Hund, Kinder, Beruf - wie bekommt ihr das hin?

  • Hallo Ihr Lieben,


    in ca. 4 Wochen wird voraussichtlich ein kleiner bulgarischer Rüde (dann 4 Monate) bei uns einziehen.
    Kurze Schilderung unserer Lebenssituation:
    Wir sind eine 4-köpfige Familie (Kinder 2 & 6 Jahre) mit Haus, Terrasse & Garten und wohnen in einer ländlichen Gegend. Ich bin Selbstständig, hab ca. 4 Stunden täglich in meiner Firma im Nachbarort zu tun. Dahin könnte mein Hund mich natürlich auch begleiten. Natürlich kommt es auch vor, dass es mal länger geht. Die Kinder gehen von 7-16 Uhr in die Kita. Mein Mann ist beruflich bedingt sehr viel unterwegs, bin es daher gewohnt, Kinder, Haushalt und Arbeit mehr oder weniger allein zu managen.


    Meinen Tagesablauf mit Hund stelle ich mir in der Theorie in etwa so vor:


    5.30 Uhr Aufstehen, fertig machen, ca. 30 Min. mit Hund raus
    6.30 Uhr Kinder wecken, fertig machen
    7.00 Uhr Kids zur Kita bringen (evtl. mit Hund)
    7.15 Uhr bis ca. 8 Uhr nochmal mit Hund eine Runde gehen
    8.00 Uhr zur Arbeit (evtl. mit Hund)
    12.00 Uhr nach Hause, Mittag machen/essen
    13.00 Uhr ca. 1-2 Stunden mit Hund raus/beschäftigen/laufen/etc.
    15.00 Uhr Haushalt etc
    16.00 Uhr Kinder abholen (evtl mit Hund)
    bis 18.00 Uhr Kinder und Hund "bespaßen" ;)
    anschließend Abendessen vorbereiten, Essen, gegen 19.30/20.00 Uhr Kinder im Bett
    20.30 Uhr wieder 1-2 Stunden mit Hund raus (Feld, Runde, o.ä.)


    So ungefähr denke ich, müsste es funktionieren. Wie es am Wochenende aussieht, wenn die Kinder den ganzen Tag dabei sind, weiß ich noch nicht so genau...


    Gibt es welche unter euch, die in einer ähnlichen Konstellation zusammenleben? Wie bekommt ihr das alles unter einen Hut? Oder seht ihr das auf Dauer zu stressig an? Manchmal hege ich schon kleine leise Zweifel, ob ich dann noch allen, seien es die Kids, mein Mann oder dem Hund wirklich gerecht werden kann und keiner vernachlässigt wird... Und das vor allem über Jahre! Über eure Erfahrungsberichte, Tipps oder Hilfe wäre ich sehr sehr dankbar! :gut:


    Liebe Grüße, Eure NayLu :smile:

  • Je kleiner die Kinder, desto anstrengender... ein zweijähriger und ein Welpe ist eine anstrengende Kombi, vor allem musst du sehr gut aufpassen! Nicht weil dem Kind was passieren könnte, sondern weil ein Welpe schnell verunsichert ist bei Kleinkindern. Kann dir passieren, dass er dann später als erwachsener Hund Kinder blöd findet.


    In deinem Plan ist so viel Hund bespassen drin, soviel muss das gar nicht sein (am anfang schon gar nicht). Wenn du die 1-2 Stunden Mittags mit dem Hund was machst, kann der den Rest des Tages auch einfach mitlaufen und sonst pennen. Es wird ja kein ausgesprochenes Arbeitstier sein, dass wunder wie viel Auslastung braucht.
    Wichtiger ist, dass der Kleine lernt, ruhe zu halten. Gewöhn in an eine Box zum Verkriechen (NICHT zumachen, nur als Höhle!), stell ihm sein futter da rein und sorge dafür, dass dieser Ort für die Kinder absolut tabu ist!


    Wenn er mit zur Arbiet soll, dieselbe Höhle da nochmal und alle Kollegen sollen den Hund in Ruhe lassen.


    Der Tagesablauf: 5:30 und 7:15 raus - da würde mir mein Hund den vogel zeigen, freiwillig steht der nicht um halb 6 auf... Wenn er erstmal stubenrein ist, reicht einmal morgens zum Pippi raus völlig. Ansonsten sind die vier Stunden Arbeit mit oder ohne Mitnehmen kein Problem - wenn du Zeit hast das Alleinebleiben zu trainieren, ist das vermutlich für den Hund sogar angenehmer.


    Lange Mittagsrunde nur du mit Hund - Super. Dann kann der auch Pause haben bis zu eurer Abendrunde (die auch nicht soooo lang sein muss!).

