Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit
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Und wer dann schon mal Zeuge sein durfte, wenn ein großer Hund ein kleines Kitz jagt und reißt, der weiß, wozu es gut ist
so mal zum Ausgangsthema zurückkehrend
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Hi
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Ja und wer die Hunde kennt die an der Leine nicht auslastbar sind, nicht jagen und die Wege nicht verlassen, der weiß wozu die Leinenpflicht nicht gut ist...
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Zitat
Ja und wer die Hunde kennt die an der Leine nicht auslastbar sind, nicht jagen und die Wege nicht verlassen, der weiß wozu die Leinenpflicht nicht gut ist...
Dabei ist eben die Frage, ob die Auslastung der Hunde wirklich wichtiger ist als der Schutz der Wildtiere.Der Gesetzgeber wertet scheinbar den Schutz der Wildtiere als wichtig und das erscheint mir durchaus legitim.
Es wurde ja auch genannt, dass der Leinenzwang bzw. das Halten an diesen zu einem Verstoß gegen das Tierschutzgesetz führen würde, da sollte einem aber bewusst sein, dass Gesetze durchaus aufgrund kollidierender Schutzgüter eingeschränkt werden. Selbst für die meisten Grundrechte gibt es Schranken, da darf ein solch "einfaches" Gesetz durchaus auch eingeschränkt werden, wenn es gerechtfertigt ist.Man sollte auch bedenken, dass es nicht alle die gleiche Ansicht wie man selber haben und bei den Gesetzen unterschiedliche Interessen abgewogen werden müssen.
Und wenn man bedenkt, dass hier unter den Hundehaltern nicht mal Einigkeit besteht, da wird man aus anderen Gruppen sicherlich noch viel mehr Befürworter der Brut- und Setzzeit finden.Ich frage mich auch nach wie vor, wie ein hier bereits mehrfach vorgeschlagener Test zur Leinenbefreiung konkret aussehen sollte?
Soll man da bewusst Wildtiere vor den Hunden scheuchen und schauen, ob der Hund sich abrufen lässt? Ob das nun mit dem Tierschutzgedanken zu vereinen wäre, wage ich zu bezweifeln. Anders lässt es sich aber nicht zuverlässig testen und dazu müsste man dann wohl noch an unterschiedlichen Wildtieren testen, denn für meine Hunde (und da sind meine wohl nicht die einzigen) macht es einen großen Unterschied, was das für ein Wildtier ist und ein Hase ist z.B. deutlich interessanter als ein Vogel oder Fasan.Anstelle einer Abschaffung der Leinenpflicht in der Brut- und Setzzeit fände ich die Schaffung (eingezäunter) Hundewiesen deutlich sinnvoller, um den Hunden eben auch die Möglichkeit zum Toben und Rennen zu geben, wenn man keinen Garten zur Verfügung hat.
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Wieso geht hier eigentlich jeder davon aus, dass das Gesetz tatsächlich zum Schutz der Wildtiere gemacht wurde?
Es wurde unter einer extrem jägerlastigen (jeder 2. Minister ein Jäger) Landesregierung mit dem passionierten Hobbyjäger Ernst Albrecht an der Spitze (70er/80er Jahre) verabschiedet. Und zwar deshalb, weil der Herr Albrecht überaus angesäuert war, dass ihm kapitale Trophäenträger ins Nachbarrevier abgewandert waren, bevor er sie schiessen konnte. Die Schuldigen waren für ihn schnell die Spaziergänger, sowohl ohne, aber natürlich insbesondere solche mit Hunden. Daraufhin forderte er ein Nachtbegehungsverbot im Wald (außer für Jäger natürlich) und kompletten ständigen Leinenzwang für alle Hunde (außer die der Jäger natürlich). Das Begehungsverbot ließ sich gar nicht, der generelle Leinenzwang nur als Kompromiß, als Minimum, verwirklichen (daher der Zusatz, dass die regionalen "Feld- und Forstordnungsbehörden" den Leinenzwang ausweiten, aber nicht mindern dürfen, was ja, je nach regionalpolitischem Einfluß der Jägerschaft, auch gerne gemacht wird).
