Hund pinkelt mir ans bein

  • Kann mich nur anschließen...


    Dass der Hund nicht aufs Bett/Coutch darf, hat NICHTS mit Rangordnung zu tun, ebensowenig wie wenn du als erster durch die Tür gehst oder als erster isst.


    Zudem ist Verachtung in dem Fall eine denkbar ungeeignete Strafe - der Hund könnte sie als Beschwichtigung werten, was ihn dann noch bestätigt. Wenn der Hund euch markiert, dann ist dass eine absolut herablassende Handlung, in seinen Augen seid ihr nichts wert, vor allem nicht als Rudelführer. Dass wird seine Gründe haben. Und an denen müsst ihr arbeiten! Dass Anpinkeln untersagen ist nur Symptombehandlung.


    lg
    Cory

  • Hallo Goliath,
    na da bin ich aber auch mal gespannt, was die private Trainerin euch für Tipps gab. Ich habe es nur zweimal erlebt, einmal in der Hundeschule, da gab es einen Rüden, der pinkelte Leute an. Hatte aber Glück, gehörte nicht dazu. War auch sprachlos, als ich es hörte und erst recht sah.
    Und einmal meine Nachbarin, ihr Rüde pinkelte in der ersten Zeit auch ständig die eigenen Besitzer an.
    Aber immer im Freien, werde noch mit grosser Interesse verfolgen, wie es weiter geht bei euch, denn es ist ein interessantes Thema.
    Lieben Gruss Tine

  • Als erstes vielen Dank für Eure Antworten. :blume:


    Ich bin jetzt echt die ganze Zeit am überlegen, was ich falsch mache. Ihr habt schon so einige Dinge erwähnt wegen der Klärung der Rangordnung, als erster durch die Tür gehen, das Fressen, nicht auf Couch und Bett usw.


    Das sind die Dinge, die meine (wahrscheinlich zu teure) private Hundetrainerin mir mitgeteilt hat. Sorry bin jetzt etwas verunsichert. Eben weil ich alles richtig machen wollte habe ich mir diese Dame gegönnt.


    Leider bin ich jetzt genauso schlau wie vorher :shock:

  • Hi Goliath,


    vielleicht ist auch deine Unsicherheit die dein Hund spürt, eben alles immer richtig machen. Und dabei, keine klare ruhige Überlegenheit. Dein Hund spürt dies und versucht jetzt seine Linie zu finden, da er deiner nicht folgen kann, weil du keine hast.
    Verliere deine Unsicherheit und zeige ihm ruhig und unmißverständlich, jetzt trinke ich Kaffee und nun sitze ich am PC, weil ich es so will. Und wenn hebt, schubs.
    Oder auf eine Decke, wo er dich sieht aber nicht zu dir darf in dieser Zeit. Das ist dein Platz und dies ist mein Platz, wenn du dich benimmst, darfst du auch auf meinen Platz.
    liebe Grüsse
    Tine
    Wenn die Trainerin gut ist, dann ist es doch in Ordnung, irgendwoher muss man sich doch Hilfe suchen

  • Hallo,


    also mal ehrlich, wenn mein Hund mir ans Bein pinkeln wuerde (was soviel heisst wie "du gehoerst mir und bist ungefaehr soviel wert wie der Dreck da auf dem Boden") dann wuerde ich ihm aber ein Donnerwetter verpassen wie die Welt noch keins gesehen hat. Ihr habt ein erhebliches Dominanzproblem meiner Meinung nach. In unserer Hundeschule hat die Trainerin mal von sowas berichtet. Ich wuerde sagen ihr muesst klarstellen dass ihr in der Rangordnung ganz oben steht indem ihr dem Hund zeigt dass absolut alles Positive (Futter, Spielen, Zuneigung) von euch ausgeht. Das wird euch sicherlich die Hundetrainerin beibringen koennen.


    LG, Jens

  • Zitat

    Mischlinge


    Was bedeutet:Und wenn hebt, schubs. ?


