Eingewöhnung möglichst stressfrei gestalten?
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Hallo zusammen,
nach einiger Zeit der Suche und noch viel längerem Überlegen wird nun wenn alles gut geht in ein bis zwei Wochen Rocco bei uns einziehen, ein fast 4 jahre alter Espagneul Breton Rüde. Wer ein paar Fotos möchte kann ihn sich hier anschauen:
http://redmascotera.com/show_pet.php?id=144842
Seine Vorbesitzterin muss ihn abgeben, da er sich mit dem 8 jährigen Sohn der Familie nicht mehr versteht und bereits kräftig zugebissen hat. Ihrer Schilderung nach ist er sehr auf die Mutter fixiert und hat einen recht starken Beschützerinstinkt. Aus einer für den Hund missverständlichen Situation ist die erste Aggression entstanden, die sich dann wohl immer mehr gesteigert hat aber wohl nur auf ihren Sohn bezogen ist und auch erst seit sie zusätzlich andere Hunde zur Pflege aufnimmt.
Der Beschützerinstinkt war deutlich zu erkennen als wir ihn kennengelernt hatten. Nach kurzem vorsichtigen Kennenlernen und Beschnuppern zeigte ehr allerdings keinerlei überzogene Reaktion sondern war zutraulich und positionierte sich nach kurzer Zeit um die Gruppe zu bewachen, nicht nur seine Besitzerin.
Er war dabei aber weder Passanten noch anderen Hunden gegenüber aggressiv. Lediglich eine Katze hat er extrem fixiert, das war aber deutlich als Jagdinstinkt zu erkennen.
Nun stellen sich mir ein paar Fragen, die ich gerne vorher stellen würde, um ihm die Umstellung so stressfrei wie möglich zu gestalten.
1. Seine Besitzerin, die uns den Hund bringt und selber recht Hundeerfahren scheint, meinte das er zunächst die Wohnung markieren würde. Wenn das der Fall ist, kann man es sofort wegmachen, oder animiert man den Hund dann erneut zu markieren?
2. Zur Zeit hört er zwar top auf seine Besitzerin, ist aber in gewissen Dinge verwöhnt, die es bei uns so nicht geben soll. Zum Beispiel schläft er im Bett, bei uns soll er im optimal Fall später einen Platz auf einem Kissen im Wohnzimmer haben. Wie baut man das am besten auf? Meine idee ist das Kissen zunächst im Schlafzimmer und nah dran, aber konsequent das Bett zu verweigern. Und dann später nach und nach weiter weg zu bewegen. Oder sollte man ausnutzen, dass er in einer neuen Umgebung ist und ihm direkt einen Platz im Wohnzimmer geben? (sind nur 3m entfernung.
3. Er ist zur Zeit ein "Ein-Frau Hund". Gibt es Tipps wie er sich möglichst an uns beide bindet? Meine Freundin ist Vollzeit zu Hause, während ich Arbeiten gehe. Wie stellt man sicher, dass er sich nicht nur auf sie fokussiert?
4. Alleinsein muss man denke ich wie bei einem Welpen in ganz kleinen Schritten erneut aufbauen, korrekt?
5. Sollte man ihn direkt möglichst auspowern, so das er in der Wohnung ruhig und ausgeglichen ist, oder überfordert man ihn damit ehr und sollte ihn langsam an die neue Umgebung gewöhnen?
Das ist erstmal so das wichtigste, andere Themen wie Leinenführigkeit, ev. Freilauf, und so weiter würden wir dann erst später angehen, wenn er zu 100% angekommen ist.
Gibt es noch weitere Tipps?
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Hi
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1. Seine Besitzerin, die uns den Hund bringt und selber recht Hundeerfahren scheint, meinte das er zunächst die Wohnung markieren würde. Wenn das der Fall ist, kann man es sofort wegmachen, oder animiert man den Hund dann erneut zu markieren?
Ich finde Rüdenpisse an Möbeln und Türrahmen extrem ekelig, und mit welchem Recht pinkelt dein zukünftiger Hund im Haus das Inventar an?
