Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Hallo, ihr Lieben :winken:


    Ich wollte kurz berichten, dass ich mich endlich mit meiner Bekannten getroffen habe, um das Alleine-Problem zu besprechen.


    Ich habe jetzt also einen neuen Plan und morgen startet das neue Training :D


    Ganz sooo neu ist es nicht, aber ich habe jetzt konkrete Zielvorgaben, die mir neue Motivation und vor allem Struktur gegeben haben.


    Morgen wird der Kennel, der immer noch in meinem Wohnzimmer ungenutzt herumsteht, abgebaut und in den Keller verfrachtet. Meine Bekannte meinte, wenn Hera den nicht von sich aus aufsucht, dann ist er nicht als Ruheort geeignet, was mir ja schon irgendwie klar war. Ich wollte den aber erstmal noch stehen lassen, falls sie jetzt sagt, dass der Kennel das Mittel der Wahl ist.


    Das Wohnzimmer und damit der ehemalige Standort des Kennels wird unsere neue Trainingszone. Ich habe ein neues Hundekissen bestellt, das Hera noch nicht kennt und das jetzt neu als Sicherheitsbereich ganz von vorne aufgebaut wird. Das heißt, das Kissen wird nur im Training für sie dort liegen und ansonsten weggeräumt. Sie meinte, ich kann das Kissen mit zusätzlichen Signalen kombinieren, also z.B. mit einem Duft und/oder mit leiser Musik.


    Erste Trainingsphase wird sein, dass ich den Hund auf dieses Kissen schicken kann und sie dort als Ziel 20 Minuten entspannt liegen bleibt. Aufstehen ist nur nach Auflösesignal erlaubt. Wir sollen mit Sekunden anfangen und langsam steigern, bis sie die 20 Minuten liegen bleibt. Sie sagte, ich soll darauf achten, dass das Ganze nicht mit Aufregung verbunden ist, sondern öde für den Hund ist.


    Wenn sie das schafft, startet Trainingsphase 2, in der sie 20 Minuten liegen bleiben soll, obwohl um sie herum Unruhe herrscht. Ich soll also hektisch im Zimmer herumlaufen, gegen Möbel klopfen, klappern und solche Sachen. Ich muss mir was überlegen, wie ich 20 Minuten lang Lärm machen kann :ugly: Das wird seltsam.


    Naja, und dann arbeitet man sich in weiteren 20-Minuten-Schritten immer weiter voran, d.h. erstmal außer Sicht, dann Unruhe außer Sicht, dann bei geschlossener Zimmertür, dann zur Wohnungstür.


    Dem Hund soll klar sein, dass das eine Übung ist. Und irgendwann soll sie nicht mehr zwischen Übung und Ernstfall unterscheiden können.


    Parallel dazu soll ich Schlüsselreize desensibilisieren. Sie meinte, es sei mit Schlüssel klappern und Jacke anziehen nicht getan, sondern ich soll auch Reihenfolgen beim Fertigmachen abändern. Also z.B. die Schuhe mal erst außerhalb der Wohnung anziehen oder früh erst Kaffee trinken, dann duschen o.ä.


    Außerdem soll ich im Alltag öfter Übungen zur Impulskontrolle machen. Zum Beispiel soll Hera bei unserer Leckerlisuche erst auf Kommando lossuchen dürfen. Da habe ich bisher nicht besonders drauf geachtet. Auch war mir nicht so wichtig, ob sie sofort beim Öffnen der Heckklappe des Autos in den Kofferraum springt oder sofort durch die Tür stürmt, wenn ich sie öffne. Hier soll sie ebenfalls warten lernen. Also erstmal z.B. Sitzen und dann auf Freigabe los.


    Meine Bekannte hat mir noch so einen Übersichtszettel für allgemeines Verhaltenstraining mitgegeben, da sind aber viele Sachen dabei, die sich noch nach den alten Rangordnungsmustern richten, die ich für nicht richtig bzw. notwendig halten. Das heißt, ich werde mir da nur die Sachen raussuchen, die ich für logisch halte und von denen ich glaube, dass sie unser Training unterstützen können. Mein Hund darf jedenfalls weiterhin aufs Sofa und vor mir fressen ;)


    Soviel erstmal von uns. Ich hoffe, bei euch allen läuft das Training gut. Ich werde hoffentlich wieder etwas öfter berichten, wie es läuft. Momentan ist arbeitstechnisch die Hölle los. Ich kann die Ferien kaum abwarten.

