Konditionierung mit Erziehungshalsband(Vibrations+Tonsignal)
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Hallo,
ich habe seit knapp 9 Jahren eine Mischlingsdame, die ihre Kindheit auf Kretas Straßen verbracht hat.
Die ersten Jahre haben wir damit verbracht, ihr das Spielen und Gassi gehen beizubringen, all das kannte sie nicht.Sie war auch immer extrem ängstlich und scheu, Schüsse, Feuerwerke, Gewitter, das geht alles gar nicht. Manchmal ist sogar der Wind oder die Dunkelheit gruselig, vor Männern hat sie sehr oft auch Panik. Nun wurde alles mit der Zeit besser, wir haben auch eine Hundeschule besucht, die Grundkommandos gelernt, ein wenig Tunierhundesport betrieben, die beiden Dinge, die jedoch immer auf der Strecke bleiben und die wir, egal mit welchen Mitteln, einfach nicht weggebracht haben waren 1x das Weglaufen/Abhauen und auch nicht mehr auf Kommando zurückkommen - und das Bellen.
So ist sie leider ihr leben lang schon an der leine beim Gassi gehen, haben zwar eine sehr lange Flexileine und für großere Ausflüge auch eine dünne 20m Schleppleine. Schlupft sie dann doch mal durchs Geschirr oder aus dem Hoftor - weg. Einfangn oder Rufen ist unmöglich, sie ignoriert jegliche Versuche, ob mit Pfeife oder per Kommando, selbst Wurst wirkt da nichts. Geht man auf sie zu weicht sie zurück, fordert zum Spiel auf teilweise und will gefangen werden. Lässt sich aber absolut nicht greifen.
Das andere ist wie gesagt das Bellen, Es muss nur jemand am Hoftor vorbei laufen, fremde Stimmen reichen auch schon - und der Hund legt los. Klingelt es oder kommen gar Besucher oder - oho - der Postmann, dann bricht die Hölle aus. das ganze beläuft sich dann auch nicht auf ein kurzer Revier verteidigen, je nach besuch geht das dann auch mal 5-10 Minuten. Sie reagiert weder auf Kommandos, Ablenkung durch Leckerlies etc., gar nichts.
Hatte es auch mal mit einer Schütteldose versucht, jedoch wurde das im Eifer des Gefechts und bei der Lautstärke des Gebells völlig überhört/ignoriert.
Nun haben wir vor einigen Wochen günstig das Wolters Telesilent Erziehungshalsband erstanden, laut Hersteller verfügt es über Vibration sowie einem Ton, beides in 3 Stufen einstellbar (lang, mittel, kurz). das ganze kommt völlig ohne Elektroschocks oder irgendwelche Flüssigkeiten und Duftstoffe aus. In der Anleitung steht nun, dass man den Ton als positive Rückmeldung nutzen und die Vibration eben bei negativem Verhalten einsetzten soll. Soweit so gut.
Nun wie beschrieben den Hund Sitz machen lassen, einmal piepen (Das Teil hat ne Fernbedienung über 50m) und Leckerlie geben. Denkste. Der Hund war schon alleine von dem Gepiepse so erschrocken und verwirrt, wusste gar nicht wo das herkommt und was das jetzt soll, dass sie dann erstmal abgehauen ist, statt sich ihr verdientes Leckerlie für die richtige Übung abzuholen. Klasse. Also geht das mit dem belohnen schon mal gar nicht, dafür ist unser Hund einfach zu unsicher.
Na gut, wieso dann nicht nur die Vibration einsetzten, und ohne Pieps oder sonstwas, sondern einfach klassisch mit Leckerlie und Lob belohnen? Klappt auch soweit, denn immer, wenn die Dame wieder anfängt zu bellen rufe ich "Aus!", vibriere gleichzeitig und tada, der Hund ist völlig perplex und hört sofort auf zu Bellen, läuft weg und ist erstmal still und mega beeindruckt von dieser übernatürlichen Macht!
Nun geht es mir aber irgendwie nicht so gut dabei, auch wenn es dem Hund keinen Schmerz zufügt, verwirrt es sie doch ordentlich, und unsicher macht es sie auch, denn sie weicht wie erwähnt immer sofort zurück und versucht wegzurennen vor diesem etwas. Kurz darauf springt sie zwar wieder freudestrahlend rum und spielt ausgelassen, aber dennoch ist mir irgendwie nicht so wohl bei einer so radikalen Methode. Auch wenn sie sich in den Jahren zu hause in unserem familiären Umfeld wirklich blenden gemacht hat, sie spielt, tobt, isst, macht alles wie ein "normaler", völlig gesunder Hund, habe ich die bedenken, sie durch dieses Halsband wieder zu sehr einzuschüchtern, dass ich damit irgendwie mehr kaputt mache als gut ist.
