Reisen mit Hund (oder ohne?!)
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Ich bin 22, meine Hündin ist nun gute 9 Jahre alt. Wie ihr euch wohl denken könnt, kam sie dank meines unnachgiebigen Gebettel mit süßen 12 Jahren dann letztendlich zu uns. Geboren wurde sie in Kreta, dort hat sie auch das erste halbe Jahr auf der Straße verbracht, wir haben sie letztendlich über ein Tierheim vermittelt bekommen.
Obwohl sie sich super toll eingelebt hat und hier richtig wohl fühlt, sie tobt gerne ausgiebig, hat aber dennoch ein sehr ruhiges Wesen, merkt man ihr ihre Vergangenheit immer noch an. Silvesterknaller, Schüsse, große, laute, hektische Menschenaufläufe, hin und wieder auch Gewitter und Dunkelheit - und die Angst/Panik ist wieder da.
Auch geht ohne Leine gar nichts - da düst sie gerne mal auf eigene Faust ab und kommt dann auch nicht mehr zurück, egal wie brav sie ihre Erziehungsübungen zu hause immer absolviert. Das gleiche passiert übrigens auch, wenn mal jemand die Tier offen lässt oder sie ein anderes Schlupfloch findet, da geht sie dann gerne mal durchs Dorf spazieren.
Nun bin ich mittlerweile 22, habe meine Schule, Ausbildung abgeschlossen und nach 2 Jahren im Job hätte ich jetzt die Möglichkeit erst mal ein wenig zu reisen. Geträumt habe ich von einem Au Pair Jahr schon vor 5 Jahren, nach meinem Schulabschluss - habe es dann jedoch mitten in der Bewerbungsphase abgebrochen, da ich den Hund nicht für ein Jahr weggeben wollte und mir dieses schlechte Gewissen wohl nie verziehen hätte.
Und genau da liegt das Problem. Als wir sie damals bekommen haben, lebten meine Eltern und ich gemeinsam in unserem riesigen haus mit Garten. Nun haben sich meine Eltern aber vor gut 6 Jahren getrennt, meine Mutter ist ausgezogen, Hundi und ich für 2 Jahre mit, jedoch lernte sie dann ihren neuen Partner kennen und zog zu ihm - knappe 30km weg, und er mag keinen Hund auf Dauer in seinem Heim haben, zumal sein Sohn allergisch ist. Da ich ihn auch nicht soo leiden kann, bin ich zurück zu meinem Vater, in das große große Elternhaus.
Auch arbeitet meine Mutter nun Vollzeit, damals mit Halbtags war das kein Problem, sie ab 12 zu Hause, ich ab 13 Uhr zu hause nach der Schule, kein Problem. Mein Vater mochte den Hund übrigens nie wirklich, wollte sich nicht um ihn kümmern, geschweige denn Gassi gehen (füttern+ Wasser ja, mehr nicht), da ist auch nichts dran zu ändern, denn das versuchen wir seit Jahren.Nun haben wir glücklicherweise zu der Zeit, als meine Mutter begann Vollzeit zu arbeiten und ich zwecks Ausbildung auch nie vor 16 Uhr daheim war eine sehr nette Dame kennengelernt, die gerade die Straße rauf wohnt und sehr viel Tier- und Hundeerfahrung hat und sich bereiterklärte, wenn immer nötig auf sie auszupassen. Und so geht sie nun dort jeden Tag seit nun gut 6 Jahren morgens freudestrahlend hin und abends wieder mit mir heim. Es gefällt ihr dort unglaublich gut, und die Frau macht wirklich sehr viel mit ihr. Nur leider hat die auch eine Katze - mit der sich unsere Dame so gar nicht versteht. Daher muss die Katze tagsüber immer weichen, notfalls ging das auch schon mal für 2 Wochen, wenn wir in Urlaub waren und Hundi bei der Frau, auf Dauer möchte sie das jedoch nicht - da sie einfach auch ihre Katze hat und diese nicht darunter leiden soll.
Lange Rede kurzer Sinn - Nach wie vor ist es mein allergrößter Wunsch ins Ausland zu gehen, ob als Au Pair, Work And Travel oder einfach zum Rumreisen und die Welt sehen, aber es gibt niemanden, der auf meinen Hund aufpassen könnte. Und Weggeben kommt für mich natürlich überhaupt nicht in Frage. Auch möchte ich sie nicht in irgendwelche fremden Hände geben, da es wirklich Erfahrung bedarf, mit ihr umzugehen..
