Frustrationstoleranz
-
-
Ups, das hatte ich blöd ausgedrückt. Mit Stress meinte ich in dem Fall Angst. Dass kontrollieren auch stressig ist, hatte ich nicht bedacht.
muecke: Sorry für offtopic, aber gilt dein Tipp auch, wenn der Hund Angst hat? Ich kann mir das schon ganz gut vorstellen, auch wenn ich es bei meiner sehr kleinschrittig angehen müsste. Aber da ich essen gehen selbst anstrengend finde, habe ich mit dem Training noch keine Erfahrung.
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Zitat
Verrätst du uns wie ihr das gemacht habt?
Außer das Fett markierte, klappt es bei uns super. Würde ich aber eher als Impulskontrolle sehen.
Wir haben Probleme, dass er z.B. nicht länger ruhig sitzen/liegen kann, wenn um ihn herum etwas passiert. Also z.B. Cafe oder Restaurant. Und ich weiß nicht, wie ich das üben kann...Ja klar verrate ich es, und ich hoffe es gibt keine aufschreie. Wir haben halt die Reize unterbrochen/gehemmt indem ich, wenn er hochgefahren ist, ein Napf oder eine Leine geworfen habe, natürlich nicht auf ihn sondern neben ihn. Aber halt so das er aus seinem Tunnel rauskommt. Es musste halt nur laut klappern. Dazu kam jedesmal ein "Na" oder "Hey". Sobald er sich dann entschlossen hat zu mir zu gucken, wurde er "eingeladen". ICh habe mich dann klein gemacht und ihm die Schulter hingedreht und eingedreht. Belohnt mit Leckerlis oder mit streicheln wurde er nicht, weil ihn das wieder hoch fahren lassen hat.
Auch an Türen warten trug dazu bei das er nicht mehr hoch fährt, wenn er in Räume rein kommt. Vorher wenn ich bei Freunden war, war er nur am rumwuseln und kam gar nicht zur Ruhe. Jetzt muss er halt warten an der Tür, wenn er rein will wird er blockiert und mit einem "HEy" oder "Na" zurück geschickt, guck er mich an wird er wieder "eingeladen", und ihm wird sofort ein Platz zugewiesen wo er zu bleiben hat, will er auf stehen wird wieder geworfen.
Nächste Situation wäre der Kofferraum, besonders vor dem Spazierengehen. Kofferraum auf, will er raus wird er mit einem "Hey" oder "Na" zurück gestoßen/gedrückt. Auch wieder so lange bis er ruhig steht. Ausgebaut haben wir das dann, indem ich ihn vor die Entscheidung gestellt habe. Hab mich dann weiter weggestellt oder neben das Auto. So dass er die Qual der Wahl hatte "raus hüpfen und Spaß haben oder im Auto bleiben und mit Frauchen keinen Ärger bekommen"
NAtürlich muss man abschätzen wie ein Hund drauf ist, sensibel oder nicht. Meiner war es definitiv nicht und ist es auch immer noch nicht. Bei Hunden die sensibel sind würde meine Trainerin in der Art nicht machen.
-
Wir üben das auch ganz gezielt. Gerade insbesondere bei der Leinenführigkeit und Hundebegegnungen an der Leine. Henry möchte gerne ganz schnell ganz weit laufen um alle Eindrücke mitnehmen zu können. Das ist an der Leine natürlich ungünstig. Also bleibe ich stehen, wenn er sich in die Leine schmeißt und gebe das Kommando "Zurück" (bei uns: bewege dich rückwärts und setz dich rechts neben mich). Wenn er fiept oder bellt, dann warte ich bis er sich beruhigt hat oder zupfe mal am Nackenfell um ihn aus der Bellhysterie rauszuholen. Zum Glück kommt das nur selten vor. Der Hund lernt mit dem Frust, der sich aufbaut weil er gerne weiter will umzugehen, weil es eben genau dann nicht weiter geht, wenn er zieht. Zwischendurch darf er zum entspannen an der langen Leine ausgiebig schnüffeln. Bei Hundebegegnungen läuft es genauso, nur dass ich ihn dabei mit Leckerchen ablenke, weil der Frust des "Ich will sofort zu dem anderen Hund!" noch sehr groß ist. Irgendwann wird er das Interesse am anderen Hund verlieren und die Ursache für den Frust löst sich. Wir haben schon so erfolgreich gearbeitet, nur hat das in der Betreuung nicht so gut geklappt, also müssen wir wieder einige Schritte zurück gehen im Training.
