Initiative gg. generellen Leinenzwang zur Brut- u. Setzzeit

  • Es macht auch wenig Sinn, weil die Hunde an die Leine müssen, aber man mit angeleintem Hund kreuz und quer über die Wiesen laufen darf. Eine Pflicht für alle, auf den Wegen zu bleiben, wre da doch deutlich sinnvoller.

  • Es macht auch wenig Sinn, weil die Hunde an die Leine müssen, aber man mit angeleintem Hund kreuz und quer über die Wiesen laufen darf. Eine Pflicht für alle, auf den Wegen zu bleiben, wre da doch deutlich sinnvoller.

    Das ist etwas, was ich versucht habe, mit einem der Jäger hier zu diskutieren und was überhaupt nicht verstanden wurde, leider.


    Meine Hunde sind in der BuS an der Schlepp- bzw. Flexileine. Da ich aber keine Lust habe, alle paar Meter auf andere (angeleinte) Hunde, Jogger, Radfahrer, usw. zu treffen und die Leine aufwickeln zu müssen, gehe ich eben da, wo's richtig einsam ist und kaum andere Menschen sind – nicht quer durch's Unterholz und über Wiesen, aber schon über schmalere Wege und Trampelpfade.


    Blöderweise steht da dann natürlich Wild. Meinen Hunden macht das nix, die interessieren sich dafür nicht. Das weiß aber natürlich das Wild nicht und flüchtet trotzdem. Paradoxerweise sorgt also diese doofe Regelung dafür, dass ich in der BuS deutlich mehr Wild störe als außerhalb. Wäre auf unserer "normalen" Runde Freilauf erlaubt (oder auch nur irgendwo ein genügend großes Freilaufgebiet ausgewiesen), ließe sich das locker vermeiden.

  • Wir haben keinen Leinenzwang, aber auf bitte der Gemeinde, des Jagdpächters und des Försters, Leinen fast alle ihre Hunde (die die nicht so 100% im Gehorsam sind und die Wege verlassen) ohne Probleme während der BuS an. Es gibt (soll geben) Abschnitte im und am Wald die auf Bodenbrüter/sonstige Tiere abgelaufen werden und wenn dort nichts ist freigegeben werden. Das wird ein Projekt in diesem Jahr, damit die Hunde nicht komplett eingeschränkt werden. Mal sehen wie es klappt.

  • Es macht auch wenig Sinn, weil die Hunde an die Leine müssen, aber man mit angeleintem Hund kreuz und quer über die Wiesen laufen darf. Eine Pflicht für alle, auf den Wegen zu bleiben, wre da doch deutlich sinnvoller.

    Dass man in der Wachstums- und Nutzungsphase auf landwirtschaftlichen Flächen, egal ob Wiese oder Acker, nichts zu suchen hat und entsprechend vorhandene Wege nutzt, sollte eigentlich zwar auch so selbstverständlich sein, wird aber sicherheitshalber nochmal in den Naturschutzgesetzen der einzelnen BL geregelt und hat nichts damit zu tun, ob man einen Hund dabei hat oder nicht. Je nach Region schwanken die Angaben - in einigen fängt das am 1.3. an, in anderen am 1.4. und in wieder anderen wird pauschal von der Saat, über Aufwuchsphase bis zur Ernte geschrieben.




    LG, Chris

  • Es wird sich auch nicht dran gehalten, daß laut Bundesnaturschutzgesetz vom 1.3. - 30.9. keine Bäume, Sträucher, (lebende) Hecken und anderes Gehölz geschnitten werden dürfen, wegen möglicher brütender Vögel. Weiß so gut wie keiner. Und hält sich auch keiner dran.


    Was ist eigentlich mit Waldkindergärten? Wenn Kinder im Wald und auf der Wiese herumtollen, Krach machen etc. Wie ist das bei ihnen in der Brut- und Setzzeit?
    Bei uns hat der KiGa einen Bauwagen in der Natur stehen, wo sie bei gutem Wetter mit ein paar Kindern für ein paar Stunden hingehen. Die Kinder rennen durch die Natur, lärmen ... auch in der Brut- und Setzzeit. Aber wenn man mit Hund da langgeht, muß er angeleint werden. Auch fahren die Trecker da lang, wenn sie zu den Feldern wollen. Das ist für mich nicht nachvollziehbar.
    Dann die Wiesen, die in der Brut- und Setzzeit gemäht werden.
    Also, manchmal kann ich es echt nicht nachvollziehen. Ich bin ja auch für den Schutz der Tiere, aber ich finde, es sollte Regelungen für alle geben - schließlich können auch Menschen ohne Hund die Tiere stören oder gar gefährden.

