Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Seltsam ist nur, daß in Bundesländern ohne B&S, und das sind die meisten, keineswegs Zustände wie in Wildwest herrschen. Das Wild zB in Baden Württemberg setzt und brütet anscheinend auch ohne Leinenzwang.


    Dagmar & Cara

  • Ich finde es auch schade, dass ein solches Gesetz überhaupt nötig ist.


    Hier gibt es keine geregelte Brut und Setzzeit. Allerdings darf mein Hund ganzjährig nicht durchs Gebüsch stromern oder zu tief in den Wald zum stöbern gehen.


    Zera hat im letzten Frühjahr dennoch ein Rehkitz ganz nah am Wegesrand aufgespürt (da wäre sie mit ihrer Normalen Leine auch dran gekommen...ich hatte zu dem Zeitpunkt nicht mehr mit festliegendes Babys gerechnet (was schon mehr im Sommer)..sie hat es für einen anderen Hund gehalten, es angewedelt und auf meinen (erschrockenen deshalb sehr lauten) Rückruf kam sie ohne das Tierchen zu berrühren.


    Man sollte so gut man kann versuchen die Wildtiere in Ruhe zu lassen. Und manche finden es lustig bzw praktisch wenn ihr Hund Hasen jagen geht (da kann er sich schön austoben und er kriegt ja sowieso keine).


    Genau deshalb ist ein solches Gesetz wohl nötig. Ich habe Zera seit dem Vorfall immer angeleint wenn wir an Stellen mit viel hohem Gras/Busch etc kommen oder nehme sie ins Fuß.


    Sie hat den Jagttrieb von einem Toaster aber dennoch kriegen Wildtiere eine Schrecken wenn sie auftaucht..und das will ich so gut es geht minimieren...denke so verantwortungsvoll müsste jeder Hundehalter eigentlich sein...nur ist er es leider nicht...

  • Zitat

    Es geht ja auch nicht nur ums Jagen, sondern ums Aufschrecken. Oder nicht? z.B. Bodenbrüter oder Feldhasen. Da sollte einfach ein bisschen Rücksicht gelten oder? Die meisten Wildtiere fürchten sich nunmal vor Hunden, egal ob die nun Jagen oder nicht. Und wenn alle paar Stunden ein Hund am Nest mit Jungtieren vorbeiläuft ist das ja Stress pur...


    Zitat

    Mich betriffts nicht, weil ich nicht mehr in D lebe, aber ich seh sowas eher pragmatisch: wenn die HH ihre Hunde immer und jederzeit unter Kontrolle haben würden und es nie zu Problemen wegen des Jagens gekommen wäre, gäbs eine solche Regelung nicht.
    Von daher ist es selbst mir extremst unglaubwürdig, dass jetzt plötzlich alle Hundehalter immer und jederzeit ihre Hunde im Griff haben wollen? Eher nicht..
    Ausserdem finde ich, dass die durch den Leinenzwang geschützten Tiere diesen Schutz verdient haben und offenbar ja auch benötigen. Zur Tierliebe gehört für mich nur allein die Liebe zu meinem Tier...
    Ich muss doch echt dämlich sein... hab ich einen Teil der Pferdewiese abgesperrt, weil dort Hasenjunge liegen... Sollte vlt. eher sagen: Freiheit den Pferden und die Häsin ist selbst schuld, wenn sie ihre Jungen in die Pferdewiese legt. Die Pferde wollten doch nur spielen...


    Ich weiß nicht, warum Gegnern des generellen Leinenzwangs immer prompt unterstellt wird, man würde keine Rücksicht nehmen. Das finde ich ehrlich gesagt ziemlich unverschämt.
    Es geht doch auch überhaupt nicht darum, Hunde überall frei laufen lassen zu dürfen, sondern sie nicht stets immer und überall anleinen zu müssen, egal ob überhaupt in irgendeiner Weise Wild gefährdet werden kann.


