Hunde vegan ernähren

  • Hallo!


    So, ich möchte jetzt doch mal ein neues Thema aufmachen, obwohl ich natürlich weiß, dass das Thema, Hunde vegetarisch oder gar vegan zu ernähren, sehr ... na ja ... konfliktfördernd ist.


    Ich selbst ernähre meinen Hund nicht vegetarisch/vegan, obwohl ich selbst Vegetarier bin.


    Nun habe ich aber neulich zwei Damen kennengelernt, die ihre Hunde komplett vegan ernähren: Einen Schäferhund, der jetzt 10 Jahre und laut ihrer Aussage topfit ist (außer beginnende Arthrose) und einen Mischling, der 8 Jahre ist und auch "noch nie was hatte". Soviel dazu. Da es mich interessiert, habe ich die beiden ein wenig ausgefragt. Sie geben ihren Hunde quasi das als Hauptnahrung, was ich meinem als "Beilage" gebe: Reis, Kartoffeln, Linsen, gekochtes Gemüse usw. Wenn es mal schnell gehen muss, haben sie einiges an veganem Fertigfutter zu Hause. Eier und Milchprodukte kommen ebensowenig in den Napf wie Fleisch.


    Ich habe mir eben mal die veganen Fertig-Hundemahlzeiten angeschaut.
    Die Inhaltsstoffe sind z.B.:


    Biopur vegetarisch mit Dinkel und Zucchini:
    Zutaten: BIO-Dinkel (48%), BIO-Sojagranulat (27%), BIO-Zucchini (21%), BIO-Sonnenblumenöl 1.Pressung, Mineralien


    Analyse:


    Rohprotein 8%
    Rohfett 3,5%
    Rohfaser 3%
    Rohasche 3%
    Feuchtigkeit 67%
    Calcium 0,27%
    Phosphor 0,15%



    Carnigourmet Sojafrei
    Zutaten: Wasser, pflanzl. Eiweiß 20,9 % (Weizen und Lupinen), Sonnenblumenöl, Reisprodukt, Leinsaat, Erbsen und Karotten, Hefeextrakt, Räucherstücke, VegeDog: Dicalcium Phophate, Calcium Carbonate, Ascophyllum Nodosum, Taurine, Zinc oxide, Ferrous Sulfate, Vitamin E (dl-alphatocopheryl acetate), Choline Chloride, Sodium Selenite, Vitamin B12 Supplement, Vitamin D2 (ergocalciferol), Vitamin A-Acetate



    Das jetzt nur mal als Beispiel.


    Was meint ihr dazu? Kann man seinen Hund so ernähren, ohne dass ihm etwas fehlt?
    Viele Grüße

  • Danke für den Link, den hatte ich tatsächlich noch nicht gefunden. Werde die Beiträge gleich mal lesen...
    Oha, ist ja schon gesperrt, wahrscheinlich wieder ausgeartet ;-)

  • Die Sache ist ganz einfach ... Hunde sind Carnivoren. Sie sind keine Herbivoren und auch keine Omnivoren .... Auch wenn letzteres immer wieder behauptet wird.
    Tatsache ist, dass der Verdauungstrakt des Hundes nicht dazu geeignet ist, Zellulose aufzuspalten. Soll heissen, Hunde können pflanzliches material nur "vorbearbeitet" verdauen - bsp. Vorverdauten Pflanzenbrei im Beutetiermagen, was gekochtem und püriertem Gemüse entspricht.
    Zugegeben, auch die Herbivoren können Zellulose nur aufgrund der entsprechenden Darmflora richtig aufspalten.
    Aber eben diese Darmflora fehlt dem Hund.


    Menschen und Schweine als Omnivoren wiederum haben die entsprechenden Bakterien im Darm. Deshalb können wir Karotten auch am Stück essen und trotzdem verdauen. Füttere ich meinen Hunden grössere Karottenstückchen, fressen sie diese vielleicht, aber die Stückchen sind im Output dann sichtbar enthalten .....


    Auf gut deutsch - nur weil ich etwas in mich reinstopfe, muss ich das noch lange nicht komplett verdauen. Kann jeder mal bei sich selbst beobachten -> Stichwort Mais.
    Denn auch Omnivoren können nicht alles an Zellulose aufspalten. Dazu fehlt uns Menschen dann doch der Verdauungstrakt der reinen Herbivoren.


    Um auf den Hund zurückzukommen ... Es reicht ein Blick in den Fang des Hundes. Das ist eine REINES Karnivoren-Gebiss.
    Omnivoren, also bsp. Wir Menschen und auch die Schweine, haben ein Mischgebiss. Unsere Backenzähne sind (teilweise) Mahlzähne. Bei uns Menschen alle Backenzähne. Beim Schwein die hinteren Backenzähne.


    Hunde haben keine Mahlzähne zum zerkleinern, zerreiben von Pflanzenfasern.


    Da der Hund offensichtlich ein Karnivore ist (also ein Lebewesen, das sich hauptsächlich ODER ausschliesslich von tierischem Gewebe ernährt - Betonung auf ODER, da ausschliesslich eigentlich nie gegeben ist, denn zumindest teilweise wird der Magen-Darm-Inhalt der Beutetiere auch mitgefressen und liefert entsprechende Nährstoffe) erübrigt sich eigentlich jede Diskussion um rein vegetarische oder gar vegane Ernährung.


    Findet ja auch keiner gut, einen Herbivoren mit Tiermehl zu ernähren - obwohl das zumindest bei Rindern sogar problemlos möglich ist, wenn man es von der rein ernährungstechnischen Seite her betrachtet. Solange gewährleistet ist, dass genügend Raufutter vorhanden ist, um ein Funktionieren des gesamten Magen-Darm-Trakts zu gewährleisten versteht sich.

