ganz schrecklicher Befund
-
-
Hallo,
versuche es kurz zu halten...
Meine Hündin (7) war im Nov. '13 läufig und Mitte Jan '14 zum ersten Mal in ihrem Leben anscheinend "Scheinschwanger".
Sie hatte Milchfluss an den letzten 2 Zitzen. Sie putzte sich viel und es war recht geschwollen.TA meinte alles sei normal-ich solle abwarten....irgendwann gab sie Antibiotika, Galastopp, etc... Meine Hündin wurde extrem schmerzempfindlich in diesem Bereich (es bildete sich eine Art 'Strang' in dem hinteren Gesäuge).Danach folgte eine Art 'epileptischer Anfall'-dieser wurde sofort beim TA mit Valium behandelt.
Ich sollte warten und warten- mal sprach TA von Biopsie, dann wollte sie doch wieder keine machen...
Bis auf diese extreme Schmerzempfindlichkeit an der Stelle und etwas schuppiges Fell war ihr Zustand soweit gut (Fressen, Trinken, Spielen, Laufen, etc..)
Mitte April fuhren wir mit dem Hund in den Urlaub. Dort war plötzlich eine rot/blaue Stelle unter der Haut, in der Näher der einen Zitze unter der Haut zu sehen. Sind sofort zum dortigen TA. Antwort: das kommt vom lecken...(ich legte Veto ein doch TA blieb bei dieser Aussage).
Am nächsten Tag war die Stelle deutlich grösser. Habe mich sofort nach richtiger Tierklinik erkundigt, als es plötzlich stark aus dem Gesäuge/Zitze blutete. In der Tierklinik wurde für nächsten Tag OP besprochen.(Lunge beim Röntgen ok)
Teil der Milchleiste raus und kastrieren. OP ist soweit gut verlaufen, sie musste 2 Tage stationär bleiben. Gestern wurden Fäden gezogen, leider ist ein Teil der Naht offen und es suppt arg..
Mittlerweile kam der histologische Befund:
Plattenepithelkarzinom, Angiosis Carcinomatosa, Lymphknotenmetastasen !!!
Nächsten Montag wird noch mal geschallt bzgl. innerer Organe
Ich bin am Boden zerstört- dieser Hund ist mein ein und alles.
Hat viell. jemand Erfahrungswerte? Ich bin für jeden Rat sehr dankbar.
Ist das sicher ein Todesurteil?
Danke an jeden, der mir antwortet.
Ich bin unendlich traurig. -
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Es tut mir sehr leid, dass Ihr so eine blöde Diagnose bekommen habt.
Zu den Befunden: ein Plattenepithelkarzinom hat erstmal nichts mit der Läufigkeit oder Scheinschwangerschaft zu tun, dennoch ist die Milchleiste ein bevorzugter Ort, an dem es auftreten kann. Wie weit der Tumor gestreut hat, ob alle betroffenen Lymphknoten entfernt sind, kann niemand mit Sicherheit sagen. Dass die Naht offen ist, ist nicht soo dramatisch, dass es suppt, sogar gut, die Flüssigkeit muss ablaufen können. Das heilt schon, beobachte die Wunde, sorg dafür, dass Deine Hündin nicht dran lecken kann, und mach Dir da nicht zu viele Sorgen.
Ob die Diagnose ein sicheres Todesurteil ist - ich betrachte es bei meinen Hunden immer andersherum. Ich weiß in dem Moment, in dem ich mir einen Hund hole, dass ich ihn (hoffentlich für den Hund) überlebe. Ich weiß, dass er mir mit 2 Jahren an einer Kleinigkeit, mit 5 Jahren an Krebs, mit 17 Jahren an Altersschwäche sterben kann. Aber all das hat keinen Einfluss darauf, wie wir heute zusammen leben, jeder Tag mit meinen Hunden ist ein Fest. (Das ich tatsächlich jeden Tag bewusst feiere.)