Ich wage zu behaupten, dass Impulskontrolle und Frustrationstoleranz sehr eng zusammen gehen. Wenn ich beispielsweise meinen Hund absitzen lasse, seinen Ball werfe und er erst auf mein Kommando hinterher darf, dann habe ich zuerst die Impulskontrolle geübt (erster Impuls=Ball hinterher) und durch das Warten die Frustrationstoleranz (erster Impuls verfliegt, es baut sich Frust/Erregung auf durch das Warten). So würde ich es zumindest definieren.
-
Hallo,
wir haben am Anfang immer die Lieblingshundedecke ins Restaurant etc. mitgenommen. Das gab ihm schon ne Menge Sicherheit (ist so eine Mini-Welpendecke, passt er heut kaum mehr drauf
). Wenn wir jetzt in unser Stammlokal gehen, schläft er schneller ein, als man gucken kann - und die Decke nehmen wir nur noch mit, wenn es irgendwo ganz neues hingeht oder wir wissen, es kann ungemütlich werden (kalte Fliesenböden hasst er, da kann er nicht still hinliegen).
Vielleicht könnt ihr Zuhause auch so eine "Schnuffeldecke" einführen (oder habt sogar schon eine Ruhedecke) und könnt die auch mal in den Park/ Restaurant/ Cafe mitnehmen? Vielleicht hilft das ja, dass er sich entspannen kann.Liebe Grüße,
Manu -
Zitat
Ich denke schon auch, dass er Stress dabei hat. Aber hauptsächlich, will er die anwesenden kontrollieren. Meistens läuft es so ab: Wir sind im Restaurant/Café und immer wenn ein Geräusch kommt oder er sieht wie sich Leute bewegen, neue Leute den Raum betreten bellt er.
Ehrlich gesagt, kann ich nicht einordnen warum er es tut. Wunschziel wäre dass er einfach entspannt unterm Tisch liegt und gut ist.
Einer eine Idee, wie ich das trainieren kann?
Ja geht schon zum Teil Hand in Hand. Ich bin mal so frei und kopiere rein, was wikipedia dazu sagt:
Die Frustrationstoleranz ist eine Persönlichkeitseigenschaft, die die individuelle Fähigkeit beschreibt, eine frustrierende Situation über längere Zeit auszuhalten, ohne die objektiven Faktoren der Situation zu verzerren.
Impulskontrolle ist für mich, dem ersten Impuls zu wieder stehen.Der Hund lernt erst den Frust auszuhalten und (da er eine Belohnung erhofft/erwartet) wird der Frust im Sinne der klassischen Konditionierung abgebaut. So glaube ich, dass es ist
Hab hier grad mitgelesen und finde die Trennung der beiden Begriffe super interessant - auch wenn es so halb off-topic ist... für mich kommt beides nacheinander geordnet.
Wenn der Impuls da ist, aber die Frustrationstoleranz relativ hoch ist, reicht die Impulskontrolle. Zumindest bei meinem Hund ist dann sozusagen die Frustration nicht so hoch - es reicht den Impuls zu unterbrechen. Das gilt bei uns z.B für Leinenbegegnungen, bei denen er manchmal gerne "hochfahren" möchte, aber nur sehr kurzfristig, weil er eigentlich wenig Schutztrieb hat und ziemlich aggressionsfrei ist - ich muss nur seinen Impuls unterbrechen, reicht, Hund ist schnell entpannt. Gilt auch für fremde Umgebungen, Restaurants, fremde Leute überschwenglich begrüssen etc.ABER beim Jagdtrieb, reicht von Rehen über Kaninchen bis zu Bällen kommt eine geringe Frustrationstoleranz dazu, der Impuls ist da, und es "auszuhalten" dem nicht nachzugeben, ist für ihn VIEEEL schwerer.. da arbeiten wir dann an dem zweiten Thema. Für mich würde ich sagen, wenn ich bei der Frustrationstoleranz ankomme, sind es die wichtigen Baustellen.
Lg, Trixi
-
-
Für mich ist zb wenn ein Hund einem Ball nicht hinterherlaufen darf, also von sich aus bleiben muss ohne festgehalten zu werden, Impulskontrolle. Er widersteht dem Impuls dem bewegten Objegt hinterher zu jagen. Frustrationstoleranz ist, wie er damit umgehen kann, falls es ihn frustriert, dass er nicht hinterher darf. Ob er also dann motzend da steht, oder ruhig auf Freigabe wartet. Ich finde aber es überschneidet sich schon arg...