    Was das Aufschrecken angeht: Glaubt Ihr im Ernst, ein Bodenbrüter bleibt sitzen, wenn Du ohne Hund oder mit angeleintem Hund daran vorbei latscht? Mehr als strikt auf den Wegen bleiben kann man ja wohl nicht tun. Ich sehe oft Leute mit angeleintem Hund über hohe Wiesen latschen. Obwohl verboten, sagt da kein Mensch was. DAS sollte kontrolliert werden und nicht stur danach geguckt werden, ob Leine am Hund oder nicht.
    Die meisten Wildtiere fürchten den Menschen übrigens weit mehr als Hunde. Schon zigfach erlebt. Bleiben die Hunde ruhig, bleibt auch das Wild ruhig. Kaum nehmen sie mich Menschen wahr, flüchten die Tiere.

  • Wenn der Traktor durch die Flur fährt und sämtliche Tiere aufscheucht, ist das natürlich nicht schlimm. Auch Mountainbiker im Wald, nicht schlimm.


    In Bundesländern ohne Zwang gehen die Wildtierzahlen auch nicht dramatisch zurück. Überhaupt schätze ich die Gefahr als sehr gering ein.


    Wieso hier so mancher Hundhalter für einen LeinenZWANG (die Schleppleine gilt übrigens nicht als solche, wie immer ihr auch eure Hunde auslasten wollt) ist, erschließt sich mir überhaupt nicht.

  • Bei uns gibt es keinen Leinenzwang. Dennoch laufen zwei unserer Hunde an der Schlepp.


    Ich bin nun mal gedanklich einen unserer Morgenspaziergänge durchgegangen. Zu der Zeit hat die Sonne die Landschaft noch nicht abgetrocknet, alles riecht besonders intensiv. Von den beiden Hunden an der Schlepp ertönt fast während des gesamten Spaziergangs der Spurlaut, ich erkenne genau, wo ein Hase, Fuchs oder Reh den Weg gequert hat (sehe die Hasen teils auch hoppeln) und ich kann mir irgendwie nicht vorstellen, dass Wild sich von diesen Hunden, die an der Leine laufen, weniger gestört fühlt als von unseren anderen beiden, frei laufenden Hunden.


    Ob es Leinenzwang gibt oder nicht, wird meiner Meinung nach keine Auswirkungen auf den Schutz der Wildtiere machen. Denn es wird immer Leute geben, die keine Rücksicht nehmen.



  • :gut:

  • Ich rege mich gerade nen bißchen auf hier.
    Also erstens finde ich, dass Leute die in einem Bundesland wohnen, wo es diese Anleinpflicht nicht gibt, eigentlich überhaupt nicht mitreden können, WIE sch... dieses dämliche Gesetzt ist, denn ihr könnt eure Hunde ja weiterhin so auslasten wie immer!
    Zweitens sollte es selbstverständlich sein, dass Hunde niemals Tiere jagen, egal ob wir nun Mai oder Dezember haben. Es also schwachsinnig ist, das ein Hund am 15. Juli an der Leine gehen muss und am 16. Juli wieder alles jagen!?
    Drittens gibt es ja nicht nur in Niedersachsen und Sachsen Anhalt Wildtiere und Vögel, warum gibt´s denn in anderen Bundesländern keinen Anleinzwang.
    Viertens ist es schrecklich nervig, wenn irgendwelche Übermenschen einen anpöbeln, selbst wenn der Hund sich nicht weiter entfernt, als ne normale Leine (2 m) lang ist. Es ist keine Leine dran, deswegen wird man angeschnauzt...
    Ich könnte die Liste noch länger führen, aber ich reg mich jetzt schon wieder zu sehr auf...