  • Sorry aber Kinder killen keine Tiere mit voller absicht und jagen. Es hat einen guten grund warum es diese Regelung gibt. Wenn man bedenkt wer alles einen Hund hat und wie wenige davon bei verstand sind und ihre Hunde erziehen ist es kein Wunder das Wildtiere geschützt werden müssen.


    Es geht nicht um Lärm es geht ums Jagen. Der Vergleich ist Bodenloser schwachsinn. Ob Kinder ein paar std im Wald spielen vielleicht ein mal die woche oder ein Hund gezielt fährte aufnimmt und jagen geht da liegen Welten zwischen.


    Erst letztes Jahr erlebt, brut und setzzeit und in unserem Wald ist eh eigentlich immer Leinenpflicht. Sehe ein Reh und beobachte es mit Luna selig ruhig aus sicherer entfernung. Irgendwann war das Reh fertig mit fressen und verließ unser sichtfeld richtung eines anderen Waldweges. Da hörte ich nur noch von dort jemanden seinen Hund brüllen.......


    Könnt ich kotzen bei so was. Was soll so was?! Da steht "Naturschutzgebiet!" Das ist in unserem gesetz automatisch einen Leinenpflicht und diese Idioten lassen ihre Hunde fröhlich hetzen und rings herum um den Wald ist gut befahrene Straße und wenn das reh kopflos herum rennt braucht es keine 500 meter und er rasselt in den nächsten Spaziergänger mit Hund weil bei gutem Wetter platzt der Wald aus allen nähten vor "Tut nix" "komm hier her" und "Das ist doch nur Mucki!"


    Könnt kotzen. Es ist kein Problem seinen HUnd ans GEschirr + Flexi 8Meter zu packen. Da hat der Hund noch genug freiraum zum stöbern, usnerem Hund macht es keinen unetrschied ober er im 8 m Radiu mit oder ohne Leine läuft nur ich halte mich an die Regeln und gehe auf nummer sicher.


    Aber nein Hunde brauchen ja imme rund überall ihren freiraum. :ugly:

  • Sorry aber Kinder killen keine Tiere mit voller absicht und jagen. Es hat einen guten grund warum es diese Regelung gibt. Wenn man bedenkt wer alles einen Hund hat und wie wenige davon bei verstand sind und ihre Hunde erziehen ist es kein Wunder das Wildtiere geschützt werden müssen.


    Es geht nicht um Lärm es geht ums Jagen. Der Vergleich ist Bodenloser schwachsinn. Ob Kinder ein paar std im Wald spielen vielleicht ein mal die woche oder ein Hund gezielt fährte aufnimmt und jagen geht da liegen Welten zwischen.


    Stimmt so nicht...


    gerade Bodenbrüter sind da meines Wissens nach SEHR empfindlich und verlassen Bruten/Gelege schnell wenn man sie aufstöbert. Und das passiert durchaus auch wenn Kinder durch ungemähte Wiesen laufen. Den Vögeln ist es ja egal ob das nun ein Kind, ein Hund oder ne Katze ist die sie aufschreckt.



    Hier würd ich mir eine ganzjährige B+S wünschen aktuell :muede: momentan ist es hier in Mode den Hund vögel zur "Auslastung" hetzen zu lassen.. so lang bis die Monstermöven draufkommen sie sind mehr, größer und stärker als die kläffende Fußhupe...

  • Es geht nicht um Lärm es geht ums Jagen. Der Vergleich ist Bodenloser schwachsinn.

    Nein, der Vergleich passt sogar ganz gut. Jagen darf ein Hund das ganze Jahr über nicht – abseits der Wege laufen aber schon, zumindest in Niedersachsen, solange er sich dabei "im Einflussbereich des Halters" befindet. Die BuS soll also (angeblich) auch dazu dienen, die Tiere vor dem Aufschrecken/der Flucht durch das plötzliche Auftauchen von Hunden zu schützen. (Dass vernünftige HH den Hund auch das restliche Jahr über nicht durchs Unterholz flitzen lassen, sondern dafür sorgen, dass er immer auf dem Weg bleibt, steht ja leider auf einem anderen Blatt...)


    Was soll so was?! Da steht "Naturschutzgebiet!" Das ist in unserem gesetz automatisch einen Leinenpflicht und diese Idioten lassen ihre Hunde fröhlich hetzen [...]

    Und du glaubst, solche Deppen lassen sich von der BuS beeindrucken und leinen dann ihren Hund an?