Wenn man Impulskontrolle positiv trainiert kommt meist gar keine Frustration auf, weil ihm ja gleich gesagt wird wie toll das ist, dass er das nicht gemacht hat. -
Ich arbeite ja mit Anton vermehrt daran und kann nur sagen: verbessert sich die Impulskontrolle, erhöht sich gleichzeitig die Frustrationstoleranz..
Ehrlicherweise hab ich mir noch nie so differenziert Gedanken zu den beiden Begriffen gemachtich mach mit den Hunden immer " einfach " das, was ich für unseren Alltag wichtig finde.
Das sind eben so Sachen wie : vor dem Kofferraum absitzen und warten bis Bandit reingesprungen ist, geht der Kofferraum auf, erst auf mein Zeichen warten, dann wird in fester Reihenfolge rausgehüpft,
auf seiner Decke warten und Bandit zum Futter gehen lassen, sitzen bleiben während ich den Dummy / das Spieli werfe oder verstecke usw.Eine grosse Baustelle war den Impuls alles Fressbare sofort aufzunehmen und runterzuschlingen zu unterdrücken.
Oder nach dem Fressen Bandit, der langsamer frisst, an seinem Napf in Ruhe zu lassen, das ging anfangs nur , in dem ne Tür dazwischen war, mittlerweile brauchen wir diese Trennung nicht mehr, er geht von selbst auf seine Decke und wartet bis ich ihn frei gebe.
Die grösste Baustelle sind zur Zeit noch das Hasen Jagen und das Ruhig bleiben, wenn die Kinder sich anziehen und die Hunde wissen, dass sie mitkommen, das ist im Moment noch etwas, was er schwer aushalten kann
-
Guinness610: Ich denke diese vorgehen scheidet bei uns aus.
ZitatDer Hund lernt mit dem Frust, der sich aufbaut weil er gerne weiter will umzugehen, weil es eben genau dann nicht weiter geht, wenn er zieht.
[...]
Bei Hundebegegnungen läuft es genauso, nur dass ich ihn dabei mit Leckerchen ablenke, weil der Frust des "Ich will sofort zu dem anderen Hund!" noch sehr groß ist. Irgendwann wird er das Interesse am anderen Hund verlieren und die Ursache für den Frust löst sich.
[...]
Wenn ich beispielsweise meinen Hund absitzen lasse, seinen Ball werfe und er erst auf mein Kommando hinterher darf, dann habe ich zuerst die Impulskontrolle geübt (erster Impuls=Ball hinterher) und durch das Warten die Frustrationstoleranz (erster Impuls verfliegt, es baut sich Frust/Erregung auf durch das Warten)Das mit den Hundebegegnungen lässt sich so sicher prima üben. Bei dem Punkt sind wir aber eigentlich schon relativ gut weitergekommen. Aber ich glaube er unterdrückt, dann eben den ersten Impuls hinzulaufen und kommt zu mir, aber während ich ihn ableine jammert er schon ziemlich. Denke hier wäre eine Ansatzpunkt. Aber andere Hunde sind ja auch nicht so lange da...
Bei Ball (bzw. in unserem Fall eher Dummy) kann er auch warten, bis ich ihn freigebe, aber entspannt sieht anders auch und hört sich auch anders an. Da ist denke ich ein super Ansatz-Punkt. Also ihn einfach erst Freigeben, wenn er sich entspannt hat und immer belohnen, wenn er ruhig ist oder?ZitatVielleicht könnt ihr Zuhause auch so eine "Schnuffeldecke" einführen (oder habt sogar schon eine Ruhedecke) und könnt die auch mal in den Park/ Restaurant/ Cafe mitnehmen? Vielleicht hilft das ja, dass er sich entspannen kann.
Nein, eine Ruhedecke haben wir noch nicht, aber es wäre sicher schön, wenn ihm so eine kleine Hilfe Sicherheit und Ruhe geben kann. Wie baue ich das auf?ZitatIch arbeite ja mit Anton vermehrt daran und kann nur sagen: verbessert sich die Impulskontrolle, erhöht sich gleichzeitig die Frustrationstoleranz
Trifft auf Socke so nicht zu... -
Vielleicht haben wir unterschiedliche Auffassungen von Impulskontrolle?
-
Naja, wir üben Impuskontrolle: Ich werfe den Dummy er muss sitzenbleiben und zu mir schauen, dann folgt die Freigabe. Das kann er schon sehr gut. Aber wehe ich warte 5 Sekunden zu lange ihn freizugeben, dann kommt der Frust und er jammert. -> Ich übe also Impulskontrolle, ohne seine Frustrationstoleranz zu erhöhen, oder?
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!