Kondition aufbauen

  • Hallo,


    ich hab nen 9 Monate alten Jungspund und wir haben mit Dummy-Arbeit angefangen. Soweit läuft alles prima, aber heute meinte die Trainerin, an unserer Kondition könnten wir ein wenig was machen. Bei der langen Strecke heut wär er beim zweiten Mal schon ganz schön ins Schnaufen gekommen (er rast aber auch wie bekloppt).
    Da gleich der nächste Kurs anfing, kam ich nicht mehr dazu, sie zu fragen, wie und was wir da denn machen könnten.


    Zu unserem momentanem "Training" - morgens 90min Spazieren gehen mit kleinen Übungseinheiten (Dummy, Kommandos, ab und zu fliegt auch mal der Ball) darin enthalten aber auch gezielte Ruhepausen, in der er mal ein paar Minuten "warten" muss, wo nix passiert.
    Nachmittags ist chillen angesagt, da trödelt er in der Gegend rum - es sei denn, wir treffen nen Hundekumpel, dann kann man auch mal nen Gang hochschalten - er hat einfach keine Lust zu Rennen. Abends gibts dann nochmal ne kleinere Runde, wenn da was gemacht wird (außer den Kommandos, die man halt so braucht), dann Kopfarbeit, wenn er da zu sehr rumrast, dann dreht er so richtig auf und dann hab ich Probleme, ihn "bettgehfertig" zu bekommen.
    Zuhause arbeiten wir einmal am Tag an Tricks/Kommandos für ein paar Minuten.


    Ich denk mal, Kondition baut er auf, wenn er sich viel bewegen muss - aber wie viel wär denn okay? Und wie krieg ich das hin? Joggen darf ich leider nicht und Radfahren geht nicht, ich hab kein Rad. Oft und ausdauernd den Ball werfen geht auch nicht, denn nach 3-4 Mal merk ich, wie er in Richtung Balljunkie wird und brech das Werfen ab, damit er sich da gar nicht erst reinsteigert.
    Dummy-Training mach ich vormittags zwischenrein, aber da lässt dann irgendwann die Konzentration nach, unendlich oft kann ich ihn da auch nicht losschicken (da rennt er aber wie der Blitz).
    Oder kommt die Kondition "von alleine" wenn er älter wird und ich das Programm so weiter fortführ? Nach meinem Gefühl sind die 90 Minuten genau richtig, danach ist er müde aber nicht total erledigt. Oder gibt es irgendwelche "Konditions-Übungen"? Bis heute dachte ich eigentlich, mein Hund wär (seinem Alter entsprechend) fit... hmmm.


    Zu ihm: er ist wie gesagt 9 Monate alt und wiegt 7,5kg


    Vielen Dank,
    Manu

  • Ich wäre bei einem 9monatigen Hund nicht ehrgeizig dabei, die Kondition aufzubauen. Das Wetter ist momentan wärmer, da finde ich mehr hecheln überhaupt nicht ungewöhnlich. Wenn Du dennoch (schonend, bitte) was für die Kondition tun willst, wäre Schwimmen eine Möglichkeit.


    Edit: wenn Dir irgendwas ungewöhnlich vorkommt, der Hund deutlich schneller müde ist als sonst, es nicht am Wetter liegt, lass sicherheitshalber das Herz checken.

  • Radfahren sollte man auch mit einem kleineren Hund nicht zu früh anfangen, nicht vor einem Jahr. Die Gelenke können sonst Schaden nehmen. Auf lange Sicht ist es aber sicher eine gute Idee, dir ein Rad anzuschaffen, wenn sonst nichts dagegen spricht.


    Im Moment steigen die Temperaturen an, viele Hunde brauchen etwas Zeit, um sich darauf einzustellen. Das ist nicht unbedingt ein Zeichen für mangelnde Kondition.


    Benutzt ihr normalgroße 500 gramm Dummies oder die kleineren 250 gramm Dummies? Falls es die großen sind, muß man berücksichtigen, daß dein kleiner Hund im Verhältnis zu seiner Körpergröße weit mehr Gewicht trägt als zB ein Retriever, und das viele Male im Verlauf einer Trainingsstunde. Das Halten und Tragen der Dummies ist schon anstrengend und die entsprechende Muskulatur muß ja auch erst aufgebaut werden. Ich will damit nichts gegen die großen Dummies sagen, nur muß man eben sehen, daß der kleine Hund damit eine vergleichsweise höhere körperliche Leistung erbringt und dann auch mal schneller hechelt oder ermüdet.


