Welpen länger als 12 Wochen beim Züchter lassen?

  • An welchen Punkten orientieren sie sich denn an den Müttern? Wenn sie ein altersgerechtes Selbstbewusstsein haben, dann interessieren sie sich in dem Alter schon längst nicht mehr für das Verhalten der Mutter... die gehen ganz selbst auf Tour. Und das ist auch gut so!

  • Zitat

    Das ist überholt. Man weiß nach neuesten Erkenntnissen, dass die Umweltgewöhnung ab der fünften/sechsten Woche beginnen muss, damit die Hunde stressfrei mit unserem zivilisierten Leben klarkommen.


    Hast du da mal Quellen dazu? Interessiert mich wirklich, da ich denke, dass es mehr auf das Wie als das Was und Wieviel ankommt. Denke da an die ganzen wesensfesten Landei-Hunde, die sich den Stadtbetrieb so cool anschauen.... Die müssten ja in maximalen Stress verfallen nach der These.....

  • Zitat

    Umweltreize vorher kennenzulernen, ist natürlich sehr wichtig. Aber ich sehe es auch aus einem anderen Blickwinkel. Wenn die Züchter dahin gehen würden, die Welpen erst mit ca. 12 Wochen an die neuen Hundemenschen zu übergeben, dann bekommt der Welpe auch noch super gut etwas von der eigenen Mutter mit auf den Weg. Man meint immer, je früher der Welpe zu seinem neuen Menschen kommt, umso besser ist die Bindung. Aber für die Bindung muss ich als Mensch etwas tun. Ein 12 Wochen junger Welpe orientiert sich genauso gut an dem neuen Menschen wie ein 8 Wochen junger Welpe.


    Das wäre mir auch neu das die Welpen mit 12 Wochen sich noch orientieren.
    Die kriegen noch die Ohren langgezogen wenn sie die Mutter zu sehr nerven, das wars aber auch schon.


    Und sich am Menschen orientieren... Ach ja... Schön wärs ja wenn das alle Welpen tun würden!
    Aber nichtmal die selbst aufgezogenen, die ich per Hand mit Milch zugefüttert habe, haben sich bei ihren Ausflügen wirklich an mir orientiert. Im Gegenteil, je älter desto eigenwilliger!
    Die hatten auch mit 8 Wochen schon keinen Folgetrieb mehr, weder der Mutter noch mir nach.


    Wobei ich denke das es sehr auf die Rasse ankommt. Je größer, desto länger brauchen die Welpen anscheinend die Familie.
    Ich habe mir das bisher immer so erklärt das die mit 10 Wochen noch um einiges tapsiger und damit hilfloser sind als die Welpen kleinerer Rassen.
    Sowohl die Dackel-Terrier Mixe als auch der Minibulli waren mit 8 Wochen so sicher auf den Beinen das es kein Hindernis gab. Treppen wurden erklommen und runtergerutscht, Gitter überklettert, das Sofa erobert. Dabei waren die Zwerge grad etwas mehr als knöchelhoch.
    Gleichaltrige größere Rassen, wie der Berner Sennen Mix einer Nachbarin, waren dazu kaum in der Lage. Die Welpen waren zwar größer, aber hatten mit 8 Wochen noch nicht den Ausmaß an Kontrolle über ihre Gliedmaßen.

  • Zitat


    Das wäre mir auch neu das die Welpen mit 12 Wochen sich noch orientieren.


    Sorry, aber es ging hier um Orientierung am Menschen. Wie, was glaubst du, können sich denn erwachsene Hunde auf einen neuen Menschen einstellen, wenn nach deiner Meinung das schon für einen Welpen von 12 Wochen unmöglich ist, sich an einem neuen Menschen zu orientieren? Es gibt Tausende Beispiele, die beweisen, dass diese These falsch ist! Eins habe ich hier sitzen - einen Hund, der zudem in den ersten 18 Lebenswochen nicht exakt die Umweltgewöhnung erfahren hat, die auf meine Lebensumstände passen. Der aber im Umgang mit Menschen generell vertraut war, und auch Auseinandersetzung mit unbekannten Situationen im geschützten Rahmen lernen durfte.