Was denkt ihr dazu? Habt ihr Erfahrungen mit sowas? Gute Erziehungsmethode (da es ja wirkt!) oder sinnlos? (Ohne Halsband kläfft sie ja sofort weiter, sie hört wirklich nur dann auf, wenn ich vibriere, je nach Intensität (wenn da mal 3 fremde Männer im Hof stehen muss ich schonmal 3-4x nacheinander vibrieren, weil sie es immer wieder versucht) eben auch mal öfter. Andererseits bellt sie damit wirklich die komplette Straße zu, und da ich bald vorhabe, auszuziehen (ist mein Elternhaus), sollte das weitgehend unter Kontrolle sein, denn Dauerkläffen geht in einer Wohnung dann halt gar nicht mehr..
Wäre euch wirklich dankbar über eure Meinungen und Erfahrungen. Für andere Methoden - speziall auch zum Abhauen, würde ich mich freuen :)
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Hi
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Nette Ideen, einen sowieso schon ängstlichen Hund mit Schütteldose und Vibrationshalsband noch mehr zu verunsichern!
Ich hätte ja erstmal Vertrauen und Sicherheit aufgebaut, das ihr in meiner Nähe nichts Böses oder Überraschendes passiert.
Zum Abhauproblem gibt es hier im Forum oder auch in diversen Büchern Unmengen von Ratschlägen zu effektivem Schleppleinen- und Rückruftraining.
Zum Bellproblem: Bei Meinen Hunden hat ein "OK, ich habe es bemerkt!" und "Danke!" mit Lecker Wunder bewirkt, es wird einmal gemeldet und dann erwartungsvoll aufs Lecker spekuliert. -
Zitat
Nette Ideen, einen sowieso schon ängstlichen Hund mit Schütteldose und Vibrationshalsband noch mehr zu verunsichern!
Ich hätte ja erstmal Vertrauen und Sicherheit aufgebaut, das ihr in meiner Nähe nichts Böses oder Überraschendes passiert.
Zum Abhauproblem gibt es hier im Forum oder auch in diversen Büchern Unmengen von Ratschlägen zu effektivem Schleppleinen- und Rückruftraining.
Zum Bellproblem: Bei Meinen Hunden hat ein "OK, ich habe es bemerkt!" und "Danke!" mit Lecker Wunder bewirkt, es wird einmal gemeldet und dann erwartungsvoll aufs Lecker spekuliert.Naja, das mit Vertrauen und Sicherheit wurde ja die letzten 9 Jahre durchweg versucht, Leckerlies, zwar konsequente aber liebevolle Erziehung.. dennoch waren das die beiden Sachen, die wir gar nicht rausbekommen haben. Das Schütteln hat die Hundesitterin mal eingeführt, aber auch schnell wieder aufgegeben.
Beim Bellen reagiert sie dann weder auf Leckerlie noch auf mich, selbst wenn ich da Leberwurst vor ihr ausbreite - nichts..
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ich halte das für Müll. Mag sein, dass das jetzt noch funktioniert, aber Hunde stumpfen ab. Ich würde nicht nur Symptome bekämpfen, sondern die Ursache.
Du musst also herausfinden, WARUM sie das tut.
Wenn ein Hund ausrastet, ist der Reiz zu groß. An einem kleineren Reiz zu üben ist wesentlich effektiver!
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Moin,
wenn ich mich recht erinnere stimmt mir Deiner Hündin ja noch etwas gesundheitliches nicht?
Ansonsten, ich hab auch Hunde aus dem Ausland und manches ist mit ihnen einfach nie möglich..... auf Druck reagieren sie einige mit Entzug. Und so ein Halsband ist nichts anderes als Druck. Das sind traumatisierte (viele, nicht alle) Tiere, die in der wichtigsten Zeit schlechte Erfahrungen gemacht haben, das wird manchmal einfach nicht wieder und Trainer, die sowas wie "schütteln" nutzen, machen mitunter jahrelange Arbeit an einem Tag kaputt und werfen ein Team zurück.
Manche Südhunde neigen auch dazu, gern allein spazieren zu gehen, nicht vergessen, das sind sie, wenn sie von der Straße kommen, durchaus gewohnt und sie sind eine ganze Weile ohne Menschen ausgekommen...... die brauchen uns nicht wirklich.
So einen Hund würde ich während der Spaziergänge aus der Hand füttern..... meine kommen zumindest nach einer Weile wieder nach Hause, von allein.
Das Bellen kann auch Veranlagung sein, einmal Rassebedingt (weiß man was drinnen ist) und dann einfach Schreck, Panik oder Stress..... es wird schwer, ihr das nach so langer Zeit abzugewöhnen.
Verkauf das Halsband besser wieder, denn eines haben alle diese Hilfsmittel gemeinsam (egal ob mit oder ohne Ton oder Strom oder sonstwas) der Hund muss wissen, was von ihm verlangt wird und diese Dinge, ohne Ablenkung, auch ausführen. Das aber, so vestehe ich Dich, kann sie nicht. Also ist das Ding nutzlos und macht mehr kaputt als es hilft.
