Zwanghaftes beißen und lecken am Penis

    Hallo ihr Lieben!
    Ich habe ein riesiges Problem mit meinem 2-jährigen chihuahua-Mischling! Erstmal zur Vorgeschichte: schon als kleiner Welpe hat mein Chiko ganz oft an seinem penis geleckt. Ablenken hat nicht funktioniert, er steigerte sich so sehr hinein, dass er sich richtig im Kreis dreht beim lecken und beißen. Das ging solange bis er winseln mit einer riesen Erektion dastand und furchtbare Schmerzen hatte. Ich habe damals natürlich versucht ihn davon abzuhalten, spielen, rausgehen oder leckerlis halfen nichts.
    Nach Rücksprache mit einem hundepsychologen und einem Tierarzt hab ich mich dann vor einem Jahr zur kastration entschieden.
    Danach ist alles leider noch viel schlimmer geworden. Mittlerweile macht er das mehrmals täglich und wenn ich versuche einzuschreiten knurrt er mich an und schnappt nach mir. Wenn es aber soweit ist dass er eine Erektion und Schmerzen hat kommt er Hilfesuchend zu mir. Er tut mir furchtbar leid, man sieht ihm an wie er darunter leidet.
    Ich war jetzt nochmal mit ihm beim Tierarzt, er wurde umfassend untersucht mit Ultraschall und großem Blutbild. Der TA meinte er kann ein anatomisches Problem ausschließen.


    Ich weis langsam nicht mehr was ich machen soll. Ich kann nicht danebenhauten und zusehen wie er sich quält aber ablenken hilft eben auch nicht. Kennt hier irgendjemand dieses Problem? Danke schon mal für eure Antworten!
    Lg

    Wurde eine Entzündung der Vorhaut ausgeschlossen? Ggf. ein Abstrich genommen um Bakterien und Hefepilze als Ursache für Juckreiz oder Schmerzen auszuschließen, die ihn immer wieder dazu treiben zu lecken?


    Wenn er mehrmals täglich ran geht, kann der Penis natürlich auch mechanisch so gereizt sein, dass es brennt und er wieder den Drang hat ran zu gehen - ein Teufelskreis entsteht… Ggf. würde es was bringen einige Zeit ihn durch einen Halskragen oder einen Body daran zu hindern zu lecken, so dass das Gewebe zur Ruhe kommen kann….

    Genau das wäre auch mein Vorschlag gewesen, ihn erstmal durch mechanische Hindernisse daran hindern sich zu lecken, zum einen weil der Penis extrem gereizt sein kann (und vermutlich ist) zum anderen um die Verhaltenskette zu unterbrechen und Alternativen aufzuzeigen. Es ist ja nun doch auch ein erlerntes Verhalten und das muss man auch erstmal auflösen. Wie sagt Rütter (egal was man von ihm hält) immer: 6-8 Wochen muss neues Verhalten mindestens abgestellt werden damit die Gefahr rückfällig zu werden möglichst gering ist. Besondere Ausnahmesituationen wie extremer Stress können trotzdem dazu führen dass das Verhalten wieder aufgenommen wird.
    Mein Tip also: Kragen drauf und Alternativverhalten anbieten (vielleicht was zu knabbern, tricksen, kurze Unterordnungseinheit…) und das nicht nur für 10 Tage sondern mal konsequent.


    Es gibt den Comfy Cone der recht weich ist oder auch die aufblasbaren Kragen (muss man sehen ob der ausreicht) damit es angenehmer ist.

    Danke für die Antworten!


    Also es wurde eine Urinprobe ins Labor geschickt. Es wurden keine Entzündungswerte gefunden...


    Die Idee mit dem Halskragen hatte ich bisher ehrlicherweise noch gar nicht. Als er kastriert wurde hatte er riesen Probleme damit. Aber mit einem weichen Modell kann ich mir das schon gut vorstellen. Ich werde das jetzt auf jeden fall mal ausprobieren. Vielen Dank für die Idee!

    Wenn die Vorhaut nicht extra untersucht wurde, lass das noch mal abklären - es können sich hier kleine Pickelchen bilden und latente Infektionen vorliegen, die jucken oder brennen. Bakterien und Pilze können so etwas auslösen und das muss nicht unbedingt mit Ausfluss einhergehen… (Im Urin findet man da nichts, da die Vorhaut eine tiefe Tasche ist, die nicht vom Urin durchspült wird)
    Halskragen ist eine Gewöhnungssache - klar ist es erstmal doof - aber mit ignorieren wenn der Hund "leidet" und positiver Motivation eurerseits bekommt ihr das sicher hin!!! Viel Erfolg!

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