Nun dachte ich mir, dass ich vielleicht irgendwie einen Kompromiss eingehen könnte, etwa die Reise zu splitten, zunächst für einen Monat in das 1. Land, dann einen Monat heim, dann wieder eine Weile woanders hin, evtl auch den Hund mitnehmen (EU dann eben...) usw. Das Ganze dann auch nicht ewig, sondern höchstens für ein Viertel bis halbes jahr. Geplant ist dann, dass die Hundesitterin sich vielleicht überreden lässt, den Hund etwa mal einen Monat zu nehmen, dann vielleicht mit viiiiel Überzeugungskraft Mama und ihren Partner dazu zu bewegen, die für eine Woche zu nehmen (Problem hier aber wieder werktags - beide arbeiten schließlich Vollzeit....)
Ihr seht, irgendwie kriege ich das nicht so ganz hin. Andererseits muss ich trotz aller Liebe zu meinem Tier sagen, dass sie mich bisher in einigen Sachen gebremst hat, das fängt bei der Wohnsituation an - Zwischen meinem Vater und mir ist nahezu täglich Streit, was natürlich auch der Hund mitbekommt, ich müsste dringend raus, für mein und auch dem psychischen Wohl des Hundes. Jedoch gibt es hier bei ohnehin enormem Wohnungsmangel in meiner Gegend (dörflich) so gut wie keine Wohnungen für Alleinstehende, erst Recht nicht mit Hund. Ziehe ich weiter weg - das Problem mit dem Alleine sein - 8h geht auf gar keinen Fall, und eine neue erfahrene Hundesitterin zu finden, die bezahlbar ist und bei der sich Hundi auch wohlfühlt (!!) - puh.
Ich habe auch auf sehr viele Urlaube und eben solchen Gelegenheiten wie das Au pair Jahr zu Gunsten des Hundes und meines schlechten Gewissens verzichtet, jedoch muss ich dann wohl leider auch den "Tiergegnern" zustimmen, die mir dann oft sagen "Du opferst dein ganzes Leben für deinen Hund". Denn ich bin jung und habe JETZT noch die Möglichkeit dazu, das zu tun, was ich mir erträume. In 10 Jahren mit evtl. Partner, Wohnung, festem Job oder gar Familie wird das nicht mehr ganz zu einfach - ganz zu schweigen von dem Höchstalter für ein Work And Travel Visum in vielen Ländern...
Andererseits beschäftigt mich dann wieder folgender Spruch sehr, in dem so viel Wahrheit steckt und der mich dann einfach immer immer wieder davon abhält, mal was für mich zu tun: "Ein Hund mag nur ein Teil deines Lebens sein, für ihn bist du aber sein ganzes Leben". Könnte schon wieder heulen, wenn ich dran denke, was ich dem Hund antun würde.... :/
Vielleicht versteht mich ja jemand und hat irgendwelche Tipps oder Ideen für mich, denn aktuell geht es mir deshalb wirklich gar nicht gut und ich weiß einfach nicht mehr was ich denken und tun soll... Ich weiß, wenn man sich für einen Hund entscheidet, muss einem das alles bewusst sein, aber dass es SO kommt, wusste keiner. Ich will keine Ausreden suchen, nun ist es eben so, aber ehrlich gesagt will ich auch die nächsten 5-10 Jahre nicht weiter nur für meinen Hund leben.. irgendeinen Kompromiss muss es da doch geben..
Was ich vielleicht noch dazu sagen sollte und was mich derzeit auch einfach enorm unter Druck setzt ist, dass geplant war, dass mein Vertrag in meinem aktuellen Kindergarten (bin Erzieherin) zum Sommer endet, und ich daher "frei" für etwas Urlaub bzw. Reisen gewesen wäre. Nun bekam ich aber angeboten, doch weiterhin unbefristet dort zu bleiben, in Vollzeit. Die Bezahlung ist gut, das Team super nett und die Arbeitsbedingungen einfach super (Habe an drei tagen schon um 14 Uhr aus, also auch automatisch mehr Zeit für den Hund). Zudem ist es noch 100m Luftlinie von meinem Elternhaus weg. (Wo ich jedoch dringend raus muss - eben wegen der verzwickten Lage mit meinem Vater). Das ganze soll ich mir aber bis nächste Woche überlegen - und mich entschieden haben..
Nun stehe ich so unter Druck, dass ich einfach gar nichts mehr weiß. Hätte zwar Sicherheit, wenn ich einfach alles beim Alten lassen würde, aber glücklich würde mich das auf Dauer sicher nicht machen.. gehe ich jetzt aber weg, ist auch die Stelle hin, und wer weiß, wie blöd vielleicht die Arbeitsbedingungen in einer anderen Einrichtung sind...