Sundri
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Zitat
Moin,
wenn ich mich recht erinnere stimmt mir Deiner Hündin ja noch etwas gesundheitliches nicht?
Ansonsten, ich hab auch Hunde aus dem Ausland und manches ist mit ihnen einfach nie möglich..... auf Druck reagieren sie einige mit Entzug. Und so ein Halsband ist nichts anderes als Druck. Das sind traumatisierte (viele, nicht alle) Tiere, die in der wichtigsten Zeit schlechte Erfahrungen gemacht haben, das wird manchmal einfach nicht wieder und Trainer, die sowas wie "schütteln" nutzen, machen mitunter jahrelange Arbeit an einem Tag kaputt und werfen ein Team zurück.
Manche Südhunde neigen auch dazu, gern allein spazieren zu gehen, nicht vergessen, das sind sie, wenn sie von der Straße kommen, durchaus gewohnt und sie sind eine ganze Weile ohne Menschen ausgekommen...... die brauchen uns nicht wirklich.
So einen Hund würde ich während der Spaziergänge aus der Hand füttern..... meine kommen zumindest nach einer Weile wieder nach Hause, von allein.
Das Bellen kann auch Veranlagung sein, einmal Rassebedingt (weiß man was drinnen ist) und dann einfach Schreck, Panik oder Stress..... es wird schwer, ihr das nach so langer Zeit abzugewöhnen.
Verkauf das Halsband besser wieder, denn eines haben alle diese Hilfsmittel gemeinsam (egal ob mit oder ohne Ton oder Strom oder sonstwas) der Hund muss wissen, was von ihm verlangt wird und diese Dinge, ohne Ablenkung, auch ausführen. Das aber, so vestehe ich Dich, kann sie nicht. Also ist das Ding nutzlos und macht mehr kaputt als es hilft.
Sundri
Danke.
Ja, genau die bin ich :) Hatte eigentlich auch im Thread mal wieder geschrieben. Wir waren bei TA, der hat sich alles angeschaut, sie scheint für ihr Alter in allerbestem Zustand zu sein, die Müdigkeit und das mit dem Springen sind wohl einfach Alterserscheinungen, langsam aber sicher. Blutbild wurde auch gemacht, aber sie ist völlig blutgesund. Bin gerade nur noch den Kot am beobachten, da der so schleimig war nach der "Futterumstellung" (2x Nass die Woche..). das war wohl Darmschleimhaut, und wenn das weiterhin vorkommt, muss ichs mit dem Futter wohl lassen. habe jetzt erstmal Schonkost gegeben, werde jetzt die letzten 2 Dosen Nassfutter noch testen, wenn dann wieder Schleim drunter ist, wars das wohl.
Zum Thema: Genau, das kenne ich von unserer Dame auch. Kaum ist ein Tor offen oder sie findet sonst ein Schlupfloch ist sie ab. Früher hat sie Spaziergänge auf dem Feld oder einfach so im Ort gemacht, mittlerweile läuft sie ganz süß die Straße runter zur Hundesitterin, bellt dort dann im Hof bis jemand reagiert und besucht dort erstmal alle
Das mit dem aus der Hand füttern ist ne gute Idee, werde ich mal testen. hab jetzt für den Sommer eh geplant, wenn denn endlich mal der Regen aufhört, regelmässig Schleppleinentraining zu machen, vielleicht klappts ja irgendwann doch noch -zumindest ab und zu- dass sie zurückkommt..
Das mit dem Bellen aus Schreck, Panik, Stress kann ich mir gut vorstellen, da hast du recht. Man merkt ihr auch die Angst an, denn trotz Bellen weicht sie vor den "Eindringlingen" immer ordentlich zurück, duckt sich und lässt sich dann auch partout nicht anfassen.
Rassenmässig - puh. Hab schon ziemlich alles gehört in den 10 Jahren: Schnauzer, Terrier, Schäferhund, Beagle, Ich poste euch mal ein Bild, dann dürft ihr rätseln
http://www.myimg.de/?img=ilzy2cd4a3.jpg 2005, im Tierheim.
http://www.myimg.de/?img=2013012220521433176.jpg Und letztes Jahr -
Wenn Ihr sie schon 9 Jahre habt und mit den "Macken" gelebt habt, was treibt Euch nun zu diesen Erziehungsmethoden?
Es sollte doch klar sein, das sich Gewohnheiten, die so lange bestehen, nicht von heute auf morgen ändern lassen!
Ich würde sie in Ruhe alt werden lassen - nicht falsch verstehen, gegen positives Training ist auch in dem Alter nichts einzuwenden, aber bitte keine Hauruck Methoden!
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