Eure Geheimtipps fürs Alleinbleiben
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Das Leben deines Hundes besteht ja nicht nur aus der Situation des konkreten Alleine Bleibens.
Wie sieht denn insgesamt der Alltag aus?Kann der Hund ruhig in einem anderen Raum bleiben? Kannst du den Hund auf Distanz halten, wenn du deine Ruhe haben willst?
Kann ich den Hund problemlos von mir weg schicken?
Kann ich den Hund draussen irgendwo anleinen und weggehen und Hund bleibt ruhig? -
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Ich habe meinen Welpen anfangs in seiner Bewegungsfreiheit zeitweise eingeschränkt. Ein wenig Gejammer an den ersten Tagen habe ich dabei in Kauf genommen, hatte aber kein allzu schlechtes Gewissen, weil ich anfangs dabei immer in Sicht und Hörweite blieb, bis er sich beruhigte.
Die zweite Nachthälfte (während der ersten half er meinem Sohn beim Studieren) schlief er im geschlossenen Kennel direkt neben meinem Bett. Tagsüber mußte er immer mal wieder eine Zeitlang in einem Laufstall im Zentrum des Hauses verbringen, damit er mir im Haus nicht ständig treppauf, treppab folgte. Außer Sicht war ich so öfters, außer Hörweite selten. Letzteres war nur der Fall, wenn ich das Haus ohne ihn für kürzere Zeit verließ, was auch ab und zu vorkam.Das hat in unserem Fall gut funktioniert. Heute bleibt er problemlos stundenlang alleine, sowohl in seiner vertrauten Umgebung als auch an fremden Orten. Räumlich eingeschränkt wird er nicht mehr, seit er mir nicht mehr folgt, wenn ich das nicht möchte - alle Räume (in der warmen Jahreszeit auch der Garten) stehen ihm jetzt offen, wenn er alleine daheimbleiben muß.
Unterwegs anbinden und weggehen ist ebenfalls möglich; auch dabei bleibt er ganz entspannt.
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Hm bei euren Kommentaren komm ich mittlerweile echt ins Grübeln. An sich läuft mir Jacke ja nicht nach. Also er bleibt liegen wenn ich raus gehe, ich kann duschen gehen oder auch mal laaaaange in die Badewanne, alles kein Problem. ABER er "merkt" es irgendwie sofort wenn ich vor habe raus zu gehen und ist dann sofort zur Stelle. Also ständig hinterherlaufen nein, aber sobald man Richtung Wohnungstür geht wirft er ein Auge drauf (hoffe ihr könnt es euch vorstellen was ich meine).
So kann ich ihn wegschicken, er bleibt auch problemlos auf einer Decke im Nachbarraum liegen wenn wir in nem anderen Zimmer sind (trotz offener Tür), geht auch von alleine mal in ein anderes Zimmer und schläft dort.Ich habe gestern angefangen mir ein Ritual in der Wohnung zu überlegen und werde das jetzt mal durchziehen. Könnte mir vorstellen, dass er dadurch ruhiger wird weil er weiß was kommt. Ich hoffe es einfach, denn das würde den Alltag doch etwas erleichtern
Das mit dem "ich ziehe meinen Alltag einfach durch" habe ich auch anfangs versucht. Nur leider ist ein 2 Stunden jaulender und bellender Hund in einem Haus mit 8 Wohnparteien nicht sonderlich erwünscht. Und ja das hält der durch...
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Zitat
Also ständig hinterherlaufen nein, aber sobald man Richtung Wohnungstür geht wirft er ein Auge drauf (hoffe ihr könnt es euch vorstellen was ich meine).
Klar. Hund ist ja nicht blöd. :) Er kann "immer noch in Dunstweite" von "ganz weit weg" sehr gut unterscheiden.Die Sache mit dem Nachlaufen etc. ist ja nur dann wirklich relevant wenn der Hund schon ein Kontrolletti ist. Meine Hündin zB läuft mir auch in der Wohnung hinterher, wenn ich die Türen offenlasse. Aber es ist ihr wurscht wenn ich das Haus verlasse.