Achje achje, so viel auf einmal. Für ein paar Meinungen, Tipps und Ratschläge wäre ich wirklich unendlich dankbar. Sorry, dass es so lang geworden ist!
Wünsche euch ein sonnigschönes Wochenende
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Verantwortung für ein Tier heißt für mich eben auch im Fall der Fälle persönliche Einschränkung. Das begann schon bei meinem Auszug aus dem Elternhaus mit dem ersten Hund und hat sich in all den Jahren nicht geändert.
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Hi,
deine Hündin ist 9, du bist 22!!!!! Wow! In meinen Augen wäre es nicht einmal Dein Hund/deine Aufgabe gewesen! Aber gut!
Ich bin selber als ich 21 Jahre alt war (bin 33) für ein Jahr nach England/East Grinstead! Liegt knapp 45 min von London mit dem Zug!
Was soll ich sagen, gebe Deinen Hund in eine "Pflegefamilie", überrede deine Familie in zu nehmen! Verzichte bitte nicht! Du bereust es später! Ein Auslandsjahr beeinhaltet soviele Erfahrungen, Eindrücke, Spaß und auch Ziele für danach!
Lass Dir das um Gottes Willen nicht entgehen, bei mir ist es soviele Jahre her und ich errinnere mich daran, als wäre es gestern gewesen, an all den Spaß, an all dass was ich gelernt habe, an all die Freunde, von denen, es heute viele nicht mehr gibt, aber damals waren sie es! Eine Riesen Chance, eine Riesen Erfahrung!
Guck, dass Du Deinen Hund so gut es geht unterbringst, niemand, kann Dir diese Jahre zurückgeben!
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Verantwortung für ein Tier heißt für mich eben auch im Fall der Fälle persönliche Einschränkung. Das begann schon bei meinem Auszug aus dem Elternhaus mit dem ersten Hund und hat sich in all den Jahren nicht geändert.
Du bist Gott sei Dank nicht alle! Deine Entscheidung, war für Dich vielleicht ok, muss aber nicht für sie ok sein! Chancen solle man wahr nehmen! Gerade in jungen Jahren!
Verantwortung heisst auch, zu sich selber gut zu sein!
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Echt blöde Situation.
Was mir spontan einfällt: du musst ja nichts überstürzen. Nimm doch das Angebot deines Arbeitgebers an, kündigen kannst du irgendwann immernoch. Dann ist dieser Druck doch schonmal weg und du kannst überlegen wie es zwecks Auslandsaufenthalt aussieht.
Überlegen könnte man evtl. noch ob es nicht unter Umständen möglich ist den Hund mitzunehmen? Schränkt dich dann natürlich auch etwas ein.
Hast du schon konkrete Länder-Wünsche? -
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Verantwortung für ein Tier heißt für mich eben auch im Fall der Fälle persönliche Einschränkung. Das begann schon bei meinem Auszug aus dem Elternhaus mit dem ersten Hund und hat sich in all den Jahren nicht geändert.
So sehe ich das auch und das war mir bewusst als ich mir meine Hündin mit 17 gekauft habe.
Jetzt ist es bald soweit das ich sie für 1-2 Nächste wo anders unterbringen muss und das bereitet mir schon Bauchschmerzen! -
Ich würde ganz klar erstmal das Arbeitsangebot annehmen.
Wie schon geschrieben: Kündigen geht immer noch.
Bezüglich Reisen: Ich kann nur sagen wie ich es mache bzw. machen würde. Ich habe mir mit 24 meinen Hund geholt. Meinen Traum damit erfüllt. Für mich heißt Leben mit Hund nun mit allen positiven Folgen, aber auch mit allen "Einschränkungen".
Wenn ich verreise, dann kommt Lina mit. Ziele zu denen Hunde nur schwer mit können z.b. wegen langer Flüge fallen für mich raus. Entweder mit Lina oder gar nicht.
Allerdings ist Lina wie gesagt mein Traum gewesen. Schon immer wollte ich einen Hund und entsprechen ist das Ganze für mich sehr selbstbelohnend. -
Danke für eure Antworten und fürs "Durchkämpfen" durch meinen Beitrag.
Naja, dass Verantwortung Zurückstecken heißt, habe ich leider oft schon gesagt bekommen, dass es eigentlich nicht meine Verantwortung ist, auch. Jedoch war ich damals 12, und nicht 17 oder älter.. Wäre es jedoch nach meinen Eltern gegangen, wäre der Hund nach der Scheidung ins Tierheim oder zu einer Pflegefamilie gekommen (Als ich als Au Pair damals in die USA wollte, hatte meine Mutter sogar schon eine Pflegefamilie gefunden, die sie jedoch nur für immer genommen hätte - das ging für mich gar nicht klar, daher hab ich verzichtet und seitdem bin ich hauptverantwortlich für den Hund).