  • Wir haben hier eine ähnlich Situation. Quintus kam letztes Jahr im Oktober als Welpe zu uns. Die Kinder waren zu dem Zeitpunkt 1,5 und 5,5 Jahre alt, mein Mann ist voll berufstätig (selbständig und daher auch selten zuhause) ich arbeite Teilzeit 2 ganze und einen halben Tag.


    Wir haben den Vorteil, dass mein Mann den Hund auch mal mit ins Büro nehmen kann. An Tagen an denen er den Hund nicht mitnehmen kann und ich auch arbeiten muss haben wir zum Glück meine Schwiegereltern, die dann Hundesitter (und auch Kindersitter) machen.


    Es ist schon manchmal schwierig, allen gerecht zu werden. Die Kinder wollen Nachmittags auch mal auf den Spielplatz oder ins Schwimmbad - da kann der Hund halt nicht mit. Quintus bleibt mittlerweile aber auch mal 2-3 Stunden alleine zuhause. Und es gibt durchaus auch Tage, an denen wir viel im Garten sind und Quintus dann halt dort beschäftigt wird während die Kinder im Sandkasten sitzen und spielen. Oder ich geh mit ihm nochmal im Garten spielen oder clickern wenn die Kinder abends im Bett liegen. Das ersetzt dann durchaus auch mal einen Spaziergang. Eine große Gassirunde am Tag muss aber auf jeden Fall drin sein.


    Bevor Quintus einzog habe ich mir auch so einen Tagesplan zurecht gelegt wie du. Bei uns hat das allerdings nicht wirklich so geklappt und es läuft jetzt eigentlich jeden Tag anders. Aber irgendwie haben wir es schon immer hinbekommen. ;)

  • Möglich ist viel. ;) Was Dir zu stressig ist oder nicht, lässt sich logischerweise von außen nicht beurteilen - der Tagesplan, den Du hast, wird für einen erwachsenen Hund voraussichtlich funktionieren. Für einen 4-monatigen Hund sind es zu wenig, dafür zu lange Zeiten am Stück. Dann wird es darauf ankommen, was der Hund so mitbringt - wenn es ein unkomplizierter Geselle ist, alles fein. Ein (ich nehme mal den worst-case) Deprivationshund würde Dich unendlich viel mehr Zeit und vor allem Nerven kosten, ein unsicherer Hibbel bräuchte vor allem Ruhe im Alltag, usw.


    Gibt es einen Grund, warum es ein Welpe bzw. Junghund sein soll, dessen Anlagen nicht bekannt sind, und der in einer anderen Umgebung aufgewachsen, sprich anders sozialisiert ist? Die unkompliziertesten Hunde sind erfahrungsgemäß erwachsene (größer/gleich ca. 4-5 Jahre) Hunde, deren Charakter, Verhalten und Bedürfnisse bekannt sind und zu Eurer Situation passen.

  • Erstmal: Ich habe keine Kinder, weiß also nicht, wovon ich rede.
    Aber ich kenne Leute, die das hinkriegen. Es ist aber schwer, wenn man zu Hause keine Aufsicht für die Kinder hat. Du schreibst ja, Dein Mann ist viel unterwegs...


    Mit dem Welpen musst Du alle naselang zum Pipimachen raus - da ist dann keine Zeit, noch Kindern Schuhe anzuziehen oder so. Da Du einen Garten hast, geht das wahrscheinlich, dass die Kinder mal 10 Minuten ohne Aufsicht drinnen bleiben, oder?


    Und den Welpen solltest Du nicht alleine lassen, der muss in der ersten Zeit immer mit. Da wird's dann schwierig mit Friseurterminen, Kindergeburtstagen und Co. Hast Du sonst noch Leute um Dich, die zwischendurch für Hunde- und/oder Kinderbetreuung zur Verfügung stehen?


    So, wie ich Deinen Plan lese, geht Deine "Freizeit" und ein Teil Deines Schlafes für den Hund drauf. Das ist schon anstrengend – sowas muss man wirklich wollen!
    Allerdings hast Du schön viel Zeit für den Hund eingeplant. Bei einem Welpen läuft das zwar anders, für den brauchst Du mehrere, aber viel kürzere Einheiten Zeit am Tag. Grob gesagt, alle zwei Stunden eine Viertelstunde. Das lässt sich aber mit Deinem Tagesablauf vereinbaren, denke ich.


    Später beim erwachsenen Hund passt das schon mit Deinem Plan. Sogar, wenn Du vielleicht abends um halb neun nur noch eine halbe Stunde gehen magst - und nicht zwei Stunden, wie eingeplant.