Mein Rüde hingegen läuft mir nicht (mehr, alter Kontrolletti) im Haus nach, hat aber nach wie vor Schwierigkeiten mit dem Alleine lassen.
Geheimtipps gibt es meiner Meinung nach NICHT beim Alleinbleiben. Es ist ein völlig individuelles Ding und heutzutage denke ich, dass ich es bei meinem Rüden auch so hätte machen sollen wie bei meiner Hündin: Es eben nicht, wie immer geraten, kleinschrittig aufzubauen, sondern einfach allein lassen und es von Anfang an als etwas völlig normales und alltägliches zu behandeln. Nebenbei gesagt: Meine Hunde (Rüde und jetzige Hündin) waren schon keine Junghunde mehr als sie zu mir kamen.
Das ist allerdings kein Patentrezept und ich würde bei jedem neuen Hund die Strategie anpassen. Auf gut Deutsch: Der Geheimtipp bei Hund A ist ein Reinfall bei Hund B und wirkt eher Kontraproduktiv für Hund C.
Gestern mussten meine Hunde alleine bleiben, weil ich mit meinem Team essen war. Üblicherweise läuft es bei uns so ab, dass wir vorher noch die große Runde "um den Block" gehen (ist bei uns ein Naherholungsgebiet), die Hunde anschließend in ihr Körbchen oder auf den Teppich gehen und ich die Wohnzimmertür schließe (da die WZ-Tür eigentlich immer zu ist, ist es also was völlig normales) mich fertig mache und dann ohne weiteres Tamtam die Wohnung verlasse. Wenn ich wieder komme und das Wohnzimmer betrete, kommt es auf das Verhalten der Hunde an was passiert. Kommen sie ruhig zu mir, werden sie ruhig begrüßt (tätschel tätschel), ist mehr Aufregung im Spiel werden sie eben nicht begrüßt.
Meine Hunde sind allerdings so gut wie nie allein zu Hause. Viel geholfen in Thema Alleine bleiben bei meinem Rüden hat tatsächlich die Tatsache, dass sie mit zur Arbeit gehen und dort dann (in Hör und sicher auch Riechweite) von mir alleine bleiben (mit gelegentlichen Abstechern meinerseits zu ihnen). Seitdem klappt das Alleine bleiben zu Hause auch mit einem wesentlich ruhigeren Rüden (und einer Hündin die das einfach hinnimmt und pennt).
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Was wir zudem gemacht hatten war, alles was mit dem rausgehen zu tun hatte mehrmals am Tag durchzuführen. Zb habe ich immer am Schlüssel geklappert wenn ich durch den Flur gegangen bin. Oder habe mich komplett angezogen, den Regenschirm aufgespannt, mich auf die Couch gesetzt und Abendbrot gegessen. Das Stichwort ist hier desensibilisierung. Einfach den Hund an alles gewöhnen was mit dem verlassen zu tun.... Bis es ihn komplett langweilt. Ich habe zb alle 5 Minuten den ganzen Tag mit dem Schlüssel geklappert. So lange bis er nicht mehr mit zu Tür gerannt kam. Das war nach dem 50 mal. Stell dich drauf ein das du das vllt 1000 mal machen musst, bis ihn das nicht mehr bockt. Oder Schuhe anziehen, wieder ausziehen, andere Schuhe anziehen. Tasche packen und damit ins Bett legen. Autoschlüssel mit in die Badewanne nehmen. Die verrücktesten Kombinationen und das immer immer immer wieder. Das hilft auch.
