Eure Geheimtipps fürs Alleinbleiben
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Hallo ihr Lieben,
ich weiß, dass es hier schon tausende Threads zum Alleinbleiben gibt und ich habe auch schon einige gelesen. Aber da ich meiner Susi mittlerweile schon seit einem Jahr versuche, das Alleinbleiben beizubringen und nichts richtig fruchtet, suche ich nach euren Geheimtipps.
Kurz zu unserer Situation:
- Susi ist 1,5 Jahre alt und wir haben sie mit 7 Monaten von ihren Vorbesitzern übernommen, welche das Alleinbleiben mit ihr nicht trainiert hatten.
- Susi heult, jault und kratzt an der Tür, sobald man die Wohnung verlässt, zerstört aber zum Glück nichts.
- Wir haben schon verschiedene Methoden ausprobiert, mit Hundetrainern gearbeitet und auch mit einem Alleinbleiben-Buch. Leider hat nichts davon wirklich Erfolg gezeigt. Möglicherweise bin ich bei einigen Methoden noch nicht lange genug dabeigeblieben.
- Die Minuten-Weise-Aufbau-Methode habe ich nach zwei Wochen aufgegeben, weil sie immer wieder zurückgefallen ist.
- Zuletzt haben wir nach Anweisung unseres Hundetherapeuten sie täglich 1-2 Stunden am Stück alleingelassen. Die Videoaufnahmen zeigen, dass sie permanent vor der Wohnungstür liegt und sich nicht entspannen kann. Sie macht zwar Pausen zwischen dem Jaulen, aber einen richtigen Fortschritt kann ich nicht erkennen. Außerdem will ich diese Methode den Nachbarn ungern noch wochenlang zumuten.
- Wenn man ihr etwas Leckeres zum Kauen gibt, beschäftigt sie sich erstmal begeistert damit. Erst wenn sie fertig ist, rennt sie zur Tür und fängt an zu jaulen. Ist das vielleicht ein guter Ansatzpunkt?Ich bin für jeden Tipp dankbar. Dabei interessiert mich vor allem, mit welcher Methode ihr euren Durchbruch hattet.
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- Vor einem Moment
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Klngt voll nach meiner Vicky
Aber die gute Nachricht ist erstmal: Wenn sie trotz Alleinebleibens noch fressen kann, ist es nicht so dramatisch (meiner laienhafen Meinung nach).
Wo ist denn der Knackpunkt? Also wann und wie fängt der Stress an. Schon wenn Du den Schlüssel greifst, oder wenn Du Dir die Jacke anziehst oder wann?
Den Punkt müsst Ihr finden, wenn sie den stressfrei "übersteht", dann könnt Ihr mit dem Alleinebleiben üben.
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Hmm, nehme an, wenn du schon gestöbert hast, hast du das auch schon gesehen, aber hier die ein oder ander Erfahrung von meinem speziellen Einzelfall:
- Kong (oder anderen leckeren Knabberkram) habe ich auch versucht. War nicht hilfreich (selbes Verhalten wie bei dir) oder sogar kontraproduktiv, da es ihn noch mehr aufgewühlt habe. Habe ich abgesetzt, seitdem läufts besser.
- Ich empfehle tatsächlich räumliche Begrenzung, am besten einen Kennel. Damit meine ich nicht, dass du sie einsperren sollst, sondern, ihn ihr in einem vertrauten kleineren Raum schmackhaft machen sollst, damit sie die Möglichkeit hat, sich irgendwann, wenn sie ein wenig entspannter ist, darin zurückzuziehen. So hat er nur noch einen kleinen Ausgang, von dem er meint, ihn "bewachen" zu müssen.
- Ursächlich klingt das bei dir nach Kontrollproblem und nicht nach Angst, daher würde ich zusätzlich Kontrollverhalten ihrerseits unterstützend einschränken
- Auf keinen Fall würde ich sie - solange du nicht wirklich alles ausprobiert hast - länger alleine lassen, als sie es auch wirklich "kann". 1-2 h ... das sind, wie du ja auch auf dem Video wohl siehst, enormer Stress.
