Ideen gesucht - Hund von "Hasen" entwöhnen

  • Hallo,


    ich brauch' mal eure Ideen.


    Wir haben in unserer privaten Zughundegruppe zwei Hunde/Fahrerteams, bei denen die Hunde sich ausschliesslich von ihren Besitzern als Hasen motivieren lassen und hier keine "Entwöhnung" zu klappen scheint.


    Weitere Hintergründe:


    in beiden Fällen sind die Besitzer sehr unsicher auf dem Scooter (jeweils gesundheitsbedingt) und brauchen einen Ersatzfahrer, sobald das Tempo etwas höher wird, sprich, sie bleiben, wenn sie nicht als Hase fungieren, am Start zurück. Logischerweise orientieren sich die Hunde dann wieder nach hinten und nicht nach vorne. Sie können auf dem Scooter (Fahrrad geht in beiden Fällen überhaupt nicht) auch nicht dauerhaft in höherem Tempo als Hase voranfahren, ist ja auch nicht Sinn der Sache.


    Beide Hunde haben hohen Jagdtrieb und sollten möglichst nicht über Felldummy bzw. Hetztrieb motiviert werden. Den Hunden täte die Scooter-Arbeit sehr gut, da sie aufgrund des Jagdtriebes ansonsten ganzjährig an der Leine geführt werden müssen.


    Futtermotivation klappt leider auch eher schleppend, zusammenspannen mit einem zweiten Hund haben wir in einem Fall probiert, klappte nicht, da diese Hündin darüberhinaus auch noch gegenüber anderen Hunden unsicher und ängstlich ist. Laufen "in Kolonne" mit anderen Gespannen motiviert leider auch so gut wie garnicht, solange Besitzer am Start verbleibt.


    Eine Halterin könnte ggfs. überzeugt werden, ihren Hund für das Scootern einer anderen Fahrerin zu überlassen und nicht mit zum Training zu kommen, wenn sich da eine Bindung entwickelt, könnte das evtl. die Lösung für diesen Hund sein.


    Habt ihr noch Ideen?

  • Ich habs noch nicht ganz verstanden - die jeweiligen Besitzer wollen mit ihren Hunden ZHS machen, sind aber selbst dazu körperlich nicht in der Lage? Was für einen Sinn macht es dann überhaupt, die Hunde darin auszubilden? Hilf mir mal bitte... :???:

  • es geht NICHT um wettkampfmässigen ZHS mit diesen Hunden sondern um einen Weg, diesen Hunden zu ermöglichen, mal schneller als im lockeren Trab an einer Schleppleine zu laufen und eine Aufgabe zu bekommen. Und diese Hunde können leider nicht an einem Rad laufen, weil beide Besitzerinnen mit Fahrradfahren garnicht zurechtkommen.


    Bei Felix z.B. hat sich durch das Scootertraining seine Kommunikationsfähigkeit/-bereitschaft gegenüber anderen Hunden sehr stark verbessert, er war vorher total in seiner Welt eingekapselt, zeigte ganz wenig Interesse an Artgenossen (ausser, andere Rüden anzupöbeln). Auch ist er komplett "immun" gegenüber Wildfährten, wenn vor dem Scooter.


    Bei Felix stand von vornherein im Raum, dass er von einer anderen Gruppenangehörigen, deren Hund wirklich NICHTS am ziehen findet, gefahren wird, wenn seine Besitzerin das nicht selber schaffen sollte. Nur stellt sich Felix' Begeisterung für's Scootern an sich sehr langsam ein, seine Bindung zur Besitzerin ist, entgegen der Einschätzung derselben, sehr viel höher als zuerst vermutet.


    Bei der Hündin hat sich die Besitzerin entschieden, dass sie trotz Einschränkungen Scootern lernen will, vielleicht hat sie es sich leichter vorgestellt, kann ich nicht beurteilen. Würde trotzdem gerne im Sinne des Hundes noch an Lösungen arbeiten, ggfs. auch hier mit einem Ersatzfahrer.

  • So ganz verstehe ich das mit dem "Hasen" nicht.
    Wahrscheinlich denke ich einfach zu kompliziert.


    Yoshi wird vor den Roller gespannt, ich fahre an und auf "go" läuft sie los.
    Was "go" bedeutet hat sie gelernt indem mein Freund ein paar 100m weiter, außer Sichtweite, gegangen ist. Nach einer Wartezeit ging's los.
    Nach ein paar Wochen bin ich dann allein mit dem Roller los und sie hat verstanden das sie nun loslaufen soll.
    Wir machen es trotzdem noch häufig so, das abwechselnd einer vorgeht und der andere fährt nach einer Wartezeit nach. Wenn nämlich einer mit dem Rad vorfährt gibt das immer ein ziemliches Durcheinander... :ops:

  • Zitat

    So ganz verstehe ich das mit dem "Hasen" nicht.


    Das ist genau das, was Du von Euch beschreibst: Dein Freund geht vor, spielt also den "Hasen", den Lockvogel, zu dem das Hinziehen sich lohnt.



    Zitat

    es geht NICHT um wettkampfmässigen ZHS mit diesen Hunden...


    Ja, das hatte ich schon verstanden. Mir ist nur nicht klar, wer mit den Hunden tatsächlich am Scooter trainiert, wenn die Besitzerinnen dazu nicht in der Lage sind, und wie der Alltag für die Hunde dann aussehen soll. Vielleicht habe ich aber auch falsche Vorstellungen von dem gewünschten Endergebnis.