Ein Rüde, der in der Wohnung markiert (wirklich gut erzogen..., wenn die Nochbesitzern schon daraufhin weist) würde bei mir niemals gleich frei durch die Wohnung laufen dürfen. Er bleibt an der Leine (auch Bauchleine) bis ich ihn bei dem Versuch des Markierens in flagranti erwische. Für diese Unverschämtheit gäbe es ein (verbales) Donnerwetter. Auch die nächsten Tage würde er nur unter strengen "Bewährungsauflagen" sich dort frei bewegen dürfen, wo ich auch im mit im Raum bin.
Bei all meinen Pflege-Rüden mit Indoor-Pinkelambitionen hat das super geklappt.
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Was stressfrei für viele Hund ist, aber ein bisschen Zeit braucht ist: Ihr geht öfter mit dem Hund spazieren und unternehmt viel tolle mit ihm, während er noch bei den alten Besitzern wohnt. Dann kommt der Hund erstmal für einen Tag zu euch, wieder zurück zu den Besitzern, dann mal für mehrere Tag. Und dann wohnt er einfach bei euch. Dann wird er nicht total plötzlich aus seinem alten Zuhause gerissen und kommt zu völlig fremden Menschen in eine völlig fremde Umgebung.
Also ich würde möglichst versuchen, das hinpinkeln zu unterbinden. Es gibt Rüdenbinden kannst mal im Internet schauen, aber ich würde jetzt auch nicht den Teufel an die Wand malen, er ist ja auch kastriert.
Dem Hund das Bett verbieten machst du einfach indem du ihm entweder wenn er ein Abbruchkommando kann, daran hinderst hoch zu springen oder immer wieder runterschiebst/bringst und lobst.ich würde euch aber einen Trainer empfehlen, gerade weil er schon gebissen hat. Traut ihr euch als Ersthundehalter wirklich zu so einem Hund gerecht zu werden? Oder habt ihr schon Hundeerfahrung?
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1. Seine Besitzerin, die uns den Hund bringt und selber recht Hundeerfahren scheint, meinte das er zunächst die Wohnung markieren würde. Wenn das der Fall ist, kann man es sofort wegmachen, oder animiert man den Hund dann erneut zu markieren?
Bei mir würde es kein Markieren geben... nur, weil der Hund das will? Wenn ein Hund ins Haus macht, weil er schlicht nicht stubenrein ist oder aus einer Übersprungshandlung heraus pinkelt, ist das eine Sache. Markieren ist aber absolut tabu, sowohl im Haus als auch draußen an Hauswänden, Autos,... Geht einfach nicht. Ich sehe auch keinen Grund, warum man das zulassen sollte. Sicherlich habe manche Rüden Ambitionen, im Haus zu markieren, aber das Markierenwollen kann man aberziehen. Hund nicht einfach frei im Haus laufen lassen bzw. immer beim Hund sein. Sobald er versucht zu markieren, gibt's einen verbalen Anschiss, der deutlich macht, dass es das hier nicht gibt. Wenn die Vorbesitzerin schon ein Abbruchkommando konditioniert hat, das zuverlässig (!) sitzt, kann man das ggf miteinbinden, je nach Hund. Ich würde es strikt untersagen. Markieren in der Wohnung ist ein No Go, egal ob am ersten Tag oder nach 5 Jahren. Außer natürlich, es macht euch nichts aus. Wovon ich allerdings nicht ausgehe!2. Zur Zeit hört er zwar top auf seine Besitzerin, ist aber in gewissen Dinge verwöhnt, die es bei uns so nicht geben soll. Zum Beispiel schläft er im Bett, bei uns soll er im optimal Fall später einen Platz auf einem Kissen im Wohnzimmer haben. Wie baut man das am besten auf? Meine idee ist das Kissen zunächst im Schlafzimmer und nah dran, aber konsequent das Bett zu verweigern. Und dann später nach und nach weiter weg zu bewegen. Oder sollte man ausnutzen, dass er in einer neuen Umgebung ist und ihm direkt einen Platz im Wohnzimmer geben? (sind nur 3m entfernung.
Ich finde, das kommt stark auf den Hund an und wie er mit der Situation zurecht kommt.