Wir verdanken dieses hundefeindliche Gesetz also weniger den Deppen unter den Hundehaltern und schon gar nicht dem Tier- und Naturschutzgedanken (gerade Albrecht hatte ja so seine Tierschutzskandälchen im Zusammenhang mit der Jagd), sondern einem widerlichen gutsherrschaftlichen Gedankengut einer Minderheit mit allzu großer Lobby. Heutzutage wird der Leinenzwang in der BuS aber immer wieder gerne von den Medien als "Kompromiß zwischen Naturschutz und artgerechter Hundehaltung" den Leichtgläubigen verkauft.
Es gibt bis heute keine einzige Evaluation, ob der generelle Leinenzwang in nur 3 Bundesländern für die Wildpopulation überhaupt irgendwelche Vorteile bringt gegenüber dem fehlenden Leinenzwang bzw. differenzierteren Regelungen in allen anderen Bundesländern. Offensichtlich gibt es keinen meßbaren Unterschied. Wenn der pauschale Leinenzwang so herausragend sinnvoll wäre, dann hätten alle anderen Bundesländer ihn längst auch eingeführt.Das Bild auf dem Flyer zeigt übrigens keine Wiese, sondern ein Senffeld. Ackersenf wird gerne als Gründüngung angebaut und blüht i.d.R. im Herbst. Soviel zu dem Thema Unwissenheit und Ignoranz. Vielleicht haben die Ersteller des Flyers zu viel Wissen beim Leser vorausgesetzt? :wink:
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Zuallerest der Mensch und sein hochwohlgeborenes Haustier, das schliesslich Bedürfnisse hat - die Wildtiere stellen sich doch mal bitte hinten an, hm? Bei denen geht es schliesslich nur ums nackte Überleben - und ich als Mensch könnte schliesslich ein unausgelastetes Tier zu Hause haben, wie unangenehm...
Ja, das ist überspitzt. Und nein, es ist nicht fair so pauschal zu denken. Aber ich finds traurig und erschreckend, dass es solche Diskussionen gibt. Man hat so viele Möglichkeiten ein Tier auch an der Leine auszulasten, nur scheitert es da oft schon an der Bequemlichkeit oder Phantasielosigkeit von Herrchen und Frauchen. Dabei ist es gerade jetzt eine ideale Radelzeit, da es angenehm aber nicht zu warm draussen ist. Auch Nasenarbeit klappt an der Leine wunderbar und kann auslastender sein als ein Stundenmarsch ohne Leine. Ausnahmen und Lücken in Gesetzen zu schaffen finde ich immer sehr schwierig - wenn einer darf und der andere nicht führt das zwangsläufig zu Konflikten und zu unnötigem Groll. Und überhaupt, wie soll man das prüfen und kontrollieren? Und wie realistisch einschätzen? Das funktioniert nicht. Am besten im Griff hat man sein Tier eben an der Leine. Ein Hund muss nichtmal zwangsläufig Jagdtrieb haben, um Wildtiere zu schädigen - erschrecken oder versehentliches berühren eines Kitzes reicht beispielweise schon aus. Das Wurstblatt eines bekannten Tierhandels hatte letztens einen schönen Artikel zu diesem Thema.
Und ja, auch unter den Nicht-Hundebesitzern nehmen einige keine Rücksicht - lärmend durch den Wald zu toben ist mit Sicherheit genauso falsch. Aber deswegen muss man selbst ja nicht gleich sämtliche Rücksicht fahren lassen. Es gibt genug rücksichtslose Idioten, die auf alle Rücksicht schei*en aber ist nicht gerade das ein Grund mit gutem Beispiel voran zu gehen? Ja, klingt pathetisch aber ist sicher ein besserer Ansatz.
Jemand hier hat geschrieben, dass Tierliebe nicht beim eigenen Tier enden sollte - das sollte man sich auf die Fahne schreiben :)
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Das Bild auf dem Flyer zeigt übrigens keine Wiese, sondern ein Senffeld. Ackersenf wird gerne als Gründüngung angebaut und blüht i.d.R. im Herbst. Soviel zu dem Thema Unwissenheit und Ignoranz. Vielleicht haben die Ersteller des Flyers zu viel Wissen beim Leser vorausgesetzt? :wink:
Ich bin ja nicht blöd, das sehe ich schon. Es ist aber für die Bildaussage absolut nicht relevant. Man sieht einem Hund durch eine Vegetation rasen, die geeignet ist, Wildtieren Deckung zu bieten. Das Bild steht in einem lokalen Zusammenhang zu einem Text über - und damit auch einer inhaltichen Verknüpfung zur Brut- und Setzzeit.
