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Hallo,
wir haben einen 3,5 jährigen Cavalier King Charles Spaniel Rüden.
Dieser wurde vor 4 Monaten per Chip für 1 Jahr kastriert.
Zuvor hatten wir eine Testspritze für einige Wochen gesetzt, um sein zukünftiges Verhalten zu simulieren und waren damit sehr zufrieden. Das als Vorgeschichte.Das Problem ist nun Folgendes:
Der Hund ist sehr auf sein Frauchen fixiert, jebbelt rum und zieht zu ihr hin, falls sie nur mal zwei Meter zur Seite geht. Beim Spaziergehen an der Leine oder frei auf der Wiese mit anderen Hunden kommt es oft vor, dass er aus unerklärlichen Gründen auf seine Artgenossen losgeht, bellt, knurrt und schnappt. Egal, ob Rüde oder Hündin, groß oder klein. Schnüffelt er dann bei einem anderen Hund, geht dieser aber weg, wird hinterhergejagt, weil sowas geht ja nicht!
Beim Herrchen ist dieses Verhalten nicht ganz so stark ausgeprägt. Herrchen kann weggehen und es wird hinterhergeschaut, aber nicht gejebbelt. Wenn Herrchen mit dem Hund geht an der Leine oder im Freilauf geht er zumeist freundlich auf die Hunde zu und spielt im Freilauf auch mit ihnen. An der Leine kommt es ab und zu mal vor, dass er bei gewissen Rüden die Route erhebt und mit einem verschärfte Blick an ihnen vorbei geht.
Woran kann das liegen? Frauchen will aus Angst schon gar nicht mehr mit dem Hund gehen und Herrchen wundert sich, warum der Hund sich bei ihm komplett anders verhält.
Der Hund darf nicht ins Bett, nicht aufs Sofa etc... hat aber überall in den Räumen eine Decke, wo er sich auch von Klein-Auf drauflegt. Geschlafen wird in einem Körbchen im Schlafzimmer von Herrchen und Frauchen, wenn beide mal weg müssen für einige Stunden kommt er seit Welpenalter in seine Transportkiste - und liebt diese auch!
Da Frauchen halbtags und Herrchen ganztags arbeitet ist der Hund seit Jahren schon von morgens bis mittags, wo Frauchen ihn abholt, bei den Schwiegereltern, welche ebenfalls einen Hund haben. Die beiden verstehen sich ganz normal, allerdings ist der Hund der Schwiegereltern ein ganz unsichererer, bellt viel etc. Er hat also noch eine weitere Bezugsperson.
Gelaufen wird zumeist in den gleichen Gegegenden, aber auch außerhalb ist dieses Verhalten zu beobachten.
Vor der chemischen Kastration war sein Verhalten halbwegs normal, wurde nur angewendet, da er eben sehr hektisch von seiner ganzen Art und Weise ist. Es wird gejebbelt, sobald man im Hausflur steht und es geht nach draußen. Dies war mit der Testspritze nahezu weg, tritt nun mit dem Chip verstärkt auf.
Wir waren mit unserem Racker auch in seinem ersten Lebensjahr in der Hundeschule. Er beherrscht alle Befehle, ganz Fuß laufen etc - bis bei Frauchen ein anderer Hund erscheint.
Gibt es Ideen oder Vorschläge?
Wir hatten schon den Chip vermutet, die Tierklinik will sich natürlich der Sache nicht annehmen, dass es vielleicht auch mal anderere Reaktionen gibt oder ein Chip eventuell auch defekt sein kann.
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Sehe ich richtig, dass er dieses Fehlverhalten gegenüber nur bei Frauchen und nur mit Chip zeigt? Davor nicht?
Ist der Sinn der Kastration wirklich, dass er nichtmehr "jebbelt"?
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Hab' ich das richtig verstanden? Er verhällt sich erst so, seit der Chip gesetzt wurde?
