Wie viel Bellen am Zaun muss man dulden?

  • Hallo, wie viel Bellen am Zaun muss man dulden und wo ist das geregelt - ist es evtl. Länder- oder Kommunalsache?
    Mein Hund hat gelegentlich den Nachbarn, der seine Garagenzufahrt hinter unserem Zaun hat und da auch Dinge am Auto macht, mit einer Blitzattacke erschrocken (wirklich nicht schön) und dann mit Bellen begleitet. Ich habe ihn weggeholt, wenn er nicht gleich aufhörte. Wenn der Nachbar da an der Zaungrenze aktiv war und ich das vorher gemerkt habe, habe ich ihn ja schon gar nicht rausgelassen. Aber Emil ist sozusagen auf der schwarzen Liste, weil der Nachbar ja auch bemerkt, wenn er andere Leute angebellt hat. Neue Nachbarn, die den Hund anschreien. Da war kein Frieden zu machen und "ich werf' dem Schweizer Böller hin" war auch schon im Gespräch.


    Ich kann die Nachbarn auch verstehen, dass sie nicht alle paar Tage erschrocken werden wollen, und zweimal am Tag 10 Sekunden Hundebellen ist schon schlimm. Dass ich den Hund schon oft präventiv nicht hingelassen habe, merkt man ja nicht, aber jedes kleine bißchen wird ja naturgemäß registriert. Irgendwie ist es hier schon saumäßig ruhig, aber Totenruhe scheint das erklärte Ziel zu sein ;)
    Nun habe ich einen Sichtschutz gemacht, der Hund sieht nichts mehr, der Reiz fällt ziemlich weg, aber ich habe Anlass zur Annahme, dass jedes bißchen Bellen genau registriert wird. Es ist auch so, dass wenn man guten Willen zeigt und gut Wetter macht, das normalerweise nichts bringt. Der Nachbar ist Rentner.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Meine Kooperation endet ab einem bestimmten Punkt - was aber sagt die Legislative?

  • naja, die frage ist ja wohl eher inwieweit du mit deinen nachbarn in zukunft zufrieden da leben möchtest, oder? ;)


    wenn du es drauf ankommen lässt, könnte er ein lärmprotokoll anlegen mit tonband o. ä. und dich dann anzeigen.


    oder du arbeitest mit deinem hund daran, dass er eben nicht alles am zaun verbellt. macht er es denn immer noch trotz sichtschutz?

  • Zitat

    Wie viel Lärm durch einen Hund für Nachbarn zumutbar ist oder nicht, beschäftigt immer wieder die Gerichte. Eine Entscheidung des Oberlandesgerichtes Hamm aus dem Jahre 1987 hat Richtwerte geschaffen: Hundegebell von insgesamt 30 Minuten täglich oder ununterbrochenes Gebell von mehr als zehn Minuten ist demnach bereits als unzumutbar einzustufen. Das Gericht hat außerdem entschieden, dass vor 8 Uhr morgens und nach 19 Uhr abends in besonderem Maß Anspruch auf Ruhe besteht (Az: 22 U 265/87).


    http://www.sueddeutsche.de/wir…lo-bellen-darf-1.514368-3

  • Man muss doch nur mal die Perspektive ändern...


    Möchtest du in deinem Garten vom Nachbarshund erschreckt und angebellt werden? Möchtest du, wenn du an einem Grundstück vorbeigehst erschreckt und angebellt werden?

  • Zitat

    Man muss doch nur mal die Perspektive ändern...


    Möchtest du in deinem Garten vom Nachbarshund erschreckt und angebellt werden? Möchtest du, wenn du an einem Grundstück vorbeigehst erschreckt und angebellt werden?


    sorry, finde ich nu beides nicht schlimm, zumal die Themenstarterin sich ja bemüht und daram arbeitet... und nach dem ersten Mal Angekläfft-werden weiß man ja, dass dort ein kläffender Hund wohnt und erschrickt sich nicht mehr... hier im Dorf bellen im Übrigen alle Zwingerhunde, wenn man vorbei läuft.


    ich würde nochmal mit dem Nachbarn reden und evtl. fragen, ob er bereit wäre mitzutrainieren, sodass der Hund eben nicht mehr bellend zum Zaun stürmt, sondern den Nachbarn akzeptiert....

