BARF-Umstellung?
-
-
Hallo,
nach tagelanger Suche nach dem richtigen Futter, bin ich nun zu der Überlegung gekommen, evtl. zu barfen. Da ich mich damit aber leider nicht auskenne, hoffe ich auf ein paar Tipps, da ich bei meinen Hunden spezielle Bedürfnisse beachten muss. Der Einfachheit halber, stelle ich sie mal kurz vor:Jerry Lee (10) Rüde und vor einem halben Jahr aus gesundheitlichen Gründen (tumoröse Veränderung am Hoden) kastriert worden. Leider leidet er zusätzlich unter Asthma und bekommt ein kortisonhaltiges Medikament (Prednisolon) dagegen. Alles zusammen führt bei ihm zu einem immensen Hunger, was ihn leider auch zu einem herausragenden Dieb gemacht hat. Anfängliche Unachtsamkeit unsererseits hat leider zu Übergewicht geführt, dass es gilt in den Griff zu bekommen. Außerdem hat er ein total fusseliges Fell und eine etwas runtergescheuerte Stelle, die einfach nicht nachwachsen will.
Phineas (5) Rüde und vor 1 1/2 Jahre ebenfalls aus gesundheitlichen Gründen (Prostata) kastriert worden. Er hat glücklicherweise nicht mit vermehrtem Hungergefühl zu kämpfen, hat dafür aber einen sehr empfindlichen Magen. Gebe ich ihm rohe Knochen (Kalb) führt das regelmäßig zu Durchfall.
Meine Frage nun, welche Möglichkeiten stehen mir mit Barfen zur Verfügung, um insbesondere bei Jerry Lee, gesundheitliche Unterstützung zu leisten? Inwieweit könnte ich Wildfleisch einsetzen?
Liebe Grüße
NicoleP.S. (Derzeit füttere ich Bosch light und geben seit 14 Tagen Lachsöl hinzu)
-
- Vor einem Moment
- Neu
-
-
Hallo,
ersteinmal musst du dir wohl "deine" Barfrichtung aussuchen - da gibt es ja tausendundeine Variante und vor allem hier maße ich mir mal nicht an, da irgendetwas zu empfehlen. Die einen rechnen aus, den anderen reicht es irgendwelche Prozente als Richtwert zu nutzen, der eine bevorzugt Fertigbarf, der andere will alles selbst machen. Das ganz reine barfen ohne kohlenhydratreiche Komponenten, oder die Rohfütterung mit Reis, Kartofeln oder anderen Stärkelieferanten,... Da geht so einiges - bin da aber selbst auch nicht vollkommen im Thema.
Was der Vorteil am "selbstzusammenstellen" von Rationen ist, ist ja einfach, dass du bei besonders hungrigen Individuen mit viel Gemüse die Portionen vergrößern kannst - was der Hund davon nimmt muss man austesten, aber so vergrößert man ganz einfach das Volumen und sättigt den Hund schneller.
Fusseliges Fell und Hautprobleme können viele Ursachen haben - Kastration, so weit ich weiß, aber auch Futterunverträglichkeit oder Stress oder Stoffwechselerkrankungen. Man kann speziell in Bezug auf Haut und Fell kurweise mal Zusätze geben (zum beispiel Bierhefe oder Seealgen) - auch da kann aber sicher jemand anderes mehr zu sagen.
Wenn Phineas Probleme mit Knochen hat, kann man erst einmal anstelle von Knochen den Calciumbedarf mit Knochenmehl oder Eierschalenpulver decken und dann schauen, ob sich die Knochenverträglichkeit langsam "antrainieren" lässt indem man zuerst mit ganz weichen Knochen und kleinen Mengen anfängt.
Wildfleisch ist vollkommen okay, wenn man eine gute Quelle hat - nur bitte kein Wildschwein barfen. Ausnahme: du kochst es ab. Ansonsten besteht da immer die Gefahr, dass der Hund sich von rohem Schweinefleisch (egal ob Wild- oder Hausschwein) die Aujetzkysche Krankheit einfängt.
Abgekocht wie gesagt kein Problem, roh bitte nicht geben - weder Knochen noch Fleisch noch irgendetwas sonst. Anderes Wild ist diesbezüglich unproblematisch.
Wo man nur schauen sollte, wie man selbst dazu steht, ist beim Niederwild (Hase, Kaninchen, Feldhühner,...). Weil die noch häufig mit Bleischroten geschossen werden, nehmen einige Leute davon Abstand, diese Wildarten zu häufig zu verzehren und/oder zu verfüttern. Bei Wasserwild (Enten o.ä.) ist das kein Problem, die werden per Gesetz aus Gründen des Gewässerschutzes bleifrei bejagt. Bei Schalenwild ist Blei eigentlich ebenfalls eher kein Thema, da ja nicht mit Schrot gejagt wird, sondern mit Kugeln. Die Ein- und gegebenenfalls Ausschússtsellen werden großflächig und zeitnah aus dem Wildkörper getrennt, so dass üblicherweise keine Bleiteile im Wildkörper verbleiben oder wirken können (-> wenn man von seiner Bezugsquelle nicht gerade ausgerechnet diese Tierteile, also die Ein- und Ausschussstellen, angeboten bekommt. Da muss man sich halt schlau machen)Zur krebsernährung kann ich nun leider nichts beitragen.
-
Hallo, vielen Dank für die schnelle Antwort, dass hat mir sehr weitergeholfen, da ich überhaupt keine Anhaltspunkt hatte. Nun habe ich fleißig gegoogelt und bin schon mal ein ganzes Stück weitergekommen. Ich würde gerne Voll-Barfen, weiß aber noch nicht wie ich das dann mit unserer Urlaubsbetreuung regeln soll. Unsere Nachbarin versorgt die Hunde während wir nicht da sind, und ich will ihr natürlich nicht zuviel zumuten.
LG Nicole -
Ich sehe da gar kein Problem - je nachdem wie lang ihr weg seid, frierst du die jeweiligen Tagesportionen eben in Tupperdosen oder Gefrierbeuteln ein, Gemüse und alle anderen Zugaben schon dabeigemischt.
Je nachdem für welche Art und Weise Du dich schlussendlich entscheidest ("Voll-Barfen" geht ja ebenfalls wieder in tausend Varianten) muss sie dann nur noch am Vorabend die jeweilige Portion für den nächsten Tag auftauen und vielleicht im Napf noch einen Schuss Öl oder ein Mineralpulver drüber geben, wenn so etwas in eurem Plan dzaugehört.
Ist bloß die Frage, ob eure Urlaubsbetreuung mit rohem Fleisch hantieren mag - da ist ja manch einer empfindlich. Ansonsten gibt es eben für die Urlaubszeit dann etwas anderes oder (wenn der Urlaub schon bald ist) Du stellst erst danach um, damits nicht zu oft wechselt.
Jetzt mitmachen!
Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!