Das ist mein Hund!
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>Unter Deprivationsschäden versteht man Entwicklungsschäden im Gehirn, die durch den Entzug von Erfahrungen in den ersten Lebenswochen (die erste Schwelle ist ca. die 8. Woche, die zweite ist die ca. 14. Woche) des Hundes entstehen. Diese Schäden zeigen sich später durch Verhaltensstörungen. Es kann bis zu 50% weniger Verknüpfungen im Gehirn kommen.
Diese Schäden können sich durch Ängste und Phobien, gestörte Erregungskontrolle, eine hohe Neigung zu stereotypen Verhaltensweisen, "Hyperaktivität", "sich verfolgt fühlen", einer erhöhten Neigung zu aggressivem Verhalten und "Hypersexualität" zeigen.
Weiterlesen unter: https://www.dogforum.de/deprivationsschaden-t148132.html
Edit by Mod - Fremdtexte bitte deutlich als solche kennzeichnen und eine Quelle angeben, auch wenn das in diesem Fall leicht nachzuvollziehen war.
Habe mal aus dem Eingangsbereich zitiert - denn DAS IST MEIN HUND!!!!!Bobs ist die ersten Monate zusammen mit Mutter und Geschwistern im Badezimmer der Züchter groß geworden -
danach kam er ab und zu in den hauseigenen Garten und erst nach Monaten, kurz bevor er zu mir kam, auch mal raus, aber aufs Feld, wo im Grunde auch niemand war......Muss ich mich DA noch wundern, dass er vor allem und jedem Panik hat und man ihn kaum an normale Alltagsgegebenheiten gewöhnen kann????
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[quote="Samly"]
Besonders hervorzuheben ist die gestörte Lernleistung dieser Hunde. Sie können bei Angstproblemen z.B. nicht durch Gewöhnung und das stetig wiederholte erleben einer eigentlich ungefährlichen Situation verknüpfen, dass diese "ungefährlich" ist.
Sie können ihn entspannten Situationen durchaus lernen wie andere Hunde auch. Allerdings führt jede Störung dazu, dass das Verhalten nicht mehr abrufbar ist. Jede andere Situation wirft den Hund wieder auf Null zurück.<
Und das ist mein Hund
Wie lange hast du deinen Hund schon? Ist gesundheitlich alles geklärt? Spult er tatsächlich das volle Programm ab, also auch die Stereotypen?
Wie sieht dein Trainingsalltag denn so aus? -
Das hört sich ja nicht wirklich schön an!
Erzähl mal ein bisschen.
Wie gestaltest du den alltag mit ihm?
Was kannst/kannst du nicht/darfst/sollst/musst du mit ihm machen?
Was passiert wenn er zufällig in eine für ihn stressige situation kommt?
Weißt du das immer 100% vorher, od kommen so 'aussetzer' auch mal recht unerwartet 'plötzlich aus dem nicht's heraus'?
Ich finde das thema ja sehr interessant, wobei ich es mir durchaus auch sehr stressig vorstelle - für mensch und hund!Edit: hoppla, Sukiko war schneller
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Wie lange hast du deinen Hund schon? Ist gesundheitlich alles geklärt? Spult er tatsächlich das volle Programm ab, also auch die Stereotypen?
Wie sieht dein Trainingsalltag denn so aus?Er HAT das volle Programm abgespult am Anfang. Ich habe ihn nun 4 Jahre - und wurde förmlich ins kalte Wasser geworfen, denn auf das, was mich dann erwartete sowohl in Sachen Gesundheit aufgrund von schlimmer Fehlernährung (anderer thread) als auch Fehlaufzucht, war ich in keinster Weise vorbereitet (Bobs ist nicht mein erster Hund).
Gesundheitlich ist er labil, aber man weiß bei ihm nie, was da eher psychosomatisch ist und was organisch. Zumindest sind Blutbild und allgemeine TÄ - Untersuchung ok.
Trainingsalltag - gute Frage. Sei nicht böse, ich will darauf gern antworten, aber wäre es dir bitte möglich - für mich als Hilfe - , gezielte Fragen dazu zu stellen? Danke.
Generell: Es hat sich sehr, sehr viel getan in dieser Zeit, und heute sind Dinge möglich, die zu Beginn undenkbar gewesen wären. Doch ein sog. "normaler Hund" wird er wohl nie werden.