Wenn ich heute bei einem meiner Hunde die Diagnose Krebs bekomme, kann es sein, dass es sehr schnell geht, es kann sein, dass wir noch ein paar Monate oder sogar ein paar Jahre zusammen haben. Es hängt davon ab, wie weit der Krebs verbreitet ist und wie aggressiv er ist. Wichtig ist nicht, wieviel Zeit man zusammen hat (es ist immer zu wenig), sondern wie schön man sie sich zusammen gestaltet. -
Danke für die Antwort.
Ich war wohl sehr naiv-für mich war immer klar-dieser Hund wird locker 18....
Und ich habe noch so viel vor mit ihr-jetzt, wo mein Kind etwas älter ist, ich habe noch so viel vor....:(
Und wenn das jetzt ihre 'letzte' Zeit sein sollte, dann ist es noch schlimmer, sie darf nicht springen, soll nicht toben, darf sich nicht putzen, muss permanent Body & Co. tragen, nur für kurze Spaziergänge raus, das ist derzeit alles sehr Bescheiden- vor allem für sie...:( und ich kann nichts wirklich tun.... das ist schlimm -
Liebe Giulia,
ich kann dir leider gar nicht helfen, möchte aber einfach mal :solace:
Aber das stimmt nichtZitatund ich kann nichts wirklich tun
Du kannst für sie da sein und das wird sie spüren. :hug:Und, Rotbuche, dir will ich hierfür
Zitat
Ob die Diagnose ein sicheres Todesurteil ist - ich betrachte es bei meinen Hunden immer andersherum. Ich weiß in dem Moment, in dem ich mir einen Hund hole, dass ich ihn (hoffentlich für den Hund) überlebe. Ich weiß, dass er mir mit 2 Jahren an einer Kleinigkeit, mit 5 Jahren an Krebs, mit 17 Jahren an Altersschwäche sterben kann. Aber all das hat keinen Einfluss darauf, wie wir heute zusammen leben, jeder Tag mit meinen Hunden ist ein Fest. (Das ich tatsächlich jeden Tag bewusst feiere.)
ein fettes Danke sagen! Das ist wunderschön geschrieben und so wahr! -
Rotbuche, das hast du sehr schön geschrieben!
Ich versuche auch, es so zu sehen. Manchmal gelingt es, manchmal nicht.Zum Thema:
Es ist in jedem Fall eine Diagnose, die man wohl oder übel gedanklich akzeptieren muss. Sicheres Todesurteil kann man so nicht sagen, das kommt leider (GsD?) ganz auf den Einzelfall an. Wir haben Patienten, die leben damit ein paar Wochen oder Monate, wir hatten auch schon Patienten, die leben jahrelang damit. Erst kürzlich wurde hier ein Yorkie eingeschläfert im Alter von 11 Jahren - die Diagnose bekam er, da war er gerade 2 Jahre alt. 11 Jahre ist vielleicht nicht übermäßig für einen Yorkie, vor dem Hintergrund allerdings schon.Ich kann dich gut verstehen, ich hänge auch sehr an meinen Hunden und sie sind mein ein und alles. Es tut dann am meisten weh, ihnen Dinge verweigern zu müssen, die sie gerne machen. Als unser Großer einen Schub hatte, durfte er ein paar Wochen keine Fährten laufen. Er tat mir so leid, ich konnte es kaum mit ansehen.
Ich würde an deiner Stelle vielleicht versuchen, die Dinge rauszupicken, die deine Hündin noch machen darf und die ihr Spaß bereiten und das dann eben vermehrt. Wir haben dem Großen dann eben in der Wohnung Kleinigkeiten versteckt, die er suchen durfte. Außerdem frisst er liebend gerne, durfte zunächst aber nicht zu viel fressen (wäre sonst zu viel Gewicht geworden), da haben wir ihm kalorienarme Kongs eingefroren. Wenn er so am Kong "arbeitet", hat er schon auch Spaß und das ging gut. Ähnlich bei fleischigen Knochen. Er war beschäftigt und fand es toll und wir konnten ihm so etwas bieten, was ihm Freude bereitet. Klar ersetzt das in der Zeit keine langen Spaziergänge und Co, aber es ist immerhin etwas. Deine Hündin darf sicherlich derzeit nur eingeschränkt laufen aufgrund der Naht, oder? Die Zeit geht ja vorbei. Wenn sie z.B. Spaß dran hat, nur zu sitzen und zu beobachten, kann man ja auch für sowas raus fahren.