    Mit 9 Monaten hat meine Hündin noch gerne und viel mit gleichaltrigen Hunden gespielt, du schreibst, daß auch dein Hund das gerne tut. Vielleicht kannst du dich ja gezielt öfters mit entsprechenden Hundehaltern zu gemeinsamen Runden treffen. Das ist in dem Alter sicher das beste Konditionstraining!


    Dagmar & Cara

  • Vielen Dank für die Antworten!
    Bei uns ist es gerade eher kalt, deshalb meinte die Trainerin das ja - er hat wohl als einziger so geschnauft.
    Andererseits sind die anderen auch in einem lockeren "Arbeitsgalopp" gelaufen, meiner im "Renngalopp" hin und zurück.


    Schwimmen, das wär prima, nur wo? Muss ich mal schauen, ob und wie und wo das hier gehen würde... und dann muss mein Hund das ja auch erst noch lernen, oder? Er liebt zwar Wasser, traut sich aber noch nicht so wirklich rein - mal die Zehenspitzen ein wenig... aber es wird ja auch heisser, vielleicht wird er dann mutiger ;)


    An Dummies hat meiner die kleinen 150g Dummies - eben aus dem Grund, ihn am Anfang nicht zu überlasten, später können wir auf 250g umsteigen, die 500g Dummies werden wir wohl nie benutzen (es sei denn, er macht doch noch den erhofften Wachstumsschub *hust*)


    Also dann wohl Rad fahren... oder ich muss doch meinen Mann überreden, wieder regelmässig joggen zu gehen :roll: .
    Hat jemand noch Erfahrungen, wie viel Training so ein gut (nicht superduper) konditionierter Hund dann täglich/wöchentlich braucht? Denn ein wenig Ausdauer-Sport würde mir auch ganz gut tun, aber die Tour de France würd ich dann doch nicht fahren wollen...


    Mit anderen Hunden spielt er schon sehr gerne, allerdings kenn ich nur 1-2, die auch gerne und viel rennen, und die sehen wir wenn, dann eher zufällig - mal schauen, was ich da noch machen könnte...


    Allerdings wundert es mich ein wenig, dass man die Kondition so aufbauen muss, ich dachte immer, die Hunde machen das irgendwie von selber (bzw. das kommt dann während des Kurses und dem Üben nebenher)... mich würde mal interessieren, wie viele von euch auch gezielt an der Kondition arbeiten - bzw. wer von euch nix extra macht und es trotzdem geht?


    Liebe Grüße,
    Manu

  • Zitat

    Allerdings wundert es mich ein wenig, dass man die Kondition so aufbauen muss, ich dachte immer, die Hunde machen das irgendwie von selber (bzw. das kommt dann während des Kurses und dem Üben nebenher)... mich würde mal interessieren, wie viele von euch auch gezielt an der Kondition arbeiten - bzw. wer von euch nix extra macht und es trotzdem geht?


    Ich merke z.B. jedes Frühjahr, wenn die Fahrradsaison wieder beginnt, dass meine Hunde ein paar Touren brauchen, um sich richtig einzulaufen. Sie würden zwar von Beginn an auch lange Strecken laufen können, danach aber sehr platt sein. Mir ist es lieber, wenn wir uns in einem Rahmen bewegen, in dem die Hunde anschließend höchstens müde sind, nicht geschafft.
    Auch für längere Alpentouren habe ich die Kondition der Hunde vorher zusätzlich aufgebaut, eben damit sie nicht unbedingt an ihre Grenzen gehen müssen (wir wohnen hier zwar hügelig, aber nunmal nicht hochalpin :D).
    Ob und wieviel Konditionsaufbau nötig ist, hängt von dem jeweiligen Hund ab.


    Speziell in Deinem Fall würde ich mir ganz sicher noch keinen Kopf um Konditionsaufbau machen - der Kerl ist erst 9 Monate alt und noch nicht voll entwickelt. Woher soll in dem Alter die Ausdauer kommen? Insbesondere, wenn man brav auf gelenk- und bänderschonende Aufzucht achtet? Außerdem kann auch die Konzentration auf seine Aufgabe so anstrengend gewesen sein, dass er deswegen vermehrt gehechelt hat, oder es war wirklich das schnelle Rennen... beobachte einfach, bei welchen Dingen er wie schnell müde wird, und wenn Dir was ungewöhnlich vorkommt, sprichs bei Deiner Trainerin (oder hier) an oder/und lass es ggf. beim TA abklären.