Dafür ist er mein "Seelenhund", ein unglaublich sensibler, liebevoller Schatz..... :heart:
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Zitat
Das hört sich ja nicht wirklich schön an!
Erzähl mal ein bisschen.
Wie gestaltest du den alltag mit ihm?
Was kannst/kannst du nicht/darfst/sollst/musst du mit ihm machen?
Was passiert wenn er zufällig in eine für ihn stressige situation kommt?
Weißt du das immer 100% vorher, od kommen so 'aussetzer' auch mal recht unerwartet 'plötzlich aus dem nicht's heraus'?
Ich finde das thema ja sehr interessant, wobei ich es mir durchaus auch sehr stressig vorstelle - für mensch und hund!Edit: hoppla, Sukiko war schneller
Nee, deine etwas detaillierten Fragen machen es mir leichter, gezielt zu antworten (hoffe aber noch auf Sukikos ausführliche Fragen).
Der Alltag: Gassi gehen, fressen, kuscheln - Ende. Er ist kein Spielehund, Hauptsache, er hat seine Hundekontakte und seine Kuscheleinheiten.
Stressige Situation - da gehts schon los: Alles, was er nicht kennt (oder auch, wie Straßenbahnen, nicht mag), ist Stress. Manches meide ich, denn warum soll ich ihn quälen - wir haben uns sehr, sehr viel erarbeitet, weil sonst ein Allltag überhaupt nicht mehr möglich gewesen wäre, aber manches, wenns nicht sein muss, erspare ich ihm halt auch. Dann, wenn ich merke, es entwickelt sich nicht zum Positiven und ich brauche es in unserem Leben eigentlich nicht wirklich.
Vorahnung: Nicht immer, aber zu 80%. Dann hole ich tief Luft - und gehe meist dennoch den Weg weiter, sind wir nun schon mal unterwegs.
Doch manches - dem kann man nicht ausweichen, weil hier daheim und zudem so irrational, dass selbst mir die Spucke wegbleibt und ich - ähm, da fehlen mir die Worte und Ideen.Eine solche Situation hatten wir just wieder heute morgen: Es flog eine MINIfliege durchs Schlafzimmer. Natürlich sah/hörte Bobby sie eher als ich - und lag klappernd und zitternd neben mir im Bett und beruhigte sich erst wieder, als er sich tief unter meiner Bettdecke verkrochen hatte.....
So etwas hatten wir schon einmal - damals wars eine EINTAGSminifliege (bis ich die ausgemacht hatte, dachte ich sonstwas an Krankheiten, weil der Hund über STUNDEN duchdrehte, zitterte, hechelte, klapperte, sich verkroch, ohne dass ich gewusst hätte, WARUM!!!).
Das nachfolgende Ergebnis war, dass er sich tagelang (!) kaum ins WZ traute, geschweige denn, dass er dort - es ist sein Platz dafür (was auch zu seiner Macke gehört; er frisst seit dem Umzug hierher nicht in der Küche, weil die ans Treppenhaus grenzt und er anfangs - wir kamen vom Dorf/Einfamilienhaus - die Geräusche von dort wohl als bedrohlich empfand.... ) - gefressen hätte (also gar nicht)....Das sind nur 2 Beispiele eines Hundes, der........ einfach unendlich lieb und süß ist und bei dem es mir das Herz bricht, dass er so leidet, nur weil er nicht angemessen aufgezogen wurde..... :curse:
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Mein Hund hat auch einige dieser Störungen, er wuchs auf einem Bauernhof im Zwinger auf, wurde (ziemlich sicher) viel zu früh von der Mutter getrennt und danach kannte er bloß die Wohnung und die angrenzende Wiese (extrem ländlich). Er zeigt nicht alle genannten Verhaltensweisen aber er wuchs ja auch nicht ganz isoliert auf.
Zitat
Diese Schäden können sich durch Ängste und Phobien, gestörte Erregungskontrolle, eine hohe Neigung zu stereotypen Verhaltensweisen, "Hyperaktivität", "sich verfolgt fühlen", einer erhöhten Neigung zu aggressivem Verhalten und "Hypersexualität" zeigen.Fett geschriebenes Verhalten zeigt unser Hund. Er hat eine extrem schlechte Impulskontrolle und außerdem keine Frustrationstoleranz gepaart mit ruckwärtsgerichteter Aggression und dazu kommt noch ein gehöriger Beutetrieb und Kontrollverhalten.