- Ich kann nur das langsame Steigern empfehlen. Anfangs aber auch wirklich darauf achten, dass vorher gut ausgelastet wurde. Damit meine ich keine 3h Spaziergang oder wildes Toben, sondern eine ruhige Beschäftigung, die eher vom Kopf her auslastet, unterstützt mit ein wenig Bewegung (z.B. ZOS oder einen Spaziergang, auf dem du konsequentes Training (Sitz, Bei-fuß, Platz) machst. Damit schlägst du zwei Fliegen mit einer Klappe.)
- Das Problem mit dem Tür anstarren hatte ich auch, worauf ich ebenfalls meine Mangelnden Erfolge am Anfang begründet habe: Ein Hund, der so angespannt die Tür bewacht... da braucht man die Zeiten gar nicht erst zu steigern. Je nach Gefühlslage fällt sie dann eben zurück. Also:
- organisiert eine Möglichkeit, mit der ihr sie direkt beim Alleinlassen beobachten könnt. Geht sofort ins Zimmer, wenn sie sich minimal entspannt. Lobt ruhig (ganz ausnahmsweise, anfänglich. Fürs entspannen. Sonst nicht). Oder lobt in diesem Fall durch die Tür durch.
- wenn sie so hartnäckig ist, dass sie sich gar nicht entspannt und vor der Tür bleibt und ihr ihn schon positiv belegt habt, schickt sie durch die Tür in den Kennel. Lobt sie, wenn sie drin ist. Wird sie verwirren, dass ihr sie trotzdem noch sehen könnt(Auch nur anfänglich. Grunsätzlich sonst keine Begrüßung, keine Interaktionen durch Türen, kein Lob etc)
- Wenn sie gaaaanz ganz hartnäckig ist, kannst du auch versuchen, den Kontrollplatz, den sie vor der Tür einnimt, für dich zu "sichern." Komm rein, wenn sie da steht, drängel sie weg. Geh raus. Stellt sie sich wieder da hin, geh rein, drängel sie weg.... etc. Bei meinem war das glaub ich ziemlich zentral.
- Ach ja und ganz wichtig: Du hast das anfangstraining als Minutentraining bezeichnet: Es kann sein, dass du damit das, was sie kann schon zu hoch ansetzt. Bei Byron musste ich mit 20 sekunden anfangen, manche können nur die Tür schließen und gleich wieder öffnen am Anfang. Die Steigerungen müssen ähnlich vorsichtig sein, meiner Erfahrung nach. Nutze das Video. Es ist das beste Werkzeug, das ich hatte
So. Viel geschrieben, ich hoffe, es ist auch unbekanntes dabei und der eine oder andere Tipp hilft (Hunde sind ja schließlich nicht alle gleich.)
Viel Erfolg,
San -
Ach so ja, es versteht sich hoffentlich von selbst, dass manche meiner Methoden (wegdrängeln etc) bei meinem drin waren, weil er a) definitiv kein Angstproblem hatte (da solltest du ganz sicher sein) und ich ihn gut genug kenne, um sicherzusein, dass b) mein kleiner großer Sturkopf das abkann, wenn er deutliche (bei manchen Hunden aber eher stressfördernde) Ansagen bekommt.
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Ich bilde mir ja ein, dass am Anfang fürs Training ein Adaptil-Spray und auch ein Thundershirt hilfreich waren.
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Bei Bjarne hat sich Geduld ausgezahlt und nicht gleich aufgeben. Wir haben das Glück, dass meine Eltern unter uns wohnen, deshalb könnten sie oft immer berichten, wie er sich anstellt, wenn wir weg waren. Anfangs haben wir auch Tonaufnahmen mit dem Handy gemacht, aber das ging ja nur beim anfänglichen Training, im Ernstfall hat man sein Handy ja dabei.
