Hunde vegan ernähren

  • Tut jeder, klar. Und ganz frei machen davon kann man sich nicht. Aber man kann sich manchmal doch zumindest bemühen, aus gewohnten Strukturen auszubrechen und ich würde von mir tatsächlich behaupten, dass ich das tue. Aber wenn mir von der einen Seite: "Hund isst Fleisch. Das ist natürlich." entgegenschallt und aus der anderen "Töten ist in jedem Fall böse. Auch wenn ich ein Beutetier halte", dann denke hat sich zumindest jede Art von Diskussion gegessen. Beides vernachlässigt meiner Meinung nach wichtige Gesichtspunkte und dient nicht dazu eine Lösung für Probleme zu finden, sondern einfach seinen Standpunkt noch einmal deutlich zu machen, ohne sich auf die Gegenseite einzulassen. Wenn du den Thread gründlich liest, hoffe ich zumindest, das deutlich wird, dass ich das versucht habe :D (oder aber einfach ein Veganer ohne etwas sinnvolles zu tun mit einem überhobenen Ego bin, der gerne streitet. Allerdings hoffe ich eher auf ersteres).
    Und nachdem ich ziemlich sicher jetzt beide Seiten der ein wenig uneffektiven "Debatte" beleidigt habe, denke ich, flüchte ich dann lieber :headbash:

    • Neu

    Hi


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    • Sorry, aber meinen "Tonfall" kannst Du aus meinem Geschriebenem wohl kaum entnehmen.
      Das war meinerseits eine ganz ernstgemeinte Frage, weil ich einfach nicht dahinter komme, wie sich diese beiden Faktoren miteinander leben lassen sollen.


      Wäre man wirklich konsequent, würde man doch eher einen Hund retten und ihm ein neues Zuhause suchen, wo er artgerecht gehalten und ernährt wird, oder?
      So aber wird doch ja letztlich das gelebt, was verurteilt wird. Ein anderes Lebewesen ist einem selbst auf Gedeih und Verderb ausgeliefert und bekommt die eigenen Grundsätze aufgedrückt. Für mich macht es den Eindruck, als sei dann die Rettung eines Hundes auch eher eine Tat, um anderen sein Gutmenschentum unter die Nase reiben zu können.


      "Die Veganer" kenne ich im Übrigen nicht!
      Ich habe bisher nur eine bestimmte Anzahl Menschen kennengelernt, die vegan leben.
      Allerdings hatten und haben diese tatsächlich alle gemein, daß sie "Bekehrer" und sowieso durch ihre Ernährung moralisch einwandfreier als der Rest der Bevölkerung sind. Finde ich persönlich etwas unangenehm und animiert mich nicht wirklich, es den Personen gleich tun zu wollen.


      Weißte, meiner Meinung nach kann jeder essen, was er mag.
      Aber er sollte nicht von ihm Abhängigen seine moralischen Vorstellungen aufzwingen.
      LG von Julie

