Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Ich frage mich ja, warum so viele Leute hier ein Problem mit Leinenzwang haben. Weils "Zwang" heißt oder weil der Hund an der Leine bleiben muss? Wo ist das Problem?

    Unter anderem, weil ich zwei Hunde habe; einen älteren und einen Junghund mit großem Rennbedürfnis – über Baumstämme hüpfen und balancieren? Mit Schleppleine zu gefährlich. Apportieren über 50 oder 100m? Geht mit der Leine nicht. Spielen der Hunde untereinander? Führt auch zu gefährlichen "Verwicklungen". Kontakt zu anderen Hunden? So spontan nicht möglich.


    Wir behelfen uns mit Toben im Garten, auf dem Hundeplatz und Fahrradrunden (aber da muss z.B. der Senior zu Hause bleiben, das packt er nicht mehr gut) und geistiger Auslastung "im Kleinen", aber ideale Hundehaltung sieht anders aus.


    Und warum diese ganzen Einschränkungen? Weil rein hypothetisch meine Hunde ein Wildtier aufscheuchen könnten. Ja, die Möglichkeit besteht. Auch wenn meine Hunde bisher noch nie Jagderfolg hatten, die Wege nicht verlassen und der Rückruf funktioniert, kann ich natürlich nicht garantieren, dass das immer und 100% so bleibt. Aber weißt du, was noch alles das Wild stört? Wandergruppen, die auf Lichtungen im Wald picknicken. Kindergartengruppen und Schulklassen, die hier im Moment scharenweise durchs Unterholz ziehen, um Müll zu sammeln, Blumen zu malen und Schmetterlinge zu beobachten. Hobby-Förster, die am Wochenende mit dem SUV durch den Wald gurken, um ihre gekauften Festmeter Holz abzutransportieren.


    Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen und ja, machmal macht es mich wirklich wütend, dass das alles erlaubt ist, während meine Hunde an kurzen Leinen neben mir traben müssen. Ich bin absolut dafür, dass die Wildruhezonen, die es hier vereinzelt gibt, ausgeweitet werden – die dürfen dann nämlich von niemandem betreten werden, da findet dann alles mögliche an Getier genügend Schutz. Aber dafür möchte ich bitte meine erzogenen (!) Hunde im Feld ganzjährig artgerecht laufen lassen können.


    Und es geht nicht nur um das eindeutige, nämlich das Hetzen und Töten von Wild, sondern auch der trottelige, total liebe Berner Sennenhund der nur über das Feld hüpft und nach keiner Fliege schnappt verursacht bei brütenden Vögeln enormen Stress.
    Da brauchen an einem Tag an einer Stelle eben die 5,6,7,10 trottelige, total liebe Hunde entlangzusausen und schon hat z.B. ein Rebhuhn eben das Gelege aufgegeben, weil die Stressbelastung zu groß ist.

    Siehe oben. Wild wird auch durch alles mögliche andere aufgeschreckt – und das ist (leider) legal. Warum diese einseitige Einschränkung der Hundehalter?

  • Pardalisa, mal ehrlich:

    Zitat von pardalisa

    Auch wenn meine Hunde bisher noch nie Jagderfolg hatten, die Wege nicht verlassen und der Rückruf funktioniert, kann ich natürlich nicht garantieren, dass das immer und 100% so bleibt.


    Unter anderem, weil ich zwei Hunde habe; einen älteren und einen Junghund mit großem Rennbedürfnis – über Baumstämme hüpfen und balancieren? Mit Schleppleine zu gefährlich. Apportieren über 50 oder 100m? Geht mit der Leine nicht. Spielen der Hunde untereinander?


    Aber dafür möchte ich bitte meine erzogenen (!) Hunde im Feld ganzjährig artgerecht laufen lassen können.

