Knochenkrebs - Ella wird heute amputiert...

  • Liebe Nicola,


    eine schwere Entscheidung :-/


    Wenn sie sich räkelt, scheint sie keine Schmerzen zu haben. Das wäre für mich ein ganz wichtiger Aspekt.
    Dann frisst sie mit Appetit. Wichtiger Aspekt Nummer zwei.
    Hat sie Interesse am Geschehen um sie herum?
    Zieht sie sich zurück von Euch?
    Ist ihr Blick "wach"?
    Kann sie alleine pinkeln und Kot absetzen oder braucht sie dabei Halt durch Dich?
    Kommt sie alleine hoch oder musst Du sie dabei unterstützen?
    Kann sie ein paar Schritte tapsen oder geht das gar nicht?


    Die ersten Punkte finde ich immens wichtig.
    Von den letzten drei Punkten würde ich es nicht abhängig machen, denn ggf. wird es wieder besser.
    Und ich würde mit dem Arzt meines Vertrauens reden und natürlich auch mit meinem Mann.


    Soweit mal meine Denkweise.


    Ich drücke Euch die Daumen, zumindest einen, den meine eigene Hundeomi war gestern erst wieder beim Not-Dienst und für sie brauche ich leider selbst einen Daumen :-/


    Liebe Grüße


    Schlabberhund

  • Oh je sind das schwierige Entscheidungen. Aber ich glaube fest daran, dass sie es dich wissen lassen wird, wenn es soweit ist. Berobachte sie genau. Ist jetzt immer jemand bei ihr?


    @schlabberhund
    Euch wünsche ich auch viel Glück und baldige Genesung.

  • Das Fressen wäre für mich nicht so ein gutes Kriterium. Fricka (gleiche Diagnose) hat auch gemampft bis zuletzt. Sie konnte das letzte Stückchen Würstchen nicht mehr nehmen, weil sie schon langsam weggedämmert ist. Ich habe es dann Berta gegeben, und Frickas letzte Amtshandlung war ein empörter Blick in Richtung Berta: "Hey, das war meins!" Und dann war sie weg. :|


    Ich habe mir vorher mit meiner Tierärztin überlegt, dass es soweit ist, wenn sie
    - nicht mehr weiß, wie sie liegen soll
    - nicht mehr schlafen kann
    - nicht mehr raus will


    Letztendlich konnte Fricka das alles noch, als wir sie eingeschläfert haben (an einem Dienstag Abend). Aber von Sonntag zu Montag hatte sie so eine schlimme Nacht! Wir hätte es gleich am nächsten Morgen beendet, wenn es ihr da nicht mit den Schmerzmitteln doch wieder besser gegangen wäre. Auch am Dienstag selbst war sie gut drauf, aber ihr Bein war ganz dick von Wasseransammlungen. Der Tumor war auch schon sehr groß.


    Weißt du was, Nicola - ich glaube, im Grunde ist jetzt jeder Zeitpunkt der richtige, nur zu lange solltest du nicht warten. Aber grundsätzlich ist das Allerallerwichtigste, dass die Schmerzen erträglich sind. Solange du sie aber ansiehst und sie einen zufriedenen Eindruck macht, ist es O.K.!

  • Nicola, es tut mir leid, dass Du Dich schon wieder mit so einer Entscheidung rumquälen musst.


    Wenn es Ella jetzt im Moment den berühmten Umständen entsprechend gut zu gehen scheint und Ihr die Möglichkeit habt, bei auftretenden Problemen zeitnah den behandelnden TA zu erreichen, würde ich vermutlich an Eurer Stelle einfach "in Bereitschaft" beobachtend abwarten.


    Es gibt so Momente, da muss man diese Entscheidung von Stunde zu Stunde neu überdenken. Du hast bei Myro schon so viel Einfühlungsvermögen gezeigt, vertrau Dir einfach selbst, dass Du im richtigen Moment die richtige Entscheidung treffen wirst. Ich bin sicher, Du weißt selbst, dass Du das kannst. Aber manchmal muss man sowas auch noch einmal gesagt bekommen.


    Hunde haben eine andere Zeitrechnung als wir. Und ich bin davon überzeugt, dass Ella nicht in Tagen, sondern in Lebensglück rechnet. Und dank Euch ist sie jetzt ein glücklicher Hund. Manchmal ist es so, dass sie nur darauf warten, ein Zuhause zu haben, in dem sie geliebt werden, um die Erde dann ruhigen Herzens verlassen zu können.


    Ich wünsche Euch von Herzen noch einige ganz besondere Momente miteinander.


    LG, Chris


    @Schlabberhund - für Euch sind die Daumen ebenfalls gedrückt.

  • Zitat

    Manchmal ist es so, dass sie nur darauf warten, ein Zuhause zu haben, in dem sie geliebt werden, um die Erde dann ruhigen Herzens verlassen zu können.


    ...ach das klingt so schön. Ich glaub ich nehme nur noch alte Hunde auf.

  • Zitat


    Hunde haben eine andere Zeitrechnung als wir. Und ich bin davon überzeugt, dass Ella nicht in Tagen, sondern in Lebensglück rechnet. Und dank Euch ist sie jetzt ein glücklicher Hund. Manchmal ist es so, dass sie nur darauf warten, ein Zuhause zu haben, in dem sie geliebt werden, um die Erde dann ruhigen Herzens verlassen zu können.


    Das hast du wunderbar tröstend geschrieben, Chris. Und du...umgeben von Senioren..., wirst die Worte spüren können! :hug:

  • Ich danke euch allen für eure lieben Worte...