  • Zitat

    Nun habe ich aber neulich zwei Damen kennengelernt, die ihre Hunde komplett vegan ernähren: Einen Schäferhund, der jetzt 10 Jahre und laut ihrer Aussage topfit ist (außer beginnende Arthrose) und einen Mischling, der 8 Jahre ist und auch "noch nie was hatte". Soviel dazu.


    Die Damen haben bestimmt Übung darin, ihre eigene (nehme an, sie selbst sind auch Veganer) und die Ernährung ihrer Hunde zu verteidigen ... Habe selbst öfter mal Diskussionen darüber gelauscht ... Holla - da treffen Welteinstellungen aufeinander ... und die werden nicht immer wirklich wahrheitsgemäß verteidigt und nicht selten schön geredet ...


    Zitat

    Was meint ihr dazu? Kann man seinen Hund so ernähren, ohne dass ihm etwas fehlt?


    Wahrscheinlich schon irgendwie - aber warum? Wie Yane recht umfänglich erklärt hat, gehört zur Hundeernährung eben Fleisch und zwar überwiegend. Und Hunde vegan zu ernähren und sie trotzdem gesund zu erhalten, ist nicht einfach und wird dementsprechend oft schief gehen, denke ich einfach mal ...


    Wie bei Menschen auch. Zufällig kenne ich eine recht große Menschenzahl, die sich vegetarisch oder sogar vegan ernähren. Leider teils auch ihre Kinder von Anfang an, was bei manchen gesundheitliche Mängel bereits im Vorschulalter hervorbrachte. Nun, ich kann auch nicht behaupten, dass bis auf eine einzige Person, die sich wegen Allergien gegen gerade alles - also krankheitsbedingt vegan ernährt, alle sonderlich gesund aussehen oder fit wirken, manche sehen sogar richtig krank aus, wirken zart ... Und diese einzige Person, deren Lebensqualität sich durch die vegane Ernährung wirklich gravierend gebessert hat, wird relativ oft auf ernährungsbedingte Mängel untersucht und muss immer mal wieder was zusetzen oder ändern, um nicht ernsthaft krank zu werden. Also gehört eine Menge Wissen dazu und die Fähigkeit den eigenen Körper entsprechend (ärztlich) zu beobachten - dann geht es wohl für "ausgewachsene" Menschen in Ordnung, wenn sie sich eben so ernähren möchten, mit welchem Hintergrund auch immer. Aber Hunde würden das sicher nicht dauerhaft freiwillig tun ... von daher käme ich, sollte es gesundheitsbedingt nicht notwendig sein, gar nicht auf die Idee.


    Aber jeder wie er will ... bekehren möchte ich da niemanden - warum auch?

  • Jetzt wird ja richtig ausgepackt- die schönen Märchen von den kranken, blassen veganern :headbash:
    Schaut euch lieber die große Zahl an Leistungssportlern an, die vegan leben...ich habe viele Veganer im Freundeskreis, u.a. auch das erste Kind, die Schwangerschaft verlief vorbildlich, alle Werte waren immer top, das Kind ist gesund...
    Ich stimme jedoch absolut zu, um aufs Thema zu kommen, dass man Hunde nicht vegan ernähren kann und sollte...aus den schon genannten Gründen.


    ich hatte erst vor wenigen tagen noch eine Unterhaltung mit einer veganen Freundin, die sich auch einen Hund holen will in absehbarer Zukunft und eben auch darüber nachdachte...ich hab sie aber nochmal zum grübeln gebracht...

  • Die kranken blassen Veganer kenne ich im wahren Leben auch nicht ;) Dafür viele übergewichtige ungesunde Fleischfresser :headbash: (Nein, ich bin kein Veganer, noch nicht mal Vegetarier).


    Überleben wird ein Hund mit Veganerernährung bestimmt, aber ob das so wirklich gesund ist, bezweifle ich. Auch wenn ich vegane Ernährung sehr Befürworte, geht es mir bei Hunden auch zu weit. Fressen und gefressen werden, dass ist nun mal die Natur eines fleischfressenden Tieres. Dann lieber auf artgerechte Futtertierhaltung achten bzw. nur Wildtiere verfüttern.

  • Zitat

    Jetzt wird ja richtig ausgepackt- die schönen Märchen von den kranken, blassen veganern ...


    Bei mir sind es keine Märchen, denn wenn man es nicht "richtig" macht, tut es dem Körper nicht gut und man sieht auch, da fehlt was. (Was nicht heißt, dass bei "Normalessenden" nicht auch was fehlt oder schief läuft!) Und ein Positivbeispiel brachte ich ja auch.


    Dein Beispiel mit den Sportlern in diesem Zusammenhang beweist es doch eindrücklich: sie werden es richtig machen, deshalb sind sie auch gesund. Und wenn Blutwerte eines veganen Kindes in Ordnung sind, heißt das ja auch: es werden solche Werte ermittelt - dazu muss man aber auch zum Arzt gehen, der auch Bescheid wissen muss, dass ein Kind so ernährt wird und entsprechende Untersuchungen auch erst dann in die Wege leitet ... Alles, im Auge behalten von Anfang an und immer am Ball bleiben damit, dass auftretende Mängel eben ausgeglichen werden können.


    Ober der Halter eines vegan ernährten Hundes einen solchen Aufwand betreibt? Ich weiß nicht ... wenn ja, wäre es ja okay.

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