Selbstständigkeit mit Hundesitting
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Die Idee ansich mag vielleicht nicht schlecht sein. Du musst aber alles im Vorfeld in trockenen Tüchern haben.
Bitte sprich vorher mit deiner Krankenkasse den Beitrag zur freiwilligen oder vielleicht sogar privaten Krankenversicherung ab. Lass dich bitte auch dahingehend beraten, ob du einfach wieder in die gesetzliche Versicherung kommen kannst, falls es nicht klappen sollte. Denn dort gibt es sehr häufig Probleme.Ich gehe mal davon aus, dass du als Arzthelferin in Vollzeit arbeitest. Wenn du also Netto das Gleiche raus bekommen willst, wie du es jetzt hast, müssest du Brutto in etwa das Gleiche erwirtschaften, wie du es jetzt tust oder sogar noch mehr. Denn du musst eigenständig deine Steuern und Beiträge zu den Versicherungen zahlen. und die sind in der Regel sogar noch höher. Hinzu kommen dann noch die "Sonderausgaben", die aus deiner Tätigkeit resultieren. Sowas wie Haftpflicht etc. Da kommen schnell noch einmal ein paar hundert EUR zusammen.
Dessen musst du dir im Vorfeld bewusst sein.
Zudem musst du dir ja erst einmal einen Kundenstamm aufbauen aus dem du dann dein regelmäßiges Einkommen erziehlst. Heißt, dass du zunächst einmal Eigenkapital haben solltest um über die Runden zu kommen oder aber nebenbei noch was verdienen musst.Du solltest dir das auf jeden Fall gründlich überlegen und Alternativen haben.
Vielleicht gibt es ja Alternativen oder andere Modellbeispiele (also nicht gleich Vollzeit).
Bitte überstürze es nicht und plane sorgfältig. Nicht, dass du später einer von den armen Leuten bist, die wegen einer nicht funktionierenden Selbstständigkeit später ins Harz 4 runtscht.
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Leicht verdientes Geld ist Hundesitting, egal in welcher Form, sicher nicht.
Denn als Selbstständiger (selbst und ständig) kommen erst mal viel höhere Kosten auf einen zu.
Betriebshaftpflicht, Krankenkassen, Rentenkasse, Finanzamt, Berufsunfähgikeitsversichrung usw. Da ist man schnell einen vierstelligen Betrag pro Monat los.
Dazu kommen noch die normalen Lebenshaltungskosten, die man ja erst mal wieder rein holen muss (Miete, Auto, Telefon, Kleidung, Essen, Strom, Wasser usw.)
Günstig ist auf jeden Fall, für die ersten 2 oder 3 Jahre etwas Geld auf der hohen Kante zu haben, um rote Zahlen auffangen zu können.Des Weiteren benötigt man für viele Tierberufe entsprechende Erlaubnis vom Vet-Amt. Diese sind nicht immer ganz einfach zu bekommen. Je nachdem, was man macht, braucht man Nachweise über Räumlichkeiten, Qualifikation. Teilweise sind die Vet-Ämter sehr streng und achten aufs kleinste Detail.
Reich werden kann man damit auf keinen Fall, arbeitet aber trotzdem mehr als in einem "normalen" Beruf. Und wenn man halbwegs einen großzügigen Lebensstandard erhalten will, wird es schwierig. Andererseits hat man gar nicht mehr so viel Zeit, Geld auszugeben:-)
Alleine (ohne Mitverdiener) davon von Anfang an leben zu können, halte ich für recht utopisch.Was genau schwebt Dir vor? Pension, HuTa, Dog Walking - für all das gibt es spezielle Ausbildungen, die Liebe zum Tier reicht da bei weitem nicht. Ebenso sind Grundkenntnisse der Betriebswirtschaft und auch Marketing sehr von Nutzen und Vorteil.
Ich würde an Deiner Stelle mal einen Businessplan schreiben, um die Ideen mal aufs Papier zu bringen und ein bisschen Liquidität und Rentabilität berechnen, im Zweifel mit einem Steuerberater zusammen. Da bekommt man einen guten Einblick über Kosten und Einnahmemöglichkeiten.
Nachteilig ist für Selbstständige, und gerade, wenn man mit Hunden arbeitet, dass man selbst kaum noch Urlaub machen kann (muss man sich erst mal leisten können, ein paar Wochen im Jahr auf Umsatz verzichten zu können), die Arbeitstage sind lang (deutlich mehr als 8 Stunden mit allem drum und dran), keine Wochenenden, kaum Zeit für Privatleben, Freizeitaktivitäten und vor allem deutlich wenig echte Qualitätszeit für eigene Hunde.
Recherchiere mal, welche Kosten auf Dich zukommen und wie Du das ganze aufziehen wollen würdest, dann siehst Du sicher etwas klarer, ob Du bereit bist, auf viel zu verzichten und wenig zu verdienen.
Ich arbeite seit ca. 15 Jahren in dem Beruf, habe Abitur, eine kaufmännische Ausbildung UND eine Tierpfleger-Ausbildung, habe in einer Hundepension gelernt, diverse Praktika, Weiterbildungen und Seminare gemacht, mit Dog Walking und mobiler Hundeschule angefangen (da hätte ich niemals von Leben können) und habe jetzt meine eigene Hundepension mit gemischter Gruppenhaltung, die super läuft, viel Spaß macht, aber sehr wenig Zeit für was anderes lässt und man immer hinter dem Geld her ist, weil ständig hohe Kosten anfallen.
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