Lonely Barkers - die Alleinbleib-Selbsthilfegruppe

  • Sie liegt selbstgewählt da. Wir sitzen in der Küche und unterhalten uns, sie liegt bei uns. Dann steht sie irgendwann auf und geht durch den Flur ins Wohnzimmer, oder ins Schlafzimmer. Sie kann da immer etwa eine Stunde liegen, ohne uns zu sehen. Dann kommt sie zu uns zurück. Da sind gar keine Kommandos oder geschlossene Türen im Spiel.

    Ja dann würde ich genau damit anfangen.
    Ihr einen Bereich zuweisen in dem sie von euch getrennt ist (z.B. Welpengitter), anfangs auf Sicht, später geht ihr in andere Räume.

    Langsam steigern und nur dann was neues hinzufügen, wenn sie entspannt ist.


    Solange sie selbstständig entscheiden kann ob sie bei euch liegen kann oder nicht, ist es kein wirkliches getrennt sein.

    Das werden wir ausprobieren, danke. Wir haben so ein Gitter und haben da auch schon öfter mit geübt. Machen dann jetzt aber erstmal nur Gitter + in Sichtweite sein, bis sie das perfekt kann. In der Vergangenheit hat sie sich auch schon mal aufs Gitter mit den Vorderpfoten gestellt oder sich davor gelegt und gefiept. Sowohl als wir in Sichtweite waren als auch als wir nicht Sichtweite waren. Wie reagiert man darauf? Sie in beiden Fällen sofort wegschicken? Oder ignorieren? Wie macht man so etwas am effektivsten?

  • Ja dann würde ich genau damit anfangen.
    Ihr einen Bereich zuweisen in dem sie von euch getrennt ist (z.B. Welpengitter), anfangs auf Sicht, später geht ihr in andere Räume.

    Langsam steigern und nur dann was neues hinzufügen, wenn sie entspannt ist.


    Solange sie selbstständig entscheiden kann ob sie bei euch liegen kann oder nicht, ist es kein wirkliches getrennt sein.

    Das werden wir ausprobieren, danke. Wir haben so ein Gitter und haben da auch schon öfter mit geübt. Dabei hat sie sich auch schon mal aufs Gitter mit den Vorderpfoten gestellt oder sich davor gelegt und gefiept. Sowohl als wir in Sichtweite waren als auch als wir nicht Sichtweite waren. Wie reagiert man darauf? Sie in beiden Fällen sofort wegschicken? Oder ignorieren? Wie macht man so etwas am effektivsten?

    Wenn das schon zu viel ist dann schick sie erstmal im Raum auf einen Platz und wenn das geht dann schicke sie von einem Raum in einen anderen. Wenn sie wieder kommt, dann wieder weg schicken.

    Das ganze begleitet von Ritualen wie konditionierter Entspannung

  • Das werden wir ausprobieren, danke. Wir haben so ein Gitter und haben da auch schon öfter mit geübt. Dabei hat sie sich auch schon mal aufs Gitter mit den Vorderpfoten gestellt oder sich davor gelegt und gefiept. Sowohl als wir in Sichtweite waren als auch als wir nicht Sichtweite waren. Wie reagiert man darauf? Sie in beiden Fällen sofort wegschicken? Oder ignorieren? Wie macht man so etwas am effektivsten?

    Wenn das schon zu viel ist dann schick sie erstmal im Raum auf einen Platz und wenn das geht dann schicke sie von einem Raum in einen anderen. Wenn sie wieder kommt, dann wieder weg schicken.