    Irgendwie passt das alles nicht so ganz, oder? Deine Hunde verlassen nie die Wege, sind aber im Feld unterwegs und hüpfen über Baumstämme... gibts bei euch Unterholz und Felder AUF den Wegen?


    Es ist immer schön, dass wenn man bei etwas Unrechtem erwicht wird, erstmal mit dem Finger auf andere gezeigt wird. Aber DIE machen ja noch viel schlimmeres, da macht das bisschen was ich mache ja nix aus!


    Klar, wenn ich jemanden dabei erwische, wie er bei mir im Wald ne leere Colaflasche wegwirft, kann dieser auch argumentieren, dass hier Wildcamper manchmal ihren halben Hausstand dalassen und illegale Müllenentsorger die alte Waschmaschine und die Couch in den Wald entladen.

    Zitat von pardalisa

    Siehe oben. Wild wird auch durch alles mögliche andere aufgeschreckt – und das ist (leider) legal. Warum diese einseitige Einschränkung der Hundehalter?

    Gegen manche Dinge kann man was unternehmen, gegen andere eben nicht. Es gibt nunmal Menschen, die LEBEN davon, im Wald und Feld mit Maschinen zu ernten/Bäume zu fällen. Hundehaltung dagegen ist ein Hobby.


    Desweiteren ist es auch schlimm, wenn irgendwelche Freizeitsportler rücksichtslos mit Fahrrädern, Motorrädern oder Quads durch die Natur preschen, ebenso wie Leute die wilde illegale Campingpartys im Wald feiern. Diese Menschen werden von mir genauso ermahnt wie unbelehrbare Hundehalter, es ist mir überhaupt nicht egal.


    Und ehrlich - die Befindlichkeiten von Hundeleltern, die jammern wenn Wauzi nicht mehr ungehemmt über Baumstämme hüpfen kann, interessieren mich in Anbetracht von Artenschutz ziemlich wenig. Wildtiere bezahlen mit dem Leben dafür, dass manche Menschen meinen ihr Hobby Hundehaltung sei ein Menschenrecht.

  • Ich frage mich ja, warum so viele Leute hier ein Problem mit Leinenzwang haben. .... Wo ist das Problem? Wenn der Hund angeleint bleiben muss, dann muss ich als Halter eben länger mit ihm laufen, wenn er körperlich ausgelastet werden muss, ggfs auch radfahren o.ä. Auch geistige Auslastung ist mit Leine möglich.

    Fährst du bitte mal mit meinem Pointer Rad?
    Die rennt nämlich sehr gerne sehr, sehr schnell. Weg rauf, Weg runter.


    Selbst mit Sturm im Rücken und vollem Einsatz meinerseits habe ich vom 16.7-31.3. keine Chance, ihr Tempo nur annähered zu erreichen.
    Wenn sie an der Leine ist, habe ich Angst vor Stürzen und um unsere Gesundheit. Für meinen Geschmack rasen wir zur Leinenzwang-Zeit, für ihren trödeln wir.
    Wäre super, wenn du meinen Hund auslasten kannst, ohne sie dabei zu gefährden. Vielen Dank. Wann kommst du?

  • Seit dem letzten Sturm (wie lange ist das jetzt her? 3Wochen?) kann ich mich vor Baumstämmen auf Wegen nicht mehr retten :D


    Ansonsten wiederhol ich mich nicht, wo wir das schon in den Anfängen und auf den mittleren Seiten des Threads so oder ähnlich geschrieben haben.


    Mir fehlt bloß grad zum allerersten Mal der Daumen-nach-unten-Button.

  • Irgendwie passt das alles nicht so ganz, oder? Deine Hunde verlassen nie die Wege, sind aber im Feld unterwegs und hüpfen über Baumstämme... gibts bei euch Unterholz und Felder AUF den Wegen?


    Es ist immer schön, dass wenn man bei etwas Unrechtem erwicht wird, erstmal mit dem Finger auf andere gezeigt wird. Aber DIE machen ja noch viel schlimmeres, da macht das bisschen was ich mache ja nix aus!