    • Hmm... und noch einmal bin ich inkonsequent und rede hier weiter. Hoffe, das wird nicht als missionarische Arbeit gesehen, sondern als Antwort auf direkte Fragen.
      Mit "Tonfall" meine ich den - zugegeben von mir reingedeuteten - inhaltlichen Unterton anhand deiner Wortwahl. Da es leider immer wieder Menschen gibt, dir ähnliche Wortwahl mit anklagendem oder aggresiven Tonfall mir gegenüber geäußert haben, bin ich vielleicht an dieser Stelle schuldig von der Allgemeinsituation auf dich zu schließen und entschuldige mich, solltest du deine Fragen trotz allem völlig neutral gemeint haben.
      Warum ich trotzdem einen Hund halte ist sicherlich nicht, um als Gutmensch zu gelten (seit ich einen habe wird mir ohnehin von jedem der eine Meinung hat erzählt, ich sei der schlechteste auf Erden: entweder ich bin inkosequent in meiner einstellung, ich erziehe ihn zu viel, ich erziehe ihn zu wenig, ich... ach was auch immer.) Wenn deine Erfahrungen auch hier anders sind, Glückwunsch. (Und wenn auch die Aussage, dass ich scheinbar überall mein "Gutmenschentum" anderen unter die Nase reiben muss ebenfalls völlig neutral gemeint war, entschuldige ich mir für den meinerseits schon wieder frustrierten "Unterton".)
      Leider ist die Menschheit meiner Meinung nach in einer Position, dass jeder, in jedem Fall Einfluss auf andere Lebewesen nimmt, die ihm "auf Gedeih und Verderb ausgeliefert" sind und denen er "die eigenen Grundsätze aufdrückt". (Wie ich auch schon häufiger schrieb.) Veganer sein bedeutet für mich selbst, mich zu bemühen, so wenig Schaden dabei wie möglich anzurichten, damit ich selbst nachts schlafen kann. Die von dir präsentierte Möglichkeit stellt für mich keine wirkliche dar, sondern wäre aus meiner Sicht nur eine vermeidung des direkten Problems, da dort zwar der Hund artgerecht ernährt werden würde (was er bei mir im Übrigen auch wird) aber eben auch dort auf extreme Kosten anderer Tiere. Leider ist das nun einmal so, weil wir in unserer heutigen Gesellschaft nun einmal so geprägt sind, unsere Haustiere in den Himmel zu heben und sämtliche Nutztiere, wenn auch nicht als minderwertig abzustempeln, zumindest in solchen Erwägungen aus den Gedanken zu streichen. Klar. Daraus wird der Sachverhalt einfacher. Wenn du mir tatsächlich logisch darlegen sagen kannst, warum eine nicht perfekte Hundeernährung (immerhin sprechen wir ja tatsächlich bei "vernünftiger" veganer Ernährung über eine Hundeernährung die wahrscheinlich sogar noch besser wäre als das Aldifutter, dass so viele ihren Lieblingen zukommen lassen) an einem einzigen Hund schlimmer ist, als das deutliche Leiden so vieler anderer Tiere, lass ich mich gerne bekehren. (Ich weiß, ich wiederhole mich wieder, aber irgendwie ist auch noch niemand auf diesen Teil der Argumentation eingegangen).
      Was meine Aufregung über "die Veganer" anging, so berief sie sich darauf, dass du in deiner Aussage tatsächlich alle über einen Kamm geschert hast und ihnen allen denselben Beweggrund unterstellt hast. Das Argument, dass für dich veganertum gegessen ist, weil du einige Negativbeispiele kennengelern hast, finde ich ebenfalls nicht sonderlich rational, da es immerhin bei der Sache grundsätzlich um Tierschutz geht und nicht um zwischenmenschliche Sym- oder Antipathien.
      Und zum wunderschönen letzten Punkt: Selbstverständlich sollte jeder essen, was er mag. Ich esse, was ich mag. Von den wirklich bösen "bekehrenden" Veganern kenne ich vielleicht zwei. Mit denen rede ich nicht viel. Wie häufig ich allerdings von Fleischesserseite "bekehrt" werden sollte oder blöde Sprüche gehört habe, auch ohne dass ich selbst das Thema gestartet hätte, kann ich nicht zählen.
      Allerdings hoffe ich, dass du mit "bekehren" auch nicht höflich "auf schreckliche Missstände aufmerksam machen" meinst. Das tun tatsächlich relativ viele Veganer, die ich kenne. Nicht mit lauten leeren Parolen oder stundenlangen Gesprächen, aus denen sie dich nicht ohne Konvertierung wieder herauslassen sondern mit sehr sachlichen freiwilligen Infoveranstaltungen, Ständen oder ausführliche und informierte Gespräche auf Interesse (oder Anfeindungen) hin. Und da für viele Veganer sogar die Tatsache Fleisch=Mord besteht, und auch unabhängig davon die Auswirkungen der Massentierhaltung auf Tiere, Menschen, Ökosysteme und so weiter katastrophal sind, denke ich ist das wohl das Mindeste, was erlaubt sein sollte, ohne dass man gleich dem Ruf des ideologischen Bekehrers bekommt.

    • Das hast Du falsch verstanden.
      Ich lebe nicht aus Trotz gegen das "Bekehrertum" meiner Bekannten nicht vegan, sondern weil ich gern Produkte esse, die auf einem veganen Speisezettel nichts zu suchen haben.
      Das betrifft nicht mal so sehr das Fleisch, sondern eben eher Milchprodukte, Honig, Eier und Co.
      LG von Julie

    • Zitat


      Mag sein, dass man anfangs gedacht hat, dass es so gut gehen könnte. Aber die Zeit hat ja eindeutig gezeigt, dass Tiermehl kein geeignetes Futter für Rinder ist.