Das Bett würde ich, wenn ich es später nicht möchte, genauso konsequent unterbinden wie das Markieren (das ihr vermutlich genauso wenig wollt). Einfach keine Handlungen bestätigen oder durchgehen lassen, die ihr später so nicht weiterführen wollt.
Bei einem sehr ängstlichen Hund, dem meine Nähe bei der Eingewöhnung hilft, würde ich persönlich vermutich zunächst mal Nähe zulassen (dh das Kissen neben das Bett legen) und ihn dort schlafen lassen, bis er selbstsicherer mit der Situation umgehen kann und "verlegt" werden kann.
Bei einem Hund, der mit der Situation keine größeren Probleme hat, selbstsicher auftritt, würde ich vermutlich direkt den zukünftigen Platz zuweisen. Einfach auf das Individuum schauen. Ich denke, das merkt man recht schnell.3. Er ist zur Zeit ein "Ein-Frau Hund". Gibt es Tipps wie er sich möglichst an uns beide bindet? Meine Freundin ist Vollzeit zu Hause, während ich Arbeiten gehe. Wie stellt man sicher, dass er sich nicht nur auf sie fokussiert?
Ich denke, sicherstellen kann man da wenig. Hunde binden sich für gewöhnlich an die Person, an die sie sich binden möchten. Und meiner Erfahrung nach ist das oft, aber bei weitem nicht immer die Person, die am meisten mit dem Hund unternimmt. Unser Welpe beispielsweise ist sehr auf mich fixiert. Neben mir gibt es nur noch eine Person, an die er sich stärker gebunden hat und mit dieser Person hat er eigentlich nur sporadisch zu tun, ich kümmere mich alleine um ihn. Nur weil deine Freundin vermutlich die ganze Zeit dort sein wird, heißt das nicht, dass der Hund sich auch an sie bindet. Ich denke, da spielen für Hunde noch ganz andere Faktoren eine Rolle. Sympathie, genauso wie beim Menschen auch, nicht jeder Hund kann mit jedem Menschen gleich gut. Souveränität und Transparenz (im Sinne von nicht Hü und Hott, sondern klare Regeln) machen mAn viel aus.
4. Alleinsein muss man denke ich wie bei einem Welpen in ganz kleinen Schritten erneut aufbauen, korrekt?
Kommt wie bei allem auf den Hund an. Gut möglich, dass es wieder neu aufgebaut werden muss in neuer Umgebung. Bei manchen Hunden ist das möglich. Genauso gibt es Hunde, die kein Problem damit haben (genauso wie es Welpen gibt, bei denen man das Alleinebleiben nicht so aufbauen muss wie bei anderen). Ich würde es erstmal in kurzen Schritten probieren. Man merkt recht schnell, ob man erweitern kann oder langsam machen muss.
5. Sollte man ihn direkt möglichst auspowern, so das er in der Wohnung ruhig und ausgeglichen ist, oder überfordert man ihn damit ehr und sollte ihn langsam an die neue Umgebung gewöhnen?
Ich würde ihn erstmal ankommen lassen, nicht direkt auf Teufel komm raus auspowern, damit er zu Hause geschafft ist. Pipi machen gehen und erstmal die neue Umgebung erkunden lassen. Die Eingewöhnung vor allem ruhig angehen.Das ist erstmal so das wichtigste, andere Themen wie Leinenführigkeit, ev. Freilauf, und so weiter würden wir dann erst später angehen, wenn er zu 100% angekommen ist.
Gibt es noch weitere Tipps?
Ja. "Auspowern" wird bei einem Vorstehhund nicht funktionieren. Ich denke ihr wisst, welchen Hund ihr euch da ins Haus holt. Vorsteher kann man nicht auspowern durch Spaziergänge, Bällchen schmeißen und Co. Die Hunde powern bis zum Erbrechen und noch viel weiter, da gibts keine Limits. Dadurch erreicht man genau das Gegenteil von dem, was man möchte: einen unruhigen, hochgepushten Hund, keinen ruhigen. Vorstehhunde sind die Ruhe selbst, wenn sie richtig ausgelastet werden. Dann sieht und hört man sie im Haus nicht. Auslastung erfolgt bei solchen Hunden aber idR durch Kopf- und vor allem Nasenarbeit. Ist nur ein gutgemeinter Rat für die Zukunft. Natürlich gibts auch unter den Vorstehern Vertreter der Rassen, die nicht so rassetypisch daherkommen und wenig triebig sind und einfach nebenher laufen. Das ist aber die Ausnahme. Und mit angemessener Auslastung (oder zumindest indem man sich von dem Gedanken verabschiedet, so einen Hund auspowern zu wollen) tut man nicht nur dem Hund, sondern auch sich selbst einen großen Gefallen!Viel Spaß mit eurem Bretonen!