Wir haben jetzt eine Hundetrainerin die zu uns nach Hause kommt, denn sicher sind bei unserem Hund diese leichten Deprivationsstörungen das eine, das andere aber auch unser (falscher) Umgang damit und eben seine anderen Veranlagungen, die vermutlich daher rühren dass er aus einer Art "Arbeitslinie" stammt, wenn man bei einem Bauernhofhund von sowas reden kann.
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Würde ich auch gerne - Hundetrainer, Hundeschule und Co, aber ich schaffe es finanziell nicht (KEINE Ausrede - zum einen ist der Hund auch TA - intensiv, zum anderen lebe ich von Hartz IV - Höhe - was anders war, als ich ihn bekam, das nur am Rande, um möglichen Vorwürfen, warum ich dann einen Hund habe, vorzubeugen.... )
Daher suche ich Rat in Foren und habe schon sehr, sehr wertvolle Tipps erhalten, die mich/uns echt weiter brachten.
Denn zumindest ist Bobby heute, auch wenn er immer noch mit vielen Ängsten zu kämpfen hat, ein fröhlicher und sehr kontaktfreudiger und - fähiger Hund in Bezug auf seine Artgenossen und das - das ist einfach nur wunder-,wunderschön!
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Ich werde nie böse
Ist auch schon hinreichend beantwortet. Und der letzte Satz - könnte ich mir an die Wand hängenIch habe seit über zwei Jahren ein Gassi-Tagebuch. Es erinnert mich sehr dran, welch gigantischen Fortschritte ich mit meiner Keiko schon erreicht habe.
Tue mich nur schwer, eine Grenze zu ziehen, also habe ich noch Großes vor!Das mit der Fliege ist ja nicht so toll - aber allerhand, daß du das erkannt hast! Auf manche Ängste muss man erstmal kommen … vielleicht wurde sie früher körperlich gestraft und es flog halt zufällig ne Fliege vorbei … aber das WARUM haben wir uns ja schon lange abgewöhnt.
Schonmal Tellington Touch probiert? Das zusammen mit Bodenarbeit ist ne tolle Sache und lässt sich sehr gut selbst lernen. In dem Zusammenhang: Tellington-Bandagen - kosten nur 7 Euro - sind m. M. nach immer einen Versuch wert. Stichwort: Thundershirt.
Und Bachblüten? Da scheiden sich ja die Geister - aber bei meiner hilft es toll das innere Trauma zu verarbeiten - bilde ich mir ein.Du hast ne tolle Einstellung! Zum Glück für deinen Hund!
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Sowas ähnliches habe ich hier ja auch sitzen, aber ich denke nicht, dass es Deprivation ist, weil er durchaus lernfähig ist, wir fangen also nicht immer wieder von Null an.
Das was Woelfchen beschreibt kenne ich dagegen nur zu gut. -
Puh, da bringt dein pelzchen ja einen ganz schónen berg 'besonders' mit!
Bei meiner großen war's 'anfangs' (besser gesagt die ersten ca 2j) ähnlich wie bei Wólfchen. Ganz u gar nicht schön, von 'einfach' meilenweit entfernt, aber trotzdem nicht annähernd so schlimm wie bei dir!
Wenn du wenigsten weißt warum/wovor hund angst hat, zb die straßenbahn, dann kann man sich ja noch danach richten -versucht ganz langsam zu desensibilisieren usw, od wenn's gar nicht anders geht macht man halt große bögen drum herum u hält sich (bzw den wau) von der gruseligen straßenbahn fern.
Wenn du aber absolut keine ahnung hast warum hund grad panik hat bis zum geht nicht mehr, weil du die zb fliege noch nicht gesehen hast, od auch nie im leben drauf gekommen wärst, daß die fliege der grund für sein verhalten ist.....
Da sitzt er dann da der arme wurm, stirbt halb vor lauter angst, u du kannst ihm nicht helfen - ganz, ganz furchtbar!Sukiko's idee mit dem tellington-touch find ich sehr gut!
Ist relativ einfach, dh du kannst das alleine selbst machen, u selbst wenn es wirklich bei euren problemen nicht helfen sollte, schaden kann's auf keinen fall! Selbst wenn's einfach 'nur' ein paar schöne, gemütliche u entspannte minuten für euch beide sind!Jedenfalls hat das pelzchen echt glück das er dich hat!!
Die meisten hätten 'so einen' hund wahrscheinlich schneller retour gebracht als man schauen kann. -
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