Nervöser Hund jault, wenn man draußen stehen bleibt
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Seit ein paar Tagen hab mein Mann und ich wieder einen Olde English Bulldog (Balou, 12 Monate, Rüde). Der Hund ist bei uns jetzt schon in dritter Hand. Das Paar das ihn vom Züchter hat hat sich getrennt und der Mann, der sich eigentlich mehr um den Hund gekümmert hat, hat ihn bei der Frau gelassen. Die war von der neuen Situation als Alleinerziehende und zusätzlich dem nun pubertierenden Hund so überfordert, dass Bekannte ihn übernommen haben. Dort hat der Mann allerdings schnell eine ernste Hundehaarallergie festgestellt (vielleicht auch nur weil der Hund nicht so ist wie gewünscht) und nun ist Balou bei uns.
Er neigt sehr zu Nervösität und Übersprungshandlungen und besteigt uns dann. Im Haus ist er inzwischen schon ruhiger. Wir gehen viel mit ihm raus und versuchen dann auch immer sie selbe Runde zu laufen damit er nicht gleich so viel Neues hat und sich etwas an die Situation gewöhnen kann. Wenn er im Haus zur Ruhe gekommen ist können wir auch kurz den Raum verlassen, aber nicht lange dann fängt er an zu winseln scharrt an der Türe… Also klassische Trennungsangst, aber damit haben wir gerechnet und wissen auch gut wie wir ihm da helfen können die abzulegen.
Wo wir allerdings sehr ratlos sind ist die Situation draußen. Wenn wir mit ihm laufen und stehen bleiben fängt er an zu winseln und irgendwann jault und heult er richtig laut. Dann zieht er auch in alle Richtungen und reagiert dann gar nicht mehr auf uns. Nicht auf den Namen, nicht auf Anstubsen oder Leckerli vor die Nase halten. Wenn wir dann weiter gehen ist er total in Hektik und hechelt und kann sich kaum noch auf uns konzentrieren. An der Leine gehen ohne zu ziehen bekommt er normalerweise schon hin, aber nicht wenn er in dem Modus ist.
Wir werden auf jeden Fall mit einem Hundetrainer daran arbeiten, aber ich dachte vielleicht kennt das jemand und kann uns schon mal ein bisschen einstimmen auf das was da noch kommen kann oder jetzt schon mal einen Rat geben wie wir da mit ihm arbeiten können. -
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Hi
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Wie sieht denn so ein Spaziergang bei euch aus? Spielt ihr mit ihm? Trefft ihr andere Hunde? Läuft er frei oder nicht?
latscht ihr einfach so durch die Gegend? -
Ich würd erstmal die Gassigänge auf ein Minimum reduzieren
ZitatWir gehen viel mit ihm raus
eigentlich nur eine kleine Löserunde laufen und dann gleich wieder heim.
Und zu Hause gar nicht am Alleinbleiben üben, sonderen Hund erstmal Hund sein lassen. Ihr habt ihn erst seit ein paar Tagen, er ist nervös und gestresst. Davon muss er erstmal runterkommen - das funktioniert am besten mit gähnender LangeweileLaßt ihn erstmal ankommen - das Kennenlernen eures Tagesrhytmus' und eurer Eigenheiten sind Aufgaben genug für so einen Hund. Und 1 bis 2 Wochen mit Minimalbewegung schaden schon nicht sondern nützen nur dem Nervenkostüm aller Beteiligten. Dann hat er Zeit, sich in eurem Alltag und bei euch zurecht zu finden und muss sich nicht zusätzlich mit Aussenreizen und so rumschlagen. Erziehen könnt ihr ihn auch in 3 Wochen - jetzt würde ich einfach auf die Einhaltung der Hausregeln bestehen (stubenrein, nichts anfressen usw) und ansonsten den Hund einfach Hund sein lassen................
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Wäre auch mein Ansatz!
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Ich denken, das "wir gehen viel mit ihm raus" überreizt ihn schlicht weg.
Wenn meine Hunde warten müssen, dann stelle ich mich auf die Leine (natürlich so, dass die Leine locker durch hängt, wenn der Hund steht), das ist für meine Hunde das Signal: jetzt wird gewartet und ruhig geblieben.
Ich bin immer dafür, dem Hund zu signalisieren, was er richtig macht. Also würde ich das ruhige warten mit Futter belohnen (es gibt ein paar Kanidaten, die bauen eine große Spannung auf das nächste Leckerlie auf, bei diesen ist das eher kontraproduktiv. Das müsst ihr selber herausfinden). Natürlich sofort belohnen und nicht erst, wenn er anfängt zu winseln.
Zudem zeigt sich hier der Löschungstrotz: wenn ein Verhalten nicht zum Ziel führt (zum Beispiel durch Ignorieren), dann wird das Verhalten, bevor es nicht mehr gezeigt wird, mit einer noch nie gezeigten Intensität gezeigt.
Deswegen steigert euer Hund das Verhalten von winseln in heulen usw.