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1. Seine Besitzerin, die uns den Hund bringt und selber recht Hundeerfahren scheint, meinte das er zunächst die Wohnung markieren würde. Wenn das der Fall ist, kann man es sofort wegmachen, oder animiert man den Hund dann erneut zu markieren?
Wenn ihr das schon wisst und der Hund an sich stubenrein ist würde ich den Wuff anfangs nur mit Leine durch die Wohnung führen und wenn er auch nur im Ansatz das Beinchen hebt gäbs ne Ansage! Ansonsten würd ich natürlich wegmachen, denn wer mag schon Hundepipie an seinem Zeugs2. Zur Zeit hört er zwar top auf seine Besitzerin, ist aber in gewissen Dinge verwöhnt, die es bei uns so nicht geben soll. Zum Beispiel schläft er im Bett, bei uns soll er im optimal Fall später einen Platz auf einem Kissen im Wohnzimmer haben. Wie baut man das am besten auf? Meine idee ist das Kissen zunächst im Schlafzimmer und nah dran, aber konsequent das Bett zu verweigern. Und dann später nach und nach weiter weg zu bewegen. Oder sollte man ausnutzen, dass er in einer neuen Umgebung ist und ihm direkt einen Platz im Wohnzimmer geben? (sind nur 3m entfernung.
Wenn er später im Wohnzimmer schlafen soll würde ich es erstmal probieren ob es gleich klappt. Für ihn ist es sowieso ein Neuanfang und Regeln die ihr gleich am Anfang einführt sind einfacher zu akzeptieren als wenn er es erst darf und dann nicht mehr (kann ich nur bei allem raten)!3. Er ist zur Zeit ein "Ein-Frau Hund". Gibt es Tipps wie er sich möglichst an uns beide bindet? Meine Freundin ist Vollzeit zu Hause, während ich Arbeiten gehe. Wie stellt man sicher, dass er sich nicht nur auf sie fokussiert?
Bei uns ist es auch so, dass ich den Wuff mit zur Arbeit nehme und Jacke dementsprechend eine bisschen engere Bindung zu mir hat. Wir haben das so aufgeteilt, dass mein Freund die Morgenrunde immer OHNE mich macht und somit auch Qualitätszeit mit dem Wuff! So hat er auch zu meinem Freund eine super Beziehung aufgebaut.4. Alleinsein muss man denke ich wie bei einem Welpen in ganz kleinen Schritten erneut aufbauen, korrekt?
Ja5. Sollte man ihn direkt möglichst auspowern, so das er in der Wohnung ruhig und ausgeglichen ist, oder überfordert man ihn damit ehr und sollte ihn langsam an die neue Umgebung gewöhnen?
Als ich Jacke aus dem Tierheim geholt habe, waren die Eindrücke der Nachbarschaft schon Aufregung genug. Da gibts ganz viel Neues zum erschnüffeln und erkunden. Aber das müsst ihr an eurem Hund dann austesten was er braucht.Das ist erstmal so das wichtigste, andere Themen wie Leinenführigkeit, ev. Freilauf, und so weiter würden wir dann erst später angehen, wenn er zu 100% angekommen ist.
Ich würde auch da sofort anfangen eure regeln einzuführen. Vielleicht am Halsband Leinenführigkeit üben und am Geschirr Entspannungszeiten.Gibt es noch weitere Tipps?