Wenn sie gerne was für den Kopf macht, probiert doch mal Intelligenzspielchen im Haus. Da muss sie sich nicht viel bewegen, aber schon ein wenig arbeiten...Mit der Diagnose zurecht zu kommen, hat wohl wirklich viel damit zu tun, ob du gedanklich einen Weg finden kannst, das ganze in irgendeiner Form positiv zu interpretieren oder anders zu sehen. Ich kann das auch nur an manchen Tagen, letztendlich nützt es mir aber am allerwenigsten, unsere Situation immer nur zu bedauern. Neige ich auch dazu, aber ein Umdenken macht den Alltag schöner für euch beide und hilft dir, die Zeit mit deinem Hund zu genießen, egal wie lange es auch sein mag. Ich wünsche euch alles Gute!
-
-
vielen lieben Dank für Eure Antworten.
Ich versuche ja so weit es mir möglich ist, stark zu sein-für sie. Ich weiss, dass es nicht gut für sie ist, wenn ich nur traurig bin. Aber es ist schwer und es gelingt mir nur mässig...
Heute kam eine sehr nette 'mobile' Tierärztin zu mir nach Hause- diese wird wohl in nächster Zeit mein Ansprechpartner sein. Meine Hündin hat ihr sogar Küsschen gegeben.... Habe damit schon mal ein besseres Gefühl (jemanden an der Seite zu haben, dem man vertrauen kann und zur Not auch kontaktieren kann)
Die Naht wird wohl heilen sagt sie, es braucht halt Zeit..
Was mich innerlich auffrisst - hätte meine erste TA nicht nur mit 'warten' verbracht und sofort behandelt, wären dann heute auch Metastasen?
Der Gedanke bringt mich hier fast um und drückt richtig auf die Seele. ich mache mir Vorwürfe.
Und ja, ich bin für meine Hündin da (derzeit wohl zu viel-ich glaube mein Schatten nervt sie bereits). Und natürlich verwöhne ich sie, wo ich nur kann.
Man, ich würde wirklich alles geben, damit sie wieder ein gesundes Hundemädchen ist... -
Hi,
ich habe meinen Kleinen vor einigen Wochen an Lymphdrüsenkrebs verloren. Er war zwei als er die Diagnose bekam und wir hatten noch 13 Monate.
Wenn ich es so "arrogant" sagen darf... ich finde ich habe alles richtig gemacht.Wir bekamen die Diagnose, ich war am Ende. Ich hab geweint, geheult, geschrieen, getobt, geweint, geweint, geweint...
... und es irgendwann akzeptiert. Okay. Nun ist es so. Ich kann es nicht ändern.
Die Frage nach einer Chemo stand im Raum - hätte wohl einen Aufschub von einigen Wochen gebracht und er hätte 1-2 mal pro Woche in die Klinik gemusst. Ich habe mich dagegen entschieden. Er fand es immer schrecklich beim Tierarzt, er hat es gehasst von fremden Leuten angefasst zu werden, er hatte Angst. Das wollte ich nicht für ihn.
Also bekam er nur Cortison, welches wir langsam ausschlichen.So gut ich konnte habe ich die Diagnose tatsächlich versucht zu ignorieren oder, besser, sie in einen sehr weit hinteren Winkel in meinem Kopf zu verdrängen. Ich holte einen Zweithund. Jeder sagte mir wie selbstsüchtig ich wäre, wie könnte ich nur, andere Hunde wären doch eh nicht sein Ding, die Hunde hatten sich vorher nicht mal kennengelernt.
Aber ich kannte doch mein Babyes war das Beste, was ich für ihn tun konnte. Das erste Mal im Leben hatte er eine Freundin, eine kleine Schwester. Nie hat er mit anderen Hunden gespielt, nun tobte er mit ihr wie verrückt umher.
Niemand, der diesen Hund kennenlernte, glaubte mir, dass er krank wäre. Niemand. Irgendwann zweifelte sogar ich selbst dran.
