Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Ich kann dir Michaela ans Herz legen. Den Kurs mache ich gerade auch mit. Es ist halt die "Standart" Methode mit Entspannungssignalen, Ignoriersignal aufbauen usw., aber das ist halt im Moment das Non plus ultra in dem Bereich auch wenn es bedeutet dass man den Hund erstmal nicht mehr unbetreut lassen darf.


    https://www.herzundgspia.at/ak…ine-kurs-alleine-bleiben/


    Man hat mehrere Einzelgespräche mit ihr und sie nimmt sich echt viel Zeit und nebenbei ist sie super symphatisch. Und wie lieb dass sie mir immer sagt was ich für einen Spezialfall habe :lol:

  • Oh Mann,

    gestern habe ich es wohl übertrieben. 😕

    1 bis 1,5 Stunden alleine bleiben hat Odin jetzt schon immer gut hinbekommen. Gestern stand ich im Stau und war erst nach 2 Stunden wieder zu Hause. Ich konnte beobachten, wie er nach einer Stunde anfing, herumlaufen. Erst noch relativ entspannt, irgendwann aber immer hektischer und zum Ende hin mit panischem Gejaule und Gebelle.

    Ich hoffe ich habe mir die Erfolge der letzten Wochen damit nicht komplett zerstört 😭

  • Das erste was mir einfällt dazu ist tatsächlich Verlustangst. Ihr seid vorher zu 3. gewesen? Und jetzt sind plötzlich 2 von 3 Bezugspersonen weg.

    Sie hat vielleicht Angst, dass dies mit dir auch passiert.

    Sie versteht ja "umziehen" nicht. Für Sie kam das aus heiterem Himmel, plötzlich neue Umgebung, 2 Bezugspersonen weg und dann gehst du auch noch.

  • Nein nicht mal der Partner oder eine andere Person darf währenddessen in der Wohnung aufpassen. Der Hund soll die Wohnung positiv verknüpfen und das kann er wohl nicht, wenn er dort bleiben muss wenn Frauchen/Herrchen geht und er dann eben jault. Wo anders wäre das wohl egal weil der Hund dort nicht wohnt.

    Huhu, sorry dass ich so reingrätsche, aber das stimmt nicht!


    Ich habe mir sowohl das gratis Webinar von ihr angeschaut, als auch den Podcast gehört und ihr dann eine Frage bei Instagram zu genau dem Thema gestellt und kann da deshalb etwas zu sagen. :smile:


    Zunächst einmal muss man zwischen 2 verschiedenen Arten von Trennungsstress unterscheiden. Es gibt Hunde die können einfach nicht alleine bleiben, aber sind entspannt sobald irgendeine Person da ist und dann gibt es Hunde, die sind so sehr auf eine Person bezogen, dass sie nicht ohne diese Person sein können und auch Stress haben, wenn eine andere Person (zB Hundesitter oder Partner) da ist.


    Bei ersterem, also Hunden die nur nicht ganz alleine bleiben können, spielt es keine Rolle wo sie sich während der Abwesenheit der Besiter*innen aufhalten, solange jemand da ist, der aufpasst. Das kann also auch sehr problemlos die eigene Wohnung sein.


    Beim zweiten Szenario, also bei Hunden die nicht ohne die Bezugsperson sein können, ist es besser, wenn man sie zu jemand anderem nach Hause gibt, sodass sie den Stress (den sie so oder so ohne die Bezugsperson haben werden) nicht unbedingt in der eigenen Wohnung haben. Hat man aber Familie, die im selben Haus wohnt, ist es nicht notwendig den Hund extra woanders hin zufahren. Das war nämlich das, was ich sie auch gefragt hatte.

    Ich hatte bei Fina nämlich erst die Befürchtung, dass sie nicht ohne mich sein kann, aber mein Freund ist ja hier, wenn ich weg bin. Da hatte ich sie gefragt, ob das auch in Ordnung ist und sie meinte, wenn das eine Person ist, mit der der Hund auch zusammen lebt und gut kennt, dann geht das. Man soll den Hund dann halt möglichst gut unterstützen, zB mit Kong, Futterbeschäftigung oder was auch immer dem Hund halt Spaß macht.