    Ich sehe das bei einer Gassifreundin, die gelegentlich ihre Kinder mit auf die Hunderunde nimmt – zum Beispiel, wenn Ferien sind. Das sieht schon anstrengend aus, wenn man ein quengeliges Kind dabei hat und eins, das nur Blödsinn macht und dazu noch einen Hund, der auch erzogen werden muss. Aber irgendwie können Mütter da auch mehr als andere Leute ;-)

  • Also, wir sind auch eine 4- köpfige Familie ( Kinder 11+ 14 J. alt) und haben 2 Labbi's und ich gehe Vormittag's arbeiten.
    Du hast Dir da schon ein sehr schönen Plan ausgedacht!! Aber meine Erfahrung hat mir gezeigt das man nicht planen kann! :D Ich habe zum Beispiel keine festen Zeiten wo ich mit den Hunden raus gehe, natürlich gehe ich regelmäßig, aber nicht um Punkt....Uhr, das funktioniert nicht! Zumindest nicht bei uns. :lol: Jetzt habe ich das Glück das mein jüngster schon 11 ist. Ich kann ihn also ohne weiteres auch mal alleine lassen oder zum Sport schicken ohne das ich immer dabei bin. Das geht bei Dir natürlich nicht, dafür sind Deine beiden ja noch ein wenig zu jung, aber ich kann Dir sagen: Einen Plan machen bringt nicht wirklich viel :( : . Wir haben uns damals auch einen Plan gemacht, als wir unseren ersten Hund bekamen, am Anfang hat es auch alles super geklappt,jeder hatte seine Aufgaben, aber umso größer der Hund wurde und umso flegelhafter ( Junghung= Pupertät), blieb alles an mir hängen. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Aber ich liebe meine Hunde und mache die Arbeit ( was ja eigentlich keine Arbeit ist) super gerne.
    Was ich Dir empfehle ist:
    Besuche von Anfang an eine gute Hundeschule und arbeite mit ihm, damit es nicht nach einiger Zeit zu Komplikationen kommt! Gerade wenn kleinere Kinder im Haus sind, finde ich es immer wichtig das der Hund eine gute Erziehung genießt, obwohl es eigentlich immer wichtig ist. Und vielleicht die Kinder (zumindest immer eins) mitnehmen, damit sie den richtigen Umgang mit dem neuen Familienmitglied lernen!!!
    Und jetzt wünsche ich Euch viel Spaß mit Eurem neuen Familienmitglied!! Ich sag' Dir eins: Einmal Hund, immer Hund ;)


  • Ich denke dein Hund wird mit sehr viel weniger Beschäftigung auch zufrieden sein.
    Und ich denke auf Dauer hältst du das auch nicht durch. Wenn du beispielsweise um 20.30 nochmal 1 bis 2 Stunden mit dem Hund gehst, dann bist du gegen 22Uhr zuhause und dann am nächsten Tag um 5.30 schon wieder raus???
    Mit dem Welpen musst du natürlich öfter raus, also anfangs circa alle 2 Stunden, wenn er länger einhält natürlich seltener.


    Dann würde ich aber die ganz frühe Runde weglassen. Es reicht, wenn der Hund dann um 7 Uhr das erste Mal rauskommt. Entweder du nimmst ihn dann mit zur Kita (vielleicht kannst du hinlaufen?) oder du gehst dann eben danach eine Runde.
    Die Runde mittags ist toll, da hast du dann Zeit nur für den Hund.


    Und du kannst doch auch nach 16 Uhr mit Kindern und Hund draußen etwas unternehmen, oder? Die letzte Runde würde ich dann weglassen und nur nochmal kurz auf die Straße oder in den Garten.


    Ein Hund schläft den Großteil des Tages und das braucht er auch. ich denke, es kann für den Hund sehr schnell stressig werden, wenn du zu viel mit ihm machst. Er darf ja schon fast überall mit hin, dass ist ja auch schon Beschäftigung.


    Wir haben eine Hündin aus Rumänien (im Tierheim aufgewachsen), die ist so viel Beschäftigung gar nicht gewöhnt. Ihr reichen zwei schöne längere Runden am Tag. Dazwischen schläft sie fast durch. Würden wir täglich mehr mit ihr machen und sie zusätzlich noch zur Arbeit, Kita usw. mitnehmen, wäre sie schnell überfordert...


    Wenn du natürlich Zeit übrig hast und z.B. wenn die Kinder im Bett sind nochmal eine schöne (gemütliche) Runde mit dem Hund laufen möchtest, sagt der Hund dazu bestimmt nicht nein :D Aber täglich braucht er das bestimmt nicht und ich denke auf Dauer wäre das auch für die zu stressig.

  • Ich habe keine Kinder, kann dir also nicht sagen, wie man da den Alltag regelt.