Damit macht es die inhaltlichen Aussagen der Autoren unglaubwürdig.
Und noch was: Ganz egal, welche lauteren oder unlauteren Absichten das Gesetz damals auf den Weg gebracht haben: Im Rahmen des Habitat und Artenschutzes macht es nicht nur Sinn, sondern ist wichtig.
Last not least: Das Ausleben des Renn (und Jagd-?) triebes des Hundes über die Schonung der Natur zu stellen zeugt von der selben Geisteshaltung, wie sie viele Katzenhalter angesichts der Tatsache zeigen, dass Ihre Pfleglinge zB die lokale Zauneidechsenpopulation ausgerottet haben. "Das ist halt Natur, meine Tier braucht seine Freiheit..oder...mein Tier tut sowas nicht".
Kann man Ignoranz noch besser definieren?
Dieses spezielle Beispiel bringe ich übrigens deshalb, weil ich in der Mittagspause gerade - und nicht zum ersten Mal- einer Freigängerkatze eine Mauereidechse abgejagt habe. Ich war zwar erfolgreich, das Reptil jedoch schon (frisch)tot. Die Mauereidechse ist bei uns sowohl nach FFH Richtlinie als auch nach BNatSchGesetz streng geschützt und gerade die innerstädtischen Populationen in Darmstadt kämpfen um ihr Überleben.
Viele Grüße
Ingo
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Last not least: Das Ausleben des Renn (und Jagd-?) triebes des Hundes über die Schonung der Natur zu stellen zeugt von der selben Geisteshaltung, wie sie viele Katzenhalter angesichts der Tatsache zeigen, dass Ihre Pfleglinge zB die lokale Zauneidechsenpopulation ausgerottet haben. "Das ist halt Natur, meine Tier braucht seine Freiheit..oder...mein Tier tut sowas nicht".
Kann man Ignoranz noch besser definieren?
Ja, kann man. Indem die selbsternannten Gutmenschen den Gegnern eines pauschalen Leinenzwanges ständig unterstellen, sie wollten ihre Hunde rücksichtslos auf Kosten des Wildes bespaßen, obwohl hier nun doch schon zigfach geschrieben wurde, dass Freilauf nur auf Wegen bzw. Arrealen ohne Wildgefährdung angestrebt wird.
Ignoranter als sämtliche Argumente zu ignorieren, nur um pauschal diffamieren zu können, geht ja wohl nicht mehr. :down: -
Zitat
Zuallerest der Mensch und sein hochwohlgeborenes Haustier, das schliesslich Bedürfnisse hat - die Wildtiere stellen sich doch mal bitte hinten an, hm? Bei denen geht es schliesslich nur ums nackte Überleben - und ich als Mensch könnte schliesslich ein unausgelastetes Tier zu Hause haben, wie unangenehm...
mir ist mein unausgelasteter Hund, der in der Natur nicht mehr Schaden anrichten wird, als der Bauer, der die Wiesen mäht ( letztens vom Berg beobachtet. In der Wiese sieht man jeden Morgen die Kitze liegen) oder der Fahrradfahrer der den Weg entlang prescht, die Angler die am See ihre Zelte aufbauen und die Modellflieger die in den Hohen Wiesen stehen, durchaus wichtiger. Ich habe für den Hund Verantwortung und bin froh dass es dieses Gesetz bei uns nicht gibt.
Ja, das ist überspitzt. Und nein, es ist nicht fair so pauschal zu denken. Aber ich finds traurig und erschreckend, dass es solche Diskussionen gibt. Man hat so viele Möglichkeiten ein Tier auch an der Leine auszulasten, nur scheitert es da oft schon an der Bequemlichkeit oder Phantasielosigkeit von Herrchen und Frauchen. Dabei ist es gerade jetzt eine ideale Radelzeit, da es angenehm aber nicht zu warm draussen ist. Auch Nasenarbeit klappt an der Leine wunderbar und kann auslastender sein als ein Stundenmarsch ohne Leine.