    Den Hund extra woanders hinzufahren, obwohl man Familie im selben Haus hat, fand ich nämlich auch etwas utopisch. Aber so ist es auch nicht. :smile:


    Ich muss sagen, dass ich ihr Angebot super toll finde und auch aus dem Podcast schon viel mitgenommen habe. Sie widerlegt auch viele Mythen rund um das Thema Trennungsstress, auf Basis aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse und hat ja auch selber einen Hund, der jahrelang unter der Thematik gelitten hat. Ich kann auch ihren Instagram Account wärmstens empfehlen!


    Ansonsten denke ich auch, dass Trennungsstress nichts ist, was man von heute auf morgen "lösen" kann. Es dauert halt seine Zeit negative Emotionen mit positiven Emotionen zu überschreiben. Aber ich würde lieber in den sauren Apfel beißen und ein paar Monate investieren (auch wenn die dann super stressig werden), als im Endeffekt mehrere Jahre mit dem Thema zu kämpfen zu haben und den Hund nie guten Gewissens alleine lassen zu können.



    Eine Freundin von mir ist auch aktuell im Training zu dem Thema und sie lösen es über eine positiv aufgebaute Ignorierzeit im Haus. So lernt der Hund, dass der Mensch nicht immer verfügbar ist, aber das auch nichts schlimmes ist und er lernt sich dabei zu entspannen und sich selbst zu becshäftigen. Sie soll sich ein Ignoriersignal aussuchen (z.B. immer das gleiche Tuch an die Türklinke hängen oder dem Hund ein bestimmtes Halsband anziehen, irgendwas was der Hund wahrnehmen kann) und das dann langsam aufbauen. Bei Interesse kann ich das gerne noch ausführlicher erklären. :smile:

    Jedenfall ist das Ziel am Ende, dass der Hund Erwartungssicherheit hat und weiß, wann der Mensch nicht verfügbar ist und es dann auch egal für den Hund ist, ob der Mensch gerade am Schreibtisch sitzt und nicht verfügbar ist oder gar nicht im Haus ist. So oder so ist er nicht verfügbar.

    Wenn der Hund das kann, also im Haus für längere Zeit ignoriert werden und dabei schlafen / entspannt sein, dann verwendet man das Signal für die Zeit in der man aus dem Haus geht. Finde ich eigentlich eine ganz gute Vorgehensweise.

  • Vielen lieben Dank fürs Richtigstellen. Dann habe ich es falsch verstanden.

  • Diese Larissa Hunde alleine lassen hatte ich auch schon mal gefunden und mir das einstündige Webinar angesehen. Irgendwie hat mich dann aber der ganz schön saftige Preis abgeschreckt 🙈


    Und ich glaube, das ist auch eher für echte Trennungsangst-Hunde. Unser hat ja eher Kontrollverlust bzw. eine fehlende Führungsstruktur.

    Unser Hundetrainer arbeitet bei uns ja gar nicht mit der klassischen Zeitsteigerung und Schlüsselreiz Abbau. Und trotzdem meine ich, Verbesserungen zu erkennen.


    Ich muss nachher ins Büro, da muss er wieder 2 Stunden alleine bleiben. Ich hoffe, heute klappt besser als Montag...

  • Und ich glaube, das ist auch eher für echte Trennungsangst-Hunde. Unser hat ja eher Kontrollverlust bzw. eine fehlende Führungsstruktur.

    Unser Hundetrainer arbeitet bei uns ja gar nicht mit der klassischen Zeitsteigerung und Schlüsselreiz Abbau. Und trotzdem meine ich, Verbesserungen zu erkennen.

    Darf ich fragen wie Euer Trainer das begründet hat und was da die genauen Unterschiede sind? Also wieso hat er "echte" Trennungsangst bei eurem Hund ausgeschlossen?

