BH - wozu dieser Perfektionismus?
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Der Name ist halt irreführend. Es ist keine "Begleithunde"prüfung, sondern ein Sportabzeichen.
Das ist eben auch mein Punkt. Ich als Hundeneuling hätte mir von der Prüfung und dem Training Fokus auf Gehorsam "unterwegs" oder "auf der Straße" erwartet. Also ordentlicher Grundgehorsam, Leine laufen, an anderen Hunden vorbei, an der lauten Straße, an Menschenmassen. Das ist nämlich eigentlich das, woran ich Interesse habe und wo ich gerne Unterstützung hätte und Übungssituationen mit anderen HH. Ich möchte keinen Hund, der wie eine Maschine neben mir her läuft und mich unentwegt anstarrt, wenn es mir um das Üben von Alltagssituationen geht.
Ich dachte bis vor Kurzem auch, dass die BH genau das anbietet. Hab mich halt getäuschtHabe jetzt hier vom Hundeführerschein gelesen, geht das eher in die Richtung die ich möchte? Oder habt ihr Tipps und Alternativen (Raum Frankfurt)? Würde mich freuen
Ich glaube wirklich, vielen ist einfach nicht klar, dass es ein Sportabzeichen ist.
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Ich glaube wirklich, vielen ist einfach nicht klar, dass es ein Sportabzeichen ist.
Sorry, aber dann muss man sich einfach ein wenig informieren, bevor man einen Kurs bucht oder sich bei einem Verein anmeldet.
Für Futternäpfe oder Leinen können die Leute tagelang recherchieren, aber einmal bei Google das Wort "Begleithundeprüfung" eintippen, um zu sehen, was da verlangt wird, ist wieder zu viel verlangt, geschweige denn mit dem Trainer im Vorfeld mal Ziele, Wünsche und Ablauf der Ausbildung abzusprechen.
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Sorry, aber dann muss man sich einfach ein wenig informieren, bevor man einen Kurs bucht oder sich bei einem Verein anmeldet.
Und in Wikipedia steht auch: "Gefordert wird Fußgehen mit und ohne Leine, Durchgehen einer Menschengruppe, Sitzübung und Ablegen in Verbindung mit Herankommen. Eingefügt sind Wendungen, Tempowechsel und Anhalten. Außerdem muss der Hund, während ein anderes Mensch/Hund-Team seinen Unterordnungsteil absolviert, unangeleint in einer Entfernung von 30 Schritt zu seinem Hundeführer abliegen, also eine Ablage unter Ablenkung zeigen. Nach bestandenem Unterordnungsteil wird außerhalb des Hundeplatzes das sichere und freundliche Verhalten des Hunds gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern (Radfahrer, Spaziergänger, Jogger, etc.) und anderen Hunden überprüft." - http://de.wikipedia.org/wiki/Begleithundpr%C3%BCfung
Das hört sich für mich wie normaler Gehorsam an und nicht perfekte OU. Von daher hätte ich auch erwartet, dass es das ist, was ich suche. Einzig die Youtube Videos haben mich immer stutzig gemacht, von dem, wie etwas gefordert wird. Aber da dachte ich, haben es halt Leute übertrieben, um perfekte Punktzahl zu bekommen. Dass das so gefordert ist, war mir wirklich nicht klar.
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Alternativen für die BH gibt es genügend. Beim dhv ist es der TeamTest, beim SV das Augsburger Modell und beim DVG der VDH-Hundeführerschein.
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Wikipedia ist nun nicht unbedingt die Seite, die ich fuer solche Infos nutzen wuerde.
Und das andere Problem duerfte das Wort 'Fußgehen' sein. Zig HH meinen damit das was sie im Alltag verlangen. Gemeint ist aber das 'Sportfuss'.. -
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Alternativen für die BH gibt es genügend. Beim dhv ist es der TeamTest, beim SV das Augsburger Modell und beim DVG der VDH-Hundeführerschein.
Und ausserhalb von Vereinen gibts noch den BHV-Hundeführerschein. Den find ich wirklich anspruchsvoll und der ist definitiv auf Alltag ausgelegt. -
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Sorry, aber dann muss man sich einfach ein wenig informieren, bevor man einen Kurs bucht oder sich bei einem Verein anmeldet.