Wenn ihr schon wisst, dass er einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat würde ich ihn draußen genau beobachten ob er in bestimmten Situationen meint er müsse euch beschützen und diese gleich unterbinden.Uuuuuuuuuuuuuuuuuund natürlich viiiiiiiiel Spaß mit eurem neuen Familienmitglied
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Danke erstmal für die Tipps. Leider wird es wohl nicht möglich sein eine langsame Abgabe durchzuführen, dafür ist die räumliche Entfernung zu gross. Mal sehen, eventuell kann man da mit der Besitzerin etwas abstimmen das man zumindest einen solchen gemeinsamen Tag durchführt.
Eine konkrete Frage zum Beschützerinstinkt hätte ich da noch:
Gibt es Tipps das zu regulieren? Es ist hier nicht schlecht, wenn der Hund ein wenig wachsam ist und nicht jeden Fremden in der Strasse freundlich begrüsst. Reicht es dafür es zu unterbinden wenn ich dem Hund vorher klargemacht habe, dass die Person in Ordnung ist und bei Fremden lasse ich ihn gewähren?
Da uns die Besitzerin den Hund bringen wird, hoffe ich mal, dass er nicht markieren will bzw. erst, wenn sie gegangen ist. Ich bin da voll eurer Meinung und werde es dann auch nach möglichkeit komplett unterbinden, aber es könnte schwierig sein, da ich der Besitzerin ja nicht zu grob vorkommen will. Ich würde niemals Gewalt anwenden, aber man weis ja nie wie ein paar strenge Worte dann ankommen. Natürlich wollen wir das später nicht dulden.
Ich freue mich natürlich noch über mehr Tipps und Meinungen, hilft schonmal super die eigenen Ideen bestätigt/ergänzt zu bekommen.
Zum Thema Trainer:
Wir trauen es uns zu, dass ganze erstmal zu probieren und zu schauen, wie er sich in neuer Umgebung verhält. Wir wollen uns viel mit ihm ausseinander setzen und sind bereit zu lernen. Sollte er nach der Eingewöhnungszeit Verhalten zeigen, dass wir nicht in den Griff bekommen, dann wird ein Trainer geholt das steht ausser Frage. Unsere Hundeerfahrung ist begrentzt. Wir hatten beide immer mit Hunden zu tun, sie mit Familienhund, ich mit zig Nachbar und Hofhunden, aber keiner von uns hat konsequent die Erziehung durchgeführt.
Zum Thema Bretone und Bedürfnisse:
Ich freue mich drauf mit dem Hund Nasenarbeit zu machen, das ist von allem was ich an Hundebeschäftigung gelesen habe, dass was mich am meisten reizt. Ich habe schon einiges gelesen, werde das dann aber noch vertiefen um nach einer ersten Eingewöhnung damit richtig anzufangen. Meine Freundin hat viel Spass dran dem Hund verschiedene Tricks beizubringen, würde das auch unter Kopfarbeit zählen? Ich hatte zur zusätzlichen Beschäftigung an Joggen gedacht, sollte ich das lassen um den Hund nicht zu überdrehen?
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Tricks sind Kopfarbeit würde ich sagen. Schau dir mal "freies formen" oder "Free shaping" an, das ist super fürs Köpfchen. Joggen ist absolut oke, wenn er die Kondition hat, ich weiß ja nicht wie lange du gehen möchtest.
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Also ich würde die alte Besitzerin am Übergabetag gar nicht mit in eure Wohnung lassen. Es ist eure Wohnung und sobald Hund diese betritt gelten eure Regeln. Kommt die alte Besitzerin mit habt ihr eben diese Probleme: Wie kommen meine Erziehungsmethoden bei ihr an oder orientiert er sich noch an ihr (vor allem wenn er sehr auf sie fixiert ist). Dem könnt ihr eben vorbeugen ;)!
Mit dem Beschützerinstinkt bin ich folgendermaßen umgegangen: Ich habe mir überlegt wie ich meinem Hund zeigen kann, dass ich alles im Griff habe und mir dann für mich bestimmte Verhaltensregeln aufgestellt.