    Es gibt den Zwang für Neuhundbesitzer einen Test zu machen, dass man einen Hund führen kann. Warum kann man dann nicht anbieten, dass man einen Test machen kann, wo getestet wird, ob der Hund auch von Wild abrufbar ist und wenn das so ist, dann einen Schein bekommt, der besagt, dass man seinen Hund auch innerhalb der Brut und Setzzeit ableinen darf. Also dort, wo es sonst auch erlaubt ist, natürlich nicht auf Plätzen, wo es aus guten Gründen eh immer verboten ist, seinen Hund abzuleinen.
    Ich finde jagende Hunde sollten auf unübersichtlichen Gebiten nie frei laufen und deshalb wäre ich dafür, dass ein Hund, der durch einen Wildtest fällt, ganzjährig anleinen sollten...


    Und zum Thema, dass es ja egal ist, ob der Hund, der auf den Wegen bleibt, an der Leine ist oder frei läuft, kann ich nur sagen, dass es eben Hunde gibt, die nicht an der Leine gehen mögen. Zum Beispiel haben wir Poldi erst mit 5 Jahren übernommen und er hasst es an der Leine zu gehen. Er hat dann null Spaß, trödelt nur rum, mag seine großen Geschäfte nicht erledigen und macht denn nur in den Garten oder macht Nachts ins Haus, weil ihm die Leine so tierisch unangenehm ist.
    Und Mara rollt sich gerne auf dem Boden, wie soll sie das mit ner Leine machen? Die vertütelt sich total und man kann sie erstmal befreien.


    Mich nervt dieses Verallgemeinern sowas von extrem und ja, ich gebe zu, dass ich im Moment total ungerne spazieren gehen und immer froh bin, wenn ich Niemanden treffe, denn angeschnauzt wird man ständig, egal wie brav der Hund ist. Und wie gesagt, mit Poldi brauch ich eigentlich gar nicht mehr gehen, denn der hat Null Spaß am Leinenzwang...

  • Ich kann mir nicht vorstellen, daß die Hundehalter in Niedersachsen und Bremen so viel rücksichtsloser als die in allen anderen Bundesländern sind, so daß für diese bösen Buben ein Sondergesetz nötig ist, während es überall anders auch ohne geht.


    Dagmar & Cara

  • Also ich finde man kann auch während der Brut und Setzzeit viel mit seinem Hund machen.
    Wir machen auch verloren-Übungen und zwar nur mit Leine. Hund soll da nicht hinfetzen wie ein Irrer sondern mit mir gemeinsam suchen. Das verlangt Hundi noch mal eine ganz andere Selbstbeherrschung ab.
    Baden kann Hundi ebenfalls mit Schleppleine. Es gibt meines Wissens keine Regel, dass die Hunde während der Zeit in keine Seen dürfen und mit ner 20m Schlepp kann das Stöckchen leicht in den See fliegen.
    Wieso kannst du keine Impulskontrolle mit Schlepp machen? Wir machen das auch. Ball fliegt Hund bleibt liegen. Ich laufe in die Mitte zwischen Hund und Ball mit der Leine und schicke ihn dann los. Oder er muss noch einen Zwischenstopp bei mir einlegen. Verlangt nur etwas Koordination und Einfallsreichtum.
    Ich finde man kann speziell in dieser Zeit viel ZUSAMMEN mit seinem Hund machen. Radfahren, Tricksen beim Gassi oder spezielle Übungen die man sich einfallen lässt. Und irgendwo findet man bestimmt Hundewiesen, wo Hundi auch jetzt mal frei laufen kann.


    Ich bin absolut für diese Zeit, da ich leider zu viele bescheuerte Hundebesitzer kenne und immer wieder auf der Hundewiese treffe. Allerdings hätte ich gerne eine genauere Regelung. Denn ich finde offiziell nur die Regel Hund muss an Leine höre aber ganz oft, dass die Schlepp nicht zählt. Ich verwende die Schlepp das ganze Jahr um Hundi vom Jagen abzuhalten und das funktioniert einwandfrei daher bin ich der Meinung, dass es auch in dieser Zeit ausreichend ist.
    Leider gibt es aber auch da wieder so schlaue Leute, die 2-3 Schleppis an einander binden und den Hund durchs Unterholz stöbern lassen...

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