    Das wird wohl heissen, dass wenn dein Hund dich anpinkelt du nicht nur zuschauen sondern ihn wegschupsen sollst, am besten mit einem lauten Fluch so dass er sich kraeftig erschreckt. :runterdrueck:

  • Hy
    kann mich den anderen nur anschließen. mein Schwiegervater hat auch einen Jacky, und wir hatten bis vor einem Jahr auch eine Hündin, die immer weider ausprobiert hat, wie weit sie gehen kann. (allerdings ohne anpinkeln).
    Die Idee von Mischling finde ich gut, könnt ihr so eine Situation provozieren? wenn ja, dann müsste es doch was bringen, wenn du dich in position setzt, und genau in dem moment wo er den ansatz hat das bein zu heben müsste eine 2te (versteckte) person ihn zurchteweisen (klaperdose o.ä.).
    Ansonsten evtl mal eine andere Hundetrainerin fragen?


    Greetz Vanessa

  • Hallo,


    was ein Rudelführer nicht ist:


    Einer, der auf Krampf versucht, Kontrolle auszuüben. Ist stehts verkrampft und Unsicher, lebt in ständiger Angst, seinen Rang zu verlieren und handelt entsprechend. Das nennt man Pseudodominanz.


    was ein Rudelführer ist:


    Ein in den Augen des Hundes vertrauenswürdiger Entscheidungsträger. Besitzt natürliche Autorität, da er wichtige Ressourcen wie Futter, Streicheleinheiten etc. kontrolliert und dosiert - wie ER es will. Nicht wie der Hund will, aber auch nicht, wie Hundetrainer es wollen, sondern so, wie es ihm selbst genehm ist. Kann sich Gelassenheit leisten, muss selten laut werden oder gar gewalttätig. Alles ist entspannt.


    Ich hatte früher auch so sinnlose Sachen gemacht, wie deine Trainerin dir riet, aber es hat mich ungemein gestört, nicht mit meinem Hund auf dem Sofa kuscheln zu sollen... und immer als erster durch die Tür gehen zu müssen nervte mich und meinen Hund. Irgendwann ließ ich solche Aktionen ganz - und siehe da! Hund versucht trotzdem nicht, die Weltherrschaft an sich zu reißen! ;-) Im Gegenteil, unsere Beziehung ist geprägt von Ruhe, Zärtlichkeit und Beständigkeit. Alles ist viel lockerer, krampflos. Ein Segen für mich und meinen Hund!


    Damit der Hund den Rang des Menschen streitig macht, muss echt schon viel passieren, denn dadurch, dass man quasi alle ressourcen kontrolliert und auch den Aktionsradius des Hundes, ist man praktisch automatisch Rudelführer in den Augen des Hundes. Nun muss man nur noch zeigen, dass man vertrauenswürdig ist, d.h. berechenbar. In selben Situationen muss man immer wieder gleich handeln, damit sich der Hund an einem orientieren kann. Man sollte zudem nur so viel Härte zeigen, wie gerade so nötig ist. Vertrauen ist ein langwieriger Prozess, aber einmal das Vertrauen des eigenen Hundes erlangt, kann (fast) nichts mehr die Rangordnung kippen.


    Wenn Hunde dennoch ungehorsam sind, testen sie meist aus, wie weit der Rudelführer ihren Rahmen gesteckt haben - und untergraben nicht etwa systematisch die Autorität des Menschen. Ein anderer möglicher Grund kann auch sein, dass Mensch dem Hund nicht klar genug zeigt, was er von ihm erwartet.


    Ach ja, das Vertrauen eines Hundes erlangt man im Schnitt nach etwa 3 Monaten. Bei misstrauischen Hunden, wie zB Herdenschutzhunden, dazert es ca. 6 Monate, mitunter noch länger.


    Hoffe, etwas geholfen zu haben!


    Liebe Grüße
    Corydoras

  • @ Corydoras hat es auf den Punkt gebracht.
    Mit Schubs meinte ich tatsächlich, wenn du merkst im Vorfeld, als nicht wenn er dich schon angepinkelt hat, sondern wenn er das Beinchen hebt. Gelassen und ruhig mal kurz zu schubsen.
    Es muss einfach rüber kommen, dass er dich nicht damit belasten kann und dein ganzes Weltbild auseinander gerät. Sondern das du dies schlicht und ergreifen dir nicht gefallen lässt.
    Wenn du dir mal ein Rudel Hunde anschaust, dann wirst du merken, wie ein Rangoberer mit einem Rangunterern umgeht.
    Berichte doch einfach wie es weiter gegangen ist in nächster Zeit.
    liebe Grüsse
    Tine

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