Fixieren und Knurren wird bei uns nicht toleriert. Wenn ich seine Aufmerksamkeit nicht mehr bekomme entfern ich mich aus der Situation. Prescht er vor endet das in meinen Füßen (braucht ein bisschen Übung bis man schneller ist als der Hund) und es gibt auch eine deutliche Ansage. Und eben ganz wichtig klare und deutliche Kommandos (weiter, Fuß, Tabu), die im Alltag immer wieder gefestigt werden. Bei uns hilft es auch, dass ich immer alle leute zuerst begrüße und Jacke warten muss bis ich ihm ein Zeichen gebe. Damit muss er nichts regeln und kann einfach abwarten und erstmal im Hintergrund die Situation abchecken
Aber wie genau ihr das macht hängt von euch und von eurem Hund ab. Ich finde immer es ist wichtig dass man sich als Halter mit seiner Methode identifiziert und die dann konsequent durchzieht.
Aber jetzt lasst den Vierbeiner erstmal einziehen und dann schaut woran ihr arbeiten müsst -
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Zum Thema Bretone und Bedürfnisse:Ich freue mich drauf mit dem Hund Nasenarbeit zu machen, das ist von allem was ich an Hundebeschäftigung gelesen habe, dass was mich am meisten reizt. Ich habe schon einiges gelesen, werde das dann aber noch vertiefen um nach einer ersten Eingewöhnung damit richtig anzufangen. Meine Freundin hat viel Spass dran dem Hund verschiedene Tricks beizubringen, würde das auch unter Kopfarbeit zählen? Ich hatte zur zusätzlichen Beschäftigung an Joggen gedacht, sollte ich das lassen um den Hund nicht zu überdrehen?
Ich wollte damit auch nur sagen, dass "auspowern" nichts bringt. Leider hört man das so oft im Zusammenhang mit Vorstehhunden und es stößt mir einfach immer übel auf. Daher wollte ich nur mal darauf hinweisen!
Besser ein Mal zu viel als zu wenig...
Ich habe bisher die Erfahrung gemacht, dass keine Nasenarbeit so gut ankommt wie der Jagdgebrauch. Wenn euer Bretone allerdings nie im Jagdgebrauch stand (davon gehe ich aus) und nicht so triebig ist, dass ihn nur der Jagdgebrauch befriedigen wird (davon gehe ich auch einfach mal aus, sonst würdet ihr ihn vermutlich nicht übernehmen), ist das ja nicht nötig, außer du hättest Interesse daran. Schweißfährten fallen für die meisten in diesem Zusammenhang ja auch weg. Mantrailing ist eine ganz schöne Alternative, Dummysport haben unsere Hunde nie so klasse gefunden (allerdings kannten die auch das Revier). Ihr werdet sicher eine schöne Alternative finden und zumindest Fährtenarbeit macht wirklich gewaltig viel Spaß!
Tricksen wäre für unsere Hunde jetzt nicht so unbedingt was gewesen. Soll heißen, sie hätten es jetzt nicht super leidenschaftlich gerne getan. Die machen das, und die machen das super, und man schadet ihnen damit ganz sicher nicht!!! Kann man mit den Hunden gut machen, sie sind sehr intelligent und sensibel und verstehen schnell (Free Shaping ist was schönes). Wenn man selber Spaß dran hat, arbeiten sie generell sehr gerne mit. Aber es wäre jetzt nichts gewesen, was unsere Hunde geistig ausgelastet hätte oder sonderlich angestrengt. Eben Kommandos-Lernen. Würde ich auf jeden Fall machen, wenn ihr Spaß dran habt, aber richtig auslasten würde ich kopfarbeitstechnisch da, wo der Hund seine Anlagen hat: In der Nasenarbeit.
Tricksen ist schön für nebenbei, das habe ich auch immer gemacht (tot umfallen, Nase abputzen, durch die Beine laufen,...), aber wirklich einfach so zum Spaß, weil es lustig ist, wenn der Hund das kann. Viel mehr war es, glaube ich, auch für die Hunde nicht.
Beim Fährtenlaufen hingegen ist das pure Passion. Eine halbe Stunde intensive Fährtenarbeit und der Hund ist total k.o.!Joggen ist okay, das pusht nicht zusätzlich auf, solange sinnvolle Auslastung gegeben ist. Hochgespusht werden die Hunde nur, wenn man nicht auslastet, sondern nur auspowert. Darauf war das bezogen. Gegen ein wenig Joggen ist nichts einzuwenden. Habe unseren Hund auch immer zum Joggen dabei gehabt. Er lief offline neben mir her, konnte auch mal schnüffeln,...