Ansonsten hätte ich nämlich sofort auf Resourcen-Verteidigung getippt. Wenn er eine engere Beziehung zu Frauchen hat, kann es problem los, dass er Frauchen auch vor anderen Hunden als "Seins" verteidigt und sie schlichtweg nicht in ihrer Nähe dulded.
Er jagt sie ja sogar förmlich weg.Kann es vielleicht sein, dass der Chip verrutscht ist und ihm jetzt weh tut? Aber dann wäre das Verhalten ja eig. dauerhaft und nicht nur bei Frauchen.
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Hallo,
danke für die schnellen Antworten.
Er war vor dem Chip schon immer ein sehr unruhiger Kandidat, Blutdruck auf 180 weil immer Action angesagt ist. Mehrere Tierärzte empfahlen uns dann eine Kastration, da die Probleme bei Cavalieren mit dem Herzen ja bekannt sind. Sollte also der Gesundheit dienen. Da wir aber jede "unnötige" Operation ablehnten wurde uns ein Chip empfohlen. Die Spritze, die zuvor testweise gesetzt wurde, beinhaltet wohl den gleichen Wirkstoff und da war alles super. Seitdem der Chip drin sitzt wirkt genau das Gegenteil. Die Klinik gab nur die Auskunft das sowas noch nie passiert sei und wir wahrscheinlich ein Fehlverhalten bestärkt hätten, was dazu führt, dass er sich das mit seinem Chip merkt und jetzt nach damals 3 Jahren auf einmal komplett anders reagiert. Kommt mir alles komisch vor.
Ressourcenverteidigung war auch eine Idee von uns.
Verutscht ist der Chip nicht, hatten wir bei der letzten Impfung mal prüfen lassen. Mittlerweile hat er sich ja auch aufgelöst und ist nicht mehr spürbar. Fasst man den Rüden an der Stelle des Einsatzes an verspürt er aber auch keinen Schmerz.
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Viele Cavaliere sind eher unsicher mit anderen Hunden. Diese Unsicherheit kann sich durch eine Kastration verstärken. Ist dann Frauchen ebenfalls unsicher, ist es der Hund auch - und dann wird gern prophylaktisch gekläfft und geschnappt, um den andern Hund auf Distanz zu halten. Herrchen ist vermutlich gelassener, und kann ihm nehr Sicherheit geben.
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Bei uns ist es ähnlich. Allerdings wird kein Hund verbellt, aber frauchen wird immer unter Kontrolle gehalten. Beim Spaziergang ist es das gleiche. er hibbelt schon zu Hause, so das man ihm fast die Leine nicht anlegen kann. Draußen wird gezogen, was das Zeug hält. Kommen andere Hunde, prescht er vor und will jeden begrüßen. Draußen ist alles interessant, nur Frauchen nicht. Geht Herrchen mit ihm, ist alles ruhig. Er schaut ihn an, gibt ihm Aufmerksamkeit.
Meine Ursachenfindung: Ich bin nicht konsequent genug. Der Hund ist bei mir unsicher.SirCharles@ Unser Rüde ist kastriert. Also ruhiger ist er dadurch nicht geworden.
Allerdings haben wir mit einer Blutuntersuchung festgestellt, das er eine Schilddrüsen
Überfunktion hat. Seitdem nimmt er Tabletten. Sein Wert ist schon gesunken, aber immer noch zu hoch.
Vielleicht wäre das ja noch eine Option, ihn darauf zu untersuchen ? -
Ist das unterschiedliche Verhalten nicht normal? Unsere Hündin verhält sich uns gegenüber auch unterschiedlich, auf meinen Mann hört sie viel besser, sie bleibt zum Beispiel -wenn auch aufgeregt- liegen, wenn er heimkommt, bis er sie zu sich ruft, weil er das so möchte. Mir kommt sie immer entgegengestürmt, ich könnte das 3mal verlangen, sie würde es nicht tun- weil es mir nicht so wichtig ist und daher die Konsequenz in der Sache fehlt. Mir vertraut sie mehr, wenn sie sich verletzt hat, bin ich die einzige, die sie anfassen darf- alle anderen schnappt sie direkt weg. Dafür muss ich sie manchmal 10fach erinnern, bei Fuß zu laufen- bei meinem Mann läuft sie wie ein braves Lamm.