  • Ach scheiße man. Immer, wenn ich mal denke: "Jetzt läufts", was Hundesitter angeht, kommt ne Absage. Ich kann das nicht mehr. Gut, ich arbeite aktuell von Zuhause aus, aber trotzdem.


    @_Vila_ freut mich, dass ihr nen Plan habt.


    Bei mir war in letzter Zeit der Hund ab und an mal zum Einkaufen alleine. Training packe ich nicht (40Std-Woche, zur Zeit teilweise auch 44Std-Arbeitswoche wg Weihnachtsgeschäft und so), zur Zeit zumindest nicht.


    Joah. Lief gefühlt mal so, mal so.


    Ich find es nur richtig enttäuschend, dass nun meine Betreuung weggebrochen ist.
    Gut, dann bleibt der Hund während Einkäufen Zuhause, das ist es nicht.


    Die Betreuung war FÜR MICH GEDACHT. Dass ich nach 3 JAHREN ENDLICH MAL AUF EIN KONZERT ODER INS KINO ODER ÜBER'S WOCHENENDE MAL WEG KANN.
    Das fällt jetzt weg.
    Ich pack das nicht mehr.

  • Je nach dem wie lange man schon versucht zu trainieren und wie die Aussicht auf ein schönes neues Zuhause aussehen gibt es denke ich irgendwann einen Punkt dem es die Hundehaltung auch nicht mehr wert ist sein komplettes Leben so einzuschränken.


    Ich war auch schon an dem Punkt wo ich darüber nachgedacht habe.
    Aber mein Hund war halt auch noch jung, dann kamen doch Fortschritte/Hoffnung und ich habe eine tolle, eigentlich Tag und Nacht verfügbare, günstige Sitterin am Arbeitsort. Bei meinem Freund springt die Schwiegermutter oft ein (da jault Wilma zwar IMMER und kommt schlecht zu Ruhe, das macht aber wenigstens nicht das Training Zuhause kaputt). Wäre das alles nicht gegeben wäre der Hund glaube ich nicht mehr hier.




    Bei uns lief es eine Zeit super bzw tut es in meiner Wohnung auch noch.
    Bei meinem Freund ist es leider wieder schlechter. Wir waren letztes zum ersten Mal Abends essen. Alleine. Knapp drei Stunden. Naja die erate Std war gut. Danach gab es rumlaufen, stehen und Tür anstarren sowie im Liegen die Tür anstarren. Ob sie gejault hat weiß ich nicht, da ich im Zeitraffer tonlos aufnehme. Naja als wir wieder kamen hat sie sich eine halbe Stunde nicht beruhigt und danach 2 std wild ihren Knochen gekaut. So gestresst war sie bei Ankunft noch nie obwohl auf früheren Videos deutlich mehr Unruhe zu sehen war.
    Danach wurde ich auch wieder in der Wohnung verfolgt..


    Eigentlich war genau das unser Ziel. Abends mal weg zu können.. Essen, Weihnachtsmarkt etc. Naja war wohl zu viel. Wir trainieren ja auch erst anderthalb Jahre...

  • @Laviollina ach du, an dem Punkt war ich schon oft. Letztens auch schon ernsthaft.


    Grade steht das nicht zur Debatte. Aber ja...

  • Ich kann grade ja so überleben. Um das "Leben" kümmer ich mich dann. Aber prinzipiell bin ich jetzt eben zum ersten Mal an dem Punkt, wo ich keine Betreuung zum "Überleben" brauche. Daher ist das vielleicht eher ein "Luxus"-Problem, wer weiß... Ich bin es grad einfach mal wieder leid und musste das mal los werden.

  • @U und M: Ich kann verstehen, dass du es leid bist und dass du dir da Luft machen musstest :streichel: Es wird von vielen unterschätzt, wie es wirklich ist, wenn der Hund nicht alleine bleiben kann. Vor allem, wenn es eben nicht nur vorübergehend, sondern dauerhaft so ist.

