Frustrationstoleranz
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Hallo.
Ich frage mich schon seit längerem, ob sich Frustrationstoleranz üben lässt? Kennt ihr Übungen dafür? An der Impulskontrolle haben wir schon gearbeitet und da lässt sich ja super viel machen. Aber mit der Frustrationstoleranz komme ich nicht weiter.
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- Vor einem Moment
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Klar kann man das auch üben. Ich lasse Shira Frustsituationen, je nach dem was es ist, meistens aussitzen und lobe, wenn sie sich halbwegs beruhigt hat.
Hatten wir gestern abend...waren in einem Lokal, eine andere große Hündin kam rein. Shira wollte hin (und ich hätte gewettet, hätte sie gedurft, hätte es geknallt...) - tja, ging nicht weil Leine und eindeutiges Verbot von mir. Da lag sie dann unterm Tisch und hat gefiept und gemeckert, vor allem weil die andere Hündin immer mal so richtig ignorant an ihr vorbei gelaufen ist... Gelobt wurde dann zwischendurch verbal oder mit nem Stück Käse, wenn sie ruhig war und anfing sich zu entspannen.(Keine Ahnung, ob das richtiges "Frusttraining" ist, aber ich empfinde es so. Wobei wir da schon recht weit gekommen sind... vor einem Jahr hätte sie nach 10 Minuten Frust quietschend in der Leine gehangen
)
Ähnlich machen wir das auch mit Gassi-Frust, meist, wenn sie an der Leine bleiben muss und andere Hunde dürfen frei laufen. Da bleibe ich möglichst ruhig und lobe halt via Click in die ruhigen Momente hinein.
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Ja lässt es sich :) Ich habe es mit einer Hundetrainerin zusammen erarbeitet. Mein Hund konnte vor 2-3 Monaten nicht mal für 5 min warten, ohne Reize!!! Jetzt können wir mittlerweile ziemlich geordnet an anderen Hunden vorbei gehen und andere Hunde können toben ohne das komplett ausgerastet wird. Er ist zwar immer noch sehr angespannt aber es wird nicht in die Leine geprescht und wie blöde gefiept und gejault.
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Das lässt sich gerade mit einem jungen Hund super üben und MUSS auch geübt werden, damit es später keine Probleme gibt.
Man kann theoretisch jedes Bedürfnis, dass der Hund äußert, nicht schnell und sofort erfüllen, sondern kurz Ruhe einfordern.
Im Alltag geht das in allen möglichen Situationen, ist aber auch abhängig davon, welches Verlangen für den Hund schwer auszuhalten ist. Somit würde ich mit dem leichtesten Reiz anfangen, dann erst die Reizlage steigern und die Zeiten verlängern. Ganz starr würde ich es aber nicht sehen und es kann auch mal ein Bedürfnis schnell erfüllt werden - alles andere ist ja auch recht unrealistisch.
Beispiele für Übungen:
- Hund kurz Anbinden
- Abbruchsignal üben - hat ja auch was mit Hemmung zu tun; also Futter in die Hand oder auf den Boden, Hund darf es nicht nehmen, soll sich selbstständig hemmen und bekommt dafür eine ANDERE Belohnung (am besten was besseres)
- Warten an Türen (ohne Kommando), beim Rein- sowie beim Rausgehen
- Warten am/im Auto vor dem Ein- und Aussteigen
- Warten beim An/Ableinen
- Warten vor dem Fressen (ohne Kommando, sonst ist es Dressur)
- sich ruhig verhalten, bevor er mit einem anderen Hund frei laufen darf
- auch mal an anderen Hunden ohne Kontakt ruhig vorbei gehen oder vielleicht auch mal gerade nicht mit dem Lieblingsfreund spielen lassen
- Ruhe halten an allen möglichen Orten und in allen möglichen Situationen (Park, Cafe, Kneipe, Stadt)
- Abwarten, wenn Besucher kommen - für Ruheverhalten darf er dann erst begrüßen
- sich hemmen beim Spielzeug, erst nehmen, wenn Freigabe erfolgt
- und und undDa gibt es doch sehr viele Möglichkeiten erst mal Ruhe einzufordern und zu schauen, was will der Hund gerade und was hat er im Kopf, ich fordere ein, dass er "fragt" oder verlange ihm kurz etwas ab, bevor er das darf, was er möchte.
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Zitat
Ja lässt es sich :) Ich habe es mit einer Hundetrainerin zusammen erarbeitet. Mein Hund konnte vor 2-3 Monaten nicht mal für 5 min warten, ohne Reize!!! Jetzt können wir mittlerweile ziemlich geordnet an anderen Hunden vorbei gehen und andere Hunde können toben ohne das komplett ausgerastet wird. Er ist zwar immer noch sehr angespannt aber es wird nicht in die Leine geprescht und wie blöde gefiept und gejault.
Verrätst du uns wie ihr das gemacht habt?
