Aldifutter und Co

WolfArthas

Ich mache nun keinen Megahype um das Futter der Jungs, aber ich hab ein Mittelmaß gefunden (und eigene Ansprüche, die sich mit meinem Geldbeutel vereinbaren lassen) und ich frage mich auch immer, ob Pferde-, Katzen-, Meerschweinchen- und Ziegenbesitzer sich auch in die Haare kriegen wegen der Fütterung...
Eigentlich scheint es doch bei allen aufgeführten Tierarten ganz klar, was sie brauchen. Und das sollen sie bekommen.
(Wobei gerade bei Meerschweinchen auch viel zu oft falsch gefüttert wird , leider :/ )

Zitat

irgendwie kommt mir dieses "ich füttere schon immer aldifutter und meine Hunde sind immer glücklich gesund alt geworden" wie eine Schutzbehauptung vor für "warum mehr Geld ausgeben wenns auch billig geht"
natürlich kann das jeder selbst entscheiden. Aber mich nervt es, wenn ich dann als Barfer blöd dargestellt werde nach dem Motto "Booah, wie kann man so ein Gedöns um den Hund machen, bla bla bla".

Natürlich sind teure Futtersorten nicht automatisch besser. Aber ich kann mir nicht vorstellen, dass Billigfutter wirklich eine hochwertige, gute Ernährung darstellt. Und solange ich die finanziellen Mittel habe, werde ich meinem Hund sowas auch nicht zukommen lassen.

Und: jeder kennt den 90-jährigen Raucher, der nie irgendwelche Erkrankungen hatte, "gesund" ist und uuuuuralt trotz rauchen. Heißt das, dass Rauchen generell nicht ungesund ist? So verhält es sich auch bei Billigfutter, denke ich.

Ich verurteile die Barfer nicht! Wenn das jemand machen möchte, warum nicht! Muss ja jeder für sich entscheiden. Aber ich finde es unter aller Kanone, nur wenn man Aldifutter füttert (Schande über mein Haupt, am besten direkt lynchen mich bösen Tierquäler), den Hund länger als 6 Stunden alleine lässt etc., ist man dann automatisch ein schlechterer Mensch???

Nur weil man seinen Hund nicht über alles stellt? Meine kriegen auch mal Quark oder ein Ei, heute Mittag gibts sogar was von der Erbsensuppe ab, aber das ist nicht die Regel! Bin ich jetzt ein so richtig fieser Mensch, da ich nicht so ein Geschiss, drum mache, was meine jetzt genau zu fressen kriegen. Ich analysiere auch das Futter nicht, ich habe keine Ahnung vom Protein oder Rohaschegehalt, ich weiss auch nicht wieviel Kalium enthalten ist etc..

Liv, machte vorhin auch so eine schöne Aussage, in dem Satz, war das schöne Wort "Muss" enthalten. Man muss erstmal grundsätzlich garnichts!! Das ist etwas was mich hier, auch vom früheren Durchlesen mancher Threads so stört, da gibts immer ein paar Leute, die sich warum auch immer über andere stellen, sich für den Nabel der Welt halten und versuchen anderen was "aufzuzwingen" So nach dem Motto, fütterst Du nicht so und so, gehst du nicht min 4 St. am Tag mit deinen Hunden raus, bringst du deine Hunde nicht zum Hundesitter, lebst du nicht fast nur ausschliesslich für deinen Hund, bist du ein böser schlechter Mensch.

Dann musst du damit rechnen, dass es hier zumindest auf die Glocke gibt und alle dich nicht leiden können, egal ob sie dich kennen oder nicht, du hast als Hundehalter versagt!

Nein, wenn man den Hund grundsätzlich mit minderwertigem Hundefutter füttert,sie jeden Tag 9-10 Stunden allein lässt usw., ist man sicher kein schlechter Mensch. Aber vielleicht kein besonders guter Hundehalter...
LG von Julie

Ich halte nichts von Disounterfutter. Nicht weil es keinen Markennamen hat, sondern weil die Zusammensetzung sehr bedenklich ist. Es wundert mich nicht dass so ein Sack da nur 8,99 kostet, ist ja auch fast nur Müll drin.

Discounter-Futter zum Beispiel

Zitat

Getreide, Fleisch, und tierische Nebenerzeugnisse (davon mind. 20% vom Geflügel), Öle und Fette, pflanzliche Nebenerzeugnisse (o,4% Inulin), Fisch und Fischnebenerzeugnisse, Hefen, Gemüse, Mineralstoffe.

Getreide an erster Stelle? Also ist der Hauptbestandteil des Futters etwas, das im Hundemagen nichts verloren hat, oder hat man schon Wölfe auf dem Feld Getreide fressen sehen? Der unbestimmte Anteil Fleisch, der theoretisch auch bloß 2% oder so betragen kann, ist widerum gemischt mit tierischen Nebenerzeugnissen, das kann zum Beispiel Horn, Hufe, Haare, Kot, Krallen usw. sein. Was für Fleisch drin ist wird nicht gesagt, nur dass 20% von dem Müll vom Geflügel kommen. Welche Öle und Fette sind drin? Wird nicht gesagt, das kann alles sein. Fischnebenerzeugnisse, da wären wir dann wieder bei Greten, Haut usw. Hefen haben soweit mir bekannt auch nix im Hund verloren, oder wächst in nem Reh auch Hefe? Gemüse ist vermutlich kaum was drin, außerdem steht nicht drauf, welches Gemüse. Und auch nicht welche Mineralstoffe.

Wenn man nun bedenkt was da drin ist (und das meiste bleibt ohnehin Spekulation) sind die 8,99 oder was das kostet noch viel zu teuer.