      Es ging auch lange Zeit gut - und würde wahrscheinlich auch heute noch gut gehen, wenn da die Sache mit den Prionen nicht gewesen wäre. Die hatte aber zum Zeitpunkt des Beginns der Tiermehl-Fütterung keiner auf dem Radar.
      Und später dann auch nicht, bis es zum Ausbruch kam.


      Und nein - das lag nicht wirklich an "schlechter Qualität" des Tiermehls. Das lag schlicht daran, dass keiner die Gefahr erkannt hat, weil lange Zeit keinem die Gefahr bekannt war ....


      Die Rinder selbst waren mit der Tiermehlfütterung durchaus fit. Denn grundsätzlich hatten sie keine Probleme damit das Zeug zu verwerten. Andernfalls wäre niemand auf die Idee gekommen, das Zeug an Rinder zu verfüttern.

    • Zitat

      Es ging auch lange Zeit gut - und würde wahrscheinlich auch heute noch gut gehen, wenn da die Sache mit den Prionen nicht gewesen wäre. Die hatte aber zum Zeitpunkt des Beginns der Tiermehl-Fütterung keiner auf dem Radar.
      Und später dann auch nicht, bis es zum Ausbruch kam.


      Und nein - das lag nicht wirklich an "schlechter Qualität" des Tiermehls. Das lag schlicht daran, dass keiner die Gefahr erkannt hat, weil lange Zeit keinem die Gefahr bekannt war ....


      Die Rinder selbst waren mit der Tiermehlfütterung durchaus fit. Denn grundsätzlich hatten sie keine Probleme damit das Zeug zu verwerten. Andernfalls wäre niemand auf die Idee gekommen, das Zeug an Rinder zu verfüttern.


      Das ist aber leider der Punkt. Deswegen würde ich nie auf die Idee kommen meine Hunde vegan zu ernähren weil man gar nicht abschätzen kann was es langfristig für Folgen hat.


      Was würde denn passieren wenn man Hunde über Generationen nur vegan ernähren würde?
      - Hund mutiert vom Raubtier zum Pflanzenfresser?
      - genetische Missbildungen?
      - Krankheiten/Allergien?
      - Wesensänderungen?
      - ....


      Mir wäre es lieber ich könnte unsere Hunde rein pflanzlich ernähren. Das hätte nur Vorteile sowohl vom Gewissen als auch vom Geld her. Aber da ich nunmal Hunde halte muss ich denen das füttern was die nach laaaanger Erkenntnis anscheinend brauchen.

    • Zitat


      PS: Und warum halten Leute, die sich aufgrund der Gleichheit der Lebewesen vegan ernähren, überhaupt irgendwelche Haustiere? Das wiederspricht sich doch in höchstem Maße?


      Wenn du magst, kannst du dir dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=sqo62MaRMMY) anschauen. Damit sollte deine Frage beantwortet werden :)


      Warum sollte ein Hund Missbildungen oder ähnliches entwickeln, wenn er vegan lebt? Sofern er unter gewissen Mängeln leidet und so, okay, das wird nicht gut für den Nachwuchs usw. sein. Aber das Futter an sich ist ja "clean". Bei Tiermehl handelt es sich um sehr schlechtes Futter, wo von "Qualität" oder "Hochwertigkeit" absolut nicht die Rede sein kann! Dass man krank wird, wenn man "Scheiße" frisst, ist klar. Wenn die Tiere, die zu Mehl verarbeitet wurden, selber krank waren, ist das ja auch kein Wunder. Aber solange es tatsächlich gutes veganes Futter ist, kann so etwas unmöglich passieren.

    • Zu der ganzen "philosophischen" Debatte...ich finds gut das das mal angesprochen wird...
      Ich gehöre eher zu den "Fleischfressern" sehe das ganze aber auch ziemlich kritisch. Fakt ist nunmal: Es wird einfach viel zu viel Fleisch gefressen. Der Mensch ist nunmal ein Allesfresser aber nicht unbedingt mit dem Schwerpunkt auf Fleisch. Wenn ich mir aber all die schönen Werbeflyer von Aldi&Co so ansehe und die Preise dazu...sappralot. Alles so schön billig. Leider nur auf den ersten Blick...denn für "andere" kann das ganz schön teuer werden. Da gehts auch nicht immer "nur" um Tiere.