Zitat
Beispiele für Übungen:
- Hund kurz Anbinden
- Abbruchsignal üben - hat ja auch was mit Hemmung zu tun; also Futter in die Hand oder auf den Boden, Hund darf es nicht nehmen, soll sich selbstständig hemmen und bekommt dafür eine ANDERE Belohnung (am besten was besseres)
- Warten an Türen (ohne Kommando), beim Rein- sowie beim Rausgehen
- Warten am/im Auto vor dem Ein- und Aussteigen
- Warten beim An/Ableinen
- Warten vor dem Fressen (ohne Kommando, sonst ist es Dressur)
- sich ruhig verhalten, bevor er mit einem anderen Hund frei laufen darf
- auch mal an anderen Hunden ohne Kontakt ruhig vorbei gehen oder vielleicht auch mal gerade nicht mit dem Lieblingsfreund spielen lassen
- Ruhe halten an allen möglichen Orten und in allen möglichen Situationen (Park, Cafe, Kneipe, Stadt)
- Abwarten, wenn Besucher kommen - für Ruheverhalten darf er dann erst begrüßen
- sich hemmen beim Spielzeug, erst nehmen, wenn Freigabe erfolgt
- und und undAußer das Fett markierte, klappt es bei uns super. Würde ich aber eher als Impulskontrolle sehen.
Wir haben Probleme, dass er z.B. nicht länger ruhig sitzen/liegen kann, wenn um ihn herum etwas passiert. Also z.B. Cafe oder Restaurant. Und ich weiß nicht, wie ich das üben kann... -
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Ist Cafe/Restaurant für ihn nicht eher eine Stressituation? Wenn er jetzt wirklich nur frustriert wäre, weil ihm da beispielsweise langweilig ist oder er die anwesenden kontrollieren will o.ä., dann müsste man in dem Fall an der Frustrationstoleranz arbeiten, klar. Gibt es bestimmt bei vielen Hunden so. Aber gehört deiner dazu? Meine hat einfach nur noch Angst, wenn um sie rum mit Geschirr geklappert und Stühle rumgerückt werden.
Gefühlsmäßig ist das für mich eine ganz andere Baustelle als FT aber ich lasse mich gerne vom Gegenteil überzeugen.
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Gehen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz nicht Hand in Hand?
Also ich denke mir, wenn ich den Impuls einem Hasen nachzuhetzen unterbinde (beim noch jungen Hund gesichert durch eine Schlepp) wird wohl die Frustrationstoleranz noch tief sein. (Fiepen, in die Leine springen, aufgeregt sein...)
Kann ich immer wieder in der Situation erfolgreich eine Impulskontrolle ausüben, später dann sogar nur durch ein Kommando, dann wird der Hund a) immer weniger impulsiv einem Hasen nachwollen und b) es ihn dann auch weniger frustrieren.
Oder meinst du jetzt was anderes?
Gruss Eva
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Zitat
Wir haben Probleme, dass er z.B. nicht länger ruhig sitzen/liegen kann, wenn um ihn herum etwas passiert. Also z.B. Cafe oder Restaurant. Und ich weiß nicht, wie ich das üben kann...
Genau das. Ihn zu Hause Ablegen und dann dafür sorgen, dass was " passiert" und fürs Ruhig Bleiben belohnen.
Du provozierst einen Reiz, der ihn anspricht, und dosierst zunächst niedrig und dann eben immer mehr. -
Habe was gefunden, hier wird das Üben von FT und der Sinn dahinter erklärt: https://www.dogforum.de/wie-fr…anz-aufbauen-t116865.html
Aber noch eine andere Frage dazu. Frustrationstoleranz bedeutet doch dem Wort nach erst mal, dass man Frust aushalten kann. Nicht dass man Frust gar nicht erst fühlt, richtig? Aber im Verlauf des Trainings kommt automatisch immer weniger Frust auf, oder? Klingt für mich irgendwie nach einem Widerspruch, aber für den Hund ist es wohl trotzdem eine tolle Sache.
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Zitat
Ist Cafe/Restaurant für ihn nicht eher eine Stressituation? Wenn er jetzt wirklich nur frustriert wäre, weil ihm da beispielsweise langweilig ist oder er die anwesenden kontrollieren will o.ä., dann müsste man in dem Fall an der Frustrationstoleranz arbeiten, klar. Gibt es bestimmt bei vielen Hunden so. Aber gehört deiner dazu? Meine hat einfach nur noch Angst, wenn um sie rum mit Geschirr geklappert und Stühle rumgerückt werden.
Ich denke schon auch, dass er Stress dabei hat. Aber hauptsächlich, will er die anwesenden kontrollieren. Meistens läuft es so ab: Wir sind im Restaurant/Café und immer wenn ein Geräusch kommt oder er sieht wie sich Leute bewegen, neue Leute den Raum betreten bellt er.
Ehrlich gesagt, kann ich nicht einordnen warum er es tut. Wunschziel wäre dass er einfach entspannt unterm Tisch liegt und gut ist.
Einer eine Idee, wie ich das trainieren kann?ZitatGehen Impulskontrolle und Frustrationstoleranz nicht Hand in Hand?
Ja geht schon zum Teil Hand in Hand. Ich bin mal so frei und kopiere rein, was wikipedia dazu sagt:
Die Frustrationstoleranz ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die die individuelle Fähigkeit beschreibt, eine frustrierende Situation über längere Zeit auszuhalten, ohne die objektiven Faktoren der Situation zu verzerren.
Impulskontrolle ist für mich, dem ersten Impuls zu wieder stehen.Der Hund lernt erst den Frust auszuhalten und (da er eine Belohnung erhofft/erwartet) wird der Frust im Sinne der klassischen Konditionierung abgebaut. So glaube ich, dass es ist
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