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Der Hund beobachtet euch doch und legt dadurch seine Rolle und sein Verhalten fest. -
Hört sich für mich nach 2 Dingen an, einerseits die verschiedenen Persönlichkeiten der Besitzer, z.B. Herrchen ist oft dominanter, lauter, strenger. Frauen oft wärmer, ruhiger, gefühlsbetonter. Ein bisschen wie bei Kindern, die bei Mama faxen machen aber zu ihr rennen, wenn sie Probleme haben und nicht zum Papa.
Und andererseits, auch ein Bisschen die Rudelstellung, d.h. der Hund ordnet Herrchen und Frauchen verschiedene Stellungen und somit Authorität und Aufgaben zu. A la Herrchen der Leithund, Frauen die gute Seele.
Weiß nicht hab dafür keine Belege, aber könnte ich mir schon vorstellen.
Meiner Erfahrung nach ist auch einfach die stärke der Bindung dem Verhalten gegenüberstehend. Wobei der Hund normal folgt, auch wenn man weniger stark verbunden ist.
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Zitat
Ist das unterschiedliche Verhalten nicht normal? Unsere Hündin verhält sich uns gegenüber auch unterschiedlich, auf meinen Mann hört sie viel besser, sie bleibt zum Beispiel -wenn auch aufgeregt- liegen, wenn er heimkommt, bis er sie zu sich ruft, weil er das so möchte. Mir kommt sie immer entgegengestürmt, ich könnte das 3mal verlangen, sie würde es nicht tun- weil es mir nicht so wichtig ist und daher die Konsequenz in der Sache fehlt. Mir vertraut sie mehr, wenn sie sich verletzt hat, bin ich die einzige, die sie anfassen darf- alle anderen schnappt sie direkt weg. Dafür muss ich sie manchmal 10fach erinnern, bei Fuß zu laufen- bei meinem Mann läuft sie wie ein braves Lamm.
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Der Hund beobachtet euch doch und legt dadurch seine Rolle und sein Verhalten fest.Ich dachte grad schon, du sprichst von uns. Genauso ist es bei uns auch.
Auf Herrchen wird gehört, da passt auch der Befehlston, bei Frauchen kann man auch mal seinen eigenen Kopf durchsetzen, aber wehe man wird krank oder es tut was weh.. dann kommt man angerannt und will bemuttert werdenAlso mir kommt das Verhalten auch eigentlich total normal vor.
Pebbles ist bei mir auch wesentlich unsicherer. Genauso werd ich als Ressource vor anderen Hunden verteidigt.
Ich versuch das zwar in Grenzen zu halten, aber ich weiß genau, dass es durch meine eigene Unsicherheit verursacht wird. Also müsste man eben an sich selbst arbeiten.Dass Hunde nach einer Kastration ruhiger werden, ja das hab ich auch schon oft gehört. Aber es kommt vermutlich erstens auf den Hund an, und zweitens auf den Zeitpunkt der Kastration.
Wie so ein Chip funktioniert, weiß ich nicht, aber vielleicht wirkt der nicht so stark, wie die anderen vorher, oder der Hund wird langsam "immun"? (Geht das überhaupt?) -
Huch, das freut mich ja ... so viele Antworten!
Und so viele, die das gleiche Problem haben!
Wo wir beim nächsten Punkt wären:
Wie bekommt Frauchen es denn nun hin, dass der Hund sie nicht mehr verteidigen muss?!
Konsequenter / Strenger sein? -
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