  • Ich muss sagen ich empfinde dein tägliches Programm zu viel für einen 9 Monate alten Junghund.


    Kondition bauen wir bei unserer erwachsenen Hündin auf. Damit sie 10 km mit joggen oder radfahren kann.


    Aber nicht bei einem Junghund. Hier üben wir viel Ruhe. Toben in der Gruppe, einzelne Übungen das wars.



    Wenn wir Obe oder Hundeschule haben läuft an den Tagen nichts anderes, bis auf ein paar gemütliche kurze Bummelrunden. Vielleicht ist dein Hund überfordert.


    Gesendet von meinem SM-G900F mit Tapatalk

  • Zitat

    Mit anderen Hunden spielt er schon sehr gerne, allerdings kenn ich nur 1-2, die auch gerne und viel rennen, und die sehen wir wenn, dann eher zufällig - mal schauen, was ich da noch machen könnte...


    Da würde ich ansetzen. Das freiwillige Toben, Rennen, Raufen und jugendliches Kräftemessen macht dem Hund nicht nur besonders viel Spaß, sondern macht ihn auch fit. Sicher spricht nichts gegen Übungseinheiten mit dem Dummy, aber nach drei vier Runden Ball-/Dummyholen oder -suchen reichts in der Regel. Dann lässt die Motivation zumindest bei unserem doch recht apportierfreudigen Hund schon stark nach.


    Hündische geeignete Kontakte muss man auch ganz gezielt suchen. Sicher wäre unser Labbi-Junghund nicht so schlank und trotzdem mittlerweile ausdauernd und kräftig im Lauf, wären da nicht seine regelmäßigen Spielgefährten aus der Hüte-Ecke ... :D - dafür fahren wir auch mal ein paar Meter ... Aber jeden Tag muss das auch nicht sein, dass er sich da total verausgabt ... wir dosieren das bewusst, damit er sich nicht selbst im jugendlichen Eifer laufend überfordert und achten auf den richtigen Untergrund - also rennen und bremsen nur im Feld. Das gleiche gilt fürs freundschaftliche Kräftemessen mit Hunden in oder über seiner Gewichtsklasse zum Beispiel mit einem Rottweiler oder einem Husky - da wird nicht gerannt, sondern gerungen. Baut auch die Muskulatur gut auf. Aber da muss man echt aufpassen, dass es nicht zu viel wird ... unser Ches hat es einmal so übertrieben, dass er am nächsten Tag vor lauter Muskelkater nur schlapp rumlag. Also muss man das auch beobachten und stoppen, wenn man meint, jetzt isses gut. Denn von alleine hör(t)en die beide auch nach einer Stunde noch nicht auf ...


    Mit neun Monaten ist ein Hund doch noch fast ein Kind und noch einige Zeit im Wachstum. Er sollte die Zunge nicht allzu häufig bis zum Boden hängen haben, um gesund ausgelastet zu sein ...

  • Bitte fahr mit einem so jungen Kerl noch nicht Rad und jogge auch nicht mit ihm. Diese lange gleichförmige Bewegung, die nunmal nicht selbstbestimmt ist, ist Gift für seine Bänder und Gelenke.


    Lass ihn so wie bisher auch toben und spielen, dabei trainiert er seine Muskeln und seine Wendigkeit. Kondition kannst du machen wenn er körperlich ausgereift ist. Ich selbst fange nicht vor 1 1/2 Jahren damit an.

  • In dem Alter würde ich höchstens mit Schwimmen an der Kondition arbeiten - definitiv nicht mit Radfahren oder Joggen :-)
    Ansonsten würde ich ihn immer wieder Dummys/Spielzeug suchen lassen, solang er mit Freude dabei ist, und schauen, dass ich diese Suchzeit erweitere nach und nach. Die Suchausdauer ist nochmal etwas anderes, als das reine Rennen :-) wenn auch nicht ganz unabhängig voneinander ...



    Und ja, die momentanen Temperaturen würde ich nicht unterschätzen. Meine sind auch ganz schön am Japsen, obwohl ihre Kondition gut ist.

