir mein Hund so wichtig ist, dann besuche ich den auf der "Pflegestelle" (das wäre die Mutter ja derzeit) so oft es geht, verbringe soviel Zeit wie möglich mit dem Tier. Aber ich bleibe nicht Monate weg, komme dann und reiße ihn wieder aus seinem neuen Leben heraus.


    Ich lese da einen kleinen (?) Vorwurf heraus.
    Nur, um das nochmal zu betonen: Meine Frau und ich sind nicht nur in einer anderen Stadt, sondern sogar in einem anderen Land. Es sind etwa 1100 km Luftlinie zu meiner Mutter und dem Hund. Da schwingt man sich nicht mal eben auf Rad für einen Besuch. Reisekosten noch gar nicht erwähnt.
    Es war auch kein Umzug aus Lust und Laune, sondern hatte einen beruflichen Hintergrund. Für Wohnungssuche und Umzug hatten wir auch nur 4 Wochen Zeit, da die neue Stelle angetreten werden mußte.
    Also bitte keine Vorwürfe deswegen. ;)
    Wir haben uns die Entscheidung sicher nicht einfach gemacht; und die einzige Alternative wäre gewesen, den Hund heimlich in die neue Wohnung mitzunehmen. Sicher auch keine Lösung.

  • Für mich ist das eigentlich keine Frage.
    Wenn die Umstände der Stammfamilie wieder passen und darüber nicht Jahre vergangen sind, würde ich den Hund zurück holen.
    Ich weiß nicht wie man darauf kommt, dass ein paar Monate für den Hund mehr Gewicht haben könnten als
    10 Jahre.
    Ich gehe davon aus, dass es dem Hund vorher gut ging und er sich auch jetzt angepasst hat.


    Die Befindlichkeiten der helfenden Mutter stehen doch gar nicht zur Debatte.


    LG, Friederike

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