    Ich verstehe einfach nicht, warum immer uneinsichtige Leute mit unerzogenen Hunden als Argument für die BuS herangezogen werden. Jemanden, der seinen jagenden, nicht abrufbaren Hund freilaufen lässt, könnte man auch mit den anderen existierenden Gesetzen zu fassen bekommen – dafür braucht's keine BuS. Die einzig Leidtragenden sind mal wieder die Leute, die ihren Hund eh schon vernünftig und vorausschauend führen.

  • Es wird sich auch nicht dran gehalten, daß laut Bundesnaturschutzgesetz vom 1.3. - 30.9. keine Bäume, Sträucher, (lebende) Hecken und anderes Gehölz geschnitten werden dürfen, wegen möglicher brütender Vögel. Weiß so gut wie keiner. Und hält sich auch keiner dran.

    Und das wäre ein Grund für Dich, Dich selbst nicht ans Naturschutzgesetz zu halten?
    Weil andere es auch nicht tun?
    Dieses "weiß so gut wie keiner" ist ein ziemliches Armutszeugnis - alle wollen da draussen die Flächen mitnutzen, aber niemand macht sich die Mühe, sich mal die Frage zu stellen, was man wirklich darf und was nicht und worauf es wirklich ankommt.


    Dann die Wiesen, die in der Brut- und Setzzeit gemäht werden.


    Natürlich werden landwirtschaftliche Flächen auch landwirtschaftlich genutzt. Das ist der Unterschied zwischen reinen Naturschutzgebieten und der Kultur-Landschaft.
    Beispiel Mähwiese:
    1. Arbeitsschritt nach dem Winter bei genügend abgetrocknetem Boden: Abschleppen
    2. Arbeitsschritt, oft in unmittelbarem Anschluss ans Abschleppen: Kalken, manchmal wird auch erst gekalkt und dann abgeschleppt, das ist Jacke wie Hose
    3. Arbeitsschritt - sonstige Düngemaßnahmen
    Schritt 1 und 2 finden noch weit vor der Brut- und Setzzeit statt, Schritt 3 kurz vorher.


    Dann passiert lange, lange Zeit gar nichts und dann erst wird je nach Art der Fläche und des Aufwuches gemäht - das geht im Mai (an sehr frühen Standorten) los und zieht sich bis Juni hin. Vertragsnaturschutzflächen haben deutlich spätere Mähzeiten - je nach Programm gibt es da Stichtage, ab wann man frühestens mähen darf. Wer sich informieren will, hier gibt es das bayerische Vertragsnaturschutzprogramm:
    532142.pdf
    Vertragsnaturschutzprogramme gibt es deshalb, weil durch eine naturnahe Bewirtschaftung der Ertrag minimiert wird und somit betriebswirtschaftliche Verluste entstehen, die durch Fördergelder ausgeglichen werden.


    Die Brut der Bodenbrüter dauert im Durchschnitt 10 - 14 Tage. Bis die Jungvögel flügge sind, dauert es pi mal Daumen noch weitere 10 - 14 Tage.
    Selbst auf konventionell bewirtschafteten Grün-Flächen haben Bodenbrüter also genügend Zeit, um ihre erste Brut von landwirtschaftlichen Tätigkeiten ungestört großzuziehen. Vorausgesetzt, sonstige Naturnutzer halten sich an die Betretungsverbote.
    Und wenn man in diesem Rhythmus weiterdenkt, kann man feststellen, dass auch eine 2. Brutphase ganz zufällig mit den Arbeitsschritten eines s. g. 2. Schnitts einer Mähfläche übereinstimmt.


    Für die Schonung von Rehkitzen gibt es zahlreiche traditionelle Methoden und bereits einiges an technischen Hilfsmitteln - und merkwürdigerweise werden die von den Landwirten auch rege und zahlreich genutzt, denn auch diese "hartgesottenen Kerle" sind zutiefst erschüttert, wenn sie beim Mähen ein Kitz verletzen oder töten. Und selbst die, die wirklich vollkommen emotionslos dabei sein sollten, haben aus ganz pragmatischen Gründen zumindest kein Interesse daran, ihre Zeit damit zu verbringen, das Mähwerk mühsam reinigen zu müssen oder verunreinigtes Futter zu entsorgen.


    Es wird soviel über den Hunde-Führerschein diskutiert - allmählich glaube ich, dass ein "Natur-Nutzer-Sachkunde-Nachweis" da weitaus wichtiger ist.


    LG, Chris

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