      Ich kann aber alle "Kollegen" die wie ich Fleisch fressen beruhigen. Auch der Veganer ist keine Mutter Theresa.
      Das Problem ist wirklich das man sich gar nicht entziehen kann ausser man macht nen Komplettausstieg.
      Ich hab Respekt vor dem Veganer weil der hinsichtlich Ernährung einen gewaltigen Schritt weiter ist als ich. Wer will denn wirklich das Tiere für einen leiden? Ich nicht und viele andere die ich kenne auch nicht. Dafür versuche ich mein Gewissen mit Fleisch wo ich zu 100% weis wo es herkommt zu beruhigen. Klappt solange bis ich auswärts beim Essen bin....
      Aber Ernährung ist halt auch "nur" ein Teilbereich des Ganzen. Wo ist der Unterschied zwischem dem Veganer der zu Kik rennt und dem Fleischfresser der in anderen Konsumbereichen versucht möglichst "fair" zu handeln?
      Beim Fleisch ist es ja noch relativ einfach nachzuvollziehen bzw. eh lange bekannt das das mit Respekt vor dem Tier überhaupt nix mehr zu tun hat. Beim Smartphone wird verdammt schwierig nachzuvollziehen ob da wirklich auch gar niemand für leiden musste....ein veganes iPhone sozusagen :lol:

    • Zitat


      Wenn du magst, kannst du dir dieses Video (https://www.youtube.com/watch?v=sqo62MaRMMY) anschauen. Damit sollte deine Frage beantwortet werden :)


      Warum sollte ein Hund Missbildungen oder ähnliches entwickeln, wenn er vegan lebt? Sofern er unter gewissen Mängeln leidet und so, okay, das wird nicht gut für den Nachwuchs usw. sein. Aber das Futter an sich ist ja "clean". Bei Tiermehl handelt es sich um sehr schlechtes Futter, wo von "Qualität" oder "Hochwertigkeit" absolut nicht die Rede sein kann! Dass man krank wird, wenn man "Scheiße" frisst, ist klar. Wenn die Tiere, die zu Mehl verarbeitet wurden, selber krank waren, ist das ja auch kein Wunder. Aber solange es tatsächlich gutes veganes Futter ist, kann so etwas unmöglich passieren.


      Ich zitier mich mal selber:

      Zitat

      Was würde denn passieren wenn man Hunde über Generationen nur vegan ernähren würde?


      Auch du wirst diese Frage schlichtweg nicht beantworten können...


      Früher oder später wird es vegane Züchter geben und dann spätestens wissen wir was dabei rauskommt. Muss ja nicht unbedingt schlecht sein....kann aber auch böse in die Hose gehen...
      Ich denke schon das es zu Missbildungen kommen kann wenn man Tiere über Generationen falsch füttert...oder zu bestimmten Krankheitsbildern oder oder oder...

    • Beim Smartphone und bei jedem X-beliebigen Laptop ist es schon schwer, wobei da sogar eher die Menschenausbeutung aufgrund der Metalle im Vordergrund steht. Allerdings ist das auch ein Argument, das ich langsam nicht mehr hören kann, solange es keine Studien dazu gibt, dass der "Durchschnittsveganer" im Vergleich zum "Durchschnittsnichveganer" prozentuell mehr zweifelhaft konsumiert. Und solange es die nicht gibt, kann ich nur anekdotische Aussagen treffen, nach denen ich sagen kann, dass die meisten (natürlich nicht alle, aber ich würder mich tatsächlich aus dem Fenster lehnen und sagen überdurchschnittlich viele) meiner veganen Freunde und Bekannten entweder auf Bio eher noch Fairtrade achten, Containern gehen oder sogar Totalaussteiger sind. (Stichwort Ökodorf Sieben Linden) und sogar durchaus die zumindest ein wenig bewusstere Version des Smartphones nutzen. Dann heißt es jedoch wieder im Gegenzug, dass sie das klischee des Ökoveganers erfüllen. Wie es halt passt.
      Den Veganer, der zu Kik kennt, kenne ich übrigens nicht.
      Sry, wegen der ganzen Kritik, bin bloß nach dem ganzen - ein wenig sinnlosen - Debattieren ein wenig grumpelig inzwischen. Grundsätzlich ja mal nette Worte, den Veganern gegenüber.
      Und wenn ich schon am Grummeln bin: Schneetiger: Das Video finde ich z.T. auch ein wenig zu Klischeebestätigend und teilweise naiv. Würde mich jetzt zumindest argumentativ nicht überzeugen.

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