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Was viele halt nicht können oder wollen ist halt dran bleiben. Und man muss sich Zeit nehmen dafür. Wir haben uns wegen dem Thema fünf Wochen Urlaub genommen. Und jeden Tag das trainiert. Für uns war es eine Horrorvorstellung dran zu denken was passiert wenn wir das mit dem allein bleiben nicht schaffen und wir wieder arbeiten müssen. Vllt hat uns das so sehr angespornt. Wir wollten/mussten das schaffen um jeden Preis. Ich glaube wenn man sie meiste Zeit zu hause ist, und NUR mal so ab und zu ein paar Stunden raus geht, isses vllt schwieriger das so ernst zu nehmen wir wir das mussten.
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Zitat
Was viele halt nicht können oder wollen ist halt dran bleiben. Und man muss sich Zeit nehmen dafür. Wir haben uns wegen dem Thema fünf Wochen Urlaub genommen. Und jeden Tag das trainiert. Für uns war es eine Horrorvorstellung dran zu denken was passiert wenn wir das mit dem allein bleiben nicht schaffen und wir wieder arbeiten müssen. Vllt hat uns das so sehr angespornt. Wir wollten/mussten das schaffen um jeden Preis. Ich glaube wenn man sie meiste Zeit zu hause ist, und NUR mal so ab und zu ein paar Stunden raus geht, isses vllt schwieriger das so ernst zu nehmen wir wir das mussten.
Natürlich muss man sich Zeit nehmen und "dran bleiben", aber auch da gibt es unterschiedliche Methoden, die je nach Hund unterschiedlich gut funktionieren.
Die Gängigste, wie bei dir, ist "x Mal pro Tag spontan rausgehen" - also mehrfach am Tag trainieren.
Eine andere Methode ist, was wir auch machen: EINMAL am Tag trainieren, dann aber verbunden mit einem absolut festen Ritual! Das Ziel dabei ist, dass der Hund nicht nur mit den Handlungen das Alleinsein verbindet sondern auch erstmal mit einer Tageszeit und einem ganz ritualiserten und absehbaren Tagesablauf. Bei uns (in Kurzform): Die erste Gassirunde, wenn möglich mit Freilauf und Entspannung; danach 20 Minuten Pause, also völlig ignorieren bis Hund pennt; danach die Alleinbleibübung mit den aufgebauten Signalen (bei uns: Musik und Kong); nach der Übung auch 1-2 Stunden NICHTS tun (also nichts spannendes für den Hund). Und dann erst weitersehen.
Das kann natürlich nicht jeder bieten, logisch, je nach Beruf/Tagesablauf, aber bei uns bringt das gewaltige Fortschritte - meine sonst hibbelige und unsichere Hündin bekommt sehr viel Sicherheit dadurch, dass sie exakt weis, wie der Morgen abläuft und was wann passiert.
Der Hintergrund dazu, warum das morgens ist, ist schlicht, dass ein normaler Arbeitsalltag (der bei mir in 1-3 Jahren anfängt) ja auch morgens beginnt und der Hund ab morgens nach dem Gassigehen alleinbleiben muss. So lernt sie, dass das total normal und ALLTÄGLICH ist, morgens allein zu sein.
Später werden wir die selben Rituale auch noch für Abends aufbauen, wenn man mal weggehen will. Aber morgens ist für den geplanten Ablauf für Mensch und Hund -bei uns- wichtiger.Dass sie auch 1-2 Stunden NACH dem Alleinsein ignoriert wird, soll den lerneffekt haben, dass wir Menschen bis Mittags sowie stinklangweilig sind und sich niemand mit ihr beschäftigt - und sie genauso gut pennen kann statt auf Lauerstellung für Belustigung zu sein. -
Zitat
Natürlich muss man sich Zeit nehmen und "dran bleiben", aber auch da gibt es unterschiedliche Methoden, die je nach Hund unterschiedlich gut funktionieren.
Die Gängigste, wie bei dir, ist "x Mal pro Tag spontan rausgehen" - also mehrfach am Tag trainieren.