  • Und ich glaube, das ist auch eher für echte Trennungsangst-Hunde. Unser hat ja eher Kontrollverlust bzw. eine fehlende Führungsstruktur.

    Unser Hundetrainer arbeitet bei uns ja gar nicht mit der klassischen Zeitsteigerung und Schlüsselreiz Abbau. Und trotzdem meine ich, Verbesserungen zu erkennen.

    Darf ich fragen wie Euer Trainer das begründet hat und was da die genauen Unterschiede sind? Also wieso hat er "echte" Trennungsangst bei eurem Hund ausgeschlossen?

    Der hat in einem zweistündigen Gespräch ganz viele Fragen gestellt. Zur häuslichen Situation, zum Verhalten gegenüber Besuch, anderen Hunden, generell beim Gassi gehen uvm. Und ist dann halt zu dem Ergebnis gekommen, dass Odin es als seine Aufgabe ansieht, bei uns die "Höhle" zu bewachen und zu kontrollieren, wer ein und ausgeht. Dementsprechend baut unser Trainer nun auch darauf auf, dass wir ihm diese "Aufgabe" wieder abnehmen.


    Er war übrigens heute ohne Murren über eine Stunde alleine. Dann kam unverhofft mein Sohn schon aus der Schule.

  • Zu den Unterschieden zwischen Trennungangst und Kontrollverlust gibt es einige sehr gute Videos bei Youtube. Gib dort einfach mal Trennungangst ein.


    Echte Trennungangst ist wohl auch eher selten das Problem.

  • Hallo ihr lieben,


    ich brauche mal eure Gedanken dazu, wie ich mehr Entspannung ins Alleinbleiben bringen kann. Wir haben nämlich kürzlich eine Kamera gekauft, und wissen jetzt, dass das leider etwas fehlt. Würde mich da sehr über Vorschläge und Input freuen!


    Dakota ist jetzt bisschen über zwei Jahre alt, war von Anfang an bei uns. Das Alleinebleiben ist bei uns kein Alltag, da wir beide 80-100% im HO arbeiten, aber kommt 1-2x pro Woche vor. Am Anfang haben wir es mit dem häufigen "rein- und rausgehen" geübt, das hat aber immer erst recht Unruhe reingebracht, sodass wir ziemich schnell zu festen, klaren Routinen und Strukturen gewechselt haben. Das sieht mittlerweile so aus, dass Dakota ins Schlafzimmer gebracht wird, wir - seit wir vor einem halben Jahr in eine Wohnung im EG gezogen sind - die Rollos runter lassen, uns mit einem Stichwort verabschieden und im Nebenzimmer Radio anmachen. So weit, so gut - sie alleine im Schlafzimmer lassen tun wir ziemlich häufig, auch während der HO-Zeit immer mal wieder, und sie sucht das Zimmer auch sehr gerne von selbst aus. Sie pennt dann problemlos, Tür offen oder zu.


    Wir haben uns jetzt aber eine Überwachungskamera zugelegt, und sehen, dass sie bei der Alleinbleibezeit leider nicht so entspannt ist, wie wir dachten. Solange wir (bzw. irgendjemand) in der Wohnung ist, ist alles gut, aber sobald Wohnungs- und Haustür zugefallen sind und wir gegangen sind, beginnt sie, unruhig zu sein. Sie bellt nicht, aber sie ist halt einfach nicht entspannt - sie steht rum, hüpft aufs Bett und guckt aus dem Fenster (wo man mit geschlossenen Rollos ja eigentlich nichts sieht). Sie legt sich auch mal hin, aber bleibt wach und wachsam.


    Wo und wie würdet ihr hier trainingstechnisch ansetzen?

    (Wir hatten schonmal mit Schlüsselreize abbauen angefangen, also öfter mal durch Wohnungs- und Haustür gegangen - dann hat leider eine Nachbarin gemeckert, warum wir so oft die Tür auf- und zumachen, das wär so laut :face_with_rolling_eyes:)

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