  • Mein Beileid zu solchen Nachbarn :/


    Ein Gesetz oder allgemeingültige Zeiten gibt es eigentlich nicht. Viele Richter gehen davon aus, dass regelmäßig 30 Minuten tägliches Bellen (am Stück nicht länger als 10 Min.) zu tolerieren ist. Allerdings sollte man die Nachtruhe von 22 bis 7 Uhr versuchen einzuhalten.


    Also wenn dein Hund beim Postboten oder Besuch kurz anschlägt ist das absolut normal. Das soll er ja meistens auch. Ich würde mir da keinen Stress machen wenn er zwischendurch den Nachbarn verbellt. Dass die so schreckhaft sind, dazu kannst du ja nichts. Das ist deren ihr Problem. Bzw. in der Zwischenzeit sollten sie sich ja auch daran gewöhnt haben.
    Die Leute würden sich viel leichter tun wenn sie sich mit dem Hund anfreunden und mit ihm reden würden. Ich denke schon, dass er dann mit dem Bellen aufhört. Aber es ist leichter einen Hund umzuerziehen als alte Leute :verzweifelt:

  • Vielleicht schreibst Du mal was dazu, was der Trainer gebracht hat, den Du im Januar gesucht und ja anscheinend auch gefunden hast. Vielleicht kann man dann hier ein paar Tipps geben, wie Du Deinen Hund davon abhälst, jeden anzubellen.


    Das finde ich wäre im Sinne eines nachbarschaftlichen Verhältnisses sinnvoller, als zu fragen, wie lange und intensiv denn ein Hund bellen darf. Besonders so ein Schätzchen, wie Du es in Deinen anderen Threads beschrieben hast ;)

  • Ich hatte ein gütliches Gespräch mit dem Nachbarn, aber klar wurde auch, dass das Verhältnis Hund/Nachbar vergiftet ist. Das habe ich leider auch nicht gemerkt, ich dachte immer, es klappt. Irgendwann aber nicht mehr und der Nachbar ist zum Anbrüllen des Hundes übergegangen. War sich wohl einig mit dem Postboten, der klingelt und rappelt immer mal am Zaun.


    10 Minuten am Stück? 30 Minuten insgesamt? Ich spreche eher von "30 Sekunden am Stück", vielleicht zusätzlich mal 5 Sekunden am Tag, das ganze wiederum auch nur alle 2 Tage mal. Und es wird zwangsläufig besser, weil die Sicht fehlt.


    Alles klar, ich mach mir erstmal keinen Kopf.


    Jeden bellt er nicht an. Diejenigen, die er kennt, normalerweise nicht. Fremde, Lieferanten ja. Die, die er kennt, die ihn aber angemacht haben, von da an immer. Die, die sich 20 cm vor dem Zaun aufhalten, auch. Aber mit Sichtschutz wird alles besser. Nur wenn 20cm vor dem Zaun für den Hund uneinsehbar gewerkelt wird, droht weiter eine Ansage des Hundes.

  • Hach ja. Hunde kann man leider nicht immer abstellen, es sind eben Hunde und manche melden zuverlässig. Ich finde, solange der Hund sich da nicht reinsteigert, ist alles in Ordnung. Du sprichst von ein paar Sekunden, das halte ich für ziemlich harmlos und auch vertretbar.
    Da du ja nun den Sichtschutz gezogen hast, zeigst du ja schon kooperatives Verhalten. Und wenns trotzdem mal vorkommt, so what. Du hast einen Hund, der eine Stimme hat. Ätzend finde ich es, beispielsweise wie bei unserem Hund damals, der richtig am Zaun patroullierte und sich total reinsteigerte. Nun darf er auch "mal" bellen, dafür hat hier aber auch jeder Verständnis.

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