Korrekt - aber wer packt das schon, sich über auch wirklich alles bis ins Kleinste zu informieren? Uns ging es um die Möglichkeiten der Erstausbildung - und da bleibt nur die BH. Warum soll ich da groß nachforschen, ob das Sinn macht oder dann eher doch nicht - für uns, für DIESEN Hund? Vieles wird einem ja auch erst in der Praxis Stück für Stück bewusst und nicht alle Trainer arbeiten wirklich gut - mit Mensch und Hund. Das steht denen ja (leider) auch nicht auf der Stirn ...
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Also ein Stück weit kann ich den Gedanken schon nachvollziehen, dass manche Dinge einfach nicht nötig erscheinen. Die BH ist eben in vielen Vereinen die erste Prüfung und oft auch die einzige die angeboten wird, um zB den HUnd in der Stadt vom Leinenzwang in manchen Gebieten befreien zu lassen. Und was davon genau ich nun für Agility zB noch brauche, lässt sich auch an einer Hand abzählen.
Ich finde, dass man vor allem lernt, WIE man seinem Hund DInge beibringen kann und wie ich diese dann in eine bestimmte Richtung verbessere. DAS wiederum kann ein HUndeleben lang nicht schaden, denn die Art und Weise, wie ich eine Übung aufbaue und sie verbessere, lässt sich ja auch viele andere Dinge übertragen und somit immer nutzen, wenn mein HUnd etwas lernen soll oder muss, sei es für den Alltag oder um ihn zu beschäftigen. Ein Stück weit sollte man sich also vielleicht einfach mal darauf einlassen, dem Hund schadet es nicht, wenn er lernt, gerade zu sitzen und aufmerksam (muss ja kein perfektes kleben mit ständig anschauen sein) Fuß zu laufen. Im Gegenteil, dieser Lernprozess und die Beschäftigung mit ihm dabei machen den meisten HUnden ja Spaß, so lange man nicht mit Zwang und Druck arbeitet.Meiner muss im Alltag auch nie korrekt Fuß laufen und auch beim Agility braucht er das wohl nie (vom Trailen mal ganz zu schweigen :D), aber er hat Spaß daran, weil es sich für ihn lohnt, weil wir zusammen arbeiten und er daran Spaß hat und immer das Spieli dabei für ihn rausspringt. Was will man mehr. Er läuft auch nicht perfekt am Bein, aber er läuft sichtbar freudig und aufmerksam, schaut mich fast durchgängig an und "hört zu". Die Prüfer die ich bis jetzt erlebt habe, wollen Hunde sehen, die freudig mitarbeiten, ob da der HUnd nun klebt oder auch mal schief sitzt bzw etwas Platz zwischen Hund und Halter ist, wird zwar erwähnt, aber ist lange kein Grund zum Durchfallen.
Ich zB rufe meinen Hund auch aus dem Platz mit "Fuß" direkt in die Grundstellung, werde das vorher ankündigen und vermutlich Punktabzug erhalten, aber dieses Vorsitzen finde ich wirklich so dermaßen überflüssig und Alf hatte es in der Rettungshundestaffel, wo wir ein halbes Jahr waren nun auch schon so gelernt, dass ich das so belassen habe. Das machen übrigens wirklich einige. Wenn man so aber schon ein paar Pünktchen verliert, sollte der Rest stimmen und nach "ich habe mir Mühe gegeben und mir etwas dabei gedacht" aussehen, nicht nach "Vorsitz konnte ich nicht ordentlich beibringen, also hab ichs gelassen".