Wichtig bei dem Verhalten: nicht darauf eingehen! Nicht angucken, nicht ansprechen, nicht wegziehen lassen (schon ein grund auf der Leine zu stehen), kein "Nein" usw.
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Ich würde auch sagen, dass man den Hund erstmal richtig ankommen lässt.. und langsam voranschreitet. Der hat ne Menge durch und muss erstmal runterkommen.... so denke ich.
Zum Jaulen und Winseln draußen: Das hatte Milo auch, weil er sehr hyper war und extrem ungeduldig. Da reichte schon ein 30 Sekunden Plausch mit der Nachbarin und er hat das Fiepen angefangen... ungut.
So habe ich mich von Zeit zu Zeit auf eine Parkbank gesetzt, mit einem Buch und habe Milo an die Bank gebunden. Bin erst mit ihm weiter, wenn er eine Zeit ruhig war. Ich habe ihn nicht beachtet, er wurde nicht angesprochen. Habe mir aber eine Bank ausgesucht, an der wirklich Ruhe und keine große Ablenkung ist, also echt wenig Leute vorbei gehen. Dazu auch Zeiten ausgesucht, in denen ich wusste, es sind nicht viele Hunde unterwegs, sonst wäre seine Aufmerksamkeit natürlich dort gewesen und er hätte nicht entspannen können. Das mussten wir nur ein paarmal machen. Und jetzt, kein Thema mehr. Weil er geschnallt hat, dass er mit Fiepen und Ziehen nicht an sein Ziel kommt.
Vielleicht wäre das ja eine Möglichkeit für euch.
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eine Tageswanderung wenn möglich ..Früh aufbrechen und den ganzen Tag unterwegs , teilweise querfeldein ,tief in den wald rein ,, einen ruhigen Hund und Halter mitnehmen .. nach ca drei Stunden Jause auspacken und beide Hunde im wald fressen lassen . Selber entspannt und ruhig tief durch athmen ...wenn möglich feilauf oder mit schleppleine .. dann weiter am nachmittag einige Km sollte der Hund neben den Halter gehen versuchen so ruhig und entspannt dabei den Hund führen ..dann zum schluß beide hunde zusammen an einer leine gehen lassen .. der zweite Hund sollte wircklich ausgeglichen und ruhig sein.. diese wanderungen mindestens 5mal wiederholen ... den Hund nur wircklich ausschließlich belohnen wenn er in den Pausen ruhig und tiefenentspannt liegt seitlich ausgestreckt . Wärend der wanderung in das essen des hundes Bachblüten Notfalltropfen für Hunde ohne Alkohol .. 2 Tropfen .. sollten es wasser geben dann sollte er schwimmen wenn sie das schaffen .
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Schön, dass ihr Euch des Hundes angenommen habt. Ich hoffe, ihr werdet eine gutes Gespann.
Ich finde was Dächsin und Frollein geschrieben habe sehr plausibel und würde es auch so machen. Hundi erst mal in Ruhe ankommen lassen und nicht gross was tun, ausser gemeinsam zu Hause abhängen. In ein paar Wochen könnt ihr dann mit dem Üben anfangen und insgesamt Eurem neuen Familienmitglied zeigen, was für tolle Sachen man gemeinsam unternehmen kann.
Im Moment ist der Wutz wahrscheinlich noch komplett durcheinander.Eine Freundin von mir hat mit ihrem vor Ungeduld schreienden Hund tagelang vor Schaufenstern rumgestanden damit die Kröte Impulskontrolle lernt. Spass macht das nicht aber irgendwann wird es besser.
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"wir gehen viel mit ihm raus" hört sich nach riesen Touren durchs Irgendwo an, so mein ich das nicht! Wir gehen mit ihm einmal am Vormittag eine große Runde 1,5h und dann 3-4x eine mini Runde bei uns ums Haus. Das ist viel im Vergleich zu vorher. Wir gehen auch nur den selben Weg und werden das die nächsten 2-3 Wochen auch noch so machen, damit er nicht so überfordert von zuviel neuem ist. An sonsten liegt er bei uns daheim im Kennel und entspannt sich inzwischen schon ganz schnell. Die Heul Geschichte passiert aber immer auf den Runden.
Im Ort also die kleine Runde laufen wir mit der kurzen Leine und auf dem Feld mit einer Schleppleine. Das Problem sind halt die vielen Autos die auf unseren Feldwegen fahren, weil da müssen wir ihn festhalten das geht nicht anders und dann geht das Geheule los. -
bbetty, mein Hund hat am Anfang das gleiche Verhalten gezeigt, wenn sie warten musste. Bei uns hat sich das von ganz alleine erledigt. Sie musste, wie die anderen es schon sagten, erst einmal bei uns ankommen.
Wir haben es nicht gezielt geübt, sondern sind in den entsprechenden Situationen einfach ganz entspannt geblieben, haben das Gefiepe ignoriert und auch nichts gesagt. Belohnung funktioniert bei uns dann am besten auch schweigend, einfach still ein Leckerlie geben, ohne großes Tamtam. -
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