    Lass mich nochmal zusammenfassen, was ich herauslese, und korrigiere mich bitte, wo ich etwas missverstehe:
    - Hunde sollen rennen dürfen, können aber nicht abgeleint werden, darum scootern (die anderen positiven Nebeneffekte im sozialen Alltag sind natürlich toll, geht aber auch mit anderer Arbeit, darum nicht scooter-spezifisch)
    - die Besitzer können das aus gesundheitlichen Gründen nicht selbst umsetzen und damit auch nicht in den Alltag integrieren
    - wir suchen Lösungen dafür, wie die Hunde entweder ganz ohne ihre Besitzer trainiert werden können, oder wie sie motiviert werden können, weg von ihren Besitzern zu laufen/ zu ziehen, um dann einmal (?) in der Woche zu ziehen


    Und ein paar (vermutlich naive, nicht sauer sein) Nachfragen hab ich noch:
    - habt Ihr das Ziehen selbst unter Signalkontrolle gestellt?
    - macht es einen (Trainings-)Unterschied, ob die Besitzer wie bisher den Hasen spielen, oder ob der Ersatzfahrer mit Hund von der Gruppe wegspaziert und ziehend wieder zurückfährt, inklusive umschnallen? (Einfach, damit die Superbelohnung (= Besitzer) wirklich am Ende des Ziehens steht)
    - macht es Sinn, den Hunden beizubringen, sich in eine Richtung schicken zu lassen (wie beim Dummytraining z.B.), um die Besitzer dort "überraschenderweise" als Belohnung einzusetzen?

  • Rotbuche fragt ja sehr differenziert nach - so viel Ahnung habe ich nicht. Was mir nur spontan einfällt:


    - 2 Hasen vorneweg (Besizter + jemand anderes) und Hund daran gewöhnen, dass mal der eine, mal der andere zurückbleibt (Hund kommt erst mal auf Tour)


    - Besitzer fährt mit anderem Auto (für Hund nicht sichtbar) zum Ziel. Fahrer des Hundes macht anspannen etc. ohne Besitzer und Belohnung (Besitzer) ist immer am Endpunkt. Besitzer zuerst sichtbar für Hund platzieren.


    Wie gesagt, nur theoretische Überlegungen - vielleicht auch total Kappes.

  • zu Rotbuche's Nachfragen:


    Und ein paar (vermutlich naive, nicht sauer sein) Nachfragen hab ich noch:
    - habt Ihr das Ziehen selbst unter Signalkontrolle gestellt?
    ja
    - macht es einen (Trainings-)Unterschied, ob die Besitzer wie bisher den Hasen spielen, oder ob der Ersatzfahrer mit Hund von der Gruppe wegspaziert und ziehend wieder zurückfährt, inklusive umschnallen? (Einfach, damit die Superbelohnung (= Besitzer) wirklich am Ende des Ziehens steht)
    nein, in beiden Fällen ziehen die Hunde gleich motiviert.
    - macht es Sinn, den Hunden beizubringen, sich in eine Richtung schicken zu lassen (wie beim Dummytraining z.B.), um die Besitzer dort "überraschenderweise" als Belohnung einzusetzen?
    wurde bislang noch nicht probiert


    zu Pelargonie's Fragen:
    - 2 Hasen vorneweg (Besizter + jemand anderes) und Hund daran gewöhnen, dass mal der eine, mal der andere zurückbleibt (Hund kommt erst mal auf Tour)
    klappt nicht, beide Hunde orientieren sich dann nach dem Besitzer.


    - Besitzer fährt mit anderem Auto (für Hund nicht sichtbar) zum Ziel. Fahrer des Hundes macht anspannen etc. ohne Besitzer und Belohnung (Besitzer) ist immer am Endpunkt. Besitzer zuerst sichtbar für Hund platzieren.
    klappt nur bedingt


    Felix kann mit Ersatzfahrer trainiert werden, bei der Hündin ist das ziemlich offen, hier hoffen wir noch auf entsprechende Entwicklung seitens der Besitzerin.

  • Zitat


    ja


    Dann verstehe ich die Startschwierigkeiten von Felix nicht. Frauchen woanders parken, Felix zu ihr hinziehen lassen. Er muss sie nicht weglaufen sehen, wenn das Ziehen auf Kommando klappt.



    Zitat

    klappt nur bedingt


    heißt? Wo genau liegen die Schwierigkeiten?


    Ist n bissl mühsam, sich Gedanken zu machen, wenn wenig Infos kommen.

  • Hallo,


    das Endziel ist, dass Felix sein Frauchen NICHT mehr als Endbelohnung braucht, um zu ziehen, sondern dass er, entweder mit Frauchen auf Scooter (da zieht er übrigens überhaupt nicht, sondern läuft gehorsam neben her) oder mit Ersatzfahrer auf längere Distanzen und mehrmals pro Woche trainiert werden kann. Er "kann" das ziehen auf Distanz zum Frauchen zwar mittlerweile auf ca. 400-500 Meter, aber das ist ja nicht das Endziel UND er muss sein Frauchen zumindest weggehen sehen, damit er das Kommando zum ziehen befolgt.


    Auto wegfahren klappt nur, wenn er eindeutig sieht, dass sein Frauchen drin sitzt und dann darf die Distanz auch nicht zu gross werden. Wir wollen ihn auch nicht zum Autojäger werden lassen, denn er hat schon genug Baustellen, die mit schwer kontrollierbarem Jagdtrieb zusammenhängen.

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