    Das ganze begleitet von Ritualen wie konditionierter Entspannung

    Okay, werden wir machen. Empfiehlt es sich denn jetzt schon, parallel den Schlüsselreiz "Wohnungstür" anzugehen? Also die Tür immer wieder zu öffnen und zu schließen zum Beispiel? Oder wie macht man das am besten? Natürlich so, dass wir erstmal in der Wohnung bleiben. Geschlossene Tür ist bei uns nicht gleich geschlossene Tür. Eine geschlossene Tür in der Wohnung erzeugt bei weitem nicht so viel Panik, wie das Geräusch beim Schließen der Wohnungstür und im Treppenhaus stehen. Haben uns schon sehr den Kopf über diese Tür zerbrochen, da selbst das Stehen vor der Wohnungstür alles zum Beben bringt. Sie müsste doch eigentlich checken, dass wir nicht ganz weg sind, wenn wir noch vor der Tür stehen. Tut sie aber nicht. Üben wir jetzt natürlich auch erstmal nicht, sie soll uns ja am Anfang noch sehen können. Wir starten ja wieder bei Null gerade.


    Klar, wir müssen viele Sachen vorher üben, bevor wir ganz weggehen. Aber irgendwie fehlt uns die Fantasie, dass sie irgendwann das Schließen der Wohnungstür nicht mehr stören wird. Sie verknüpft das ja mit, "die sind nicht mehr verfügbar für mich, weil Wohnungstür heißt nach draußen gehen und weit von der Wohnung weggehen." So wie ich es verstanden habe, kann sie auch gar nicht verstehen oder lernen, dass wir immer wieder zurückkommen werden und wird es auch niemals können.


    Kann doch sein, dass sie irgendwann auf jegliche Arten getrennt von uns in der Wohnung sein kann, aber wenn wir ganz nach draußen gehen, nicht mehr. Sie hat ja auch aus verschiedenen Fenstern rausgeschaut, wenn wir ganz weggehen. Das macht sie natürlich nicht, wenn wir sie in der Wohnung räumlich von uns trennen.


    Vielleicht sollten wir die Wohnungstür gerade auch ganz vergessen und nur die Trennung in der Wohnung üben. Würde mich trotzdem stark interessieren, wie das klappen soll, dass diese Tür irgendwann gar kein Problem mehr darstellt. Damit man weiß, dass sich das ganze kleinschrittige Training davor überhaupt lohnt.

  • Irgendwie brauche ich die Sicherheit, dass sich das ganze kleinschrittige Training vor dem richtigen Weggehen überhaupt lohnt, versteht ihr?


    Da wir gerade in der Situation sind, in der wir sind, ist es zugegebenermaßen schwer objektiv zu bleiben und zu verstehen, dass andere auch mit schwierigen Fällen von Trennungsangst umgehen müssen. Man denkt ja immer, dass es bei einem selbst am schlimmsten ist und es bei keinem anderen ähnlich sein kann.


    Vielleicht kennt ja jemand eine Erfolgsgeschichte, die Mut macht.

  • Es gibt keine Garantie und keine Sicherheit. Hunde sind Lebewesen!

    Aber meiner Beobachtung nach lernen es die meisten Hunden.


    In diesem Thread findest du auch viele Erfolgsgeschichten zum Beispiel von der Hündin von Icephoenix die das Thema begonnen hat


    Nachtrag, vielleicht auch als Motivation für alle anderen: im ersten Beitrag im Thread haben shira und ich noch 5-7 MINUTEN als Ziel zum festigen angepeilt. Jetzt sind wir bei 5-7 STUNDEN!


    Also - dran bleiben ! Vor 4 Jahren hätte ich niemals gedacht, dass die Hyäne auch nur mal länger als eine Stunde schafft, ohne hysterisch zu werden!

  • Vielleicht kennt ja jemand eine Erfolgsgeschichte, die Mut macht.

    Mara konnte als junger Hund keine Sekunde aushalten, die ich aus dem Raum gegangen bin. Wohnung verlassen war nicht möglich. Inzwischen bleibt sie gut alleine, wenn sie merkt dass ich meine normale Tasche statt dem Hundekram vom Haken nehme, hüpft sie einfach aufs Sofa und hängt da rum, bis ich zurück bin - oder auf ihrer Flocke, oder auf dem Bett. Ganz selten mal hat sie Tage, wo sie frustig wird - meistens, wenn mein Weggehen irgendwie stressig und hektisch ist, das kommt aber wirklich sehr, sehr selten vor. Und auch dann reguliert sie sich alleine wieder runter. Ich hätte früher nie gedacht, dass wir mal so weit kommen.