Hier die Zusammensetzung eines etwas höherpreisigeren Futters:

Zitat

Rindertrockenfleisch gemahlen (28%), Vollkornreis gemahlen (26%), Forelle getrocknet und gemahlen (6%), Rapsöl kaltgepresst (5%), Seealgen getrocknet, Alfalfa getrocknet, Rübenmark, Reiskeime, Gewürzkräuter getrocknet (3,5%), Birnen getrocknet (2%), Äpfel getrocknet (2%), Eigelb getrocknet, Kümmel, Leinöl (1,5%), Johannisbrot getrocknet und gemahlen, Tonerde, Kieselgur, Yucca Schidigera getrocknet und gemahlen, Heidelbeeren getrocknet (0,3%).

Hier ist als erstes mal Fleisch aufgelistet, was zwar "nur" 28% ausmacht, es ist aber Trockenfleisch, es fehlen also die ca. 70% Wasser, die man bei einer Deklarierung als "Fleisch" mit reinmogeln könnte. Somit ist das schon ein ziemlich hoher Prozentsatz. Der Rest ist genau aufgeschlüsselt, nirgends sind Abfälle drin ("Nebenerzeugnisse").

Wenn mir da noch jemand erzählen will Aldifutter sei gut, dann hat er sich einfach nicht richtig informiert oder ihm ist herzlich egal, was sein Hund vorgesetzt bekommt.

Ich glaube auch, dass man diese ewige Futterdiskussion durchaus bei anderen Tierarten auch hat. Ich krieg´s hauptsächlich bei meinen Sittichen mit, und bei ner Bekannten mit deren Kaninchen - da gibt´s immer die große Diskussion "Pellets oder keine Pellets" Und bei den Katzen ist Barfen doch auch seit Längerem bereits Thema... Und von einer weiteren Bekannten, die Pferde hält, höhere ich von ihr und den anderen Haltern bei ihr am Stall auch ähnliches - da wird auch regelmäßig gestritten, welches Futter in welchem Verhältnis denn nun das richtige sei. Da sind wir Hundehalter also tatsächlich nicht alleine

Zum Thema "Aldifutter & Co.": MIR käme es definitiv nicht in den Napf - andere sind glücklich damit. Jemand aus unserer Mantrailing-Gruppe füttert seit ner Weile nur noch Aldi-Futter und ist absolut davon überzeugt, weil deren Hündin (angeblich) nichts anderes vorher vertragen hätte. Aktuell geht´s dem Hund wirklich gut damit, sieht top aus, ist gesund etc. Mit welchen Argumenten soll ich denen kommen? Klar könnte ich mir den Mund fusselig reden über Spätfolgen - es ist halt wirklich noch ein junger Hund und sie füttern das Zeug seit gut nem 3/4 Jahr - aber das geht zum einen Ohr rein und zum anderen wieder raus.

Ich hab´s ehrlich gesagt auch aufgegeben, andere in Bezug auf ihre Fütterung missionieren zu wollen... Ich schaue für mich, dass meine Hunde das für sie beste Futter bekommen und lebe gut damit. Und wenn jemand mit ernsthaftem Interesse ankommt und fragt, wie ich meine Hunde denn ernähre, gebe ich gern Auskunft und erkläre auch ausführlich - und damit hab ich dann auch schon so einige vom Barfen überzeugen können..

Allerdings finde ich es doch immer wieder bemerkenswert, welch "gute" Arbeit doch Medien, Werbung etc. in Bezug auf Fertigfutter in den letzten Jahren geleistet haben, wenn man bedenkt, dass man sich als jemand, der seine Hunde naturnah ernährt vor Leuten rechtfertigen muss, die gepresste braune Kügelchen mit diversen Zusatzstoffen in den Napf rieseln lassen...

Wobei das Futter aus den Discountern auch schon eine "Verbesserung" mitgemacht hat. Ich erinnere mich noch ganz genau daran, wie das Fertigfutter (aus dem Discounter) roch, wenn unser allererster Familienhund gefüttert wurde. So riecht KEIN Futter mehr heutzutage. Ich kann gar nicht sagen wie es gerochen hat, oder woran es mich erinnerte. Ich habe es aber noch tief in meinerm olfaktorischen Gedächtnis abgespeichert und ich könnte den Geruch sofort erkennen, wenn dieser noch auftauchen würde.

Ich habe am Anfang meinen Hund auch mit Billigfutter ernährt. Später erst kam mir dann die "Erleuchtung" das es ja nicht alles gewesen sein kann. Kein Lebewesen mag Monotonie und so fing ich an zu experimentieren.

Heute gibt es Billigdosenfutter wenn dann nur noch vom Lidl und als Not-Dose. Ich habe hier noch 2 rumstehen. Die sind für den Preis noch erträglich, wenn auch nicht das Non-Plus-Ultra.

Uns kommt auch kein Aldi Futter in den Napf!
In Deutschland sind mindestens 4% Fleisch Pflicht - da fragt man sich schon was die restlichen 96% sind, oder?

Ein guter Buchtipp zu diesem Thema: Katzen würden Mäuse kaufen. Da liest man viel über Billigfutter aber auch über "namhafte" Hersteller aus der Werbung. Genau die Firmen die viel Werbung im TV oder so machen haben das minderwertigste Futter.

Wir füttern auch nur noch Nassfutter. Aber nur sehr, sehr hochwertiges ohne Chemie oder so einen Dreck. Ich habe auch nur einen kleinen Hund und mir ist egal was es kostet! Ich will ihn so natürlich wie möglich füttern. Barfen verträgt der Kleine leider nicht.

LG
Nicole