Manche Hunde, meine eingeschlossen, brauchen es aber auch einfach mal zu Rennen. Und hierbei meine ich nicht einmal die 10 Meter hoch und wieder zurück, sondern 10 Minuten am Stück. Miteinander Spielen eingeschlossen. Das hat nichts mit Phantasielosigkeit meinerseits zu tun. Und das haut auch nichts mit Rücksichtslosigkeit der Wildnis gegenüber zu tun. Meine Hunde bleiben auf den Wegen und auf gemähten Wiesen. Wenn der Vogel 2 Meter neben dem Weg brütet, ist er meiner Meinung nach selbst Schuld und wird vom Traktor genauso gestört wie von meinem Hund, angeleint oder nicht angeleint.
Ausnahmen und Lücken in Gesetzen zu schaffen finde ich immer sehr schwierig - wenn einer darf und der andere nicht führt das zwangsläufig zu Konflikten und zu unnötigem Groll. Und überhaupt, wie soll man das prüfen und kontrollieren? Und wie realistisch einschätzen? Das funktioniert nicht. Am besten im Griff hat man sein Tier eben an der Leine. Ein Hund muss nichtmal zwangsläufig Jagdtrieb haben, um Wildtiere zu schädigen - erschrecken oder versehentliches berühren eines Kitzes reicht beispielweise schon aus. Das Wurstblatt eines bekannten Tierhandels hatte letztens einen schönen Artikel zu diesem Thema.
zum Thema der eine darf der andere nicht und Tiere erschrecken. Warum darf der Fahrradfahrer den Weg entlang rasen aber mein hund nicht? Warum darf der Traktor das Kitz erschrecken und mein Hund nicht? So viel zu "wenn einer darf und der andere nicht" daraus entsteht der Groll der Hundeführer in diesem Thema. Niemand ist damit einverstanden dass das Wild gestört wird. Aber solch eine Regel nur bei den Hundeführern durch zu setzen während der Rest der Menschheit macht was er will, das wird hier kritisiert.Und ja, auch unter den Nicht-Hundebesitzern nehmen einige keine Rücksicht - lärmend durch den Wald zu toben ist mit Sicherheit genauso falsch. Aber deswegen muss man selbst ja nicht gleich sämtliche Rücksicht fahren lassen. Es gibt genug rücksichtslose Idioten, die auf alle Rücksicht schei*en aber ist nicht gerade das ein Grund mit gutem Beispiel voran zu gehen? Ja, klingt pathetisch aber ist sicher ein besserer Ansatz. Nee das ist für mich kein Ansatz. Wir haben ein solches Gesetz bei uns nicht und es funktioniert trotzdem. Jeder nimmt ein wenig Rücksicht. Wenn das Wild am direkten Wegrand gestört wird, dann ist das eben so. Eventuell wird es im nächsten Jahr ein paar Meter weiter im Wald brüten.
Jemand hier hat geschrieben, dass Tierliebe nicht beim eigenen Tier enden sollte - das sollte man sich auf die Fahne schreiben :)
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Das ist nicht dein ernst oder? Willst du wirklich diese Kindergartenmentalität vertreten? Andere sind schlimm, also sehe ich keinen Grund es besser zu machen? Herzlichen Glückwunsch - deine Empathie und dein Respekt liegen im Minusbereich - du bist also ein würdiger Vertreter des Homo sapiens.
Und sei stolz auf dein Gebiet, wo scheinbar jeder Rücksicht nimmt - wäre es allerorts so, hätte ein derartiges Gesetz nie zur Debatte gestanden.
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Ja genau diese Mentalität vertrete ich. Weil ich davon Schaden nehme, bzw. meine Hunde. Dir scheint es nicht wichtig zu sein. Wenn dein Hund an der 2 Meter Leine für 3 oder mehr Monate zufrieden ist, bitte. Aber wenn die Lebensqualität von meinen Hunden eingeschränkt wird, obwohl sie nicht mehr Schaden anrichten als andere Institutionen die geduldet werden und zu weilen weit mehr Schaden anrichten, bin ich nicht dazu bereit zu sagen "oh prima, geht mein Hund eben an der Leine und dreht nach 4 Wochen durch."
Beachte man mal den Beitrag ein paar Seiten vorher in dem aufgelistet ist, wie viel % an Wild durch Autos, Bauern usw. gestört oder getötet wird und wie gering die Prozentzahl des durch Hunde gestörten Wildes ist, sollte man sich eigentlich wunden. Da wird bei den Hunden angesetzt....
Es ist nicht das Thema dass ich es befürworte Wild zu stören, aber ich sehe es auch nicht ein, der alleinige Leittragende zu sein
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