Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Grrr. Ich war heute mit Kollegin Hund ein paar Stunden dienstlich in einem stadthnahen Landschaftsschutzgebiet in Niedersachsen. Also Leinenzwang wegen BuS und dort zudem ganzjähriges Verbot, Tiere (also auch Nachbars Katze) frei laufen zu lassen.
    Wir haben circa 30 andere Hunde getroffen, meine war als einzige angeleint.


    Einmal kam ein großer (sah aus wie Rotti-Berner Sennen - Sonstwas) Hund drohend auf uns zu, Frauchen mit (rosa!) Handy telefonierend interessierte das nicht. Ich bat sie, ihren Hund abzurufen (!), weil meiner Angst hat (war auch offensichtlich, da sich hinter mir versteckte).
    Sie: Rüde oder Hündin? Ich habe blöderweise mit Hündin geantwortet. Sie: Der tut nix.
    Ich: Mein Hund hat trotzdem Angst. Ihr Hund stolziert weiter drohend auf uns zu und versucht mich zu umkreisen. Spätestens jetzt hätte ich ein Eingreifen wir sinnvoll erachtet. Nix von ihr.
    Als ich meine Tasche wie ein Schild hielt und nicht-unterwürfig etwas auf ihn zu ging, drehte er ab.
    Sie wieder: Der tut nix. Ich: Er droht, außerdem ist BuS und Schutzgebiet mit ganzjähriger Leinenzwang.
    Verständnisloses Glotzen und weiter telefonieren.
    Ich bin mir ziemlich sicher, dass er nicht gekommen wäre, wenn sie gerufen hätte.


    Solchen Leuten verdankt man sicher viel, wenn nicht alles ... (Ich finde, Hunde sollten generell weder Menschen, noch andere Hunde und auch keine Wildtiere belästigen. Dafür gibt ja nach Indivdiduen und Lebenslagen Leine und/oder Erziehung).
    Trotz der vielen Hunde war die Dichte an Feldlerchen (und sicher auch anderen Vögeln - ich habe drei Vogelgucker gesehen) und Wildkaninchen beeindruckend hoch. Trotz all der Hunde ohne Leine. Geht also! (Kein anderer als der Handy-Rotti kam zu uns oder hetzte). Das zeigt anschaulich, dass die Probleme dieser Arten eben ganz andere sind.


    Es ist dort ein nährstoffarmer Sandlebensraum (Magerrasen und Heide). Trotzdem Kackhaufen überall, wirklich ekelig, scheint völlig normal (in den beiden Mülleimern, die wir brauchten war keine andere Kacktüte) - kein Wunder, dass sich Brennesseln und andere Nährstoffzeiger breit machen. Da (damit meine ich sowohl das Gebiet als auch die Haufen) fände ich Kontrollen und Strafen wirklich wichtig (nicht zu erwarten - keine Wege für Autos ...)


    P. S. Ganz zum Schluss habe ich meine kurz losgemacht, damit sie mit anderen Hunden toben kann.

  • Äh - In Schleswig-Holstein (Beispiel-Artikel) gibt es doch diese generelle Regel (3,5 Monate lang nur an der kurzen Leine) überhaupt nicht. Oder?
    Zudem behauptet dort auch niemand, den Hund im Griff gehabt zu haben.


    Doppelt seltsames Beispiel ....

  • War gerade greifbar...gäbe es bestimmt, wenn man sucht, auch für NS, NRW, Bayern...usw.. Und nein, in dem Artikel behauptet es niemand - weil nicht gefragt?
    Aber dieser Artikel erscheint bundesweit. Und bundesweit gibt es Hundehalter, die sich zu 1000% sicher sind, IHR Hund täte so etwas niiiiiiiiie! Und wenn der Hund dann - hoppla, Überraschung!- doch stiften geht, kommt so etwas, wie in dem Artikel, dabei heraus. Und solange solche Bilder veröffentlicht werden, egal in welchem Bundesland geschehen, so lange wird über die bestehende Leinenpflicht nicht nachgedacht werden, egal wie viele Petitionen eingehen.

  • Zitat

    http://www.jagderleben.de/hund-reisst-ricke


    Solange so etwas geschieht, weil irgendwelche Hundehalter meinen: "Mein Hund hetzt nicht!", so lange wird auch die Leinenpflicht in der BuS- Zeit nicht gelockert werden.


    Das erschliesst sich mir nun nicht. Ausserhalb der BuS-Zeit sind solche Vorkommnisse dann aber im Rahmen? Sind Wildtiere nur dann schützenswert, oder besser gesagt, gilt Sippenhaftung nur dann? Und in der übrigen Zeit ist es dann nur der fehlbare Halter, der in der Pflicht und Schuld steht, und nicht Hunderte weitere, die daran unbeteiligt sind? Diese Logik verstehe ich nicht.....