    Was mich aber komplett umgehauen hat bei dem Hund, der so lange im Familienverband mit Hunden aller Altersstufen verblieb: die unglaubliche Sicherheit im Umgang mit allen Hundebegegnungen! Ich bezweifle stark, dass das ein Welpe, der mit 8 Wochen schon aus dem Familienverband gerissen wurde, leisten kann - da wurde doch mit der ernsthaften Erziehung durch die Althunde kaum begonnen.

  • Ich bezog mich auf den Satz das die Zwerge was von der Mutter mitnekommen. Sieht man am zweiten Satz und auch am dritten Satz, den ich mit "Und sich am Menschen orientieren..." beginne, die du nicht mitzitiert hast...



    Was deine Erfahrung mit Hund der lange im Familienverband verblieb angeht: Sehr schön.
    Geht aber auch komplett anders.
    Totale Sicherheit im Umgang mit Fremdhunden kommt auch sehr stark auf den Charakter an, manche Hunde habens einfach drauf, egal ob sie nun 8, 12, 24 Wochen oder noch viel länger bei der Familie blieben.
    Denn nicht jeder Althund erzieht und vor allem ist nicht jeder Althund automatisch ein sozial fester und positiver Hund.
    Hast du also im Rudel/Familienverband/welches Wort auch immer man bevorzugt mehr Hunde die nicht grade positiv sind oder Hunde die sich vom Kleinen sehr, sehr viel gefallen lassen hat der neue Besitzer am Ende nen jungen Hund der vor allem eines kann: Andere Hunde nerven bis Ultimo.
    Vorteile sehe ich da wirklich keine, eher Nachteile einem älteren Hund da in andere Bahnen zu lenken.


    Davon ab finde ich es eher schwierig den anderen Hunden die Erziehung zu überlassen, wenn ich nicht gewährleisten kann das der Hund den Rest seines Lebens auch viel mit gleichen Hunden zusammenkommt.
    Die Erziehung eines Bullterriers sieht ganz anders aus als die Erziehung eines Spaniels oder eines Dalmatiners oder oder oder.
    Nicht umsonst heißt es doch das man Wert drauf legen soll das die Welpen mit möglichst unterschiedlichen Hunden Kontakt bekommen sollen für einen gute Sozialisation.
    Das beste Beispiel sind die "ach so rassistischen Windhunde". Da die meisten nur Windhunde kennen von klein auf haben sie natürlich Probleme mit anderen Rassen. Verwunderlich ist das ja nun wirklich nicht.

  • Zitat


    Sorry, aber es ging hier um Orientierung am Menschen. Wie, was glaubst du, können sich denn erwachsene Hunde auf einen neuen Menschen einstellen, wenn nach deiner Meinung das schon für einen Welpen von 12 Wochen unmöglich ist, sich an einem neuen Menschen zu orientieren? Es gibt Tausende Beispiele, die beweisen, dass diese These falsch ist! Eins habe ich hier sitzen - einen Hund, der zudem in den ersten 18 Lebenswochen nicht exakt die Umweltgewöhnung erfahren hat, die auf meine Lebensumstände passen. Der aber im Umgang mit Menschen generell vertraut war, und auch Auseinandersetzung mit unbekannten Situationen im geschützten Rahmen lernen durfte.


    Was mich aber komplett umgehauen hat bei dem Hund, der so lange im Familienverband mit Hunden aller Altersstufen verblieb: die unglaubliche Sicherheit im Umgang mit allen Hundebegegnungen! Ich bezweifle stark, dass das ein Welpe, der mit 8 Wochen schon aus dem Familienverband gerissen wurde, leisten kann - da wurde doch mit der ernsthaften Erziehung durch die Althunde kaum begonnen.