    Okay, ein paar Worte zur Klärung, damit wir nicht aneinander vorbei reden:
    1) "Im" Feld sind meine Hunde nicht unterwegs – zumindest, wenn du damit "direkt auf der landwirtschaftlichen Nutzfläche" meinst. "Ich geh' mit den Hunden ins Feld" bedeutet in unserer Gegend so viel wie: "Ich gehe mit den Hunden in der Feldmark spazieren." Meine Hunde dürfen also nicht auf Feldern herumrennen, auf den Wegen dazwischen würde ich sie aber gerne ganzjährig freilaufen lassen.


    2) Ja, Baumstämme liegen hier direkt am Weg und da dürfen meine Hunde drauf. Von Unterholz hatte ich nie etwas geschrieben. Damit man sich das besser vorstellen kann – ich stehe auf dem Weg, die Kamera hat keinen Zoom.


    So ungefähr sieht das dann von weiter weg aus:


    Ich verstehe nicht, wo da das Problem sein sollte. Und nein, ich werde nicht "bei Unrechtem erwischt". Wie ich oben schon geschrieben habe, sind meine Hunde an der Leine. Ich zeige auch nicht "mit dem Finger auf andere" – ich find's klasse, dass z.B. der Waldkindergarten regelmäßig Ausflüge macht, gibt schließlich nix besseres für die Kinder. Aber seltsamerweise konnte mir bisher noch niemand erklären, warum das alles (Wanderer, Schulklassen, etc.) völlig okay ist, meine Hunde aber angeblich eine riesige Gefahr für die heimische Tierwelt darstellen.


    Gegen manche Dinge kann man was unternehmen, gegen andere eben nicht. Es gibt nunmal Menschen, die LEBEN davon, im Wald und Feld mit Maschinen zu ernten/Bäume zu fällen. Hundehaltung dagegen ist ein Hobby.

    Nein, die Leute, die hier Holz kaufen und das zersägen und abtransportieren, leben davon nicht. Genauso wenig, wie die Kindergruppen oder Wanderer davon leben, ausgerechnet in diesen 3 Monaten zu Pickicken. Dass das bei Landwirten etwas anders aussieht, weiß ich wohl, gegen die habe ich auch mit keinem Wort etwas gesagt.


    Und ehrlich - die Befindlichkeiten von Hundeleltern, die jammern wenn Wauzi nicht mehr ungehemmt über Baumstämme hüpfen kann, interessieren mich in Anbetracht von Artenschutz ziemlich wenig. Wildtiere bezahlen mit dem Leben dafür, dass manche Menschen meinen ihr Hobby Hundehaltung sei ein Menschenrecht.

    Und worin genau besteht jetzt der Artenschutz, wenn meine Hunde an der kurzen Leine sind?

  • Wir haben hier direkt angrenzend einen Wald, in dem umgefallene Bäume absichtlich liegen gelassen werden (mir fällt grade der Begriff dafür nicht ein...)


    hier zB. 2m neben dem Weg:


    Aber das ist ja egt nicht das Thema. In manchen Gebieten leine ich ja auch durchaus an, nur eben nicht überall, das seh ich nicht ein. Ich hab trotzdem nicht das Gefühl rücksichtslos zu sein und wenn das heißt verstecken spielen zu müssen, das ist das eben so.

  • Mit Leine kann man den Hund genauso beschäftigen, man muss halt eben etwas mehr Zeit und Mühe investieren und beim Spaziergang nicht in Facebook surfen, während die Wauzis über die Wiesen fetzen.

    Allerdings finde ich sollte man in der Erziehung etwas mehr Zeit und Mühe investieren um dem Hund beizubringen, dass er auf den Wegen zu bleiben hat.
    Auf Wiesen darf meine Hündin garantiert nie, egal ob mit oder ohne Leine.

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