Ich persönlich finde und sehe das auch grad bei Alf, dass das kontinuierliche arbeiten am schönen aufmerksamen "Fuß" gerade meinen noch recht jungen Hund fördert, seine Konzentration immer länger zu halten, was natürlich auch in allen anderen Lebenslagen förderlich ist. Er lernt, dabei zu bleiben, auch wenn anderes spannender sein könnte, er lernt, dass sich das am Ende für ihn immer auszahlt und wir zusammen so jede Menge Spaß haben. DAS wiederum, hilft mir auch beim Agility und auch beim Trailen, denn sich längerfristig konzentrieren zu können, auch wenn drumrum andere Dinge passieren, braucht er da auf jeden Fall auch! Habt ihr das mal so gesehen? :)
Fazit: Man sollte sich darauf einlassen, mal überlegen, was der HUnd beim lernen der Übungen noch so alles nebenher lernt und nicht nur auf die Übung an sich schauen. Wenn eine einzelne Übung so gar nicht zu einem passt, warum nun auch immer (wie bei uns das Vorsitzen), lassen sich oft Alternativen finden. Dann sollte aber der Rest schon auch stimmen. Wer sich "Extrawürste" rausnimmt, muss im Rest mehr bieten, finde ich
Und wenn alles so gar nichts für einen ist, dann ist das auch ok, es gibt genügend alternative Tests.... -
Ich war jetzt schon bei ein paar BHs dabei und beim Fußgehen sind oft Welten zwischen den Prüflingen. Ich habe aber auch erlebt, dass der Prüfer gefragt hat wofür denn die BH sein soll und wenn die Antwort "nur so" war, dann war es nicht so schlimm, wenn es nicht perfekt war. Es gab halt Punktabzug und der Prüfer meinte auch, die die nach der BH Prüfung weitermachen, werden im Anschluss sehr viel besser und er schaue auch immer innerhalb der Prüfungsgruppe wie da die Leistungen sind. Es ist also auch viel Vereins und Prüfer abhängig, wie exakt gearbeitet wird.
Viele Grüße Nicole
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Habe jetzt hier vom Hundeführerschein gelesen, geht das eher in die Richtung die ich möchte? Oder habt ihr Tipps und Alternativen (Raum Frankfurt)? Würde mich freuen
Ich glaube wirklich, vielen ist einfach nicht klar, dass es ein Sportabzeichen ist.
Den Hundeführerschein gibts hier auch (Nähe Stuttgart) - und das ist genau das, was ich mir unter "Begleithund" vorstellte - kein Perfektionismus, sondern das Handling mit Hund im Alltag. Da geht es auch nicht um Perfektionismus, sondern, dass man die Situationen als HH im Griff hat. Also z.B. kommt eine verkleidete Person aus dem Gebüsch - Hund darf dann auch Angst zeigen, bellen,... aber ich als HH muss die Situation dann wieder unter Kontrolle bekommen und den Hund durch diese "Gefahr" bringen - bei den "höheren" Prüfungen ist man da ja dann teilweise durchgefallen.
Und das ist auch etwas, was mir aufgefallen ist: Das einem Trainer manchmal einfach die Messlatte zu hoch legen - da heisst es dann, wenn dein Hund schief sitzt, bist du durchgefallen!!! So wie ich das hier gelesen habe, stimmt das ja aber gar nicht - man hat dann halt "nur" Punktabzug. Hab mir auch Gedanken um unsere "Zukunft" gemacht und die BH durchgelesen - und mir dann auch gedacht, das brauchst du nie anfangen, das schaffst du ja niiiiemals. Aber was ich auch lernen musste: Alles braucht seine Zeit - ich kann halt nicht dreimal den Rückruf üben und meinen, das hat jetzt geklappt, jetzt klappt das immer. Manche Dinge müssen halt tausendmal geübt werden - viele HH sind da halt zu ungeduldig. Oder auch zu inkonsequent.
Ich soll bei der Dummy-Arbeit üben, dass der Hund ganz gerade zu mir sitzt, mit einem Dummy hinter ihm liegend. Das klappt einfach nicht, er setzt sich immer so hin, dass er den Dummy im Auge haben kann (könnt sich ja sonst plötzlich in Luft auflösen). Nun könnte ich sagen: a) Passt so, ich will ja nicht aufs Turnier oder b) neee, das wird korrigiert und geübt und geübt und geübt. Ich hab mich jetzt für b) entschieden, nicht nur wegen der Perfektion, sondern, weil es da auch um Konsequenz geht. Hund will nicht und ich lass ihm seinen Willen ?!?... das geht bei meinem mal gar nicht - da wird dann alles nur noch schlampiger gemacht... Also werden das nervige Tage/Wochen/hoffentlich nicht Monate bis er es dann kann.Und wenn es zu einfach wär, würd es ja auch keinen Spaß mehr machen - also die 100% anstreben und sich dann über 80/90% freuen. Wenn ich im Fernsehen Olympia anguck, erreicht auch kein Dressurreiter 10.0 Punkte
P.S.: Ob ich denn dann mal die BH-Prüfung mache, steht noch in den Sternen, backen wir mal kleine Brötchen und arbeiten langsam auf den Hundeführerschein hin.
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