Anfangs haben wir die Zeiten ganz langsam gesteigert, haben ihm immer verschiedenes Knabberzeug (Snackball, Kong, Pansenstückchen) da gelassen. In seine Schlafhöhle kamen immer ein paar Leckerchen, sodass er belohnt wurde, wenn er sich ins Schlafzimmer zurückgezogen hat. Eine Zeit lief es richtig gut, dann hat er auf einmal angefangen ständig zu winseln und zu bellen wenn wir weg waren. Die Erklärung war im Nachhinein ganz einfach, er rollte seinen Snackball unter irgendwelche Schränke und motzte ihn dann an, weil er nicht mehr dran kam. Bis wir dahinter kamen sind wir fast verzweifelt, weil wir dachten wir müssten nochmal komplett von vorne anfangen. Naja, jetzt sind die Snackbälle Geschichte, ein zweiter Kong ist da und die hat er bisher noch nicht unter die Schränke geschubst.
Mittlerweile ist es so, dass er regelmäßig 30 Minuten - 4 Stunden allein bleibt und damit gut klar kommt. Gelegentlich motzt er die ersten 5 Minuten rum, aber danach akzeptiert er die Situation und legt sich aufs Bett (eine schöne warme Kuhle in unseren Kopfkissen und Schlaf in den Augen wenn wir heimkommen beweisen es). Inzwischen kann meine Mutter ihn sogar nach einem Spaziergang in unsere Wohnung bringen und direkt allein lassen und er geht zu seinem Kong, verzieht sich in die Höhle und ist ruhig.
Gelegentlich macht er den Wäschekorb auf und klaut sich was von uns, nimmt es mit zum Platz seiner Wahl und kuschelt sich rein.
Neulich musste ich nochmal kurz in die Wohnung, weil ich was vergessen hatte, das hat ihn schon gestresst, zum Glück musste er nur 20 Minuten allein bleiben, bis mein Mann von der Arbeit kam. Hatte trotzdem Panik den Aufbau wieder kaputt zu machen, aber am nächsten Tag war schon wieder alles in Ordnung. -
Hallo!
Ich hatte mit meinem auch Probleme mit dem Alleine sein wegen Trennungsangst.
Meine Tierärztin gab mir dann die neuen Adaptil Tabletten (kein Medikament!), die gebe ich ihm ca. 2 Stunden bevor ich weg muss und seitdem klappt es super!
Er winselt und heult nicht und legt sich auch die ganze Zeit entspannt auf seinen Platz. Mittlerweile auch schon für eine Stunde.
Vielleicht hilft euch das auch.
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Zitat
Hallo!
Ich hatte mit meinem auch Probleme mit dem Alleine sein wegen Trennungsangst.
Meine Tierärztin gab mir dann die neuen Adaptil Tabletten (kein Medikament!), die gebe ich ihm ca. 2 Stunden bevor ich weg muss und seitdem klappt es super!
Er winselt und heult nicht und legt sich auch die ganze Zeit entspannt auf seinen Platz. Mittlerweile auch schon für eine Stunde.
Vielleicht hilft euch das auch.
DANACH muss ich meine Tierärztin mal fragen! Wir haben einen DAP-Stecker, der hat nur aller-minimalst (wenn überhaupt) was gebracht.