Andererseits habe ich mir gesagt - ach, weißt du was? Ob er es hat oder nicht.. wer weiß das schon. Wer weiß schon überhaupt irgendwas? Theoretisch kann er morgen vom Auto platt gefahren werden. Oder meine Hündin. Oder ich! Das Leben ist nun mal nur geliehen, irgendwann ist es einfach vorbei. Wann das ist, ach, das weiß man doch sowieso nie.Im März diesen Jahres ging es dann plötzlich bergab, es war verhältnismäßig schnell. 3 Wochen und dann habe ich entschieden, dass es Ende war. Und so war es das dann auch.
Krebs ist eine kack Krankheit. Man muss weinen und hassen und wütend sein und treten und strampeln und weinen ... und irgendwann ganz tief Luft holen und sagen: "okay. Whatever. Life sucks - get over it." Krönchen richten, weitermachen, Leben genießen. Jeden Tag. So wie er es ist.
Mach dir keine Vorwürfe, denke nicht an "was wäre gewesen, wenn..." - ist es nicht. Es ist so, wie es jetzt ist. Für mich war es wichtig mir einen Plan zu machen. Ich wollte nicht ins tiefe Loch fallen, so völlig unvorbereitet. Sehr klaren Kopfes und überhaupt nicht nur aus Trotz oder sonstwas habe ich mir meine Hündin geholt.
Ich habe mir eine Liste mit guter Musik angelegt, die ich hätte hören können, wenn ich gewollt hätte.
Ich habe mir ein Buch beiseite gelegt, das ich NICHT gelesen habe, weil ich wusste es würde mich fesseln und ich könnte ein paar Minuten in eine andere Welt eintauchen und alles vergessen.
Ich habe mir einen Tierarzt ausgesucht, der es tun sollte.
Ich habe mir überlegt wie der Tag sein soll, wer dabei sein soll, was ich danach mit dem kleinen Körper mache.Dieser große, unheimliche, schwarze Tag... den wollte ich nicht haben. Ich hab ihn nicht dunkel und undurchsichtig sein lassen, ich habe ihn genau bestückt, sodass er von seiner Unheimlichkeit verlor. Der hatte nicht mich im Griff, sondern ich ihn.
Ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass wenn dein Hundemädchen wirklich in den Himmel gehen muss, dass da ein ganz, ganz toller kleiner Kerl auf sie wartet, ein supercooler Pirat, der ihr alles zeigen kann und sie somit nicht alleine sein muss.
Ich drück dich.
Krebs ist kacke.
Wenn du weinen musst, wein. Laut und lange und frustriert.
Und irgendwann hol ganz tief Luft und sag "okay."
Und dann ist es zwar immer noch kacke, aber... es ist okay. -
Zitat
Ich kann dir auf jeden Fall sagen, dass wenn dein Hundemädchen wirklich in den Himmel gehen muss, dass da ein ganz, ganz toller kleiner Kerl auf sie wartet, ein supercooler Pirat, der ihr alles zeigen kann und sie somit nicht alleine sein muss.Ich drück dich.
Krebs ist kacke.
Wenn du weinen musst, wein. Laut und lange und frustriert.
Und irgendwann hol ganz tief Luft und sag "okay."
Und dann ist es zwar immer noch kacke, aber... es ist okay.Das hast du schön geschrieben, da kommen einem die Tränen!
-
Oh Zauberpony... :hug:
ZitatDas Leben ist nun mal nur geliehen, irgendwann ist es einfach vorbei.
Das ist so wahr.
Alles was du schreibst ist so wahr. *Tränchen weg wisch* -
ach, sorry!
Aber, wie gesagt, manchmal ist das Leben einfach so hart und unfair und fies, dass man sich nen Eimer hinstellen muss und den erstmal vollheulen muss, bis irgendwann der Kopf wieder ein bisschen saubergespült ist.Und, ja, ganz ehrlich, Geschichten wie diese, die haben einfach ein paar Tränen verdient und so ist es dann auch einfach.
-
- Vor einem Moment
- Neu
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!