  • Zitat

    Das erschliesst sich mir nun nicht. Ausserhalb der BuS-Zeit sind solche Vorkommnisse dann aber im Rahmen? Sind Wildtiere nur dann schützenswert, oder besser gesagt, gilt Sippenhaftung nur dann? Und in der übrigen Zeit ist es dann nur der fehlbare Halter, der in der Pflicht und Schuld steht, und nicht Hunderte weitere, die daran unbeteiligt sind? Diese Logik verstehe ich nicht.....


    Hmpf, ja, ungeschickt ausgedrückt...
    Was ich sagen wollte: Die Gesetze in Bezug auf Hunde bzw. Hundehalter werden doch in den letzten Jahren eher immer strenger bzw. mehr, eine Auflockerung gab es meines Wissens nach doch in keinem Bereich. Und jede weitere Verschärfung bestehender Gesetze bzw. jeder Neuentwurf war doch mehr oder weniger "Sippenhaft". Für die Fehler einiger zahlte die Gesamtheit der Hundehalter.
    Ich sehe einfach keine Chance, dass die Petition auch nur eines zweiten Blickes (von Gesetzgeberseite) gewürdigt wird, solange die Verantwortlichen sagen können: "Guck, schon wieder ein Vorfall". Im Gegenteil, manchmal fürchte ich, dass wir froh sein können, dass es zur Zeit "nur" zwei Bundesländer und "nur" 3,5 Monate sind, in denen diese Leinenpflicht besteht. Man sollte keine schlafenden Hunde wecken...


    Ich hoffe, ich konnte mich jetzt etwas besser ausdrücken. Die Leinenpflicht in der BuS-Zeit wird meiner Meinung nach ohnehin nur von denen eingehalten, die auch ausserhalb dieser Frist auf ihre Hunde acht geben. Die Hunde der anderen Halter sehe ich hier bei uns immer noch fröhlich über die Wiesen und durch die Büsche toben, während ihre Besitzer den morgendlichen Kaffeeklatsch halten...

  • Ich gehöre zu denen, die die Leinenpflicht nicht einhalten obwohl, oder gerade weil ich auf meine
    Hunde achte. Die gehen nicht ins Unterholz, egal zu welcher Jahreszeit. Sie bleiben zuverlässig
    auf den Wegen, selbst wenn Rehe über den Weg laufen.
    Kaffeeklatsch halte ich nie wenn ich mit meinen Hunden unterwegs bin, sondern achte sehr wohl darauf
    was die so treiben.

  • Wer hat vorhin im Wald meinen angeleinten Hund angegriffen? Die unangeleinte, hinter dem fetten Jeep ihres Herrchens herlaufende, aber nicht im Dienst befindliche Hündin des Grafen/Jägers/Waldbesitzers. Dieser meinte dann noch, als ich es gewagt habe, das zu mokieren, dass ich hier gar nichts zu motzen hätte, verfolgte mich im Jeep im Rückwärtsgang, drängte mich mit dem Auto ins Gebüsch und beschimpfte mich weiter. Dummerweise wird da nichts passieren, wenn ich es melde, denn es stünde Aussage gegen Aussage, und der Kerl ist hier wer.
    Ach ja, seinen Hund dann von meinem wegkriegen durfte ich auch selbst, weil seiner ja nicht hört.


    So viel zum Thema BuS.
    Nein, ich halte mich nicht dran, außer, es kommt jemand. :roll:

  • Zitat


    Das erschliesst sich mir nun nicht. Ausserhalb der BuS-Zeit sind solche Vorkommnisse dann aber im Rahmen? Sind Wildtiere nur dann schützenswert, oder besser gesagt, gilt Sippenhaftung nur dann? Und in der übrigen Zeit ist es dann nur der fehlbare Halter, der in der Pflicht und Schuld steht, und nicht Hunderte weitere, die daran unbeteiligt sind? Diese Logik verstehe ich nicht.....


    Die BuS-Zeit beschreibt ja nun explizit den Zeitrahmen, in denen viele Wildtiere ihren Nachwuchs bekommen, und genau deshalb besonders angreifbar sind.

  • Zitat

    Dummerweise wird da nichts passieren, wenn ich es melde, denn es stünde Aussage gegen Aussage, und der Kerl ist hier wer.


    Tu es trotzdem und zwar jedes Mal, wenn er wieder vergessen hast, dass er mit Dir nicht machen kann, was er will. Hegering und untere Jagdbehörde sind ebenfalls gute Adressen - die mögen es nicht, wenn Jäger sich heutzutage dermaßen daneben benehmen.

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