Da muss man nur schauen, dass man den Hund langsam an die Belastung gewöhnt.Zum "Beschützerinstinkt", der richtig stark ausgeprägt ist, kann ich nichts sagen. Das ist für unsere Hunde nicht gerade rassetypisch. Ich würde es vermutlich machen wie bei einem Leinenpöbler, vereinfacht gesagt: Lernen, wie ich dem Hund zeigen kann, dass ich die Situation im Griff habe und er nur dann einzuschreiten hat, wenn ich es ihm erlaube. Ansonsten regele ICH und es besteht für ihn somit kein Bedarf, zu bewachen/beschützen/... Bis man soweit ist, dass der Hund diese Ansage versteht, dauert es aber ein wenig. Ich habe immer viel damit gearbeitet, den eigenen Hund teilweise zu blocken, bevor er nach vorn gehen kann (in dem Fall zum Verbellen), um ihm so zu zeigen "Geh nach hinten, ich regele das, halt dich zurück!". Später reichte ein Abbruchkommando aus, das schon kam, wenn er nur anfing zu fixieren.
Wie man mit einem handfesten Schutztrieb umgeht, weiß ich allerdings nicht.Die Vorbesitzerin würde ich ehrlich gesagt auch nicht in die Wohnung lassen. Schlichtweg, weil ich es für den Hund nicht für gut halte. Es irritiert vermutlich mehr. Da würde ich der Vorbesitzerin eher einen Vorabbesuch vorschlagen, öfter mal gemeinsam mit dem Hund bei den Vorbesitzern Gassi gehen und den Hund dann einfach abholen gehen, ohne dass da frühere Bezugspersonen mitkommen. Das wird es dem Hund vermutlich nur erschweren bzw. zu Verwirrung führen.
Und eine ganz klare, deutliche Ansage geht ja auch verbal, das hat nichts mit Gewalt zu tun. Wenn man weiß, wie man sowas verbal ganz klar durchsetzt, ist das kein Thema. Verbal kann man enorm viel mit Hunde machen, von eine leichten "Lass das bleiben" bis hin zu einem "Wenn du noch mal auch nur daran denkst, das zu tun, blüht dir was Freund!". Wenn sie das schon schlimm fände, wäre es doch recht komisch. Wenn nicht verbal, wie will man einen Rüden dann davon abhalten, im Haus zu markieren? Einfach zusehen? Jeder HH mit etwas Verstand wird von selbst wissen, dass es eben nicht anders geht. Hunde sind nicht aus Zucker und eine Ansage muss auch mal sein. Hunde sind idR ganz froh mit klaren Grenzen... -
Vielen Dank an alle und entschuldigt, dass die Antwort jetzt ein wenig spät kam.
Leider weis ich nicht so richtig wie ich der Besitzerin klar machen soll, dass es mir lieber wäre den Hund einfach abzuholen. Sie hat recht deutlich gemacht, dass sie ihn bringen will, damit es sich für den Hund nicht nach einer Entführung anfühlt
. Da sie selbst Strassenhunde im Tierheim betreut und sich als Trainerin bezeichnet beissen wir da denke ich auf Granit. Für eine Trainerin vermenschlicht sie Hunde meiner Meinung nach viel zu viel aber was soll man machen wenn jemand von sich selbst überzeugt ist...
Mit dem Beschützerinstinkt werden wir denke ich erstmal normal arbeiten, also den Bezugspersonwechsel ausnutzen und klarmachen, dass wir keinen Beschützer brauchen und alles im Griff haben. Wenn wir da Probleme bekommen kommt ein (richtiger) Trainer.
Jagen werden wir nicht gehen, der Hund war aber auch weit von jagdlicher Führung entfernt. Der Instinkt ist aber da wie man gut gesehen hat als er eine Katze fixiert hat
Zu Mantrailing habe ich mir schon einiges angesehen, leider müssten wir das wohl selbst aufbauen da es hier keine Vereine oder ähnliches gibt. Gibt es noch mehr Varianten der Fährten- und Nasenarbeit, die wir uns mal anschauen können?
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