Und naja, sie für 4-6 Monate durchgehend zu einer Pflegefamilie zu geben stelle ich mir ähnlich schwer vor, da sie selbst mir oft abhaut oder aus dem Geschirr flutscht (von mir lässt sie sich jedoch eher einfangen usw., bei einem "Fremden" stelle ich mir solche Situationen schwer vor. Auch sie von jetzt auf nachher einfach zu einer fremden Familie für eine so lange Zeit zu geben, ob ihr das so gut tut weiß ich nicht...
Naja, konkrete Pläne hab ich eben noch nicht gemacht, weil ich ja einfach nicht wusste ob oder ob nicht mit Hund.
Wäre ich alleine, würde ich schon gerne ferne Länder sehen, USA, Australien/Neuseeland, Afrika, Island etc. Mit Hund dachte ich evtl. an Frankreich (da ich im Südwesten wohne, wäre es notfalls auch mit dem Auto erreichbar), jedoch sind meine Französischkenntnisse wirklich miserabel, weshalb ich mich in einem englischsprachigen Land wohler fühlen würde. Großbritannien mag ich sehr, war ich auch bereits zweimal, jedoch bin ich da noch etwas unsicher ob das mit Hund so geht.. Gerade Städtetrips (wenn auch nur als Ausflug mal für einen Tag) stelle ich mir z.B. in London mit Hund schwer vor. Küste wäre aber sicher schön (Ich war damals an der Südküste). Jedoch wäre da wieder das Problem mit demFliegen, wo ich ein paar Bedenken habe. Da sie ja eh so unsicher und fremdem oft ängstlich gegenübersteht, auch wenn der Flug nicht allzulange ist,da ich sie für die Zeitja im Grunde in "fremde Hände" geben müsste, sie dann alleine wäre und soo viel Strss und evtl. lauten Geräuschen ausgesetzt ist befürchte ich schon dass sie da richtig panisch werden wird und erstmal für einige Tage wenn nicht Wochen komplett verunsichert und neben der Spur ist..
Nach Kreta zu der Organisation, die damals auch sie gerettet haben würde ich auch ehrenamtlich unheimlich gerne mal hin, jedoch mit Hund ist das nahezu unmöglich...
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Du bist Gott sei Dank nicht alle!Du zum Glück auch nicht.
Das sind die 2 Pole: Tier "über" mich oder mich "über" Tier. Die Entscheidung liegt bei der TE. Ich kann beides verstehen. Wobei ich auch eher ein "Tier über mich" Mensch bin.Auslandsjahr geht auch später. Warum auch nicht. Kenne genug, die das erst gemacht haben, als sie älter waren.
Oder du nimmst das Jobangebot für zB 1 Jahr an und suchst dir in der Zeit ne gute Lösung (zB anderer Hundesitter, der sie auch länger nehmen würde).
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Ich würde ganz klar erstmal das Arbeitsangebot annehmen.
Wie schon geschrieben: Kündigen geht immer noch.
Bezüglich Reisen: Ich kann nur sagen wie ich es mache bzw. machen würde. Ich habe mir mit 24 meinen Hund geholt. Meinen Traum damit erfüllt. Für mich heißt Leben mit Hund nun mit allen positiven Folgen, aber auch mit allen "Einschränkungen".
Wenn ich verreise, dann kommt Lina mit. Ziele zu denen Hunde nur schwer mit können z.b. wegen langer Flüge fallen für mich raus. Entweder mit Lina oder gar nicht.
Allerdings ist Lina wie gesagt mein Traum gewesen. Schon immer wollte ich einen Hund und entsprechen ist das Ganze für mich sehr selbstbelohnend.Was für Erfahrungen hast du denn schon mit Hund und Urlaub? Wie gesagt, generell wäre mir das die liebste Lösung, kenne mich nur gar nicht aus, welche Reiseziele denn "hundefreundlich" sind, was Anreise, Unterkunft sowie Aufenthalt angeht. Un ein Bauernhof in Bayern wäre halt nicht so ganz was ich möchte... Hast du evtl. sogar schon Flugerfahrung, Kurzstrecken halt? Höre immer nur so Horrorstories, wo Hunde dann kein Wasser bekamen etc.. und das macht mir etwas Angst..
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