Eine andere Methode ist, was wir auch machen: EINMAL am Tag trainieren, dann aber verbunden mit einem absolut festen Ritual! Das Ziel dabei ist, dass der Hund nicht nur mit den Handlungen das Alleinsein verbindet sondern auch erstmal mit einer Tageszeit und einem ganz ritualiserten und absehbaren Tagesablauf. Bei uns (in Kurzform): Die erste Gassirunde, wenn möglich mit Freilauf und Entspannung; danach 20 Minuten Pause, also völlig ignorieren bis Hund pennt; danach die Alleinbleibübung mit den aufgebauten Signalen (bei uns: Musik und Kong); nach der Übung auch 1-2 Stunden NICHTS tun (also nichts spannendes für den Hund). Und dann erst weitersehen.
Das kann natürlich nicht jeder bieten, logisch, je nach Beruf/Tagesablauf, aber bei uns bringt das gewaltige Fortschritte - meine sonst hibbelige und unsichere Hündin bekommt sehr viel Sicherheit dadurch, dass sie exakt weis, wie der Morgen abläuft und was wann passiert.
Der Hintergrund dazu, warum das morgens ist, ist schlicht, dass ein normaler Arbeitsalltag (der bei mir in 1-3 Jahren anfängt) ja auch morgens beginnt und der Hund ab morgens nach dem Gassigehen alleinbleiben muss. So lernt sie, dass das total normal und ALLTÄGLICH ist, morgens allein zu sein.
Später werden wir die selben Rituale auch noch für Abends aufbauen, wenn man mal weggehen will. Aber morgens ist für den geplanten Ablauf für Mensch und Hund -bei uns- wichtiger.Dass sie auch 1-2 Stunden NACH dem Alleinsein ignoriert wird, soll den lerneffekt haben, dass wir Menschen bis Mittags sowie stinklangweilig sind und sich niemand mit ihr beschäftigt - und sie genauso gut pennen kann statt auf Lauerstellung für Belustigung zu sein.Finde ich gut was du schreibst. Als wir trainiert hatten, haben wir nach und nach auch immer mehr das gleiche Ritual durchgeführt, also morgen gassi, kurz spielen, fressen und dann allein bleiben. Wir gehen auch immer samstags morgens einkaufen, damit einfach der Ablauf nicht zu sehr ändert. Außer sonntags machen wir ne Ausnahme, das ist rudeltag ;-)
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@ Icephoenix
Danke für den Tipp mit den Ritualen. Ich denke, damit werden wir das hinbekommen.
Jacke bleibt nach jetzt 3x Training (fast) total entspannt in dem kleinen Gästeraum und gestern konnte ich auch die Wohnungstüre auf und zu machen OHNE Gejaule (bei sonstiger räumlicher Trennung versuchte er sofort die Tür aufzumachen und mit raus zu stürmen oder wenn ich schon weg war fing er eben sofort an zu jaulen).
Ich merke er weiß was jetzt kommt, da er ein wenig widerwillig in diesen Raum geht aber er akzeptiert es. Ein wenig leises Gefiepse hört man zwar immer noch, aber das ignoriere ich, da er das auch macht, wenn wir an der Ampel warten müssen (wir haben mehrere Baustellen). Ich werde heute dann zum ersten Mal wirklich für ein paar Sekunden/Minuten rausgehen und schaun was dann passiert.
Ich hatte Anfangs Angst, dass er dieses Zimmer jetzt damit verbindet und es "nicht mehr mag" aber da er gerade mal wieder auf der Gästecouch vor sich hin schnarcht und ich im WZ sitze, denke ich so schlimm kann es nicht seinZum Thema dranbleiben: Ich habe mir mit meinem Freund ein festes Ziel gesetzt, wir wollen spätestens im Dezember ins Kino und uns den letzten Teil vom Hobbit ansehen. Das steht nun in Großbuchstaben an der Gästezimmertür und ich hoffe wir bleiben damit am Ball.
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