  • Hallo liebe Allein-Sein-Experten,


    ich hab mal eine Frage, die ihr mir vielleicht beantworten könnt :)
    Meine Hündin ist immer sehr aufgeregt, wenn ich mich fertig mache zum rausgehen. Unabhängig davon, ob ich sie mitnehme oder da lasse. Wenn ich sie alleine lasse, dann kommt sie ins Schlafzimmer, ist nervös wenn ich gehe, beruhigt sich allerdings wieder schnell (das allein-sein selber ist also nicht das Problem). Das Ding ist, dass sie aber immer so aufgeregt ist, wenn ich mich anziehe und Rucksack packe etc.
    Sie lauert dann immer auf und wenn ich sie rufe, weil sie mitkommen kann, dann sprintet sie übertrieben glücklich in Richtung haustür. Mein anderer Hund ist Buddha in Person, schläft so lange bis ich sie zur Tür rufe und rennt nie so euphorisch umher ;)


    Meine Frage: wie kann ich den Aufbruch mit Hund etwas entspannter gestalten, sie mehr beruhigen? Wie brecht ihr auf? Ruft ihr den Hund, wenn ihr angezogen an der Tür steht oder darf der Hund schon beim "Aufbruch-Prozess" dabei sein? Ich glaube, mein Hund braucht vielleicht ein eindeutiges Signal wenn er alleine bleiben muss und wann er mit darf...?!
    Hoffe meine Frage ist nicht zu schwurbelig und lasse liebe Grüße da :)

  • Das Problem hatte ich auch.
    Hier war die Lösung, dass ich einen ganz anderen Ablauf eingeführt habe, wenn der Hund nicht mitkommen darf. Also ich hänge als erstes einen Schal an die Tür (schön sinnlos für mich deswegen ein einfaches Zeichen), dann bringe ich die Hunde ins Schlafzimmer, tagesdecke aufs Bett und erst dann mache ich mich fertig (auch im Schlafzimmer). Somit ist den Hunden einfach von Anfang an klar, was jetzt passiert :-)


    Wenn die Hunde mitkommen, ziehe ich mich einfach so an, mit offenen Türen, ohne Schal in der Tür, ohne Kauknochen vorher etc.

  • @FiaAndtheRat Ich glaube ganz verstehe ich dein Problem nicht...? Willst du einfach generell mehr Ruhe bevor ihr los geht oder einfach dass sie nicht so aufgeregt ist wenn sie sowieso nicht mit darf?


    Immer wenn wir hier gehen ohne Hund mache ich schon beim fertig machen ein ganz bestimmtes Radio an (das läuft nie wenn wir daheim sind). Herr Hund weiß dann direkt dass er nicht mit darf und kommt gar nicht erst in eine Erwartungshaltung dass jetzt was tolles passiert. Ich habe immer das Gefühl dass es ihm sehr hilft weil dann einfach weniger Frust für ihn aufkommt.


    @Laviollina ich bin da auch ganz deiner Meinung, dass man eben nur bis zu einem gewissen Punkt sein Leben umstellen kann und um den Hund herum organisieren kann. Irgendwann geht es einfach nicht mehr. Ich bin sehr froh dass es bei uns besser läuft, auch wenn mich das Thema wahrscheinlich immer im Hinterkopf begleiten wird.


    @U und M übt ihr momentan denn überhaupt? Sie konnte ja schon mal viel mehr, also wird das ja hoffentlich irgendwann wieder klappen. Trotzdem ist es kacke wenn Sitter abspringen.

  • @Laviollina Danke für die Antwort :) - werde etwas ähnliches ab jetzt auch probieren.


    @hundekeks007
    genau, ich wollte wissen, welche Unterschiede es in euren Handlungsabläufen bei "Aufbruch mit Hund" und "Aufbruch ohne Hund" habt, wodurch eure Hunde klar verstehen, was gerade passiert.
    Meine ist IMMER aufgeregt, wenn ich aufbreche. Auch wenn sie mitkommt...
    Würde der Lütten einfach gerne mehr Sicherheit, Klarheit und Ruhe geben :)

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