    Geholfen hat hier ne Mischung aus konditionierter Entspannung, festen Abläufen, viel Geduld, und letztlich auch ein Umzug, der uns in die Karten gespielt hat.

    Was bei uns nicht funktioniert hat, war dieses Rumgerenne, den ganzen Tag raus und wieder rein, Tür auf, Tür zu, was ja oft empfohlen wird. Das hat den Hund wahnsinnig gemacht und mich auch, aber das ist sicherlich auch ne Frage, mit welchem Typ Hund man zu tun hat. Die konditionierte Entspannung war, würde ich sagen, das allerhilfreichste.

  • Sehr interessant und schön, dass es jetzt klappt! Bei uns ist es nach wie vor nicht so, dass wir nicht den Raum verlassen können. Gerade ist unsere Hündin seit mehr als 20 Minuten hinter einem Türgitter, liegt aber völlig entspannt auf der Couch.


    Ich bin theoretisch in Sichtweite in der Küche, aber sie nutzt das gar nicht und bleibt auf der Couch, wo sie mich nicht sehen kann. Das ist selbst dann noch so, wenn ich am Wohnzimmer vorbeilaufe, um in einen anderen Raum zu gehen, wo sie mich nicht sehen könnte. Sie bemerkt, dass ich in einen Raum außer Sichtweite gehe, aber rührt sich nicht.


    Wie ich weiter oben schon beschrieben habe, ist die Wohnungstür unser Riesenproblem. Das Geräusch beim Schließen der Tür versetzt unsere Hündin in große Panik. Interessant war, dass unsere Hündin auch bei Freunden, also in einer fremden Wohnung, auf die Wohnungstür reagiert. Als sie dort das Schließen der Wohnungstür vernommen hat (als der Wohnungseigentümer und keiner ihrer Bezugspersonen die Wohnung verlassen hat), konnten wir eine Reaktion bei unserer Hündin feststellen, die sehr nach Stress ausgesehen hat.


    Weißt Du, oder jemand anderes, wie man das Geräusch der Wohnungstür desensibilisieren könnte? Mit Leckerlis? Mit ständigen Wiederholungen? Leider haben wir nur diese Tür, um nach draußen zu kommen, sie verknüpft diese also unwiderruflich mit dem Verlassen der Wohnung, um an die frische Luft zu gehen.


    Was ich deutlich machen möchte ist, dass unsere Hündin scheinbar unsere potenzielle Verfügbarkeit braucht. Sobald sich die Wohnungstür schließt, kommt sie in riesigen Stress und jegliche Ruhe ist sofort dahin. Sie würde dann sehr laut jaulen und bellen. Das wissen wir aus Erfahrung. Das würde auch passieren (was ich natürlich nicht provoziere), wenn sie wie jetzt schon fast eine halbe Stunde lang keinen Kontakt zu mir gesucht hat und mich nicht einmal sehen wollte in dieser Zeit, ich jetzt aber einfach aus der Wohnungstür rausgehen würde.


    Leider ist das Schließen unserer Wohnungstür immer recht laut, da sie von außen keine Türklinke hat.


    Es ist seit ein paar Tagen für uns absolute Pflicht geworden, dass immer wenigstens einer von zwei Hauptbezugspersonen in der Wohnung ist, wenn wir keine andere Betreuungsperson für sie haben.


    Ergänzung: Nach exakt 30 Minuten hat sie sich nun das erste Mal vor das Gitter gestellt, um mich sehen zu können. Nach zehn Sekunden ist sie wieder außer Sichtweite gegangen und liegt jetzt wieder auf der Couch.

  • Da hilft tatsächlich nur Desensibilisierung. Also einfach eine Million Mal am Tag Tür auf und zu und nix passiert. Keiner geht raus, keiner kommt rein. Einfach auf und zu.

    Das dann auch mit Jacke anziehen, Schlüssel in die Hand nehmen, etc.

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