  • Hallo,


    dann mach ich mir da mal nicht so den Kopf.
    Vom Programm her würd ich nicht sagen, dass ich zuviel mach - wenn man alles zusammenrechnet komm ich auf allerhöchstens 20 Minuten Training am Tag - jede einzelne Übung dauert in der Regel 2 Minuten. Dass wir morgens so lang draußen sind, ist mit der Trainerin abgesprochen, morgens ist er generell leistungsstärker, außerdem hatten wir das Problem, dass er nie nie nie schlafen wollte. Wir haben uns dann rangetastet, wie lang wir mit ihm morgens unterwegs sein sollen, damit er dann so zufrieden ist, dass er schlafen kann (zufrieden, nicht vollig ausgepowert und platt!). Nachmittags hat er nie Lust, egal, was man morgens gemacht hat (einzige Ausnahme: Dummy-Kurs, da freut er sich, wenn wir da sind) - also gibts da nur Trödelrunden. Es gibt natürlich auch Tage, da hab ich morgens nicht so viel Zeit, aber auch da macht er nachmittags kaum was - allerdings hab ich dann ein zappliges, unruhiges Ding hier Zuhause... geht man dann raus, ist er wieder der Trödelbaron... schon komisch.
    Auf der Abendrunde ist nicht immer "Programm" - und wenn, dann eher so Dinge wie Leinenführigkeit, am Strassenrand stehen bleiben, auf der Seite absitzen - ich sag mal "Alltagskommandos" - und das sind dann aber auch nicht endlose Übungen, es sind auch nur wenige Minuten. Oft muss man das auch nicht extra üben, es reicht, wenn ein paar Leute unterwegs sind, da muss er das ja so oder so machen (aus dem Weg gehen z.B.).


    Und dann hab ich halt auch einen sehr lernwilligen Hund - mach ich keine Tricks mit ihm hier Zuhause, schleppt er mir pünktlich um 21 Uhr seine Dinge an - ansonsten ist hier Zuhause aber Ruhe angesagt, denn wie pekin schrieb, Ruhe muss(te) der kleine Mann auch lernen. Wenn Kurs ist, mach ich hier morgens natürlich auch nix, mir ist es schon wichtig, dass ich ihn eben nicht überforder, deshalb frag ich hier ja auch nach (aber eben eine japsende Couch-Potatoe will ich mir auch nicht ranziehen).


    Vielleicht treff ich ja häufiger die "Ringer-Dame" - eine kleine Mischlingshündin, die nur am Kräftemessen ist. Generell zeigt mir mein Hund schon an, wann es genug ist, gerade mit anderen Hunden, da kommt er dann immer, stellt sich zwischen meine Füsse und guckt zu mir hoch - dann weiss ich, er mag nicht mehr und beende das Spiel/Ringen dann auch (oft zum Leid der anderen Hunde, die gerne noch weiter machen würden und ihn dementsprechend nicht in Ruhe lassen würden) - da bin ich echt froh, dass er das gelernt hat (bzw. wir, musste ja auch lernen, zu sehen, wann es ihm genug ist und ihn vorher da rausholen) davor wars oft anstrengend bzw. durfte er garnicht spielen, weil er so "unberechenbar" war und es oft schnell kippte.


    Also mein Fazit: Erstmal einfach so weitermachen und wenn nötig kann ich im Herbst/Winter ja nach nem Fahrrad gucken (da werden sie auch billiger) - in Frühjahr nächstes Jahr würd ich dann anfangen falls bis dahin die Kondition nicht schon top ist; das mit dem Schwimmen - hmmm - es ist niiiirgends in erreichbarer Nähe erlaubt. Evtl. find ich noch einen inoffiziellen Tümpel, der für Menschen gar nicht zum Schwimmen gedacht ist. Der nächste Hunde-See ist 45 Minuten entfernt, und öfters zum Konditionsaufbau hinfahren, bringts nicht - das wird dann wohl eher eine einmalige "Just for fun"-Sache.
    Aber das wäre hier eine Geschäftsidee - ich könnte den Garten umgraben, nen Hundesee anlegen, alles einzäunen und Eintritt verlangen - dann wär ich bald reich ;)


    Und meinem Hund sag ich einfach, dass es bei der Dummy-Arbeit nicht auf Leben und Tod geht und er gern auch mal ein klitzekleinwenig gemütlicher Laufen darf - vielleicht versteht er es ja :D


    Vielen Dank für die vielen Antworten und Ideen - find das Forum echt klasse, man kriegt so viele Denkanstösse und lernt so viel.


    Liebe Grüße,
    Manu

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!