    Danke für Deinen Beitrag :2thumbs:

  • Ja sicher kommt es auch auf die Veranlagung des Welpen an. Aber mir erschliesst sich nicht, was es einem unsicheren Welpen hilft, schon möglichst früh aus dem sicheren Familienverband gerissen zu werden. Und statt weiterer anregender Lernerfahrungen da möglichst schnell von einem ihm unbekannten Menschen allerlei Situationen wie Aufzug fahren und Bahnhöfen ausgesetzt werden muss zwecks Gewöhnung. Warum ist der Stress des Welpen bei diesen Programmen so vernachlässigbar?


    Aber viel entscheidender: wie lernt der als Einzelhund gehaltene, mit 8 Wochen abgegebene Durchschnittswelpe die elementare Hundeknigge? Oft landet er ja bei unerfahrenen Haltern. Wird massig an heftige Stresssituationen "gewöhnt", aber von Hunden weitgehend isoliert, bis er die 2. Impfung hat - bedeutet 4 entscheidende Wochen ohne genügend Übungsmöglichkeiten für den Zwerg. Lernt häufig genug in dubiosen Welpenstunden 1x wöchentlich genau das Falsche, und wird sonst den Rest der Zeit als Prinz/Prinzessin umtanzt. Ich finde es echt bedenklich, dass "möglichst früh möglichst unnatürlich" so sehr zum Leitspruch erhoben wird.

  • Zitat


    Hast du da mal Quellen dazu? Interessiert mich wirklich, da ich denke, dass es mehr auf das Wie als das Was und Wieviel ankommt. Denke da an die ganzen wesensfesten Landei-Hunde, die sich den Stadtbetrieb so cool anschauen.... Die müssten ja in maximalen Stress verfallen nach der These.....


    Ich finde die Quelle nicht mehr. Das Thema hatten wir auf einer Fortbildung und ich habe mir entweder an eine unauffindbare Stelle geschrieben, wer das wo erforscht hat oder gar nicht :/ Ich meine mich nur zu erinnern, dass es die Amis waren...


    Natürlich macht die Dosis das Gift! Ruhepausen sind unbedingt notwendig nach neuen und unbekannten Erfahrungen. Ich empfehle beim Thema Umweltgewöhnung etc. immer "stossweise" etwas zu tun. Also einen Tag was Neues, dann ein bis zwei Tage tote Hose bzw. Alltag. Wobei es für die Welpen ja auch Alltag wird, wenn man mit denen z.B. ab der sechsten Woche jeden Tag "spazieren geht". Also frei laufen lassen auf einer Wiese, Feldweg oder ähnliches.


    Dass manche Hunde, auch wenn sie es als Welpe nicht kennengelernt haben, Situationen trotzdem gebacken bekommen, liegt manchmal schlicht am Charakter. Ich habe nun eine Hunderasse, die supermegareizempfindlich ist. Akustisch wie optisch. Außerdem sind sie nicht darauf selektiert mit allerlei fremden Hunden klarzukommen. Daher muss ich da sicher mehr üben als jemand, dessen Rasse für die Jagd selektiert wurde ;)


    Insgesamt kann ich durch meine Hundeschule schon sagen, dass die "Ausfälle" bei den Hunden, die als Welpen zu wenig kennengelernt haben im Lebensalltag ihrer Besitzer höher sind als die, die es stressfrei schlucken. Natürlich ist es genauso Käse, wenn ich mit den Zwergen jeden Tag über die Grenzen gehe. Ist eben wie jedes Training - es muss in gescheitem Maß sein.


    In meinen Welpengruppen weise ich immer darauf hin, dass die mit denen in Situationen mit vielen Umweltreizen gehen sollen, aber ich sage auch immer dazu: Kurz und wie lang die Pausen danach sein sollen.

  • Zitat

    Wie kommt diese Theorie eigentlich zustande?


    Chi-Welpen wiegen mit 8 Wochen manchmal grad mal n halbes Kg. Daher kommt das. Ich befürworte die Abgabe ab ca 1kg Körpergewicht, 9/10.Woche)


    von unterwegs..

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und nimm an unserer Community teil!