Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Zitat


    Und weil sich die Leute nicht dran halten, ist das ein Argument für die Leinenpflicht?


    Und doch, ich finde es schon recht dramatisch, wenn der Hund durch flächendeckende Leinenpflicht, egal ob da Wild ist oder nicht, über Monate nicht artgerecht gehalten und auch in vielen Fällen nicht ausgelastet werden kann. An der 2 m Leine kann man keine noch so bescheidene Dummyarbeit machen, man kann auch kaum fährten oder trailen, vom Mangel an natürlicher Bewegung gar nicht zu reden. Meine Hunde geben sich durchaus auch mal mit einigen Tagen ohne Auslauf und Programm zufrieden, aber ich mag mit nicht vorstellen, das über Monate durchzuziehen. Ich bin unendlich froh, dass das hier nicht nötig ist.


    Wo schreibe ich bitte, dass ich eine 2 m Leinenlänge gut finde? :muede:
    Ich habe mehrfach davon geschrieben, dass ich die Leinenpflicht nicht so schlimm finde, wenn die Leinenlänge frei wählbar ist, an der Schleppleine ist in meinen Augen durchaus eine gewisse Auslastung möglich. Und z.B. Mantrailing wird meines Wissens ohnehin an einer Schleppleine gemacht.


    Nein, dass sich die Leute nicht daran halten, ging für mich eher darum, warum es eine Petition braucht, das Gesetz offiziell abgeschafft werden soll, wenn sich in der Realität sowieso praktisch keiner dranhält (hier im Dogforum liest man auch immer, wie wenige sich letztlich daran halten und das ist definitiv nicht wertend von mir gemeint).


    Ich bin auch nicht diejenige, die die Gesetze gemacht hat, ich versuche nur immer gerne, mich in die unterschiedlichen Standpunkte hineinzuversetzen und es mag an meinem Studium liegen, aber ich finde nicht mehr jedes Gesetz unsinnig, dass ich früher so empfand, sondern kann eher nachvollziehen, warum es dazu kam.


    Eins solltet ihr aber bedenken: Nicht die Argumente für die Leinenpflicht müssen (in euren Augen) überzeugend sein, die Leinenpflicht besteht und Ziel der Petition ist es, dass diese abgeschafft wird, was ich für durchaus legitim erachte. Dafür müssen aber die Argumente gegen die Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit wirklich überzeugend sein und die Alternativen realisierbar, sinnvoll und nicht kostenintensiv sein, sonst bezweifele ich, dass das Land Niedersachsen die Gesetzgebung dahingehend ändert.

  • Wenn es wirklich so einen "Schein" gäbe, den man mit dem Hund machen könnte, damit er frei laufen könnte - würden sie daran doch nicht schlecht verdienen, am Hundeführerschein und am Register verdienen sie sich ja auch eine goldene Nase...


    ich komm ja ursprünglich aus BaWü - und NiSa finde ich im Vergleich viel zu überreguliert was Hunde angeht. Ich finde nicht alles schlecht aber viele Dinge sind auch echt unnötig kompliziert gemacht...Und da gehört die Leinenpflicht dazu. Hier ist auch außerhalb der BUS in den Parks überall Leinenpflicht, hier Naturschutz dort irgendwas.... :???: Das kenn ich so gar nicht. Die BUS setzt da dann noch einen drauf. Ne danke.


    edit: Achja, in Braunschweig gibt es auch noch eine Liste und Anlein- und Maulkorbpflicht + erhöhte Steuern für diese Hunde.... Und ja, die Gemeinden können sowas trotzdem festlegen, auch wenn die Liste offiziell von NiSa abgeschafft wurde.... Meiner Meinung nach sehr heuchlerisch....

  • Ich bin heute mit beiden angeleinten! Hunden einen Feldweg langgelaufen (alle auf dem Weg) als ein eigentlich brütender Vogel hochgeschossen ist - der hatte sein Nest 20 cm neben dem Weg oder so.
    Der fühlte sich von uns bedroht, trotz Leine.

  • Ich habe die Petition schon vor einiger Zeit unterschrieben, denn halte ich mich an die BuS, verstoße ich gegen die TierSchHuV § 2 Abs. 1 :???:


    Aber davon abgesehen - ich möchte das meinem Hund absolut nicht zumuten!!! 3 1/2 Monate ohne Rennen und ohne Kontakte zu anderen Hunden? Neee! GsD kann ich in annehmbarer Zeit eine Wiese erreichen, die der Bauer den Hunden und HH zur Verfügung gestellt hat und auf der der Freilauf auch in der BuS "geduldet" wird. Während in den ersten Apriltagen verschärft Kontrolleure unterwegs waren und auch die Polizei in der Leinemasch kontrollierte, blieben wir auf der Wiese GsD unbehelligt.


    Unterstützt wird das Ganze aber auch von unserem Feld- und Forsthüter, der der Meinung ist, auch Hunde hätten in dieser Zeit ein Recht auf Freilauf - siehe an ;) - und ein Tier, welches auf dieser Wiese brüten würde, hätte selbst schuld (Leineüberschwemmungsgebiet). Leider aber kann er das Gesetz nicht kippen, aber die Ordnungshüter drücken da ja auch ein Auge zu.