    Heute morgen sah es mit Ella gar nicht gut aus. Sie konnte noch schlechter laufen, hat es mit Mühe bis auf die Terasse geschafft und wollte sofort wieder rein. Nicht mal Pipi hat sie gemacht.
    Eben jedoch war sie mit mir vor dem Haus, hat mit den anderen in der Sonne gelegen, gepinkelt und endlich auch einen großen Haufen gemacht und sich freudig im Gras gewälzt.


    Also an die Variante, dass sie aufgrund eines Infekts aus Schwäche nicht laufen kann, glaube ich nicht mehr. Das Fieber ist runter und so wie sie sich bewegt sieht es für mich eher danach aus, dass es ein neurologisches/funktionelles Problem ist. Vielleicht wird ein Nerv durch den Tumor im Rücken ja beeinträchtigt.


    Sieht man sie hier entspannt schlafen, würde man nicht auf die Idee kommen, einen todkranken Hund vor sich zu haben.
    Sieht man sie jedoch laufen, zerreißt es einem das Herz und man sagt sofort, dass das doch kein lebenswertes Leben mehr ist.
    Aber ist das wirklich so? Für jeden Hund? Ich bin mir nicht mehr sicher, wenn ich mir Ella hier anschaue.
    Vielleicht genießt ein Hund, der nie ein schönes Leben hatte, ja doch auch einfach sein weiches Bett und vor allem die Nähe und Fürsorge 'seiner' Menschen? Ist es richtig gut, ihr das zu nehmen? Oder ist es im Gegenteil eher schlimm, ihr das noch länger zuzumuten?
    Meine Gedanken und Gefühle fahren da im Moment Achterbahn...



    Schlabberhund... wie sieht es denn bei Euch aus? Ich hoffe , es gibt gute Nachrichten?

  • Liebe Nicola,


    meinen Respekt für Deine Entscheidung, einen kranken Hund aufzunehmen.


    Zitat


    Sieht man sie jedoch laufen, zerreißt es einem das Herz und man sagt sofort, dass das doch kein lebenswertes Leben mehr ist.


    Zitat

    Vielleicht genießt ein Hund, der nie ein schönes Leben hatte, ja doch auch einfach sein weiches Bett und vor allem die Nähe und Fürsorge 'seiner' Menschen?


    Da bin ich mir sicher.
    Ich nehme auch immer alte Tierschutzhunde in Pflege. Es sind auch Hunde dabei, die nicht mehr gut aufstehen und laufen können. Ich helfe ihnen dann, wenn sie Hilfe brauchen.


    Die Hunde arrangieren sich damit, dass sie nicht mehr so beweglich sind. Trotzdem haben sie oft noch Freude am Leben, liegen gerne in der Sonne, geniessen eine volle Futterschüssel, eine liebevolle Zuwendung.


    Nach meiner Ansicht sollte jedes Tier möglichst das Recht haben, seinen Zeitpunkt des Sterbens selbst zu wählen, in seinem eigenen Rythmus.


    So weit wie möglich begleite ich die Tiere dabei und versuche, sie schmerzfrei zu halten.
    Solange ein Hund keine Schmerzen hat und keine Atemprobleme, warte ich den natürlichen Verlauf ab. Eine Einschläferung durch meine Tierärztin ziehe ich erst in Betracht, wenn das Tier beim Sterben Hilfe braucht. Auch ein natürlicher Tod kann sehr sanft sein.


    Vielleicht hilft Dir dieser Aritkel:


    http://www.omihunde-netzwerk.d…erbebegleitung-beim-hund/


    Wenn es Dir möglich ist, kannst Du die Entscheidung an Ella abgeben, wie lange sie noch bleiben möchte.
    Ich wünsche Dir viel Kraft und hoffe, ihr habt noch einige schöne Wochen miteinander.

  • Dem ersten Teil des Posts von Bubuka stimme ich zu. Ich bin der Meinung, es kommt auf den Hund an. Aber gerade alte und kranke Hunde, die zu einer Familie kommen, genießen das Leben dort garantiert auch, wenn sie nicht mehr wie Junghunde über die Wiesen rennen können. Einfach umsorgt und geliebt werden. Ohne Angst schlafen zu können, warm zu liegen, keinen Hunger leiden müssen, keine Schmerzen haben.


    Ich bin sicher, Du wirst merken, wann der Zeitpunkt gekommen ist, von Ella Abschied zu nehmen. Jetzt ist das meiner Meinung nach, so wie ich Deine Texte lese, noch nicht nötig =) .


    Dem zweiten Teil von Bubukas Post kann ich mich absolut nicht anschließen. Der Gedanke, dass ein Hund einen so nett genannten "natürlichen" Tod hat, kann ich mir nur bei den allerwenigsten Hunden (wie bei Menschen leider auch) vorstellen. Aber zum Glück haben wir bei Hunden die Möglichkeit, sie nicht leiden lassen zu müssen. So sehe ich das.


    Ich wünsche Ella weiterhin viele überwiegend blaue Tage!



    Unsere Hündin hat leider alle Anzeichen von Anaplasmose (Fieber, rapider Rückgang diverser Blutwerte, frisst schlecht, ist schlapp), aber der Text beim Labor war negativ. Nun habe ich nochmal Blut zu meinem bevorzugten Labor (Parasitus) schicken lassen. Bis das da ist, bekommt sie vorsorglich Ronaxan. Auch wenn sie 14 ist, werden wir kämpfen! Und wenn die Medis nicht greifen, fahren wir sie morgen oder am Donnerstag nach München in die Klinik.

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