Deine Susi klingt genau wie meine Shira! Die hat früher auch geheult wie ein Schlosshund und die Türen zerkratzt, übrigens egal wie lang. Die hielt das auch locker 2-3 Stunden durch, ohne Luft zu holen
Meine "Geheimtipps", auch wenn wir noch am üben sind:
- einen geschlossenen Raum wählen statt die ganze Wohnung frei verfügbar zu machen. Viele Hunde fühlen sich mit räumlicher Einschränkung wohler, hibbeln nicht so rum, finden leichter einen Entspannungsplatz
- einen ganz tollen Ruheplatz einrichten. Ein besonders tolles Körbchen oder einen Kennel/eine Art Höhle aufstellen, letzteres nehmen viele Hunde sehr gerne an als Entspannungsplatz
- entspannende Musik! Klingt erstmal blöd, hilft aber wirklich. Ruhige Klaviermusik beruhigt die Nerven und wirkt sehr entspannend und beruhigend. Ich mache am PC via Spotify eine Playliste an mit speziell für Hundeentspannung aufgenommenen Musikstücken ("Through A Dogs Ear" heißt das, kann man auch als CD kaufen)
- Konditionierte Entspannung! Also den Hund langsam darauf trainieren, bei einem bestimmten Reiz körperlich zu entspannen. Das klappt sehr gut über bestimmte Düfte, z.B. Lavendelöl. Man nehme 1 Tropfen Lavendelöl + 10-12 Tropfen neutrales Öl, z.B. Sojaöl. Diese Mischung auf ein Tuch oder eine Decke geben. Immer, wenn dein Hund von sich aus(!) entspannt irgendwo liegt und richtig tieeeeefenruhig ist, ganz ruhig das Tuch dazu legen. Das dauert zwar eine Weile, bis das Konditioniert ist, aber es baut sich eine körperliche Verbindung auf: Geruch = Entspannung! Dieses Entspannungsobjekt kann man, wenns richtig aufgebaut ist, zusätzlich als Hilfestellung beim Alleinbleiben anbieten.
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Ich les hier mal mit und schreib gleich mal ein paar Fragen, denn ich hab dieselben Probleme mit Jacke wie die TS!
Wenn mein Freund zur Arbeit geht, liegt Jacke erstmal im Flur aber total entspannt. Sollte ich das schon mal unterbinden? Wenn wir da sind dann liegt er auch gerne mal in nem anderem Zimmer. Also absolut kein Anzeichen von Kontrollwahn oder Angst wir könnten in der nächsten Minute verschwinden. Aber wehe wir gehen, dann wird gemotzt. Wenn ich ihm ne Rinderkopfhaut dalasse wird die geknabbert und dann gemotzt. Also ich glaub nicht, dass er Angst hat sondern einfach nur extrem grantig ist, dass er nicht mit darf.
Wir haben in den letzten Tagen festgestellt, dass er die neue Gästecouch im Gästezimmer total toll findet. Da lümmelt er sehr gerne drauf auch wenn wir irgendwo anders in der Wohnung rumwuseln. Kann ich das irgendwie nutzen? Wie genau habt ihr das mit dem Kennel aufgebaut?
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Zitat
Wir haben in den letzten Tagen festgestellt, dass er die neue Gästecouch im Gästezimmer total toll findet. Da lümmelt er sehr gerne drauf auch wenn wir irgendwo anders in der Wohnung rumwuseln. Kann ich das irgendwie nutzen? Wie genau habt ihr das mit dem Kennel aufgebaut?Das mit der Gästecouch ist doch super! Vielleicht kann man das in der Form nutzen, dass ihr ihn den Tag über immer mal ein paar Minuten (oder länger, wenn er nicht ausflippt) ins Gästezimmer "einsperrt", wenn er da sowieso entspannt rumliegt. Wir üben das Alleinbleiben ja auch in EINEM Raum (Büro, wo der Kennel steht). Das verhindert sowohl das dauernde Hinterherlatschen als auch eventuelles Kontrollieren und "hochschoggeln".
Kennel...also meine persönliche Erfahrung mit Shira war da ziemlich einfach: Kennel aufgebaut, ihr Lieblingskissen rein, eine Rauchen gegangen...als ich wiederkam lag sie vollkommen freiwillig drin und hat tief und fest geschlafen. Quasi Liebe auf den allerersten Blick. Würde sie das Teil nicht so toll finden, wäre der hässliche Kasten längst wieder rausgeflogen aber ok - ihren Ruheplatz wollen wir ihr nicht nehmen.
Der steht mittlerweile wie gesagt im Büro (aka. Alleinbleibzimmer) in einer ruhigen Ecke hinter der Tür, eingemummelt in eine große Wolldecke wie eine Höhle (Seitenteile und Deckel).
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