    Im übrigen dürfen in dieser Zeit von Jägern u.a. geschossen werden: Verschiedene Arten von Rot-, Reh- und Sikawild, Frischlinge und Überläufer, ab Juni dann auch Bachen und Keiler sowie durchgängig Jungkaninchen :???:

  • Zitat

    Ich bin heute mit beiden angeleinten! Hunden einen Feldweg langgelaufen (alle auf dem Weg) als ein eigentlich brütender Vogel hochgeschossen ist - der hatte sein Nest 20 cm neben dem Weg oder so.
    Der fühlte sich von uns bedroht, trotz Leine.


    Naja, dem Vogel wolltest doch jetzt aber keinen Vorwurf machen? Der weiß doch nix von BuS und so ;)


    Als ich mit Maxe und Pondi noch regelmäßig joggen ging, nistete auf einer unserer Strecken ein Raubvogel (hab keinen Plan von Vögeln :ops: ). Der hat regelrechte Attacken auf mich und die Hunde geflogen. Ich weiß nicht, wo der überhaupt genau sein Nest hatte. Maxe und Pondi ganz sicher auch nicht. Wir wollten auch gar nix von dem. Wir haben die Waldwegkreuzung dann immer ein paar Wochen gemieden. Wir hatten die Möglichkeit ja und wenn ihm das doch so wichtig war...

  • Ich habe gerade in unserer örtlichen Facebook-Gruppe eine Diskussion mit Besitzern von Freigängerkatzen.
    Die meinen nämlich, dass ihre Katzen auf keinen Fall auf ihren Freigang verzichten könnten.
    Meinen Vorschlag die Katzen angeleint spazierenzuführen, fanden sie lächerlich, denn dann müssten sie ja jedes Mal mit raus UND ihre Katzen sein ja Fluchttiere.
    Hunde wiederum sollten definitiv im ganzen Ort angeleint sein.
    :pfeif:

  • Also ich weiss nicht, ich finde bei Katzen ist das echt etwas weit her geholt. Ich würde Katzen schon als natürliche Dezimierung einer Population sehen (nein, ich habe keinen Freigänger), auf die die anderen Tiere auch eingestellt sind (wielange gibt es schon jagende Katzen?). Ich mein, Umwelt schützen und respektieren schön und gut, aber irgendwo gehört auch mal ein Punkt gemacht.


    Man darf bei dem Ganzen nicht vergessen, dass es durchaus einen Sinn hat, dass Tiere von anderen Tieren gefressen werden. Der Unterschied ist einfach, dass auf 100 Katzen mindestens das hundertfache an Vögeln/Mäusen kommt. Das sieht bei Rehen und Hunden schon anders aus.


    Dass aber auch Bodenbrüter und Co ihre Ruhe brauchen ist den meisten klar. Für die wenigen Ausnahmen gibt es eben diese strengen Regeln. Manche Menschen brauchen diese scheinbar um nachzudenken. Schönes Beispiel aus meinem Umfeld: Südfrankreich, Hochsommer, Wald. Bekannte zündet sich erstmal eine Zigarette an. Auf den hinweis, dass das bei akuter Waldbrandgefahr vllt nicht schlau ist, kam nur "oh, aber das steht hier doch nirgens!" :doh:

  • Also, ich finde es nicht ganz so absurd. Wie wird denn sichergestellt, dass die Katzen keine Nester zerstören oder Bodenbrüter aufschrecken? Der normale Hundehalter schickt ja nicht seinen Hund alleine spazieren.
    Das Gesetz soll, in meinen Augen, ja gar nicht abgeschafft werden, aber eine Anpassung an örtliche Gegebenheiten sollte schon stattfinden.


    Tapatalk Schreibversuch

  • Ach beim Thema Freigänger brauchst gar keine Energie aufwenden, ich hatte zu Hause immer Katzen (Wohnungskatzen mit gesichertem Freigang) und wie oft ich da schon diskutiert hab ist nicht mehr schön. Bringt rein gar nichts und jeder ders anders macht machts falsch.


    So, genug OT. Ich hab heute von jmd gehört, die eine Strafe bekommen hat, weil sie ihren Welpen (glaub 10 oder 11 Wochen alt) ohne Leine hat laufen lassen. Find ich echt überzogen.

  • Nein, es ist nicht sichergestellt, dass Katzen nichts jagen, doch es ist nunmal der Lauf der Dinge. Fressen und gefressen werden. Und ja, es gibt HH die ihre Hunde jagen "schicken", wenn auch unbewusst. Und gendau das ist der Punkt. In der Stadt oder Wohngebiete gibt es etliche andere Faktoren, die Bodenbrüter stören. Auf dem Feld gibt es nunmal grob gesehen nur landwirtschaftliche Fahrzeuge, Pferde, Menschen und eben Hunde. Alles kann man nicht verbieten, ausser eben das freie Herumlaufen bzw jagen der Hunde.


    Da viele anscheinend nichtmal merken, dass ihr Hund jagt, wird Freilauf eben verboten. Ja, das ist ungerecht für die Hunde, die eben nicht jagen.

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