    Aber zu deinem Plan: Mein Hund würde mir einen Vogel zeigen bei dem Programm :lol: Das wäre ihr viel zu viel (und mir auch). Ein Welpe darf auch noch nicht so lange am Stück spazieren gehen, dafür muss er öfter raus als ein erwachsener Hund, einfach nur um sich zu lösen.


    Da mein Hund erwachsen ist, kann ich nur von meinem erwachsenen Hund berichten. Wir sind morgens 30 Minuten draußen, Mittags noch mal 30 Minuten und abends dann 1 Stunde. Abends gibt's dann auch noch ein bisschen Sucharbeit und Clickern nach dem Spaziergang. Und den Rest des Tages läuft sie eben einfach so mit oder ist ein paar Stunden alleine zu Hause, wobei sie die meiste Zeit schläft oder döst.


    Dein Programm finde ich schon sehr ambintioniert. Es ist ganz wichtig, dass er auch einige Stunden Ruhezeit einhält. 5:30 Uhr würde mein Hund mich sicher mit Blicken töten, wenn ich sie da zum Spazierengehen zwinge :lol: wir gehen ca 7 Uhr und selbst da ist's schon eine Qual für sie das warem Körbchen zu verlassen. Wenn du den Hund mit nimmst, wenn du die Kinder wegbringst, dann reicht das doch aus und du musst nicht davor noch 30 Minuten spazieren gehen. Ein Welpe muss natürlich zum lösen mal öfter raus, aber man muss ja nicht aus jedem Lösen ein Spaziergang machen, sonderen einfach nur Hund raus, Pipi machen, Hund wieder rein. Eine große Gassirunde am Tag reicht in der Regel im Alltag auch, es müssen nicht 2x 2 Stunden sein, wobei eben 2 Stunden reines Spazierengehen für einen Welpen sowieso nicht geht. Und mein Hund würde auch nicht jeden Tag 4 Stunden spazierengehen wollen, dann lieber nur einen langen Spaziergang und dann noch etwas Kopfarbeit (wie gesagt, für erwachsene Hunde).


    Ich denke aber, dass man da eh nicht so viel planen kann, der Hund wird dir schon zeigen, was er braucht.


    Ich persönlich würde mir Kleinkind und Welpe nicht zutrauen, ich finde das schon sehr bewundernswert, wenn Leute das beides gut auf die Reihe kriegen ohne durchzudrehen :lol: Ich krieg schon die Krise, wenn ich mit anderen Leuten unterwegs bin und dann meinen Hund ableine, ich kann mich nicht ungestört unterhalten, weil ich meine Konzentration einigermaßen beim Hund bleiben muss, damit sie Fahrradfahrern/Joggern nicht in die Quere kommt, damit ich Kaninchen oder Katzen vor ihr sehe und dass ich andere Hund rechtzeitig sehe. Dabei ist mein Hund noch relativ unkompliziert, hört halbwegs gut und ist eben kein Welpe mehr, der noch alles lernen muss. Wenn ich dann noch nebenbei zwei Kinder händeln müsste, waaaaahhhh... Aber wahrscheinlich liegt's an mir ;)

  • Mh, ich würde allerdings auch nicht so generell sagen, dass dieser Tagesplan zuviel Zeit für Gassigänge beinhaltet. Es kommt halt auf den Hund und seine Bedürfnisse an, was er wirklich braucht - zusammenstreichen kann man immer, ich finde es viel besser, wenn die Zeit erstmal eingeplant ist. Die Frage ist doch nicht unbedingt, womit kommt Hund zurecht, was ist sozusagen das Minimum an Bewegung/Beschäftigung, sondern was macht genau diesem Hund am meisten Spaß, oder? Natürlich brauche ich keinen überforderten Hund, aber 4 Stunden sind nun auch nichts, was einen "Durchschnitts"Hund an den Rand seiner Möglichkeiten bringt.

  • Nein, natürlich ist es für die meisten Hunde toll, wenn sie so viel rauskommen. Aber der Hund hätte ja fast durchgehend von 5.30 bis 22Uhr Programm. Wenn noch zwei kleine Kinder im Haus sind, ist ja zuhause auch noch relativ viel los. Dazwischen geht es vielleicht noch zum toben in den Garten usw.


    Und ich wollte auch nur der Threaderstellerin sagen, dass sie sich nicht zu viel Stress machen soll und der Hund wahrscheinlich auch mit sehr viel weniger Programm ein rundum zufriedener Hund ist.


    Ich weiß ja auch nicht, woher der Hund genau kommt und er ist ja noch sehr jung. Aber vor allem Hunde aus dem ausländischen Tierheimen sind dann doch mal schnell überfordert, weil sie soviel Aufmerksamkeit und Bewegung gar nicht kennen.

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!